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Liechtensteiner
Mittwoch
27. Dezember 2000
Fr. 1.-
VOLKSBLATT
Amtliches Publikationsorgan • 122. Jahrgang, Nr.296
VERBUND ISÜDOSTSCHWHZ
MITTWOCH
Im Dienste der
Natur
MAUREN: Der Ornithologi-
sche Verein Mauren (OVM)
- 1963 gegründet - weihte
1984 das Vogelparadies
BIRKA an der Strasse zwi
schen Mauren und Schaan
wald ein. Gestern wurden
im Vereinslokal BIRKA die
Vereinsmitglieder Hanno
Meier, Gerhard Kieber und
Elmar Matt für ihren 30-
jährigen aktiven Einsatz ge
ehrt. Seite 2
Defizit in Höhe
von 1,3 Millionen
SCHELLENBERG: Die Ge
meinde Schellenberg wird
im kommenden Jahr einige
Investitionen zu tätigen ha
ben. Im Mittelpunkt steht
hierbeit der Ausbau des Ge
meindehauses. Dies betont
Vorsteher Walter Kieber im
Volksblatt-Interview. Des
halb weist das Budget ein
Defizit von 1,3 Millionen
Franken aus. Doch schon
ein Jahr später soll der Re
servenbestand wieder er
höht werden. Seite 3
Tag für Tag
&.'
«?/•
Heute setzen wir unsere
neue Serie «Tag für Tag»
fort. Menschen erzählen
ihren eigenen Berufs- und
Berufungsalltag, geben
Auskunft über Engagement
und Gefühle, Wünsche und
Hoffnungen. Allen gemein
sam ist der Wohnort Liech
tenstein, ansonsten ist
jede(r) eine einzigartige Per
sönlichkeit für sich. Bege
ben Sie sich mit uns in be
kannte und weniger ver
traute Situationen und lesen
Sie alle vierzehn Tage unse
re spannenden Tagesproto
kolle «mitten aus dem Le
ben!»... Seite 4
Julia Rheinberger
mit Top-Platzie-
rungen in Davos
SNOWBOARD: Mit einem
14. Rang im Riesenslalom
und Parallelslalom beim ISF
Swiss-Cup in Davos be
stätigt die Liechtensteinerin
Julia Rheinberger ihre gute
Form. Für Guido Kölbener
reichte es bei beiden Ren
nen nicht für die Finalläufe.
Seite 11
Wird Liechtenstein zur
Raumfahrt-Nation?
Liechtensteiner Schulklasse schickt Bienen mit einem Space Shuttle der NASA ins Weltall
Mit einem Schulprojekt
der ganz besonderen Art
kommen die Viertklässler
des Liechtensteinischen
Gymnasiums vielleicht so
gar ins Guinnessbuch der
Rekorde. Sie wollen soge
nannte «Carpenter Bie
nen» mit einem Space
Shuttle der NASA ins
Weltall schicken, um ihr
Verhalten in Schwerelo
sigkeit zu erforschen. Es
ist das erste Mal, dass eine
europäische Klasse einen
solchen Versuch startet.
Janine Köpßi
Ob das Projekt nun «Spiee bees
in space» oder «Busy bees in
space» heissen wird, ist noch
nicht ganz klar. Fest steht, dass
die Klasse 4A des Liechtenstei
nischen Gymnasiums «Carpen
ter Bienen» mit einem Space
Shuttle der NASA in den Welt
raum schickt. Der Countdown
läuft, denn die grosse Reise der
Insekten beginnt aller Voraus
sicht nach im Oktober 2001.
Startpunkt ist Cape Canaveral
in Florida. «Wir sind alle wahn
sinnig begeistert», schwärmt
die Schülerin Anja Hasler. Die
Gymnasiasten legen sich
mächtig ins Zeug und setzen
alles daran, dass ihr Bienenpro
jekt ein grosser Erfolg wird.
Gesponsort wird der einmalige
Versuch von der VP-Bank in
Vaduz. «Die Idee ist einfach
grossartig», meint Markus Mei
er von der Marketingabteilung
der VPB.
Vor gut einem Jahr griff
Gymnasiallehrer Manfred
Schlapp die einmalige Idee für
Das Projektteam: Die Klasse 4A des Liechtensteinischen Gymnasiums zusammen mit Lehrer Manfred
Schlapp (vorne links), Markus Meier von der VP-Bank sowie Dr. Hans Stromeyer von der Firma
Space Media in Houston, Texas (vorne rechts).
dieses Projekt auf. Seither lau
fen die Vorbereitungen. Es galt,
Kontakte mit Spezialisten di
rekt in Houston (Texas/USA) zu
knüpfen, die bei der Umsetzung
des Experiments helfen, sowie
möglichst viele Informationen
aus dem Internet zu gewinnen.
Biene oder Regenwurm?
Die Schülerinnen und
Schüler mussten ausserdem ab
klären, welche Lebewesen sich
überhaupt für einen Trip im
Weltraum eignen. Zunächst
standen Regenwürmer zur Dis
kussion. Weil Experten jedoch
die Vermutung äusserten, die
Würmer könnten auf ihrer Rei
se in eine Art Winterschlaf fal
len, entschieden sich die jun
gen Wissenschaftler aus Liech
tenstein für die sogenannte
«Carpenter Biene» als Versuchs
tier. Die Carpenter Biene ist kei
ne Honigbiene. Sie kommt in
Subtropen und Tropen (unter
andqrem auch in Nordamerika)
vor und gilt in diesen Gebieten
eigentlich als Schädling, da sie
(Bild: jak)
mit Vorliebe Gangsysteme in
Holz oder sogar Kunststoff
bohrt. Trotzdem hat die Car
penter Biene als «Abfallverwer-
terin» eine sehr wichtige Funk
tion im biologischen Kreislauf.
«Die Bienen sind sehr zäh und
leben etwa drei Jahre, was sehr
lange ist für Insekten», infor
miert der junge Projektleiter
David Oehri und spricht damit
einen Grund an, warum sich
diese Art von Bienen besonders
gut für das Schulexperiment
eignet.
Die nächsten Schritte
des Projekts
Wie verhält sich die Carpen
ter Biene auf der Erde? Inwie
fern ändert sich ihr Verhalten
im schwerelosen Zustand?
Bleibt das Sozialverhalten
gleich? Wie sieht es mit der
Fortbewegung oder dem Grab
verhalten aus? Was genau die
Viertklässler erforschen wollen,
legen sie in den nächsten Wo
chen fest. «Der Phantasie und
den Ideen sind keine Grenzen
gesetzt. Untersuchbar ist alles
Mögliche», erklärt Dr. Hans
Stromeyer von der Firma «Spa
ce Media» in Houston, die sehr
eng mit der NASA zusammen
arbeitet und unter anderem
Wissenschaftsflüge in den
Weltraum organisiert. Um die
nächsten Schritte des Projekts
festzulegen, besuchte Hans
Stromeyer die Carpenter-Bie-
nen-Forscher im Gymnasium
Vaduz. Das Wichtigste sei, dass
die Versuchsbienen so schnell
wie möglich nach Liechtenstein
kommen. Erst dann könne die
Arbeit richtig beginnen, so der
Weltraumexperte.
Mitte Januar sollten die Car
penter Bienen unser Land errei
chen und die Gymnasiasten
können mit ihren Untersu
chungen beginnen. Ziel ist es,
bis zum 15. Februar erste Beo
bachtungen und Erkenntnisse
zu dokumentieren, sowie fest
zulegen, was im Weltall speziell
untersucht werden soll. Klappt
alles nach Plan, schicken die
Viertklässler die Carpenter Bie
nen im Oktober 2001 mit dem
NASA-Space-Shuttle auf einen
Wissenschaftsflug. Über 60
weitere Experimente werden
während dieses Fluges durch
geführt.
Tote auf Schweizer Strassen
Zahlreiche Unfälle - Auch Alkohol im Spiel
BERN: Auf den Schweizer
Strassen sind über die Feierta
ge mindestens fUnf Menschen
ums Leben gekommen. Am
Weihnachtsmorgen kam es
zudem durch Glatteis zu zahl
reichen Verkehrsunfällen.
Allein auf der AI rückten Zür
cher Polizisten zu zehn Unfäl
len aus. Eine Person wurde ver
letzt, in den übrigen Fällen
blieb es bei Blechschäden.
Glimpflich verliefen auch zwei
Glatteis-Unfälle in einer Links
kurve in Siblingen SH.
Alkohol war bei einem tödli
chen Unfall in Mitlödi GL im
Spiel. Ein betrunkener Autofa
hrer nahm drei junge Auto-
stopper mit, verlor auf schnur
gerader Fahrbahn die Kontrolle
über den Wagen und prallte in
einen Zaun. Der hinten rechts
sitzende Mann wurde so stark
gegen die Türe geschlagen,
dass er noch auf der Unfallstel
le starb.
Ebenfalls an Heiligabend
starb eine 74-jährige Beifahre
rin bei einem Selbstunfall in
Gossau ZH. Ihr 77-jähriger
Mann hatte die Herrschaft über
das Fahrzeug verloren und war
frontal in einen Kandelaber ge
prallt. Die nicht angegurtete
Ehefrau erlag vor Ort ihren
schweren Kopfverletzungen,
der Lenker blieb unverletzt.
Im bernischen Oberburg wur
de bereits am Freitagabend eine
Frau auf dem Fussgängerstrel-
fen Uberfahren. Und in Widnau
SG starben zwei junge Männer
nach einer Frontalkollision: Sie
waren offenbar mit massiv
übersetzter Geschwindigkeit
unterwegs. Der korrekt entge
gengekommene Lenker kam
mit leichten Verletzungen da
von. Vier Menschen wurden
am Weihnachtstag am Ofen-
pass verletzt: Trotz Kettenobli-
gatorium war ein Auto ,mit
Sommerreifen unterwegs. Der
Wagen schlitterte talwärts,
drehte sich mehrmals um die
eigene Achse und stürzte einen
Abhang hinunter.
Glück im Unglück hatte ein
betrunkener Autofahrer, der am
Stefanstag in Sorens FR einen
Unfall baute. Sein Fahrzeug ge
riet in Brand, doch der Lenker
konnte leicht verletzt das Weite
suchen.
Schnee im Tessin
Feuchte Festtage im Norden
BERN: Feucht-kalte Festtage
im Norden, weisse Weihnach
ten im Tessin: Frau Holle liess
sich dieses Jahr nur im Süd
kanton blicken. Das ganze
Tessin erwachte am Weih
nachtsmorgen in einer win
terlich weissen Landschaft.
Die Schneedecke war bis zu 20
Zentimeter dick. Die Freude
über den ersten Weihnachts
schnee seit 1993 währte aber
nur kurz - am Stefanstag setzte
auch im Tessin wieder Regen
ein, wie die SMA MeteoSchweiz
meldete.
Das Mittelland erlebte zum
siebten Mal in Folge grüne
Weihnachten. Temperaturen
zwischen 3 und 6 Grad waren
auf der ganzen Alpennordseite
die Regel. Wer sich trotzdem zu
einem Spaziergang entschloss,
wurde womöglich auch noch
verregnet.
So wurde an Heiligabend im
westlichen Jura 17 Millimeter
Niederschlag registriert. Am
Genfersee waren es 13, im Mit
telland 3 bis 8 Millimeter. Am
Weihnachtstag meldete der
Kanton Aargau mit 10 Millime
tern den Spitzenwert.
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