28 Samstag, 23. Dezember 2000 SPORT Liechtensteiner VOLKSBLATT
SPORT IN KURZE
Carving: Der
Kurvenrausch
ALLGEMEIN: Der Reiz des
Carvings: Am Samstag, 13.
Januar, bietet sich in Mal-
bun fiir jedermann die Ge
legenheit, dieses neue Be-
wegungsgefiihl unter fach
kundiger Anleitung zu er
fahren zu können.
Der Gratiskurs «Carving:
Der Kurvenrausch» wird
vom Ski Demo Team Liech
tenstein veranstaltet und im
Rahmen des LOSV-Breiten-
sportprogramms 2001
durchgeführt. Geübte Ski
fahrer (vom Anfänger bis
zum Könner) können sich
mittels dieser Grundschu
lung in die Carvingtechnik
einweihen lassen und sich
auch mit Extreme-Carving
oder Freeriding vertraut
machen. Testskis werden
zur Verfügung gestellt. Un
ter fachkundiger Anleitung
der Demo-Team-Mitglieder
kann man Carving mit bes
tem Material und moderns
ter Lerntechnik üben und
erfahren. Kursleiter ist Klaus
Büchel. Treffpunkt ist am
13. Januar um 9 Uhr bei der
Talstation Hocheck. Aus or
ganisatorischen Gründen ist
eine Anmeldung bis späte
stens 10. Januar beim LOSV,
im Rietacker 4 in Schaan,
unbedingt erforderlich (An
meldetalon im Inseratenteil
dieser Ausgabe sowie im In
ternet unter www.losv.li). Es
folgt keine Bestätigung sei
tens des LOSV, ausser bei
unvorhergesehenen Ände
rungen.
Fitgymnastik für
Frauen ab 40/45
ALLGEMEIN: Innerhalb des
LOSV-Breitensportpro-
gramms bietet der Gymnas
tikverein Triesen im Januar
und Februar einen Fitgym-
nastik-Kurs für Frauen ab
40/45 Jahren an. In der al
ten Turnhalle Triesen wird
jeweils am Montag zwi
schen 18 und 19 Uhr ein
gelenkschonendes, beweg-
lichkeitsförderndes und
rückenstärkendes Fintness-
training durchgeführt (15. /
22. / 29. Januar, 5./ 12. Fe
bruar). Kursleitung: Resi
Frick, Claudia Hoch und
Heidi Gmür.
Anmeldungen können bis
10. Januar an den LOSV ge
schickt werden (Anmeldeta
lon im Inseratenteil dieser
Ausgabe sowie im Internet
unter www.losv.li). Es folgt
keine Bestätigung seitens
des LOSV, ausser bei unvor
hergesehenen Änderungen.
48. Vättnerlauf
vom Stefanstag
abgesagt
SKI-NORDISCH: Der traditi-
onsgemäss auf den Ste
phanstag, 26. Dezember,
angesetzte Vättnerlauf fin
det nicht statt. Der akute
Schneemangel veranlasste
den organisierenden Skiclub
Vättis, die 48. Austragung
des beliebten Langlaufs ab
zusagen.
95 Athleten dabei
SKI NORDISCH: Für das 89.
Weihnachtsspringen vom
Stephanstag, 26. Dezember,
in St. Moritz sind nicht we
niger als 95 Athleten aus 20
Nationen gemeldet. Der be
kannteste Teilnehmer heisst
Primoz Peterka.
«Ich befürworte eine
Schweizer-Kandidatur»
Der FIFA-Präsident Sepp Blatter ist einer Fussball-EM in der Schweiz wohlgesinnt
Joseph Blatter hat ein ar
beitsreiches Amtsjahr
hinter sich. Im Interview
mit Ueli Zoss fasst der FI-
FA-Präsident seine wich
tigsten Tätigkeiten im zu
Ende gehenden Jahr zu
sammen und hält Aus
blick auf kommende He
rausforderungen. Dabei
wird auch die Rolle des
Chefs aller Fussballer als
Politiker und Unterneh
mer beleuchtet. Blatter
kündet zudem für das
Jahr 2004, zum 100-
jährigen Bestehen der FI
FA, einen Grossanlass in
Zürich an.
Mit Sepp Blatter sprach
Ueli Zoss
Die WM 2002 steht schon
fast vor der Tür. Wie Ist der
Stand der Vorbereitungen für
die WM-Endrunde In Japan
und Südkorea?
Joseph Blatter: Die Arbeiten
fiir eine erfolgreiche Durch
führung der WM 2002 gehen
planmässig voran. Die FIFA hat
keine Bedenken, dass im tech
nischen, telekommunikativen
und logistischen Bereich ir
gendwelche Störungen auf
kommen könnten. Das einzige
Problem ist der Riesenaufwand,
den es braucht. Wir führen
praktisch zwei Weltmeister
schaften durch. Japan und
Südkorea stellen je zehn WM-
Stadien zur Verfügung. Das ist
für die Organisatoren, für die
FIFA, fiir die teilnehmenden
Mannschaften und insbesonde
re auch fiir die Medien mit ei
nem enormen, auch finanziel
len Aufwand verbunden.
Ich finde es gut,
dass die Schweiz
eine Kandidatur
erwägt
Die EM 2000 wurde In
Holland und Belgien durchge
führt. Zwei benachbarte Län
der, die In der gleichen wirt
schaftlichen und politischen
Union sind. Für Japan und
Südkorea Ist dies nicht der
Fall. Zwischen den beiden
Ländern liegt auch noch ein
Meer. Trennen die beiden Na-
Sepp Blatter, ein Mann der in jeder Situation den Durchblick behält.
tionen nicht fast schon Wel
ten?
Japan und Südkorea, das
sind zwei Länder mit verschie
denen Kulturen und Sprachen,
verbunden mit einer Geschich
te, die sie nicht gerade aufmun
tert zusammenzukommen. Nun
kommt dank dem Fussball eine
Annäherung zustande. Wir
müssen einmal die Erfahrungen
abwarten, die wir mit einer WM
in zwei Ländern machen. Doch
die FIFA gedenkt zur Zeit nicht,
eine WM nochmals in zwei
Länder aufzuteilen.
Eine Doppelkandidatur zeich
net sich auch für die EM
2008 mit Österreich und der
Schweiz ab. Wie stehen Sie
zu dieser?
Ich finde es gut, dass die
Schweiz eine Kandidatur er
wägt, in einem Moment, wo bei
uns Stadien gebaut werden
oder mit deren Bau in Kürze
begonnen wird. Für eine EM
mit 16 Nationen muss aber un
bedingt ein Grossstadion da
sein. Ein solches hat die
Schweiz nicht. Deshalb sucht
sie einen Partner. Das ganz
grosse Spektakel würde deshalb
wohl in Österreichs Metropole,
in Wien, stattfinden.
Nochmals ein Schweizer
Aspekt. Diesmal zur WM
2002. Für die SRG waren die
rund 15 Millionen Franken,
die für die 64-WM-Spiele als
Rechtegebühr ausgegeben
werden müssten, zu teuer. Es
droht hierzulande eine Matt
scheibe von der WM 2002.
Wir sind weit da
von entfernt, dass
die EU den Fuss
ball kaputt macht
Ich kann mir nicht vorstellen,
dass die Gespräche nach der
ersten Diskussionsrunde bereits
abgebrochen sind. Ich finde es
etwas echt «schweizerisch» zu
sagen, wir haben zu wenig
Geld. Wenn ich ein gutes Pro
dukt will, dann muss igh den
Preis dafür bezahlen. Statt pu
blik zu gehen und auszurufen,
wir haben kein Geld, könnte
man vielleicht Wege finden,
wie man so etwas mitfinanzie
ren kann. Falls sich die Schweiz
für die WM qualifiziert, muss es
doch eine Schweizer TV-Be
richterstattung geben. Ich stehe
im übrigen zur Verfügung, um
mitzuhelfen, eine Lösung zu
finden. Es liegt in unserem In
teresse, dass der Fussball so
breitflächig wie möglich ge
zeigt wird. Aber ich bin von der
SRG bislang nicht angefragt
worden.
Ein wichtiges Ereignis in die
sem Jahr war die Vergabe der
WM 2006. Mit 12:11 Stim
men, bei einer Enthaltung,
setzte sich dabei Deutsch
land gegen Südafrika durch.
Wie sehen Sie diese Wahl
vom 6. Juli in der Rückblen
de?
Dank diesem Ausgang konn
te in der FIFÄ-Exekutive und
am FIFA-Kongress das Rota
tionsprinzip durchgebracht
werden. Schon 1988 wurde die
ses erstmals vorgebracht. Es
wurde aber vom Kongress nicht
angenommen, weil die notwen
dige Mehrheit nicht erreicht
wurde. Das mechanische Vor
gehen mit der Frage, wo man
dieses Rotationsprinzip startet,
muss noch überdacht werden.
Für mich persönlich war es im
übrigen traurig, dass Südafrika
nicht den Zuschlag erhielt.
Doch mit Deutschland haben
wir nun einen hochqualifizier
ten Ausrichter.
Sie begaben sich in diesem
Jahr wiederholt auf das politi
sche Parkett, führten die Ver
handlungen mit der EU im
Streit um die Fussball-Verträ-
ge. Wie ist der Stand der Din
ge diesbezüglich?
Es geht in erster Linie um den
Schutz für den Fussball, um
den Schutz für den Fussballer,
auch um den Schutz fiir dessen
Arbeitgeber, die Klubs. Wir sind
auf einem guten Weg, sind mit
den politischen Behörden einen
Dialog eingegangen, was einem
meiner Wahlversprechen ent
spricht. Noch ist nicht alles un
terschrieben. Wir sind aber weit
davon entfernt, dass die EU den
Fussball kaputt machen würde.
Hilfreich war fiir uns, dass auf
dem EU-Gipfel in Nizza dem
Sport erstmals seine Spezifität
zugestanden wurde. Ebenfalls
zugestanden wurde die Auto
nomie der Sportverbände fiir
die Durchführung ihrer Wettbe
werbe. Eine Gruppierung wie
die G14 (Zusammenschluss von
Richard Virenque freigesprochen
Milde Urteile im Festina-Prozess - Gefängnisstrafen auf Bewährung für Roussel und Voet
Mild sind die Richtersprüche
im so genannten Festina- Pro-
zess in Lille (Fr) ausgefallen.
Der ehemalige sportliche Lei
ter Bruno Roussel und Mas
seur Willy Voet wurden zu ei
nem Jahr respektive zehn Mo
naten Gefängnis auf Be
währung verurteilt. Straffrei
davon kam Richard Virenque.
Roussel muss ausserdem rund
12 000 Franken Busse bezah
len, Voet 7000. Der Staatsan
walt hatte am 6. November be
dingte Gefängnisstrafen von 18
(Roussel) und 14 Monaten
(Voet) gefordert.
Virenque hatte im Oktober
zwar wie zuvor sein Teamkolle
ge ebenfalls zugegeben, Do
pingmittel zu sich genommen
zu haben. In Frankreich hat der
Konsum juristisch jedoch keine
Folgen, sodass der fünffache
Bergkönig der Tour de France
ungeschoren davonkam.
Allerdings hat der in der
Nähe von Genf wohnende Vi
renque noch eine Strafe durch
den Schweizer Verband zu ge
wärtigen, weil er mit einer
Schweizer Lizenz fährt.
Der Dopingskandal um die
Sportgruppe Festina in der Tour
de France 1998 hatte weltweit
für grösstes Aufsehen gesorgt.
Im Wagen von Voet waren
kurz vor dem Start in Dublin
400 Ampullen mit unerlaub
ten Substanzen gefunden
worden.
14 europäischen Topklubs,
Anm. der Red.) wurde damit
unter den Tisch gewischt.
Wie weit fortgeschritten Ist
die Realisierung des von Ih
nen propagierten internatio
nal harmonisierten Spielka
lenders?
Der internationale Spielka
lender greift erst richtig ab dem
1. Januar 2002. Er nimmt aber
keinen Einfluss auf die nationa
len Meisterschaften. Mit dem
internationalen Spielkalender
wollen wir den ständigen
Knatsch zwischen den Spielern
und den Nationalverbänden be
enden. Harmonisiert sind zwölf
Daten fiir Länderspiele, WM-
oder EM-Qualifikationsspiele.
An diesen Daten wird in keiner
Liga gespielt. Die Klubs können
so ihrer Verpflichtung nach
kommen, die Spieler an die Na
tionalmannschaften abzugeben.
Ich finde es etwas
echt «schweize
risch» zu sagen,
wir haben zu
wenig Geld
Die FIFA beabsichtigt, ein
neues Operation Center am
Klotener Balsberg In unmit
telbarer Nähe des Flughafens
Zürich zu bauen. Einen Drittel
der Gebäude wird die SAir-
Group beziehen. Wird die FI
FA vermehrt auch im unter
nehmerischen Bereich tätig?
Solche Schritte sind auch ein
Teil meines Aufgabenbereiches
als FIFA-Präsident. Ich möchte
die FIFA gerne führen. Ich bin
kein Funktionär, der einfach
nur «funktioniert».
Im Jahr 2004 feiert die FIFA
ihr 100-jähriges Bestehen.
Welche Aktivitäten planen
Sie für dieses Jubiläum?
Die FIFA beabsichtigt, fiir das
Jubiläum ein Fest fiir die Ju
gend, kulturelle Veranstaltun
gen und ein Fussballspiel zwi
schen zwei grossen Mann
schaften zu organisieren. Diese
Aktivitäten werden in drei
Städten durchgeführt. In Paris,
wo die FIFA geründet wurde, in
London, symbolisch fiir Eng
land als Mutterland des Fuss
balls, und in Zürich, dem Sitz
der FIFA.
Richard Virenque kann sich über das Urteil nicht beklagen.
Mihajlovic
angeklagt
j FUSSBALL: Gegen Sinisa Mi-;
j hajloivicfvon Lazio Rom ist
ein Strafverfahren wegen
rassistischer Äusserungen :
eröffnet worden! Der jügosla- i
wische Internationale hatte,
in der Champions: League-;
Partie gegen Arsenal. (1:1);
den Franzosen Patrick Vieira J
als '«schwarzen Affen» be
zeichnet Mihajlovic, der von,
, der UEFA, für sein Verhalten,
bereits für zwei'..Partien ge- *
' sperrt wurde, drohen von ei- j
; inemrzivilen Gericht'bis zu;-
| drdfjahre Gefängnts; Völlig
unschuldig an der Affärfeist-
'indes auch Vieira.nichtiiPeii,
! 24-jährige, Mittejfei^pielef;
hatte laut Aussag^einzehier
Spieler,-,,
, «Dreck^ig«^" "
iül
-il