1 8 Donnerstag, 14. Dezember 2000
WIKTSCHAFT
Liechtensteiner VOLKSBLATT
NACHRICHTEN
U.S. Robotics In
der Schweiz
NYON VD: Die amerikani
sche Internetfinna U.S. Ro
botics hat ihren Europasitz
in Nyon VD aufgeschlagen.
Von dort aus soll die Ex
pansion innerhalb Europas
sowie im Nahen Osten und
in Afrika gelenkt werden.
Mittelfristig sollen rund 20
Arbeitsplätze entstehen, wie
die Waadtländer Wirt-
schaftsforderung am Mitt
woch bekannt gab. Derzeit
beschäftigt das Unterneh
men 250 Personen am
Hauptsitz in der Nähe von
Chicago.
SAirGroup an
Turkish Airlines
interessiert
ZÜRICH: Die SAirGroup ist
an einem Einstieg bei Tur
kish Airlines (THY) interes
siert. Ermöglicht wird die
Beteiligung durch den tür
kischen Staat, der im Rah
men der Privatisierung 24
Prozent des THY-Kapitals
für ausländische Partner
öffnet. Im Rahmen der Qua-
liflyer-Gruppe sei die SAir
Group im Prinzip an einer
finanziellen Beteiligung an
allen Partnern interessiert,
erklärte SAir-Sprecher
Jean-Claude Donzel am
Mittwoch auf Anfrage. Tur
kish Airlines sei bislang die
einzige Fluggesellschaft der
Qualiflyer-Allianz, an der
die SAir-Group noch keine
Anteile habe.
Neuer Besitzer
bei Intersport
Schweiz
OSTERMUNDIGEN: Nach
der Niederlage im Übernah
mekampf hat Intersport
Deutschland all ihre Aktien
an der Schweizer Intersport
dem britischen Investor
Nicholas Berry verkauft.
Am 8. November sei ein
Aktienpaket von 14,35 Pro
zent Berrys Stancroft Trust
angedient worden, teilte die
Zürcher Kantonalbank ges
tern in einem Communiqu£
mit. «Damit haben wir kei
nerlei Verpflichtungen mehr
an der Schweizer Intersport,
weder kapitalmässig noch
unternehmerisch», sagte ein
Intersport-Sprecher in Heil
bronn.
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Inventarwert vom 11. Dezember 2000
ProfitFwvdCom/
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USD 999,75 *
Valorennummer 1.148.315
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Möglichst viele Stellen erhalten
Sulzer und Sozialpartner unterzeichnen gemeinsame Erklärung
WINTERTHUR: Im Rah
men des geplanten Ver
kaufs eines Grossteils des
Sulzer-Industriebereichs
sollen möglichst viele Ar
beitsplätze in der Schweiz
erhalten bleiben. Auf die
sen Grundsatz einigte sich
die Konzernleitung mit
den Schweizer Sozialpart
nern.
Für die auf der Verkaufsliste
stehenden Sulzer-Gesellschaf
ten sollen Eigentümer gefun
den werden, welche die Finnen
mit strategischen Absichten
weiterführen wollen und ihnen
ein Erfolg versprechendes Um
feld verschaffen können, heisst
es in einer Mitteilung von
gestern. Reine Financiers seien
damit nicht die Wunsch-
Käufer, führte Sulzer-Sprecher
Markus Niederhäuser dazu aus.
Sozialen Aspekt
berücksichtigen
Insbesondere sollen im Rah
men des Verkaufs, von dem in
der Schweiz rund 4200 Perso
nen betroffen sind, die beste
henden Schweizer Standorte
und so viele Arbeitsplätze wie
möglich erhalten bleiben. Auch
soziale Aspekte sollten ange
messen berücksichtigt werden,
hielten die Sulzer-Konzernlei-
tung, die Arbeitnehmervertre
tungen, der Arbeitgeberver
band Swissmem, der Angestell
tenverband, die Kader-Organi-
sation SKO, der Kaufmännische
Verband sowie die Gewerk
schaften SMUV und Syna in
der gemeinsamen Erklärung
fest.
Absichtserklärungen im
Zentrum«
Kernstück sind gemäss der
Mitteilung mehrere von Sulzer
und den Sozialpartnern vorbe
haltlos unterstützte Absichten.
Konkret sollen der Gesamtar
beitsvertrag, die geltenden An
stellungsbedingungen und die
Mitwirkungsmöglichkeiten der
Arbeitnehmervertretungen
weiter gewährleistet werden.
Zudem sollen bisherige Sulzer-
Mitarbeiter auch bezüglich der
Pensionskasse möglichst keine
Abstriche machen müssen. Aus
diesem Grund öffnet Sulzer
nach Angaben Niederhäusers
ihre Pensionskasse für Aus-
senstehende.
Keine Garantien
Auch wenn die gemeinsame
Absichtserklärung keinerlei
Garantien böten, hätten die Ar
beitnehmer nun doch ein
Druckmittel zur Hand, erklärte
Bruno Junker, der Präsident
der Sulzer-Arbeitnehmevertre-
tung. Entscheidend sei nun der
konkrete Umsetzungsprozess.
Im Hinblick auf die Verhand
lungen sei die Position der Ar
beitnehmer verstärkt worden.
Erster Abschluss
demnächst möglich
Sulzer hatte* am 18. Septem
ber den Ausstieg aus dem klas
sischen Maschinenbau be
kanntgegeben. Seither sucht
der Konzern Käufer für seinen
Haustechnik-Bereich Infra, sei
ne Einheiten Pumpen und Tur
bo, den Textilmaschinenbau
sowie die Grosskompressoren-
Sparte Burckhardt. Wie Sulzer-
Sprecher Niederhäuser aus
führte, gibt es für alle Bereiche
Interessenten. Er geht davon
aus, dass in den nächsten Wo
chen ein erster Abschluss reali
siert werden kann.
In Marktkreisen wird damit
gerechnet, dass für Turbo dem
nächst Verträge unterzeichnet
werden können. Auch die Ver
handlungen um Infra seien
weit fortgeschritten. Sulzer
kommentierte diese Spekulatio
nen nicht.
Weihnachtsgeschenk
bei Swisscontrol
neues Sicherungskonzept im
unteren schweizerischen Luft
raum eingeführt.
Mitarbeiter erhalten Gratifikation
GENF/ZÜRICH: Weihnachtsge
schenk für die rund 1100 Mit
arbeiter von Swisscontrol: Die
schweizerische Aktiengesell
schaft für Flugsicherung zahlt
ihnen zusätzlich zum 13. Mo
natslohn eine Gratifikation in
der Höhe je eines halben Mo
natslohnes.
Insgesamt koste die Aktion
rund 4,4 Mio. Franken, teilte
Swisscontrol gestern mit. Das
Personal solle auch am finanzi
ellen Erfolg des Unternehmens
teilhaben, heisst es im Commu-
nique.
Pünktlicher geworden
Im Jahr 2000 habe Swisscon
trol bei einer voraussichtlichen
Zunahme der instrumentenge-
leiteten Flüge um mehr als 7
Prozent dank einer Leistungs
steigerung erheblich zur Ver
besserung der Pünktlichkeit im
schweizerischen Flugverkehr
beigetragen.
Gegenüber dem Voijahr sei
die flugsicherungsbedingte
Verspätung der Flüge um rund
die Hälfte reduziert worden.
Swisscontrol stehe damit im in
ternationalen Vergleich sehr
gut da, heisst es weiter. Ende
März hatte Swisscontrol ein
Mehrbelastung für
Personal
Die Verbesserung der Pünkt
lichkeit hat allerdings eine
Kehrseite. Die Belastung für das
gesamte Personal sei sehr gross,
sagte Swisscontrol-Sprecher
Roger Gaberell auf Anfrage.
Daher wolle sich das Unterji^ f
men auch über die LeistungSnn
komponente beziehungsweise
Zulagen hinaus erkenntlich
zeigen.
Namentlich bei den Fluglot
sen leidet Swisscontrol an ei
nem grösseren Personalmangel.
«Beim gegenwärtigen Bestand
von etwa 330 Fluglotsen muss
Swisscontrol mindestens 40 zu
sätzliche Stellen besetzen», hat
te Carlo Bemasconi, operatio-
neller Chef von Swisscontrol-
Genf, Ende September gesagt.
Daran hat sich wenig geändert,
sagte Gaberell gestern.
Die Ausbildung von Fluglot
sen laufe auf vollen Touren.
Dies sei aber ein langwieriger
Prozess, erläuterte Gaberell.
Daher versuche Swisscontrol
weiterhin auch im Ausland an
zuheuern.
Neues Verwaltungsratsmitglied
Mark Walsh wird Verwaltungsrat bei Day Interactive
BASEL: Mark Walsh wird
neues Verwaltungsratsmitglied
der Day Interactive Holding.
Die ausserordentliche General
versammlung des Basler
Softwareunternehmens hat den
prominenten Vertreter der
amerikanischen Business-to-
Businnes-Industrie in das
Gremium berufen. Walsh
gehört dem Verwaltungsrat der
«Software and Information
Industry Association» an und
ist Mitglied der Gruppe der
US-Handelskammer, die den
ifaäsidenten berät, wie Day in
einem Communique schreibt.
Wechsel bei Roche
Humer löst Gerber als Roche-Präsident ab
BASEL: Franz B. Humer wird
neuer Verwaltungsratspräsi
dent des Basler Pharmakon-
zerns Roche. Er löst im kom
menden April Fritz Gerber ab
und wird seine bisherige
Funktion als Konzernchef be
halten, wie Roche gestern mit
teilte.
Gerber hatte seinen Rücktritt
als Verwaltungsratspräsident
auf die Generalversammlung
2001 bereits vor längerer Zeit
angekündigt. Der Verwaltungs
rat wählte nun Konzernchef
Humer zum Nachfolger Ger
bers. Er wird diese Funktion
zusätzlich zur Aufgabe als
Konzernchef übernehmen.
Der 54-jährige Humer ist seit
1995 für Roche tätig und hatte
Anfang 1998 von Gerber den
Vorsitz der Konzernleitung
übernommen. Gerber wurde
gleichzeitig per April 2001 zum
Ehrenpräsidenten von Roche
ernannt. Der 71-Jährige wird,
REKLAME
wie früher angekündigt, Mit
glied des Verwaltungsrats blei
ben und als Sprecher des Fami
lienaktionärspools fungieren.
Weiter schlägt der Roche-
Verwaltungsrat den Zürcher
Automobilimporteur und SVP-
Nationalrat Walter Frey zum
Nachfolger des im kommenden
Frühling zurücktretenden Ver
waltungsrats Kurt Jenny vor.
Frey präsidiert zurzeit die SVP-
Fraktion der Bundesversamm
lung.
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