Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

Liechtensteiner VOLKSBLATT 
LAND UND LEUTE 
Freitag, 15. Dezember 2000 9 
Lebendige Geschichte im Dorfmuseum 
Neueröffnung des Schaaner Dorfmuseums DoMus mit Feierstunde 
«Freude herrscht!» sagte 
Vorsteher Hansjakob Falk 
bei der gestrigen Neu- 
eröffhung des Schaaner 
Dorfinuseums im Rathaus 
mit einer kleinen Feier 
stunde. Im DoMus lässt 
sich erlebte Geschichte er 
fahren, in der mit dem 
Museum verbundenen 
Galerie werden Werke 
neuzeitlicher Künstler 
ausgestellt. 
Theres Matt 
Der Schaaner Vorsteher freute 
sich, nach umfassender Vorar 
beit und Renovation des 1982 
eröffneten Museums die neuge 
stalteten Räumlichkeiten vor 
zustellen. Das Gemeindemuse 
um mit der Qalerie möchte ein 
Ort der Begegnung mit Zeiten 
und Menschen sein; ein Ort, 
den man gerne besucht, ob 
man nur eben schnell herein 
schauen will, um sich in der 
Vergangenheit auszuruhen, um 
erzählen oder Erzählungen zu 
hören, ob man gezielt Informa 
tionen sucht, oder ob man eine 
Norbert W. Hasler hielt die Ansprache zur Eröffnung des neuen Schaaner Dorfinuseums. 
Ausstellung ansehen möchte; 
ein Ort, mit und in dem man 
arbeiten kann; ein lebendiger 
Ort des Dialogs, an dem ältere 
Menschen ein Stück ihrer Bio- 
Vorsteher Hansjakob Falk freut sich über die Eröffnung des Mu 
seums seines Dorfes. (Bider: Ingrid) 
grafie finden und jungen Men 
schen ihre Wurzeln bewusst ge 
macht werden, betonte Hansja 
kob Falk. 
Pepi Frommelt, Klarinette 
und Christian Kindle, Gitarre, 
spielten alte Liechtensteiner 
Tänze, wie den Langgässler- 
Schottisch, den Alpenkönig- 
Walzer, Polkas und Mazurkas. 
Einführende Worte machten 
deutlich, dass in unserem Land 
komponiert, musiziert, getanzt 
und gesungen wurde, lüpfige 
Weisen die Runde machten. 
In neuer Frische 
entstanden 
Landesmuseums-Direktor Nor 
bert W. Hasler stellte in seinen 
interessanten Ausführungen 
grundlegende Reflexionen über 
das Phänomen «Museum» an, 
sagte u.a.: «Museen sind Orte 
der gemeinsamen Erinnerung! 
Erinnerungsvermögen und Er 
kenntnisfähigkeit sind primär 
dem Menschen gegeben. Das 
geistige Verarbeiten von Ein 
drücken und Erfahrungen zur 
Einsicht, das bewusste Erfassen 
und Erkennen sind die funda 
mentalen Dimensionen des 
Menschseins». Des Weiteren be 
tonte er, dass in den letzten 
Jahren in der Museumsszene 
sehr viel in Bewegung geraten 
sei. Eine neue Museologie er 
forsche das Verhältnis des 
Menschen zu seinem Natur- 
und Kulturerbe, reflektiere kri 
tisch, stelle in Frage, suche eine 
Erneuerung des altehrwürdigen 
Musentempels, gefolgt von ei 
ner erneuerten Museographie, 
die eine lebendige, wenn immer 
möglich den Besucher mitein 
beziehende Präsentation an 
strebe. Nicht nur Objekte sollen 
gezeigt, vielmehr Zusammen 
hänge vermittelt werden. 
Der Redner betonte, dass 
trotz aller Armut hier zu Lande 
eines klar werde: Nicht nur un 
sere heutige Wohlstandsgesell 
schaft, auch unsere Vorfahren 
hatten Kultur, was das Schaa 
ner Ortsmuseum zeige. 
Norbert Hasler bedankte sich 
bei den zuständigen Kulturver 
tretern und allen Beteiligten, 
insbesondere bei der Museums 
leitern Eva Pepic und ihrem 
Team für das Geleistete. 
Erinnerungsstücke 
Ein Rundgang durch das lie 
bevoll gestaltete Museum gibt 
Einblick in die einfache Le 
bensweise unserer Vorfahren, 
ihre Kindheit, Schulzeit, Ar 
beit, Freizeit, in das kirchliche 
und kulturelle Leben. Eine alte 
Schulbank mit Tinten- und 
anderen Flecken, selbstverfer 
tigte Spielzeuge, handbestick 
te Wandschoner, Sachen, die 
unsere Grossmütter im Schlaf 
gemach, in der Küche ge 
brauchten, «Noster und 
Büachlekiarza, Wiehwasser- 
Kessile», SamariterAusrüs- 
tung, Stall- und Feldutensili 
en, Laterne, Uhr und «Füürgü- 
gile» vom Nachtwächter und 
die Tafel «Bei Föhnwind ist 
das Rauchen bei 20 Franken 
Busse verboten» wecken bei so 
manchen Erinnerungen an da 
mals. 
Auf PC lassen sich 100 Seiten 
Schaaner Geschichte von Ru 
pert Quaderer, in Zusammenar 
beit mit Eva Pepic, nachlesen. 
Ein Besuch im Schaaner 
Dorfmuseum lohnt sich. Heute 
von 14 bis 20 Uhr und am 
Samstag und Sonntag von 14 
bis 18 Uhr sind alle herzlich zur 
Museumseröffnung eingeladen. 
Vormerken: am 24. 12. von 
13.30 bis 16.00 Uhr sind Kinder 
mit ihren Vätern, Müttern, 
Nanas und Nenis zu einem Mu 
seumsbesuch eingeladen. Die 
ausstellenden Künstler Hugo 
Marxer und Fauzie As'Ad freu 
en sich, mit allen zu malen und 
zu zeichnen. Ida Meier vom 
DoMus wird alle mit Kinder 
punsch, Kaffee und Gugelhopf 
verwöhnen. 
Soziallexikon zum Zweiten 
«Social Party» und Präsentation der zweiten Auflage des Soziallexikons 
Gestern Abend um 18 Uhr 
wurden im Postgebäude in 
Schaan die zweite Auflage des 
Soziallexikons und die dazu 
gehörige Homepage durch das 
Amt filr soziale Dienste im 
Rahmen einer «Social Party» 
vorgestellt. 
Tamara Frommelt 
Circa 90 interessierte Personen, 
vorwiegend Anbieter von so 
zialen und medizinischen 
Dienstleistungen, kamen, um 
sich die revidierte Auflage des 
Soziallexikons, kurz «Solex», 
präsentieren zu lassen. 
Dr. Marcus Büchel, Vorstand 
des Amtes für soziale Dienste, 
leitete die Begrüssung mit der 
berechtigten Frage ein: «Was 
gibt es zu feiern in einem Be 
reich, in dem es nichts zu la 
chen gibt?» Die Antwort bot er 
gleich selber: Er freue sich, eine 
Arbeit abgeschlossen zu sehen, 
die mehrere Monate in An 
spruch nahm. Dr. Hermann 
Bürzle kam auf die Idee einer 
Party anstelle einer Pressekon 
ferenz, denn es gebe so viele 
Anbieter, dass sich die Men 
schen hinter den Angeboten 
kaum kennen. Eine Party soll 
deshalb eine Gelegenheit dar 
stellen, dies zu ändern, soll ein 
Rahmen für Begegnungen sein, 
damit man bisher unbekannte 
Fachleute kennenlernen und 
mit ihnen ins Gespräch kom 
men kann. Nicht zu vergessen 
seien auch die mitwirkenden 
Personen. 
Nützlicher Ratgeber 
Das Liechtensteinische Sozi 
allexikon enthält eine systema 
tische Sammlung von Informa 
tionen aus dem gesamten liech 
tensteinischen Sozial- und Ge 
sundheitswesen, das vor zwei 
Jahren erstmals in Buchform 
erschienen ist. Neue Anbieter 
und Änderungen in der Sozial- 
landschaft waren Grund zur 
Neubearbeitung. Das Ziel des 
Lexikons ist nach wie vor, In 
formationen zu geben und Rat 
suchenden Bürgern zu dienen. 
Ausserdem ist es ein Instru 
ment für Qualitätssicherung 
denn die im Buch aufgelisteten 
Anbieter müssen einen gewis 
sen Qualitätsstandard erfüllen. 
Das allgemeine Werk mit einem 
Marcus Büchel präsentierte gestern das neue Soziallexikon, zu dem es auch die Homepage www.so- 
lex.li gibt. ' (Bild: Ingrid) 
umfassenden Verzeichnis von 
über 450 Dienstleistungser- 
bringem und Hilfseinrichtun 
gen und über 150 Begriffen aus 
diesem Bereich soll auch eine 
verlässliche Quelle für andere 
Verzeichnisse darstellen. 
Elektronische Schwester 
Doch bringt ein Buch be 
kanntlich auch Nachteile mit 
sich, ist es doch bei seiner Pu 
blikation bereits veraltet. Zu 
dem sind die Vorteile des im 
mer populärer werdenden Me 
diums Internet nicht von der 
Hand zu weisen. 
Eine Homepage war zwar 
schon vorher vorhanden, doch 
nur als schwer auffindbares 
Unterverzeichnis. Nun kann 
man das Soziallexikon also 
auch elektronisch abrufen. Der 
Aufbau der Homepage ist 
gleich gestaltet wie das Buch 
selber und die Handhabung ist 
sehr einfach und für jeden ver 
ständlich. Im Gegensatz zum 
Buch kann man auf der Site je 
derzeit Aktuelles und Ergän 
zungen erfahren. Zusätzlich 
gibt es ein Verzeichnis mit den 
Internet- und E-mail-Adressen 
der verschiedenen Anbieter. Die 
Adresse lautet: www.solex.li . 
Wer den Vorteil der Handlich 
keit des Buches bevorzugt, der 
kann ein Exemplar günstig für 
zehn Franken erwerben. 
NACHRICHTEN 
Wiederholung der 
Landtagssendung 
VADUZ: Die Tonübertra 
gung der Landtagssitzung 
vom Mittwoch, Donnerstag 
und Freitag, 13./14./15. De 
zember 2000 wird am 
Samstag und Sonntag, 
16./17. Dezember 2000, 
nochmals im Landeskanal 
ausgestrahlt. Die Wiederho 
lung beginnt an beiden Ta 
gen um 9.00 Uhr. Die Zeit 
tafel mit der Abfolge der 
behandelten Traktanden 
kann im Teletext abgerufen 
werden. (paß) 
75 Jahre Staat»- 
gerichtshof 
TRIESENBERG: Der Staats 
gerichtshof begeht im De 
zember dieses Jahres das 
Jubiläum seines 75-jährigen 
Bestehens. Aus diesem An- 
lass findet für geladene 
Gäste im Hotel Kulm in 
Triesenberg heute Freitag 
abend, den 15. Dezember 
ein Festbankett statt. An 
dem Festbankett werden 
S.D. Erbprinz Alois von und 
zu Liechtenstein, der Präsi 
dent des österreichischen 
Verfassungsgerichtshofes, 
Prof. Dr. Ludwig Adamovich 
mit dem Generalsekretär des 
Gerichtshofes, Frau Dr. Brit 
ta Wagner, der Präsident 
des schweizerischen Bun 
desgerichtes, Dr. Martin 
Schubarth mit dem Gene 
ralsekretär des Bundesge 
richtes, Dr. Paul Tschümper- 
lin, sowie als Vertreter des 
deutschen Bundesverfas 
sungsgerichts Verfassungs 
richter Dr. Hans-Joachim 
Jentsch teilnehmen. Als 
weitere inländische Gäste 
nehmen die höchsten Ver 
treter des Landtags, der Re 
gierung und der liechten 
steinischen Höchstgerichte 
an der Feier teil. Das durch 
den Staatsgerichtshof orga- 
nisierte Festbankett wurde 
zeitlich auf die am Nach 
mittag des 15. Dezember 
2000 um 17.00 Uhr in Ben 
dern durch das Liechten 
stein-Institut durchgeführte 
Veranstaltung abgestimmt. 
Der Staatsgerichtshof hat zu 
diesem Gedenkanlass eine 
Schrift herausgegeben, wel 
che am 15. Dezember in 
Bendern aufliegt und später 
über die Regierungskanzlei 
bezogen werden kann, (paß) 
LESERBRIEF 
An die 
Luchs-Mörder 
Wer die Rechte der Tiere 
nicht akzeptiert, nimmt ih 
nen nicht ihre Würde, aber 
verliert seine eigene! 
Astrid Selvi-Negele, Triesen 
REKLAME 
HORMANN 
. JjpfpgMRQraBlfM 
Eine tolle Ges<henk-Idee 
Ludwig SPRENGER AG 
TORE-TÜREN-FENSTER 
9492 Eschen 
Tel.:+423/373 37 11
	        

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