Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

26 Donnerstag, 14. Dezember 2000 
KULTUR 
Liechtensteiner VOLKSBLATT 
Alles Farbe, oder was? 
Ursula Wolf zeigt Lampen und (Licht)objekte im Möbelhaus Thöny in Schaan 
Derzeit zeigt Ursula Wolf Lampen und (Licht)objekte im Möbelhaus Thöny in Schaan. (Bild: Ingrid) 
Manche mögen's schwarz- 
weiss. Ursula Wolf schöpft 
als Gestalterin lieber aus 
dem Vollen. Ihre üppigen 
Erdfrauen, verzauberten 
Vögel, verspielten Blumen 
sind alles handgefertigte 
Einzelstücke. Ob sie aber 
auf filigranem Eisendraht 
schweben oder über Lam 
penschirme und (Licht)- 
objekte tanzen - eines ha 
ben sie gemeinsam: Sie 
leuchten in allen Farben 
des Regenbogens... 
Dagmar Oehri 
«Farbe ist mein Naturell», sagt 
die 36-Jährige. «Ich liebe Far 
ben, sie tun mir gut, drücken 
einfach meine lebensbejahende 
Haltung aus. Schwarz und 
Weiss spielen höchstens als 
Kontrastfarbe eine Rolle. Ich 
brauche sie eher bei der Vorar 
beit. Das ist die Knochenarbeit, 
ein Aufwand, der sein muss», 
erklärt Ursula Wolf. «Mit Farbe 
jonglieren ist das, was mir 
Spass macht. Am liebsten auf 
unebenen, dreidimensionalen 
Flächen.» 
Farbe ist Lust 
Die Ausstellung bei Möbel 
Thöny in Schaan zeigt einen 
kleinen Querschnitt von Ursula 
Wolfs Schaffen: Gekleisterte 
Köpfe, die mit einem fix ange 
brachten Spot zu dekorativen 
Lichtquellen werden; märchen 
haft anmutende Vögel, zum 
Teil aus Draht, zum Teil gekleis 
tert; mit knackigen Acrylfarben 
bemalte Lampenschirme; eine 
«Bauchschale» als kreative Wei 
terverwendung des Gipsab 
drucks einer ihrer Schwanger 
schaften; plastische Bilder mit 
sinnlichen Erdfrauen; Skulptu 
ren. In ihrem momentanen 
«Atelier», wegen der noch klei 
nen Kinder in den eigenen vier 
Wänden, erleben Besucherin 
nen erst recht ihr buntes Wun 
der: Wände in allen Pastellfar 
ben, handbemaltes Keramikge 
schirr, dekorativ verzierte 
Lichtschalter, üppige Tänzerin 
nen, am Boden oder auf Mö 
beln sitzend. 
Farbe ist Leben 
Woher nimmt Ursula Wolf 
ihre sprudelnden Ideen? Und 
woher die Zeit bei drei quirli 
gen Kindern? «Die kreative 
Ader war schon während mei 
ner Zeit als Kindergärtnerin 
viel stärker ausgeprägt als die 
musische», sagt Ursula Wolf, 
die sich in vielen Kursen im In- 
und Ausland weiterbildet, sich 
aber auch immer wieder auto 
didaktisch Neues beibringt. 
«Die Ideen kommen mir 
während des Tages. Ich halte 
Augen und Ohren offen, 
während meiner Aerobic-Stun- 
den, beim Spazieren gehen mit 
den Kindern, beim täglichen 
Erzählen einer von mir erfun 
denen Gute-Nacht-Geschichte 
mache mir auch mal Notizen.» 
Auch wenn die Familienfrau 
manchmal vom eigenen Atelier 
träumt, von grösseren Arbei 
ten, zum Beispiel mit Polyester, 
und ihre Kreativität immer erst 
abends ausleben kann, weiss 
sie, dass ihre Zeit noch kom 
men wird, dass sich mit dem 
zunehmenden Alter ihrer Kin 
der andere Wege öffnen wer 
den. «Meine Kinder tun meiner 
Kreativität sehr gut. Sie hem 
men mich nicht, höchstens 
zeitlich», erklärt sie bestimmt. 
Und wirkt dabei wie eine Über 
schrift aus ihrer ersten Werk 
mappe: Fröhlich und frei. 
Wer ein wenig vom bunten 
Lebensgefühl erhaschen 
möchte oder einfach nur einen 
schönen, einzigartigen Deko- 
Gegenstand für seine Woh 
nung sucht, schaut in den 
kommenden drei Wochen bei 
Möbel Thöny in Schaan vor 
bei. Ungefähr so lange dauert 
sie noch, die Ausstellung, bei 
der wirklich alles Farbe ist. 
Das garantieren wir - schwarz 
auf weiss. 
Wo gibt's was die nächsten Tage? 
Der Liechtensteiner Volksblatt-Kultur-Informations-Service 
DONNERSTAG, 
14. DEZEMBER 
Vaduzer Saal, 20 Uhr: Tokyo 
String Quartet mit Elisabeth 
Leonskaja (Klavier) spielen 
Werke von Beethoven und 
Schumann. 
Schauspielhaus Zürich, 
Schiffbau (Nähe Escher Wyss 
Platz), 20 Uhr: Lesung zum 10. 
Todestag von Friedrich Dürren 
matt (z.T. unveröffentlichte 
Texte). 
Festspielhaus Bregenz, 20 
Uhr: Giuseppe Verdi Galaabend 
mit der Grossen Oper Polen in 
Starbesetzung. Vorverkauf: 
0043 5574 49590. 
Spielboden Dornbirn, 21 Uhr: 
Salsa Night. 
20 Uhr, Hotel Schlössle, Va 
duz: Das LiGa mit «Hirsch und 
Wurscht». Weitere Vorstellun 
gen: 16. und 17. Dezember Kar 
ten: werktags von 9 bis II Uhr 
unter 262 80 82. 
Vorarlberger Landesmuseum, 
Bregenz, 19.30 Uhr, Vortrag 
von Petra Nachbaur: «Cat, Fido, 
Horse, Lizard, Mother Monkey 
- Rhino. Ein Bestiarium intel 
lektueller Weiblichkeit um Nor 
man Douglas. Im Rahmen der 
Ausstellung seltener Bücher 
von Norman Douglas. 
Schauspiel Zürich, Schiffbau 
(Nähe Escher-Wyss-Platz), 20 
Uhr: «Der Messias» von Patrick 
Barlow, Regie Nikola Weisse. 
Weitere Vorstellungen: 16., 17. 
und 23. Dezember Kartenvor 
verkauf: Ol 265 58 58. 
Theater am Kornmarkt Bre 
genz, 19.30 Uhr: «Ein seltsames 
Paar», Komödie von Neil Si 
mon. Kartenvorverkauf Tel 
0043 5574 49590. 
Theater am Kornmarkt Pro 
bebühne, Bregenz, 19.30 Uhr: 
«Die Zollache. Ein Steinhaus» 
von Ulrike Hutter. Weitere Vor 
stellungen 15., 16. Dezember 
Kartenvorverkauf Tel 0043 
5574 49590. 
FREITAG, 
15. DEZEMBER 
Theater am Saumarkt, Feld 
kirch, 20.15 Uhr: European 
Jazz mit Norbert Dehmke (Te 
nor*, Sopransax, Flöte, Piccolo, 
Bassquerflöte), Andieh Merk 
(Schlagzeug) und Günther 
Schreiber (7-saitige Gitarre). 
Spielboden Dornbirn, 20.30 
Uhr: «Dog Eat Dog und 
Shlong», Crossover. 
Fabriggli Buchs, 20.30 Uhr: 
Kabarett mit «Hinternet», Pro 
gramm der Altstätter Schimp- 
foniker. 
Ab 14 Uhr Eröffnung des 
Schaaner Dorfmuseums (in der 
Galerie DoMus), Rathaus * 
Schaan 
Hinterbühne Festspielhaüs 
Zürich, Theater Kosmos zeigt: 
«Kochen mit Elvis». Weitere 
Vorstellungen: 16. und 17. De 
zember Kartenvorverkauf: 
0043 5574 44034. 
Tonhalle Zürich, 20 Uhr: 
Rossini, Copland, Dvorak, Ton 
halle Orchester, Leitung Micha 
el Stern, Solist Michael Reid 
(Klarinette). Kartenvorverkauf 
Tel 0041 1 206 34 34. 
Schauspiel Zürich, Schiffbau 
(Nähe Escher-Wyss-Platz), 20 
Uhr: «Polaroids» von Mark Ra 
venhill, Regie Falk Richter. 
Weitere Vorstellungen: 20. und 
21. Dezember Kartenvorver 
kauf: 0041 1 265 58 58. 
SAMSTAG, 
16. DEZEMBER 
Tangente, Eschen, 15 bis 18 
Uhr: Ausstellung mit Arbeiten 
von Petra Blum (nur heute und 
morgen, 17. Dezember, von 11 
bis 16 Uhr). 
Galerie Altesse, Nendeln, 
19.30 UhrVernissage mit Arbei 
ten von dem in Nendeln gebore 
nen Maler Thomas Kranz 
Spielboden Dornbirn, 20.30 
Uhr: Jiddische Lieder mit Erd 
mute Schlusnus und Bany Co 
hen 
Altes Kino Mels, 21 Uhr: «Put 
on the groovel» Konzert mit 
Connected People, die Gemein 
schaft zweier relativ neuer 
Bands aus Sargans und Chur. 
Theater am Kornmarkt Bre 
genz, 18 Uhr: «Der Zauberturm», 
ein getanztes Ballettmärchen 
der Bodensee-Juniorcompagnie 
Lindau Bodenseekreis. 
Schauspiel Zürich, Schiffbau 
(Nähe Escher-Wyss-Platz), 20 
Uhr Premiere und Uraufführung 
von «Pussy, König der Piraten» 
nach Kathy Acker. Regie Anette 
Kuss. Weitere Vorstellungen 17. 
bis 19. und 23. Dezember Kar 
tenvorverkauf: 0041 1 265 58 
58. 
SONNTAG, 
17. DEZEMBER 
Pfarrkirche Schaan, 16 Uhr: 
Bach Weihnachtsoratorium mit 
dem Rheinberger Chor und dem 
Symphonie Orchester Liechten 
stein, Leitung Albert Frommelt 
Kirchner Museum Davos, 
Sonderausstellung: Die Expres 
sionisten-Sammlung Martha 
und Paul Rauert: «Nolde, 
Schmidt-Rottluff und ihre 
Freunde». Öffnungszeiten 
Dienstag bis Sonntag 10 bis 18 
Uhr. 
Dom St. Nikolaus Feldkirch, 
11 Uhr: Wiltener Sängerkna 
ben. 
TaKino, Schaan, 17 Uhr: Kin- 
derTheaterWerkstatt: «Simsala- 
wichl Türe öffne dich». 
Fabriggli Buchs, 17 Uhr: Lied 
und Poesie. Peter Bernhard (Te 
nor), Bruno Leuschner (Klavier) 
und Bruno Reidl (Schauspieler) 
präsentieren ausgewählte Mu 
sik der Romantik und Texte 
von Heinrich Heine. 
Schauspiel Zürich, Schiffbau 
(Nähe Escher-Wyss-Platz), 12 
Uhr: «Rede» mit Urs Widmer. 
Anschliessend Diskussion mit 
Urs Widmer, Christoph Schlin 
gensief, Mathias Greffrath. 
Kartenvorverkauf: 0041 1 265 
58 58. 
MONTAG, 
18. DEZEMBER 
Triesner Saal, 20 Uhr: Weih 
nachtskonzert mit den Glory 
Gospel Singer. 
DIENSTAG, 
19. DEZEMBER 
Festspielhaus Bregenz, 19.30 
Uhr: Rudi Durnig - Jede Se 
kunde - Romeo und Julia. Wei 
tere Vorstellungen: 20. Dezem 
ber 
MITTWOCH, 
20. DEZEMBER 
Villa Claudia Feldkirch, 19 
Uhr: Vemissage «Kunst als Dia 
logmittel zwischen Kulturen». 
Der Marokkanische Verein in 
deutschsprachigen Ländern 
zeigt Werke von Khatib, Fari, 
Zahy und Bounailat. 
Landeskonservatorium Feld 
kirch, 19.30 Uhr: «Vokalmusik», 
Konzert zum Bachjubiläum 
Fabriggli Buchs, 14 Uhr: 
«Sand auf der Zunge», ein wü- 
stenheisses Theatermrächen für 
Kinder ab sechs Jahren. 
Theater am Kornmarkt, Bre 
genz, Probebühne, 19.30 Uhr: 
«jacke wie Hose» von Manfred 
Karge. Weitere Vorstellungen 
21., 29. und 30. Dezember Vor 
verkauf Tel 0043 5574 49590 
RHKI.AMK 
Dezember 2000 
Do,14. Dez., 20 Uhr, Vaduzer-Saal 
Tokyo String Quartet 
mit Emabeth Leonska]a(Klavier) 
So, 17. Dez., 16 Uhr, s 
Pfarrkirche Schaan ; 
J. S. Bach: Kantaten Hll aui dem 
Weihnachtsoratorium 
Leitung: Albert Frommelt ' < 
Dlt Uechtmteinlscbt Londesbank . 
prösentiirt doi TaK-Kinder- fir 
lugendtheater i ,J s 
Mi/20. Dez., 14 Uhr,TaKino 
Jorinde und Joringel j 
yi'> 
Vorverkauf <00423) 237 59 69' 
> v Montag-Freitag r.'i 
. „ 10-18 Uhr t 
Fax (00423) 237 59 61 
i-Mall vorverkauf0tak.ll 
theater 
am kirchplatz 

TAKINO 
THE WINSLOW BOY - 
Laut und leise 
Vordergründig besehen han 
delt «The Winslow Boy» von 
einem juristisch geführten 
Kampf um Gerechtigkeit: Ein 
junger britischer Navy-Kadett, 
wohlerzogenes Söhnchen aus 
gutem Haus, wird beschuldigt, 
Diebstahl begangen zu haben. 
Er fliegt von der Anstalt, wor 
auf sein Vater das gesamte Fa 
milienvermögen, die Mitgift 
seiner Tochter Catherine, die 
Seelenruhe seiner Gattin und 
seine eigene aufs Schwerste 
strapaziert, um die Unschuld 
seines Sohnes beweisen zu 
können. Kein Fall ist schliess 
lich unbedeutend genug, um 
nicht mit Hilfe eines gerisse 
nen Anwalts (Jeremy Nort- 
ham) zu einer Staatsaffäre an 
wachsen zu können. Somit 
dreht sich «The Winslow Boy» 
gleichzeitig um Fragen nach 
Sinn, Unsinn und Eigendyna 
mik einer solchen Anstrengung 
- zumal der Sohn problemlos 
in einer anderen Schule unter 
kommt und sich bald kaum 
mehr für den Prozessverlauf in 
teressiert. 
«The Winslow Boy» ist ein 
subtiles, in delikat satten Far 
ben inszeniertes Kammerspiel, 
aus dem alles Laute verbannt 
ist. Doch obwohl David Mamet 
einmal mehr mit grosser 
Zurückhaltung - und einer 
Reihe hervorragender Schau 
spieler - inszeniert, entfaltet 
sein Film eine eigentümliche 
Intensität. Selbstbeherrschung 
ist in dieser bürgerlichen Welt 
schliesslich das halbe Leben, 
unbotmässige Gefühle lassen 
sich nur aus Nebenbemerkun 
gen und diskreten Gesten ab 
lesen. Gerade das macht die 
sich anbahnende Liebesge 
schichte zwischen Catherine 
und Sir Robert Morton span 
nend. Mit einer Mischung aus 
vollendeter Diskretion und un 
zähmbarem Temperament 
nähern sich die Suffragette 
(engl. Frauenrechtlerin) und 
der Staranwalt: zwei intellek 
tuell Ebenbürtige, die sich 
nicht so schnell in die Karten 
blicken lassen. In den Haupt 
rollen dieses hochgelobten, 
ebenso bewegenden wie be 
merkenswerten Dramas spielen 
Nigel Hawthorne, Jeremy 
Northam, Rebecca Pidgeon 
und Gemma Jones. 
«The Winslow Boy» ist von 
heute Donnerstag bis Sonntag 
jeweils um 20 Uhr im TaKino 
zu sehen. Filmclub Frohsinn 
Heine-Preis an Autor W.G. Sebald 
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DÜSSEUOTi^JnGrassbrit 
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SchriftsteUerüundiXlteR^Ju^Vr, 
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