Liechtensteiner
Freitag
22. Dezember 2000
Fr. 1.-
VOLKSBLATT
Amtliches Publikationsorgan • 122. Jahrgang, Nr.294 VtKtUMUSODOSTSCMWlIZ
LTN erreicht Vorgaben
nur teilweise
Telekom FL veröffentlicht den Qualitätsreport für das 3. Quartal
ZtelwerT
Wert ■
Gesamtwert ■
1 2 3 4 5
ROW Cwmtwwrt
4 5
Die Statistik zur *Häufigkeit des. erfolglosen Verbindungsaufbaus» zeigt, dass im Bereich der Netz
qualität noch Fortschritte möglich sind.
pp/Joumal
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FREITAG
Jahrhundertkauf
als Zukunfts-
ctiance
GAMRPIN-BENDERN: .
Klammheimlich fand am
27./29. Oktober in der Ge
meinde Gamprin-Bendern
eine Volksabstimmung statt,
bei welcher das Stimmvolk
dieser Gemeinde dem Kauf
von rund 10 000 Klaftern
zustimmten. Vorsteher
Donath Oehri spricht von
einem Jahrhundertkauf, der
eine langfristige Zukunft
schance eröffne. Seite 3
Von der Halbruine
zum Fürstensitz
SERIE: Der Weitsicht des
Fürsten Johann II. ist es zu
verdanken, dass die Fürsten
familie Vaduz im Jahre 1938
als Residenz wählen konnte.
Mit der heutigen Folge der
Serie «Alte Häuser und ihre
Bewohner» wird kurz zusam-
mengefasst die Geschichte des |
Schlosses Vaduz vom
14. Jahrhundert bis nach Ab-
schluss der Renovationsarbei- ;
ten wiedergegeben. Diese Fol
ge setzt auch den Schluss-
punkt unter die während ei
nem Jahr in regelmässigen
Abständen veröffentlichten
Beiträge. Seite 9
Das Oberuferer
Weihnachtsspiel
VADUZ: Es war wie Heilig
abend am letzten Montag
im Johannes-Kirchlein an
der Schaaner Strasse. Weih
nachtsstimmung kam auf,
wie man sie in unseren Ta
gen selten erlebt. Seite 11
Zirkus Louis Knie
ist pleite
f'nationaL'CIRCUS
• ' '' .Trrr r T*w '
... • «Ä, . S*, . ^
I-oiiis Knie '
KORNEUBURG: Louis Knie, ,
nach Österreich ausgewan
derter Spross der Schweizer ;
Zirkusdynastie, und sein
Unternehmen sind pleite.
Das Landesgericht Korneu- i
bürg hat am Mittwoch
das Konkursverfahren
eröffnet. Letzte Seite i
Vierteljährlich veröffent
licht die Telekom FL ihren
Qualitätsreport. In der ak-.
tuellen Ausgabe kommt
zum Ausdruck, dass die
Netzqualität immer noch
gewisse Mängel aufweist,
wohingegen die Dienstleis
tungsqualität gesteigert
werden konnte.
Tino Quaderer
Der Report der Telekom FL lis
tet diverse Qualitätsmerkmale,
die in der Verwendung des Te
lefons von Relevanz sind, auf
und gibt jeweils an, ob der er
reichte Wert den Vorgaben
genügt.
Zwei Paar Schuhe
Insgesamt gesehen, so Paul
Meier von der Telekom FL, «zei
gen diese Werte alle in eine po
sitive Richtung». Gerade im
Verkehr mit den Hauptdestina
tionen, also beispielsweise der
Schweiz, sei die Qualität ein
heitlich gut. Lediglich bei als
exotisch einzustufenden Län
dern mit mangelhaften Tele
fonnetzen seien noch Probleme
vorhanden. Auf aus solchen
Begebenheiten resultierende
Unzulänglichkeiten könne die
Telekom FL jedoch keinen Ein-
fluss nehmen.
Dabei betont Paul Meier im
Vorwort des Reports, dass die
ganze Problematik mit der Er
reichbarkeit unter +423 nicht
«Gegenstand der Dienstlei
stungsqualität» sei. Obwohl
sich die Telekom FL der Bedeu
tung dieser Problematik be-
wusst ist, möchte sie zum Aus
druck bringen, dass die Er
reichbarkeit einerseits und die
Eine absolute Top-Platzierung
hat sich Marco Büchel für den
gestrigen Weltcup-Riesensla
lom in Bormio als Ziel gesetzt.
Es hat nicht ganz geklappt:
Mit Rang 12 landete der Baiz-
ner zwar erneut im Spitzen
feld, aber der ganz grosse
Coup blieb aus. Der Sieg ging
überraschend an den Österrei
cher Christoph Gruber.
Robert Brüstle
Aus dem angestrebten Platz
unter den ersten fünf wurde ge
stern nichts und so zeigte sich
Marco Büchel mit dem guten
12. Rang auch nicht zufrieden:
«Das ist sicher keine schlechte
Platzierung, aber ich kann
mehr, bin gut in Form und von
daher bin ich doch enttäuscht»,
im Report behandelte Qualität
der Dienstleistungen anderer
seits «zwei verschiedene The
menkreise» seien. Bei der gene
rellen Beurteilung der Qualität
der erbrachten Dienstleistungen
müsse diese Unterscheidung
stets vorgenommen werden.
Mängel bei Netzqualität
Im Qualitätsreport des dritten
Quartals 2000 werden
grundsätzlich zwei Bereiche
von Qualitätskennzahlen be
handelt. Erstens jene, welche
Für Marco Büchel war Rang 12
doch etwas enttäuschend.
so der Balzner, der nach dem
ersten Durchgang noch auf
Platz neun lag.
Die grossen Favoriten lande
ten auf Rang vier (Michael von
Grünigen) und Platz zehn (Her
mann Maier). Seite 17
die Netzqualität, folglich die
Arbeit der LTN, betreffen, und
zweitens jene, die auf die
Dienstleistungsqualität der Te
lekom FL eingehen. Gerade
Qualitätsmerkmale, die in ers-
terem Bereich anzusiedeln sind,
unter anderem «Verbindungs
aufbauzeit» oder «Häufigkeit
dts erfolglosen Aufbaus», wei
sen Kennzahlen auf, die teil
weise weit ausserhalb des an
gepeilten Wertes liegen. Beina
he durchgehend negative
Kennzahlen scheinen in der
ANKARA: Die türkische Poli
zei hat am Donnerstag in ei-
, nem weiteren Gefängnis die
Proteste hungerstreikender
Häftlinge gewaltsam beendet.
Djabei kamen erneut Häfdinge
ums Leben. In einem der ur
sprünglich insgesamt 20 Ge
fängnisse hielt die Revolte an.
Die Polizeieinheiten begannen
am Donnerstagmorgen mit ei
nem neuen Grosseinsatz gegen
die Haftanstalt von Canakkale
in der Westtürkei. In diesem
Gefängnis und in jenem von
Umraniye in Istanbul hielt der
Widerstand der Insassen an.
Die übrigen 18 Gefängnisse
hatten die Sicherheitskräfte am
Dienstag unter ihre Kontrolle
Statistik unter der Rubrik
«Sprachübertragungsqualität»
auf. In allen diesen Bereichen
scheint noch Verbesserungspo
tential vorhanden.
Auf der Seite der Dienstleis
tungsqualität hingegen werden
fast nur Merkmale erwähnt,
die im Rahmen der Vorgaben
liegen: So die Anzahl Fehler
meldungen pro Anschluss, die
Reaktionszeit des Auskunfts
dienstes, die Qualität der öf
fentlichen Telefone sowie die
Abrechnungsgenauigkeit
gebracht. Gegen 10.00 Uhr
Ortszeit verliessen die ersten
Häftlinge im Gefängnis von
Canakkale den Kinosaal, in
dem sie sich verschanzt hatten.
Die Polizei hatte zuvor mit
schweren Baumaschinen
Löcher in die Mauern des Ge
bäudes, geschlagen.Nach Anga
ben des türkischen Justizmini
sters Hikmet Sami Türk hatten
insgesamt 158 Häftlinge mit
selbstgebauten Flammenwer
fern und Molotow-Cocktails
Widerstand geleistet. Die Poli
zei begann anschliessend, die
Schlafsäle des Gefängnisses zu
durchsuchen. Die Beamten tru
gen laut der Nachrichtenagen
tur Anadolu eine Leiche in den
Gefängnishof. Seite 29
KOMMENTAR
Die Mandatsperiode des Land
tags ging in der vergangenen
Woche zu Ende, pünktlich zu
Beginn der an sich besinnli
chen Weihnachtszeit wurde
traditionell ein Landesaus-
schuss gewählt. Dieser Aus-
schuss wirkt nun stellvertre
tend för den Gesamtlandtag,
der im März in neuer Zusam
mensetzung die Geschäße
wiederaufnehmen wird.
Gesundes
Demokratie
verständnis?
An sich ist dieser Wahl des
Landesausschusses nichts
Spektakuläres abzugewinnen.
Hinteifiagt man hingegen die
personelle Zusammensetzung
und die Mehrheitsverhältnisse,
so gewinnt die Bestellung des
Gremiums, welches den Land
tag repräsentieren soll, an Bri
sanz. Dass die VU im nun ge
wählten Fünf-Mann-Landes-
ausschuss mit drei Mitgliedern
inklusive Präsidentenamt die
Mehrheit stellt, , ist aufgrund
der Zusammensetzung des
Landtages eine logische Kon
sequenz und vertretbar.
»Wo Licht ist, gibt es auch
Schatten», pflegt Regierungs
chef Mario Frick gelegentlich
zu sagen. In der Tat, der
Schatten bei der Bestellung des
Landesausschusses ist sehr
lang. Im ordentlichen Landtag
ist das Parlament nicht
beschlussfähig, wenn nicht
mindestens 17 Abgeordnete
im Landtagssaal anwesend
sind. Die VU kann also Be
schlüsse nicht in Eigenregie
verabschieden, sondern sie
braucht mindestens die Prä
senz einiger FBP-Abgeordne-
ter im Landtag.
Im Landesausschuss aber
kann die VU-Mehrheit nach
Gutdünken alleine schalten
und walten, da sie die absolu
te Mehrheit der Mitglieder
stellt und nicht auf die Anwe
senheit von Abgeordneten an
derer Parteien angewiesen ist.
Der mündige Bürger muss sich
die Frage stellen, ob das richtig
ist.
Ein weiteres Anzeichen auf
die kommenden Landtagswah
len hin lässt sich aus dem
Wahlverhalten der VU-Par-
lamentarier ableiten. Wäh
rend die VU-Abgeordneten
den Landesausschusskandi-
daten der Freien Liste mit 13
Stimmen wählten, blieben die
13 Hände der VU-Parlamen-
tarier bei der Wahl des zwei
ten, von der FBP vorgeschla
genen Kandidaten regungslos
in den Hosentaschen stecken.
13 Stimmen für den Kandida
ten der Freien Liste. Waren
das vielleicht vorgezogene Ko
alitionsverhandlungen oder
zeigte dies vielleicht die Angst
davor, dass die Bürgerpartei
mit ihren besseren Ideen in
Entscheidungsprozesse mit
einbezogen werden müsste?
Peter Kindle
Spitzenplatz, aber...
Marco Büchel in Bormio auf Rang 12
Polizei stürmt
weiteres Gefängnis
Widerstand in einer türkischen Haftanstalt