1 4 Freilag, 22. Dezember 2000
WIRTSCHAFT
NACHRICHTEN
Pilatus verkauft
Unaxis hat einen Käufer für Pilatus gefunden
Die Käufer von Pilatus setzen auf die bestehenden Standorte und wollen alle Stellen erhalten.
Kein Interesse
an Napster
HAMBURG: Der japanische
Sony-Konzern will sich %
nicht an der Musikplattform $
Napster beteiligen, die vor ;
kurzem eine Allianz mit
Bertelsmann eingegangen ?
war. Sony-Präsident No-
buyuki Idei sagte in einem i
«Spiegel»-Gespräch: «Die
Bertelsmann Vereinbarung
mit Napster wirkt leider nur *
wie eine Schmerztablette -
also kurzfristig.» Bertels
mann hat nach der Be
kanntgabe der Allianz im ;
November, mit der das weit- :
gehend anarchische Treiben |
beim Herunterladen urhe
berrechtlich geschützter
Musiktitel aus dem Internet
von einer Art Abonnement- ?
System abgelöst werden
soll, andere Musikkonzerne
zur Teilnahme eingeladen.
Idei sieht allerdings die Ge
fahr, dass die Internetnutzer i
nun zu anderen illegalen
Musikanbietern wechseln.
UMTS-Lieferanten
bei T-Mobile
BONN: Die internationale
Mobilfunkholding der Deut- ,■
sehen Telekom, T-Mobile, •
will ihre UMTS-Mobiifunk-
technik von Nokia, Siemens ;
und Nortel Networks bezie
hen. T-Mobile teilte gestern
in Bonn mit, mit den drei
Unternehmen seien Ab
sichtserklärungen über die
Lieferung der Mobilfunk- r
technik im'Wert von
zunächst jeweils 350 Mio.
Euro (530 Mio. Franken) ab- :
geschlossen worden. Die f
Details der Zusammenarbeit
sollen in den kommenden
Wochen festgelegt werden.
Die abschliessende Vertrags- i
Unterzeichnung sei für das
erste Quartal 2001 geplant.
Schulthess mit
Siemens
ZÜRICH: Die Schulthess >
Group, Herstellerin von
Waschautomaten und •
Trocknern, hat eine Koope
ration mit Siemens Electri
ca! Heating AS, einer Toch- f
ter des deutschen Siemens-
Konzerns, vereinbart. Die
Vereinbarung sieht vor, dass
die Schulthess-Tochter Al
pha Innotech GmbH alle
Wärmepumpen für Siemens
Heiztechnik unter dem Mar
kennamen Siemens herstel
len wird, wie das Unterneh
men gestern bekannt gab.
Damit werde sich bei der
Alpha Innotech GmbH 2001
der Umsatz von 3,85 Mio.
auf 8,7 Mio. Euro steigen.
Mehrere Gewinn
warnungen
NEW YORK: Eine Reihe von
US-Unternehmen hat nach
Börsenschluss Gewinnwar
nungen ausgegeben. Vor al- ;
lern Telekommunikations
und Technologieunterneh
men schraubten die Ge
winn- und Umsatzerwar- ?
tungen zurück. So teilte der
US-Telekomkonzern ATEtT
mit, er rechne nunmehr mit
einem Umsatzwachstum
von 2,5 bis drei Prozent.
Bisher war der Konzern
noch von einem Plus von
vier bis fünf Prozent ausge
gangen. Sonic Foundry gab >
bekannt, man erwarte im
ersten Quartal des laufen
den Geschäftsjahres einen
höheren Verlust.
ZÜRICH: Der Technologie
konzern Unaxis hat für
die Pilatus Flugzeugwerke
nach langer Suche einen
Käufer gefunden. Der
Stanser Flugzeugherstel
ler soll von einer mehr
heitlich schweizerischen
Investorengruppe über
nommen werden.
Der Abschluss der Transaktion
wird auf Ende Januar 2001 er
wartet. Bis dahin sei Still
schweigen über den Preis ver
einbart worden, teilte Unaxis,
die ehemalige Oerlikon-Bühre,
gestern mit. In Branchenkrei
sen wurde mit einem Preis von
mindestens 400 Mio. Franken
gerechnet.
Die Schweizer Lösung wird
von den Pilatus Flugzeugwer
ken begrüsst. Die Investoren
hätten ein klares Bekehntnis
zum Standort Stans abgegeben,
hielt Pilatus-Chef Oskar J.
Schwenk fest.
Pilatus soll weiterhin
Pilatus bleiben
An Pilatus hatten diverse
Unternehmen Interesse gezeigt.
Als mögliche Käufer waren im
Vorfeld die Rüstungs- und
Aviatikkonzerne Dasa aus
Deutschland, die kanadische
Bombardier, die amerikanische
Raytheon oder die brasiliani-
NEUENBURG: Mit Exporten
von etwas mehr als 10 Mrd.
Fr. im laufenden Geschäfts
jahr reitet die Schweizer Uh
renindustrie weiter auf einer
Erfolgswelle. Auf den Lorbee
ren dürfen sich die Hersteller
trotzdem nicht ausruhen. Er
neuerung und Kreativität sind
gefragt.
Francis Habersaat, ein sicht
lich zufriedener Präsident des
Verbandes der Schweizerischen
Uhrenindustrie (FH), kündigte
in einem Gespräch mit der
Nachrichtenagentur sda an,
dass die Exporte in diesem Jahr
wertmässig erstmals die Marke
von 10 (Vorjahr 8,9) Mrd. Fr.
übertreffen werden.
Es gebe keine Anzeichen
ATHEN: Für die Griechen geht
diese Tage ein Traum in Erfül
lung: der von einer harten
Währung. Am 1. Januar 2001
wird das Land offiziell das
zwölfte Mitglied der Europäi
schen Währungsunion.
In nahezu allen Zeitungen des
Landes finden die Leser Beila
gen über den Euro. «Wie wird
der Euro unser Leben verän
dern», «Endlich eine harte
Währung», «Wir werden end
lich in der über 170-jährigen
Geschichte des griechischen
Staates eine harte Währung ha
ben», sind einige der Über
schriften. Der Weg Griechen
lands und seiner Landes
währung Drachme zum Euro
war schmerzhaft.
In den 80er Jahren galop
pierte die Inflation mit mehr als
sehe Embraer genannt worden.
Der Name Pilatus bleibe mit
der Schweizer Lösung beste
hen, sagte Schwenk. Als eigen
ständiges Unternehmen habe
Pilatus kurze Entscheidungs
wege, was gegenüber den gros-
d?für, dass Sand in das Getrie
be der schweizerischen Uhren
industrie geraten könnte, sagte
Habersaat weiter. Im Gegenteil:;
«Die Uhrenindustrie wird ihren
Vormarsch fortsetzen. Sie ver
kauft nicht nur hochwertige
Produkte, sondern vor allem
Träume und Emotionen.» Die,
Uhrenindustrie ist die dritt
stärkste Exportbranche der
Schweiz.
Karten werden neu
verteilt
Seit knapp zwei Jahren wer-,
den laut Habersaat die Karten
in der schweizerischen Uhren
branche neu verteilt. Dieser
Konzentrations- und Umwäl-
zungsprozess sei von Luxus
güterkonzernen wie LVMH,
25 Prozent. Alles schien ausser
Rand und Band zu geraten.
Bankkredite konnte sich kaum
jemand leisten.
Die Regierung unter Minis
terpräsident Kostas Simitis
führte Mitte der 90er Jahre har
te sparpolitische Massnahmen
ein. Das eine Sparprogramm
jagte das andere. Viele verlo
ren ihren Arbeitsplatz. Zahlrei
che Staatsbetriebe wurden pri
vatisiert, andere geschlossen.
Die Arbeitslosigkeit stieg von
neun Prozent im Jahre 1996
auf heute elf Prozent. Das
Haushaltsdefizit beträgt jetzt
1,2 Prozent des Bruttoinland-
produktes. Die Staatsverschul
dung wurde auf 103 Prozent
gedrückt. Die Inflationsrate be
trug Mitte 1999 2,2 Prozent
und bewegte sich damit auf der
oberen akzeptablen Grenze.
sen internationalen Konzernen
ein Wettbewerbsvorteil sei.
Schweizer und Isländer
Der Investorengruppe
gehören Jörg Burkart (Zürich),
Hilmar Hilmarsson (Greppen
Richemont, Swatch, Gucci und
Bulgari ausgelöst worden.
Uhrenmarken wie etwa Ebel,
TAG Heuer, Jaeger-LeCoultre
oder Breguet hätten von der
Marktmacht dieser Konzerne
profitiert, um eventuelle
Lücken im Marketing oder in
der Distribution zu schliessen.
Die Eigenständigkeit und das
Image dieser Uhrenmarken hät
ten darunter aber keineswegs
gelitten.
Härteres Durchgreifen
gegen Kopien
Eine straff geführte Distribu
tion sei einer der Schlüssel zum
Erfolg im Kampf gegen Dis-
count-Verkäufe, Parallelmärkte
und Kopien, sagte der FH-Prä-
sident weiter. Ein verstärktes
NEUENBURG: Die Schweiz
gehörte 1997 zu den teuersten
Ländern Europas. Das globale
Preisniveau der Schweiz lag
28 Prozent über dem Durch
schnitt der 15 EU-Länder, wie
das Bundesamt für Statistik
(BFS) gestern mitteilte.
Zudem zeichne sich die
Schweiz durch eine hohe wirt
schaftliche Leistungsfähigkeit
aus.
Bezogen auf das gesamte Brut-
toinlandprodukt (BIP) war das
schweizerische Preisniveau mit
128 Indexpunkten das Höchste
in West- und Mitteleuropa. Auf
dem zweiten Platz liegt Norwe
gen mit 123 Punkten, gefolgt
von Dänemark mit 121 und
Schweden mit 120 Punkten.
Die Nachbarländer liegen im
Vergleich um 20 bis 38 Punkte
LU), die Bühre-Privatbank
IHAG Holding (Zürich) und die
Pensionskasse der F. Hoff-
mann-La Roche AG in Basel an.
Über die Aufteilung der Be
teiligungen konnte Schwenk
gestern noch keine Angaben
Markenimage sei ferner dazu
angetan, die Sensibilisierung
des Kunden für echte Schwei
zer Uhren zu verfeinern.
Die Zentren der Uhrenkopien
seien hauptsächlich China,
Thailand, Taiwan, Türkei und
die Benelux-Länder. Die
Schweiz sollte sich im Kampf
gegen das äusserst schädliche
Phänomen Kopien ein Beispiel
an Frankreich nehmen, das in
diesem Bereich wesentlich ent
schlossener zu Werke gehe.
Künftig mehr Kreativität
gefordert
Die robuste Weltkonjunktur
und die parallel dazu gestiege
ne Kaufkraft der potenziellen
Kunden reichten indessen nicht
aus, um die Zukunft der
hinter der Schweiz. Als Mittel
wert von 100 Punkten wurde
dabei der Durchschnitt der 15
EU-Länder gemessen. Der ge
ringe Abstand zu den anderen
Ländern deute auf eine An
passung des schweizerischen
Preisniveaus an das europäi
sche Umfeld hin, schreibt das
BFS.
Weniger hoch in der europäi
schen Rangliste steht die
Schweiz mit dem BIP-Volu
menindex pro Einwohner.
Der Indikator für die wirt
schaftliche Leistungsfähigkeit
eines Landes betrug 1997 für
die Schweiz 129 Punkte. Den
höchsten Wert erreichte Lu
xemburg mit 167 Punkten vor
Norwegen mit 130 Punkten.
Damit liegt die Schweiz zwei
Punkte über dem tiefsten ge
messenen Index von 1997.
Liechtensteiner VOLKSBLATT
machen. Es seien aber nicht
vier gleich grosse Teile. Der Pri
vatinvestor Burkart hält unter
anderem Beteiligungen an Ko-
max und Schulthess. Der Islän
der Hilmarsson lebt in der
Schweiz. Er baute eine Aukti
onsfirma für Fischfangquoten
und eine Charterfluggesell
schaft auf, die er später ver
kaufte.
Die Investorengruppe wird
Pilatus mit dem bestehenden
Management weiterführen. Die
künftigen Besitzer beabsichti
gen, Pilatus als selbstständiges
Unternehmen weiterzuent
wickeln und in drei bis vier
Jahre an die Börse zu bringen.
100 neue Stellen
Die Pilatus selber ist im
Schuss. Die Auftragslage sei
sehr erfreulich, heisst es bei Pi
latus. Um das geplante Wachs
tum auch personell bewältigen
zu können, sei ein Aufbau von
rund 100 Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern geplant.
Mit dem Verkauf der Pilatus
vollzieht die Unaxis einen wei
teren Schritt zu Neuausrich
tung des ehemaligen Industrie-
Konglomerates in einen High-
Tech-Konzern.
Die Schweizer Börse nahm
die Nachricht vom Pilatus-Ver
kauf zunächst wohlwollend
auf. Im weiteren Handelsver
lauf gab der Titel dann nach.
Schweizer Uhrenmarken zu si
chern. Gefragt seien Erneue
rung und Kreativität, weil eine
Uhr unter Umständen bereits
nach fünf Jahren aus der Mode
kommen könne.
Die Konzentration um die
grossen Luxusgüterkonzerne
dürfe jedoch nicht vergessen
machen, dass es in der Schweiz
noch mehrere bedeutende Uh
renhersteller gebe, die durchaus
in der Lage seien, ihre Zukunft
aus eigener Kraft zu sichern.
Als Beispiele nannte Francis
Habersaat etwa die Uhrenmar
ken Rolex, Chopard, Aude-
mars-Piguet, Patek Philippe
und Girard-Perregaux, die zu
sammen Jahresumsätze von
mehreren hundert Millionen
generierten.
REKLAME
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HbM Investment AC Vaduz
Inventarwert vom 21. Dezember 2000
FORTUNA
Europe Balanced Fund Euro
EUR 108.16'
FORTUNA
Europe Balanced Fund
Schweizer Franken
CHF 100.01*
*+AusgjbefcommiisJon
O
CENTTOJM BANK
PanAlpina Sicav
Alpina V
Preise vom 21. Dezember 2000
Kategorie A (thesaurierend)
Ausgabepreis: € 45.70
Rücknahmepreis: € 44.78
Kategorie B (ausschüttend)
Ausgabepreis: € 45.00
Rücknahmepreis: € 44.03
Zahlstelle In Liechtenstein:
Bank Wegelln (Liechtenstein) AQ
Heiligkreuz 49, FL-9490 Vaduz
Gute Zeiten für Uhrenindustrie
Die Uhrenindustrie !in der Schweiz reitet auf einer Erfolgs welle
Neues Mitglied
Griechenland Teil der Währungsunion
Teures Pflaster
Schweiz gehört zu den teuersten Ländern