Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

Liechtensteiner VOLKSBLATT 
LAND UND LEUTE 
Samstag, 30. Dezember 2000 7 
Frieden ist ein Stück Lebensqualität 
Wenn alle Glückwünsche, 
die man zum neuen Jahr 
bekommt, Frankenstücke 
wären, wir hätten einen Rie 
senberg davon, den man kaum 
ersteigen könnte. Wenn alle 
nicht ehrlich gemeinten 
Glückwünsche Falschgeld 
wären, hätte jede Polizei 
dienststelle die Keller voll da 
von. Wer hat nicht schon eine 
Glückwunschkarte verschickt 
und dabei gedacht: «Wenn 
doch der Kuckuck den Kerl ho 
len würden Trotzdem steckt in 
den meisten Menschen der 
Wunsch, dass es nicht nur ih 
nen, sondern auch den ande 
ren Menschen gut gehen soll 
te, zumindest einer ganzen 
Reihe davon. Gehen wir also 
nicht so streng mit der alten 
Tradition der Neujahrskarten 
ins Gericht. Sie sind, leider, oft 
die einzige schriftliche Verbin 
dung, die viele Menschen noch 
innerhalb ihres Lebenskreises 
haben. 
Doch wie wäre es, wenn 
wir uns vornehmen wür 
den, weniger «offizielle» 
Pflichtkarten zum Jahreswech 
sel zu verschicken und uns statt 
dessen hinsetzten und einmal 
dem einen oder anderen, den 
wir schätzen, mit dem wir aber 
aus Zeitmangel kaum mehr in 
Verbindung stehen, einen Brief 
zu schreiben? Ein E-Mail mag 
praktisch sein, aber es ist kein 
Gespräch mit dem anderen, es 
zeigt kaum etwas von den Ge 
fühlen und den Gedanken, die 
Gedanken zum Jahreswechsel - Von Annamarie Fleck 
den am Computer verbringen, 
Im Internet surfen, an Meetings 
teilnehmen, in die Disco gehen, 
Fussball ansehen, Ski fahren 
usw. usw . . . Haben moderne 
Menschen wirklich keine Zeit 
mehr für einen Brief? Die tägli 
che Arbeitszeit ist doch, seien 
wir ehrlich, viel, viel kürzer als 
früher. Zwölf Stunden berufli 
che Anstrengung waren noch 
im letzten Jahrhundert keine 
Seltenheit. 
Müssen wir uns nicht 
auch einmal fragen, 
was wir mit unserer «freien» 
Zeit anfangen? Packen wir sie 
nicht oft voll mit Stress, nur 
um überall dabei sein zu kön 
nen? Jetzt stehen wir wieder 
am Ende eines Jahres, und si 
cher nehmen sich viele von uns 
vor, im neuen Jahr das eine 
oder andere besser zu machen. 
Leider sieht es dann am nächs 
ten Jahresende vielleicht so 
aus, dass wir die guten Vorsät 
ze sehr schnell vergessen hat 
ten und wieder auf dem alten 
Gleis weiterfuhren, weil das 
viel bequemer ist. Ausserdem, 
wir sind uns doch selbst der 
«Nächste». Das soll nun nicht 
heissen, dass wir als Opferläm 
mer oder Fuhrwerke für den 
Machtanspruch anderer durch 
unser Jahr gehen sollen. Aber 
es soll heissen, dass wir daran 
denken, dass wir nicht allein 
sind auf dieser Welt. Wenn wir 
immer nur an uns selbst den 
ken, sägen wir den Ast ab, auf 
dem wir sitzen. Wie schnell fra- 
Zum Jahreswechsel macht man sich zwar oß die besten Vorsätze, 
vielfach bleibt davon, wenn die Korken erst einmal geknallt haben, 
jedoch nicht mehr viel übrig. (Archivbild) 
wir uns in einem Brief machen, 
auf. Wie viele Menschen sind 
einsam? Für sie wäre ein Brief 
mit persönlichen Worten ein 
Gruss, den sie immer wieder 
hervorholen könnten. «Moder 
ne Menschen haben keine Zeit 
für Briefschreiben», sagte mir 
neulich jemand. Ja, moderne, 
Menschen können viele Stun- 
gen wir doch: «Soll ich meines 
Bruders Hüter sein?» Dass wir 
es nicht sein wollen, bemänteln 
wir mit der Ausrede, dass es 
uns doch nichts angehe, was 
der andere mache. Wie oft hört 
man stolz sagen: «Ich kümmere 
mich um keinen Nachbarn, 
dann kann ich auch in nichts 
hineingezogen werden.» 
Sich um den anderen küm 
mern bedeutet aber nicht, 
dass man ihn bevormundet, es 
bedeutet, dass man in ihm den 
gleichwertigen Menschen sieht, 
ihn beachtet und achtet. Frie 
den schliessen mit den Mit 
menschen ist ein Stück Lebens 
qualität, von der wir heute so 
oft reden. Politiker schliessen 
dann Frieden, wenn es um 
ihren Machterhalt geht, das se 
hen wir auf der ganzen Welt. 
Aber die Welt wird erst zum 
wirklichen Frieden kommen, 
wenn die einzelnen Menschen 
miteinander Frieden schliessen, 
sich gegenseitig Luft zum At 
men lassen und sich freundlich 
begegnen. Bis zur Erfüllung der 
Forderung: «Liebe deinen 
Nächsten wie dich selbst», wird 
dann trotzdem noch ein sehr, 
sehr weiter Weg sein. Eine alte 
Bauernregel sagt: «Nach dem 
23. Dezember kommt das Licht 
jeden Tag ein Hahnentrittchen 
näher.» Wenn wir uns mühen, 
kommen wir vielleicht der 
Menschlichkeit vielleicht ein 
halbes Trittchen näher, schon 
das würde sich für 2001 loh 
nen. Viel Glück dazu. 
Blutspenden helfen Leben retten 
Blutspendeaktionen gehen auch nächstes Jahr weiter 
1953/54 wurden zum ersten 
Mal öffentliche Blutspendeak 
tionen in Vaduz und Schaan 
durchgeführt. Damals erfasste 
man 273 Spender. Nach und 
nach mit den Gründungen der 
Samaritervereine wurden 
mehr und mehr Blutspende 
tage angeboten. 
Seit Mitte der siebziger Jahre 
bieten die liechtensteinischen 
Samaritervereine regelmässig 
jährlich sechs bis sieben Blut 
spendetage in den verschiede 
nen Gemeinden an. Bis heute 
REKLAME 
wurden mehr als 54 000 Blut 
entnahmen vorgenommen. 
Nach Herabsetzung der Blut 
spendetage des Schweizeri 
schen Roten Kreuzes (SRK) Mit 
te der neunziger Jahre fanden 
wir mit dem Blutspendedienst 
des Österreichischen Roten 
Kreuzes (ÖRK) in Feldkirch ei 
nen neuen Partner für die 
Blutspendeaktionen in Liech 
tenstein. Verständlicherweise 
entstand dadurch eine Verunsi 
cherung unserer treuen Blut 
spender, was zu einem Spen 
derrückgang führte. In den 
letzten zwei Jahren konnten 
wir jedoch das Gewohnte wie 
der gewährleisten und somit 
zwischen 800 und 900 Blut 
spenden registrieren, was 
durchschnittlich 380 Litern 
Blut entspricht. 
Das Liechtensteinische Rote 
Kreuz als Träger und die liech 
tensteinischen Samariterverei 
ne als durchführende Organisa 
tion möchten sich an dieser 
Stelle bei allen treuen und 
fleissigen Blutspendern ganz 
herzlich bedanken. Ebenfalls 
danken wir dem ÖRK und dem 
SRK für die sehr gute Zusam 
menarbeit. Jede einzelne Blut 
konserve wird in aufwändigen 
Testverfahren u.a. auf AIDS, 
Leberentzündung B und C so 
wie auf Syphilis untersucht. 
Die Blutabnahme unterliegt 
ebenso wie die Weiterverarbei 
tung strengsten internationalen 
Sicherheitsnormen. Und in 
punktQ Sicherheit und Qualität 
wiederum liegt das Österreichi 
sche Rote Kreuz im «sicheren» 

Wussten Sie, dass, 
...Staumelder 
nur noch über Handy 
Verkehrsstaus 
an die Radiosender und 
Automobilclubs melden? 
l L '"-J 
/.(in! 
Freiheit, Sicherheit und Verbundenheit 
Eine Pro-Mobilfunk Initkitivi-, 2000 


Spitzenfeld. Nur so ist es mög 
lich, rund um die Uhr Blutkon 
serven in ausreichender Menge 
in höchstmöglicher Qualität zur 
Versorgung von Patienten zur 
Verfügung zu stellen. 
Aufruf an Neuspender 
Dank dieser Sicherheit freuen 
wir uns, wenn sich viele Perso 
nen dazu entschliessen könn 
ten, ebenfalls Blut zu spenden. 
Jede gesunde Person zwischen 
18 und 65 Jahren und mindes 
tens 50 kg Körpergewicht kann 
Blutspender werden. Besonders 
möchten wir die jungen Bür 
gerinnen und Bürger zur Blut 
spende auffordern. Jeder kann 
einmal in die Lage kommen, 
durch fremdes Blut gerettet zu 
werden. Herzlich willkommen 
sind auch Vereine. 
Die weiblichen Blutspender 
müssen zwischen zwei Blutab 
nahmen jeweils eine Pause von 
mindestens 12 Wochen einle 
gen. Die männlichen Blutspen 
der dürfen nach einer Pause 
von mindestens acht Wochen 
wieder Blut spenden. 
Blutspende-Termine 2001 
• Montag, 8. Januar 2001, Ge 
meindesaal, Triesen 
• Montag, 12. März 2001, Ge 
meindesaal, Mauren 
• Mittwoch, 21. März 2001, 
Rathaussaal, Schaan 
• Dienstag, 12. Juni 2001, 
Foyer Vaduzer Saal, Vaduz 
• Mittwoch, 26. September 
2001, Gemeindesaal, Eschen 
• Montag, 22. Oktober 2001, 
Gemeindesaal, Triesenberg 
• Montag, 10. Dezember 2001, 
Gemeindesaal, Balzers 
Liechtensteinisches Rotes Kreuz 
VLS . Verband Liechtensteiner 
Samaritervereine 
NACHRICHTEN 
Jahresausklang 
Im Poststüble 
MAUREN: Die Betriebsgrup 
pe des Poststübles Mauren 
gibt bekannt dass am 
Sonntag, den 31. Dezember 
(Silvester) eine kleine 
Jahresabschlussfeier statt 
findet. 
Mit einem Gläschen Sekt 
werden wir das alte Jahr 
verabschieden und auf das 
«Neue» anstossen. Eine 
schmackhafte Gerstensuppe 
aus «Gretels Hausküche» 
wird uns dabei den nötigen 
Boden vermitteln. Wer ei 
nen Blick in die Zukunft 
werfen will, der kann beim 
Bleigiessen seine Aussichten 
im Jahre 2001 deuten. Alle 
Seniorinnen und Senioren 
sind zu diesem gemütlichen 
Jahresausklang recht herz 
lich eingeladen. Beginn ist 
um 14 Uhr, und die Feier 
endet ca. 17 Uhr. 
Betriebsgruppe Poststüble 
Mauren/Schaanwald 
«Arsen und 
Spitzenhaubchen» 
BALZERS: Heute Samstag 
findet im Gemeindesaal in 
Balzers die Theaterauf 
führung des FC Balzers un 
ter der Regie von Walter 
Nobel statt, «Arsen und 
Spitzenhäubchen», die 
klassische Farce von Jo 
seph Kesselring, die 1941 
von Frank Capra erfolg 
reich verfilmt wurde und 
jetzt von der FC-Theater- 
gruppe auf die Bühne ge 
bracht wird. Absurde Si 
tuationen und skurriler 
Humor sorgen für einen 
Theaterabend der ganz be 
sonderen Art. Sie dürfen 
sich freuen, serviert wird 
Ihnen kein Schenkelklopf 
stück, dafür aber hintersin 
niges, komisches, skurriles, 
verrücktes und pech 
schwarzes Theater, das von 
unseren Spielerinnen und 
Spielern alles - vor allem 
sprachliches und spieleri 
sches Können - abver 
langt. Lassen Sie sich über-, 
raschen, die Auffuhrung 
beginnt um 20.00 Uhr im 
Gemeindesaal Balzers. 
FC Balzers 
Sternsingen 
SCHAAN: Auch im Jahr 
2001 sind die Sternsinger 
zwischen dem 2. und 6. Ja 
nuar wieder in Schaan un 
terwegs, um die Botschaft 
von der Geburt des Herrn 
mit königlichem Gesang zu 
verkünden. Leider müssen 
wir aus organisatorischen 
Gründen - zuwenig Stern- 
singer-Kinder - die Se- 
gensüberbringung in einem 
kleineren Rahmen durch 
führen. 
Der Erlös kommt heuer 
Strassenkindem aus.Moro 
(Peru) und Zentralafrika 
zugute. Wir hoffen auf 
wohlwollende Unterstüt 
zung. 
Nach dem Familiengottes 
dienst am Dienstag, den 2. 
Januar (9.30 Uhr) in der 
Schaaner Pfarrkirche ma 
chen sich die Sternsinger 
auf den Weg: 
e Dienstag, 2. Januar 2001 
im Unterdorf Süd 
e Mittwoch, 3. Januar 2001 
im Unterdorf Nord 
e Freitag, 5. Januar 2001 im 
Oberdorf Nord 
e Samstag, 6. Januar 2001 
im Oberdorf Süd 
Pfarreirat Schaan 
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