Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

Liechtensteiner VOLKSBLATT 
WEIHNACHTSGESCHICHTE 
Samstag, 30. Dezember 2000 1 1 
Weihnachtsgeschichte von Dina Goop 
Fortsetzung der Volksblatt-Weihnaqhtsgeschichte «Wo ist der schwarze Nikolaus zu finden?» 
. . . doch nun war Stefan 
auf einmal todmüde. «Ich 
will nur ein wenig ausru 
hen», dachte er und setzte 
sich in einem Wartehäu 
schen auf die Bank. «Ich 
muss den riesigen 
schwarzen Nikolaus finden, 
war sein letzter Gedanke 
und dann war er auch 
schon eingeschlafen. 
Seine Tante und die Polizei such 
ten jeden Ort dreimal ab und 
fragten Leute aus, ob sie einen 
kleinen Jungen gesehen haben. 
Aber niemand konnte ihnen eine 
richtige Antwort geben, nicht 
einmal einen Hinweis. Die Tante 
fing an zu weinen und sagte wei 
nend zu den Polizisten, es sei al 
les ihre Schuld, sie drehte sich 
noch einmal um und schaute 
wohin sie nur konnte. Überall, 
wo sie hin guckte, war eine dicke 
Nebeldecke, sodass man nur ei 
nen flammenden, gelben Licht 
punkt erkennen konnte. Es waf 
sehr spät geworden und sie bra 
chen die Suche ab. 
Stefan war inzwischen wach 
und war sich gerade am 
Strecken, als ihm eine Idee ein 
fiel, doch für die Idee musste er 
zuerst nach Hause zu kommen. 
Jetzt hatte er nur noch ein Prob 
lem, wie er nach Hause kom 
men würde. Aber da sah er wie 
der Bus vor im hielt, Stefan wuss- 
te nicht einmal wohin der Bus 
fuhr. Der Chauffeur machte die 
Bustüre auf und schaute ihn von 
unten nach oben an und fragte: 
«Bist du nicht der 
vermisste Stefan?» 
Doch, das bin ich!, gab er 
zurück. Komm steig ein, ich 
bringe dich nach Hause, somit 
fuhr er los. «Hast du den 
schwarzen Nikolaus gesehen?, 
fragte er verzweifelt. «Nein habe 
ich nicht, er wohnt in Afrika und 
nicht hier», sprach er. «Wo 
wohnst du?, fragte der Busfahrer. 
In Berlin, in der Marictstrasse 9, 
schoss es aus Stefan heraus. Bis 
sie zuhause angekommen waren, 
wechselten sie kein Wort mitein 
ander, sondern schauten sich 
manchmal stumm an. 
Nun hielt der Bus vor dem 
Haus des kleinen Stefan, sie stie 
gen zusammen aus. Aus Freude 
endlich zuhause zu sein, klingel 
te er Sturm, endlich liess er den 
Knopf los als er Schritte hörte, 
die sich näherten. Als ihm gerade 
der Busfahrer etwas fragen woll 
te, hörten sie wie das Schloss 
sich langsam drehte, und die 
Tante Hildegard hinaus spähte. 
Ihr Gesicht war nass geweint und 
man konnte, wenn man genau 
hinsah erkennen, dass ihre Haut 
ein bisschen zerknittert war. Ste 
fan rief sie so laut sie nur konn 
te, so dass die kleine Schwester 
von Stefan erwachte und die 
Treppe runter lief. Beide umarm 
ten sich und sagten noch nichts, 
dafür küssten sie sich so lange, 
dass der Chauffeur dachte, er sei 
überflüssig, somit ging er. 
Endlich fing Stefans Mutter an 
zu reden, wo er den gewesen sei 
und was ihm eigentlich einfiele 
einfach abzuhauen, aber Stefan 
wollte sich diese Fragerei nicht 
anhören, deswegen lief er die 
Treppe zu seinem Zimmer, denn 
er war todmüde und wollte jetzt 
nur eins, nämlich schlafen. Als er 
fix und fertig war und sich in 
sein Kissen kuscheln wollte, 
platzte seine Tante in dem Mo 
ment ins Zimmer, denn sie woll 
te nur eines wissen. 
«Wieso bist du abgehauen?» 
Einen Moment war es still zwi 
schen ihnen, aber da räusperte 
sich Stefan und fing schlussend 
lich an zu plaudern. Die Tante 
Hildegard hörte aufmerksam zu 
und nickte im Rhythmus. Stefan 
fiel auf, dass Hildegard immer 
unruhiger wurde, daher fragte er 
verwundert, was sie denn habe, 
und Tante Hildegard antwortete: 
«Weisst du, deine Mutter hat mir 
nichts erzählt von diesem wun 
derbaren Nikolaus, deshalb 
staunte ich vorhin». Hildegard 
ging ohne ein Wort zu sagen aus 
dem Zimmer, er sagte leise 
Tschüss, sodass man es nicht 
verstand. Sein letzter Gedanke 
verschwand mit einer Frage und 
zwar: «Soll ich morgen Flugblät 
ter verteilen?» Jetzt war er schon 
eingeschlafen nach so einem; 
strengen Tag. Als die Sonne ihn 
beim Schlafen störte, wachte er 
auf, somit lief er in die Küche urii 
Frühstück zu machen. Aber so 
viel er hören konnte, waren Tan 
te und Schwester schon am 
Frühstücken. Stefan betrat die 
Küche, aber gleichzeitig gab er 
einen guten Morgengruss von 
sich. Die kleine Schwester fragte 
frech, wo er gewesen sei. «Ich 
war in Berlin, gab er zurück. Lea 
wurde es zu blöd und ging aus 
der Küche. 
«Du, Tante, ich hätte eine Idee, 
es wäre nett, wenn du mich un 
terstützen würdest. «Wobei?», 
unterbrach ihn die Tante. «Bei 
meinem Plan!» «Und wie soll er 
gehen?»,'fragte ihn Tante Hilde 
gard. «Weisst du, heute Morgen, 
bevor ich aufgestanden bin, da 
dachte ich an den schwarzen Ni 
kolaus. Da fiel mir ein, dass wir, 
mit wir meine ich das Volk, den 
schwarzen Nikolaus einladen 
könnten.» «Da hast du aber weit 
studiert», fiel sie ihm ins Wort. 
Stefan erklärte: «Wir zwei könn 
ten Flugblätter verteilen und je 
der, der will, könnte dem Niko 
laus einen Teil des Flugtickets, 
oder das Hotel in unserem Dorf 
bezahlen. Wer etwas bezahlt 
dem soll der schwarze Nikol 
ein Geschenk mitbringen.» 
Tante sprach zu ihm: «Aber zu 
erst muss ich in die Papeterie, um 
schöne Schreiber und buntes Pa- 
Weihnachtsgeschichte 
von Stefanie Spalt 
«Ich muss den schwarzen Niko 
laus finden», war sein letzter 
Gedanke und dann war er auch 
schon eingeschlafen. Doch wird 
Stefan seinen riesigen schwar 
zen Nikolaus noch finden? 
... auf einmal stand ein grosser, 
schwarzer Mann vor ihm. Er sah 
fast so aus wie die Nikoläuse, die 
Stefan überall in der Stadt gese 
hen hatte, ausser, dass er eine 
schwarze Hautfarbe hatte. Stefan 
sprang erschrocken auf. Er hatte 
auf einmal fürchterliche Angst. 
Was wollte dieser grosse Mann 
bloss von ihm? Doch der Mann 
sprach ganz ruhig zu Stefan: 
«Na, mein Kleiner, was machst 
du denn so spät noch hier draus- 
sen in der Kälte?» «Ich, ich will 
doch den schwarzen Nikolaus 
finden und plötzlich bin ich 
schrecklich müde geworden und 
Komm mal her mein kleiner 
Mann!» unteibrach ihn der Mann 
und nahm ihn auf seinen Schoss. 
Und erst jetzt fiel Stefan auf, 
dass der Mann eine Stimme hat 
te, die er nur zu gut kannte. Es 
war die Stimme seines schwar 
zen Nikolauses aus Afrika. «Bist 
du etwa der schwatze Nikolaus 
den ich suche?», fragte Stefan 
nun etwas schüchtern und miss- 
trauisch zugleich. «Ja, der bin 
ich», antwortete der Nikolaus. 
«Aber du wohnst doch in Afri 
ka!» entgegnete Stefan. «Ja 
schon, nur habe ich erfahren, 
dass du mich dringend brauchst! 
Und da habe ich mich sofort auf 
den Weg zu dir gemacht!» 
Die Zebras tragen eine rote 
Mütze 
Und wie bist du denn zu mir 
gekommen? fragte Stefan weiter. 
«Naja, natürlich mit meinen Ge 
hilfen! Sie haben übrigens ganz 
schön gefroren auf dem Flug zu 
dir!» Er deutete mit dem Zeige 
finger auf die andere Strassensei- 
te. Und erst jetzt sah Stefan, dass 
auf der Strasse eine riesengrosse 
Kutsche stand. Davor waren et 
wa zehn Zebras gespannt. Jedes 
von ihnen trug eine rote Mütze 
und den dazu passenden Schal. 
Stefan war so fasziniert von 
allem, dass er noch ein knappes 
«Wau!» heraus brachte. «Na, 
willst du mir nicht endlich sagen, 
was du auf dem Herzen hast?» 
fragte nun der Nikolaus. «O.K.!» 
begann Stefan. Es ist so: Ich 
wollte dir nur sagen, dass ich mir 
dieses Jahr zu Weihnachten 
nichts wünsche, ausser, dass 
meine Mama und mein Papa mit 
uns feiern! Verstehst du?» «Ja, 
natürlich und ich weiss auch, 
dass du dieses Jahr ganz brav 
warst! Deshalb werde ich mal se 
hen was sich machen lässtl Aber 
nun muss ich wieder zurück 
nach Afrika, denn ich habe noch 
so viel zu tun, weil morgen doch 
Weihnachten ist», sagte der 
schwarze Nikolaus und stand 
auf. «Ach ja, hätte ich bald ver 
gessen». Er reichte Stefan eine 
rot-weiss gestreifte Zuckerstan 
ge: «Hier, Stefan! Und fröhliche 
Weihnachten!» Mit diesen Wor 
ten stieg der Nikolaus in die Kut 
sche und flog davon. Stefan 
schaute ihm noch lange nach 
und winkte ihm, bis er ihn nicht 
mehr sah. Dann machte er sich 
auf den Weg nach Hause. 
Habe ich etwa geträumt? 
Als Stefan aufwachte, schien 
bereits die Sonne. Langsam rich 
tete er sich von seinem Bett aul". 
Habe ich dies alles etwa nur ge 
träumt? dachte er sich. Doch er 
hatte gar keine Zeit darüber nach 
zudenken, denn vom Flur aus 
hörte er die Stimme seiner Tante: 
«Stefan, sieh mal, wer hier ist!» 
Und da ging auch schon die Tür 
zu seinem Zimmer auf. Und er sah 
in die strahlenden Gesichter sei 
ner Eltern. Sofort stürzte er sich 
auf sie und umarmte die beiden. 
«War also alles doch kein Traum, 
dachte Stefan, als er am Abend in 
seinem Bett lag. Und plötzlich fiel 
ihm etwas ein. Er rannte zu seiner 
Jacke und griff in die Tasche. Und 
tatsächlich, da war die rot-weiss 
gestreifte Zuckerstange, die er 
vom Nikolaus bekommen hatte, 
wieder. «Danke, lieber Nikolaus!» 
sagte er leise und ging wieder, zu 
Bett Dies waren die schönsten 
Weihnachten, die Stefan je erlebt 
hatte. 
Diese Geschichte hat Stefanie 
Spalt für die Kategorie «weiter 
führende Schulen» geschrieben. 
pier zu holen.» «Tante Hildegard, 
du bist wirklich einverstanden? 
Du bist die beste Tante der 
Welt!», rief Stefan und seine klei 
ne Schwester stimmte ihm zu. 
Als Stefan wieder aufblickte, 
war die Tante schon aus der Türe 
und er hörte, wie die Tür ins 
Schloss fiel. Stefan kam es so 
vor, als ob sie erst vor einer Mi 
nute gegangen wäre, doch sie 
war schon wieder zurück. Alle 
drei waren fleissig am Basteln, 
Zeichnen und Schreiben. Als sie 
mit dem 400sten Plakat fertig 
waren, sagte Stefan, es reiche, 
und las vor, was darauf stand: 
Liebe Bewohner/Freunde 
von Berlin! 
Ich, Stefan, bin neun Jahre alt 
und meine Heimat ist Afrika, 
aber seit einem halben Jahr bin 
ich hier in Deutschland. Ich ken 
ne hier niemanden, nicht einmal 
die Natur. Alles ist neu für mich. 
Das Einzige, was mir bleibt, ist 
mein schwarzer Nikolaus. Wer 
einmal Weihnachten mit der Ber 
liner Bevölkerung und dem 
schwarzen Nikolaus verbringen 
will, soll sich melden unter fol 
gender Nummer: 079/587 64 23. 
Wir freuen uns auf Ihren Anruf. 
Lea, Stefan und Hildegard 
Müller 
PS: Mehr Infos am Telefon 
Die Familie Müller war zurück, 
sie hatten die Flugblätter aufge 
hängt an jedem freien Platz. Der 
erste Anruf war ein Skinhead, der 
sagte, sie sollten sich schämen 
und zurück nach Afrika gehen, 
danach hängte er einfach auf. Der 
zweite Anruf war so ein Treffer, 
dass eigentlich niemand mehr an 
rufen musste. Es war nämlich der 
UNICEF-Präsident und er würde 
alles bezahlen, sogar zusätzliche 
Geschenke im Wert von drei Mil 
lionen. Stefan und Lea konnten 
ihr Glück kaum fassen. Tante sag 
te: «Nach so einem strengen Tag 
sollten wir jetzt auch schlafen ge 
hen, einverstanden?» Na gut ein 
verstanden, seufzten Lea und Ste 
fan zusammen und stiegen die 
Treppe hoch. Hildegard losch die 
Lichter und gab den beiden noch 
einen Gutenachtkuss. 
So ein schrecklicher 
Albtraum 
Auf einmal war Stefan wach 
und wusste nicht wo er sich be 
fand. Nun machte er die Augen 
auf und streckte sich. Er schau 
te sich rechts um, neben ihm 
war ein Wasserkrug mit Wasser 
gefüllt. Er schaute hinaus. 
Draussen konnte er den hell 
braunen Sand erkennen, also 
war er nicht in Deutschland bei 
seiner Tante, sondern bei sei 
nen Eltern in Afrika. Das war ja 
ein Traum gewesen, so ein 
schrecklicher Albtraum. Jetzt 
kam seine Mutter ins Zimmer 
gesprungen und rief: «Aufwa 
chen, es ist Zeit zum Früh 
stücken!!!, und umarmte ihren 
Stefan. Heute Abend kommt 
der Weihnachtsmann zu uns, 
sie liefen gemeinsam die Trep 
pe hinunter, um zu früh 
stücken. Stefan erzählte die Ge 
schichte am Frühstückstisch 
und die ganze Familie hörte 
ihm gespannt zu. Wenn sie 
Weihnachten noch am Feiern 
sind, lassen wir sie noch feiern, 
also psssstttül 
Diese Geschichte hat Dina 
Goop aus Mauren für die Kate 
gorie «weiterführende Schulen» 
geschrieben. 
Weihnachtsgeschichte 
von Martina Bürzle 
Während Stefan noch schlief, 
lachten schwarze Männer über 
das, was er vorhin gesagt hatte. 
Nämlich, «habt ihr den 
schwärzen Nikolaus von Afrika 
gesehen?» Stefan wachte nach 
einiger Zeit auf und fragte noch 
andere,, ob sie den schwarzen 
Nikolaus gesehen haben. 
Abör alle sagten nein. Zwei Män 
ner] frigte er auch. Sie waren 
dunkelhäutig und Brüder. Der 
grössere spöttelte, der kleinere, 
Bobary, hatte Verbärmst mit ihm. 
Er lief schnell nach Hause und 
sagte seiner Frau, dass ein kleiner 
weisser Junge einen schwarzen 
Nikolaus sucht. Und dann heck 
ten sie einen Plan aus... 
Danach lief Bobany auch im 
mer gerade aus, dann traf er Ste 
fan Und sagte: «Ich habe gehört, 
du suchst den schwarzen Niko 
laus!'du frieret ja, kannst bei mir 
übernachten. Komm zu mir nach 
Hause.» Stefan und Bobany liefen 
nach Hause, da wo Stefan zu es 
sen und trinken bekam. Die Zeit 
verging sehr schnell. Stefan gab 
ihnen die Telefonnummer der 
Tante und er erzählte ihnen von 
seinem Zuhause in Afrika. Nach 
dem Essen ging er schlafen und 
bedankte sich. Gleich riefen Bo 
bany und seine Frau die Tante an. 
Die war total erleichtert Sie sag 
te, die Mutter sei bereits von Afri 
ka unterwegs. Weil sie megagros 
se Angst um Stefan gehabt hat 
Dann besprachen sie den Plan, 
und sie hängten das Telefon mit 
Vorfreude ab. Nachher rief Bo 
bany seinen grossen Bruder an 
und er hatte eine super Idee, dass 
eben sein grosser Bruder als Ni 
kolaus verkleidet kommt. Sie 
sprachen es noch ab und freuten 
sich auf den nächsten Tag. Am 
nächsten Morgen spielten Bo 
bany, seine Frau und Stefan ein 
Nikolausspiel, das sie so vielmal 
gespielt haben, dass es schon Zeit 
für das Mittagessen ist. «Dieeng- 
doong ... dienggdoong» machte 
es an der Tür. «Ich geh schon» rief 
Bobany. Vor der Tür stand ein 
schwarzer Nikolaus! Anstatt ei 
nen Sack mit leckeren Sachen 
brachte er dem Stefan seine Mut 
ter!! Stefan seine Augen trauten 
sich selbst nicht mehr, die Augen 
funkelten in alle Himmelsrich 
tungen. Stefan sprang auf und 
hüpfte schnell zum schwarzen 
Nikolaus und zu seiner Mutter. 
«Mammmiiiü! Ich habe dich so 
sehr vermisst, ich freue mich so, 
dich zu sehen!!!» Sie umarmten 
sich glücklich und drückten sich 
ganz fest in die Arme. Er war sehr 
fröhlich. Stefan sagte zum 
schwarzen Nikolaus: «Ich habe 
dich gesucht und nun hast du 
mich gefunden!» Sie verbrachten 
noch einen wundervollen Nach 
mittag. Erst an einem schönen. 
Tag, wieder in Afrika, erklärte 
man ihm, wie der schwarze Ni 
kolaus nach Europa kam. 
Die Geschichte wurde von 
Martina Bürzle aus Balzers ge 
schrieben. Sie besucht die Pri 
marschule 4c. 
Geschichte von Martina Morger 
... und dann war er auch schon 
eingeschlafen. Nach einer Weile 
kam ein weisser Nikolaus vor 
bei; und fragte Stefan. «Was 
sitzt du denn so traurig da?» 
Stefan erzählte ihm die ganze 
Geschichte über den riesigen 
schwarzen Nikolaus. Der weisse 
Nikolaus runzelte seine grosse 
Stirn und flüsterte schliesslich: 
«Ich weiss, wie ich dir helfen 
,kann.» Stefan machte grosse Au 
gen und fragte: «Wie denn?» Der 
Nikolaus verriet nichts, sagte nur 
«Komm mit». 
Als sie an einem Waldrand an 
gekommen waren, sah Stefan et 
was Goldiges glänzen. Es war ein 
Schlitten mit sechs Rentieren 
bespannt. «Darf ich mit dem 
Schlitten mitfahren?» fragte Ste 
fan ganz erstaunt. Der Nikolaus 
nickte stumm. «Du wirst nicht 
nur mitfahren, du wirst auch 
fliegen». 
Stefan strahlte übers 
ganze Gesicht 
Er stieg zusammen mit dem 
Nikolaus auf den Schlitten. Der 
Nikolaus streute etwas auf die 
Rentiere und los ging die Fahrt. 
Stefan staunte und fragte nach 
einer Weile: «Wohin fahren wir 
denn? Fliegen wir vielleicht zum 
schwarzen Nikolaus?». Der weis 
se Nikolaus schmunzelte ge 
heimnisvoll. Nach ein paar Mi 
nuten durchbrachen sie die Wol 
kendecke und schwebten hoch 
über den Wolken dahin. Nach ei 
ner Weile öffnete sich die Wol 
kendecke und plötzlich sah Ste 
fan eine riesige geschmückte 
Palme und unter dieser Palme er 
kannte er den schwarzen Niko 
laus, umringt von einer fröhli 
chen Kinderschar. Stefan konnte 
es nicht glauben. Da stand doch 
tatsächlich sein riesiger schwar 
zer Nikolaus. 
Der Schlitten landete und 
Stefan stieg aus 
Er zwängte sich durch die Kin 
derschar, um ganz nahe bei sei 
nem schwarzen Nikolaus zu sein. 
Stefans Augen glänzten vor 
Freude. Der schwarze Nikolaus 
nickte Stefan stumm zu und 
schenkte ihm ein kleines 
Päckchen. Schnell steckte Stefan 
das Geschenk in seinen Pelz 
anorak. Stefan wollte nicht mehr 
weggehen, so sehr freute er sich, 
seinen schwarzen Nikolaus ge 
funden zu haben. Doch der weis 
se Nikolaus winkte ihm ungedul 
dig zu. Stefan hatte nicht einmal 
mehr Zeit, sich vom schwarzen 
Nikolaus zu verabschieden, so 
schnell flog der Schlitten wieder 
davon. Als der Schlitten hoch am 
Himmel schwebte, sah er nur 
noch ganz klein den schwarzen 
Nikolaus ihm Zuwinken. 
Dann wachte er aus seinem 
Traum auf. Er blickte sich um 
und sah vor sich das Haus seiner 
Tante. Er fand alles sehr merk 
würdig. Er ging ins Haus, wollte 
seinen Anorak aufhängen, doch 
da entdeckte er in seinem Ano 
rak das kleine Päckchen, wel 
ches er von dem schwarzen Ni 
kolaus bekommen hatte. Können 
Träume manchmal Wirklichkeit 
werden? 
Diese Geschichte hat Martina 
Morger aus Balzers filr die Ka 
tegorie «weiterführende Schu 
len» geschrieben. 

V
	        

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