28 Donnerstag, 28. Dezember 2000
LETZTE SEITE
Liechtensteiner VOLKSBLATT
NACHRICHTEN
Filmrolle für
Schiffer
HOLLYWOOD: Claudia
Schiffer hat wieder eine
Rolle in einem Hollywood-
Film angenommen. Die 30-
jährige wird zusammen mit
Sarah Jessica Parker und
Harry Connick Jr. für die
Komö-die «quotLife without
Dick» vor der Kamera ste
hen, wie am gestern mitge
teilt wurde.
Frau begehl im
Gefängnis
Selbstmord
ZÜRICH: Eine 31-jährige
Spanierin hat sich am
Dienstagabend im Polizei
gefängnis der Kantonspoli
zei in Zürich umgebracht.
Kurz nach 18.00 Uhr war
die Frau bei einem Kontroll
gang in der Einzelzelle er
hängt aufgefunden worden.
Sie befand sich seit dem
vergangenen 22. Dezember
wegen Verstosses gegen das
Betäubungsmittelgesetz in
Untersuchungshaft, wie die
Kantonspolizei gestern mit
teilte.
Skulpturen aus
Lotharholz
ROTHENBURG: Marion
Berg's «Lebenszeichen», ist
eine von diversen Skulpturen
von 17 Künstlerinnen und
Künstlern des Projektes
Loth-Art im Rotbachtobel
im Luzernischen Rothen
burg. Die Skulpturen wur
den restlos aus Lotharholz
angefertigt. Initiantin des
Projekts Loth-Art ist Rita
Wyss.
Amokschütz
angeklagt
BOSTON: Nach dem Massa
ker in einer US-Internetfir
ma in Massachusetts ist der
Amokschütze gestern wegen
siebenfachen Mordes ange
klagt worden. Der 42-jähri
ge Michael McDermott hatte
offenbar wegen Steuer
schulden sieben Mitarbeiter
erschossen. McDermott
zeigte keinerlei Regung, als
er vor dem Untersuchungs
richter stand. Der Anwalt
des als Sonderling beschrie
benen Mannes plädierte auf
nicht schuldig, nach An
nahme von Rechtsexperten
wegen Schuldunfähigkeit.
Wie Staatsanwältin Martha
Coakley schon in der Nacht
zum Mittwoch mitteilte,
hatte der Schütze hohe
Steuerschulden.
Grosser Ansturm auf die
Schweizer Wintersport-Orte
Prominente und andere geniessen Sonne und Schnee
BERN: Glückliche Schwei
zer Wintersport-Orte:
Über den Jahreswechsel
sind die Hotels in den
wichtigsten Skistationen
praktisch ausgebucht. Ne
ben normalen Feriengäs
ten tummeln sich Promi
nente im Dutzend auf
Skipisten oder Einkaufs
sfrassen.
Der Suvretta-Hang, der St. Mo
ritzer Prominenten-Hügel, ist
voll belegt. Illustre Stammgäste
wie die Grimaldis, Agnellis, Ka-
rajans und Bismarcks, Roh
stoffhändler Marc Rieh, Bierba
ron Alfred Heinecken, Verle
gerfamilien und Showstars ver
bringen die Festtage im Ober-
engadin.
Viele Prominente
In Crans-Montana VS haben
sich James Bond-Darsteller
Roger Moore, der französische
Sänger Gilbert Becaud und
Komponist Michel Legrand
einquartiert. In Verbier VS
sind es die Schauspielerinnen
Marthe Keller und Isabelle
Huppert. Angekündigt ist auch
Sarah Ferguson, die Ex-Frau
des britischen Prinzen And
rew. In Wengen BE verbringen
der deutsche Bundespräsident
Johannes Rau, die britisch
asiatische Geigenvirtuosin
Vanessa Mae und der engli
sche Schriftsteller John Le
Carrd die Festtage. Formel-1-
Rennfahrer Jacques Villeneuve
hält sich in Villars VD auf,
während Prinz Charles für Ja-
Eisstürme in
den USA
LriTLE ROCK/USA: Eisstür
me im Süden der USA haben
am Mittwoch fast eine halbe
Millionen Menschen , vom
Stromnetz abgeschnitten und
Strassen in Rutschbahnen
verwandelt. Allein im Staat
Arkansas waren 214000
Haushalte ohne Strom. Be
reits am Dienstag blieb es bei
106 000 Stromkunden in Te
xas dunkel, in Oklahoma wa
ren 120000 Haushalte be
troffen. Bis die Stromversor
gung wieder aufgebaut sei,
könne es noch bis Dienstag
dauern, sagte ein Sprecher
des Vorsorgungsuntemeh-
mens Entergy in Arkansas. In
der Hauptstadt Little Rock
wuclä die Eisschicht auf den
Strassen auf eine Dicke von
mehr .als einem Zentimeter
an. Wegen des eisigen und
gefährlichen Wetters blieb
die Regierurigdes US-Staates
am Mittwoch geschlossen.
Die «Times Record» erschi
en am Mittwoch wegen des
Sturms nicht - nach eigenen
Angaben erstmals in der 117-
jährigen Geschichte der Zei
tung. Auf dem Flughafen von
Little Rock sassen zahlreiche
Passagiere fest. Auch in
Oklahoma City und in DaUas '
wurden hunderte von Flogen
gestrichen. Der US-Wetter
dienst warnte vor extrem rut
schigen Strassen. Die Autofäh
rer in Nordtexas müssten mit
einer Glätte wie in einem Eis
stadion rechnen. Bei Unfällen
auf den eisigen Strassen ka
men mehrere Menschen ums;
Leben.
Trotz des Schneemangels sind die Schweizer Wintersport-Orte praktisch ausgebucht.
nuar in Klosters GR erwartet
wird.
Hotels überall praktisch
ausgebucht
Doch nicht nur die Promis
freuen die Verantwortlichen,
sondern auch die vielen übrigen
Gäste sowie die Schneeverhält
nisse. «Alles ist weiss, die Stim
mung ist super, das Oberen-
gadin platzt aus allen Nähten»,
beschrieb der St. Moritzer Kur
direktor Hanspeter Danuser die
Situation. Er schätzt, dass sich
derzeit rund 90 000 Leute im
Oberengadin aufhalten. Auch
die andern Bündner Destinatio
nen sind gemäss Angaben der
touristischen Dachorganisation
Graubünden Ferien weitgehend
ausgebucht. Der Direktor von
Wengen Tourismus, Jörg Gnot-
ke, kann sich die Hände reiben.
Die Hotels sind bis nach Sil
vester praktisch voll. Auch in
Gstaad finden Kurzentschlosse
ne laut dem Marketingleiter
von Gstaad Saaneniand Touris
mus, Eduardo Zwyssig, bis nach
Neujahr kaum mehr Betten.
• Ähnliches weiss Thierry Jean-
ningros vom Tourismusbüro in
Leysin VD zu berichten. In Vil
lars VD sind die Hotels derzeit
«fast ausgebucht». Einzig in Sa-
(Bild: Keystone)
chen Schneeverhältnisse mel
den die wichtigsten Skistatio
nen Unterschiede. Während in
den Bündner Alpen genügend
Schnee liegt, müssen die Win
tersportler in den Walliser und
Berner Alpen höhere Skigebiete
ansteuern, um fahrbare Pisten
vorzufinden. Je nach Höhe sind
in der westlichen Schweiz nur
ein bis zwei Drittel der Anlagen
in Betrieb.
Beifahrer eines Autodiebes erschossen
Ein Polizist wurde mit einer Eisenstange verletzt
BASEL: Der Beifahrer eines
gestohlenen Wagens ist in der
Nacht auf Mittwoch in Basel
auf der Flucht von der Polizei
in einem Autobahntunnel er
schossen worden. Der Mann
hatte zuvor einen Polizisten
mit einer Eisenstange ange
griffen und verletzt.
Der Schuss hatte nach Aus
kunft der Basler Staatsanwalt
schaft die Beckenhauptschlager
des Flüchtigen durchbohrt. Die
Obduktion ergab, das$ der
Mann innerlich verblutete. Der
Polizist hatte gemäss einer Mit
teilung der Staatsanwaltschaft
auf die Beines des Mannes ge
zielt, traf diesen jedoch ins Ge-
säss.
Die Staatsanwaltschaft hat ge
gen den Polizeibeamten wegen
der Schussabgabe routinemäs-
sig ein Verfahren eingeleitet.
Der Beamte, bei dem es sich
laut Polizeikommando um ei
nen erfahrenen Gefreiten han
delt, musste nach dem Zwi
schenfall psychologisch betreut
werden.
Auto in Genf gestohlen
Unterwegs war der Verstor
bene als Beifahrer in einem in
Genf gestohlenen Auto. Die
Polizei konnte dieses auf der
Autobahn in Fahrtrichtung
Luzern rund 150 Meter vor
dem Ende des Schwarzwald
tunnels stoppen. Während
zwei Polizisten den Fahrer
An dieser Stelle im Schwarzwaldtunnel in Basel wurde der Autodieb erschossen. (Bild: Keystone)
überwältigen konnten, schlug
der Beifahrer einem dritten
Beamten mit einem sogenann
ten Geissfuss auf den» Kopf. Er
konnte sich so der Festnahme
entziehen.
Der Flüchtende wurde laut
Staatsanwaltschaft von einem
Beamten einer zweiten Pa
trouille verfolgt und aufgefor
dert, stehen zu bleiben. Da er
nicht reagierte, habe der Poli
zist zunächst einen Warn-
schuss abgegeben. Als der
Mann die Flucht fortsetzte,
gab der der Polizist den tödli
chen Schuss ab.
Nach kurzer Zeit tot
Bis zum Eintreffen der Sa
nität und der Notärztin leiste
ten die Polizisten erste Hilfe.
Der Mann war jedoch nach An
gaben der Staatsanwaltschaft
derart unglücklich getroffen
worden, dass er nach kurzer
Zeit starb. Der verletzte Polizist
musste ins Spital eingewiesen
werden. Der gestohlene Wagen
war von einer Patrouille um
02.00 Uhr in der Basler Innen
stadt entdeckt und verfolgt
worden. Angehalten werden
konnte das Auto erst von einer
zweiten Patrouille, die den Wa
gen auf der Autobahn überhol
te und zum Stoppen zwang.
Die Identität der beiden In
sassen des gestohlenen Autos
stand zunächst nicht fest. Ver
schiedene Indizien sprechen je
doch laut Staatsanwaltschaft
dafür, dass sie aus Osteuropa
stammen. Der Getötete soll
rund 20 Jahre alt sein.
