Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

8 Donnerstag, 14. Dezember 2000 
LANDTAG 
Liechtensteiner VOLKSBLATT 
Gestern im 
Landtag 
Zwei neue Kreisel im Programm 
Landtag genehmigt Strassenbauprogramm 2001 samt Kredit von 6,75 Mio. Franken 
m 
r'fräktieüü 
' 2.)*' Das 'Wsllät r Abg7" 
«Paul 1 Vogt^lietreitenä. Le" 
i tung RÄlltshiife 41 
^3.) .Öle4 t PokulafebWhtwor--i 
'helÜ|iäb^ekhrlebtnl>> -i 
f 4.) i DIt\IAt^^ll^tiöhsbeant^ 
4 wottiing^b^ffenil die Ziefyl 
j voirstäilufi^n <=HErtier - ?einej 
> nachhaltigeJ^Polf tik\i für ! fflfri 
s UechteristdnlschejVblksWirt-rj 
schaft ; Wurde~>züir Kenntnis ! 
.genommen. 
! 5.) Der .Bericht der'Veffas-1 
< süngskommission wutdeizuf 
. Ktnntnisgenommen. ^ 
6.) ;Die :Bahkenkommission1 
■ wurde^mitlFritz Bühler (Prä- j 
sident),"'Markus Graf.Markus'l 
> Otto - Hasler,.. Hans ;£chmid; 
und Wolfgang.Strub ,neu ge- 
wählt . ' - 1 ' , <" ■.» • 
7.) Als Ad-hoc-Richter wurde, 
; Mag.jur. Dieter Wächter ge-; 
wählt. ,;v \ ' 
Das n Strässenbaupro- 
gramm.2001 wilde,mit 422, 
' Stimmen>■,»genehmigt Der^ 
• Kredit wurde mlt,20 Stimmen >< 
«gutgeheisseni'i - 
i 9.) DieWeiterftlhrung der hH 
'teraetaktfvitäten des Landes j 
i, wurde einhelliggenehmigt, #1 
i 10;) DerJVerijflichtungskrcdit i 
für, die '|Örganisatioh%nd1 
' Durchführung ^derUfllll.l 
Schwefe»;?: Lehreriiineh->,, und - 
Lehrerausbilduri&laHse20Q2 
in>'lJechtenst^^^ei ! ein^'j 
hellig genehx^t^^V^s^- ;j 
11.) Die Nachtragsk^dite VHJ 
wurden.einhellig' genehmigt "i 
12.) DerStond an Lehrstellen^ 
und sdie ^Schaffung neuer i 
• Lehrstellen &an den Hecht; 
> Schulen^TOri^das\:'Scht4jahr) 
f 200l/^00^iyurde^mit 15' 
'Stimmen genehmigt j 
j 13.) Die)fAbänderong des': 
IStrafgesetzbuchesC (Sexual-1 
| strafrecht) >iwurde> in ! % Le- \ 
j sung beraten und itau3.' Le-'? 
| sung einhellig vexabschiedetj 
k'i 1 * 'J&rftvw. Ib i ' * . J 
Heute im 
Landtag 
1) Abänderung jde^ Gesetze ] 
über'die invalideaversicher | 
rung, die Alters- und Hinter- i 
lassenenversicherung, die Er- ■ 
gänzungsleistungen zur 
I AHV-,und-lV, die Familien-; 
: Zulagen,* die. Gewährung vonl 
1 Blindenbdhilfen" .sowie des.;> 
- Schulgesetzes ;; , (EingUede-*' 
< rungsmassnahrpen:iy) 2. Lc£j 
jsung „' </• ij 
fr 2.) Abänderung des' :» P^sol-rf 
1 dungsgesetzes sowie des Ge-- 
|setzes über,die I&isions^er- } 
| Sicherung fÜr^dasStaatsper- 4 
; sonal,, (Veity^jerujig Vderj 
l FrühpensionienmgsmÖgll9h-jl 
Reiten) 2. ^ 
Schaffung .$ks #ew4t^! 
schutzrechts zqm'Schutz vor, 
Gewalt in der pamlUejABGB; 4 
""(Wj 
Der Landtag hat gestern 
Abend das Strassenbau 
programm für das Jahr 
2001 befürwortet und 
gleichzeitig den dafür be 
antragten Kredit in Ge 
samthöhe von 6,750 Mio. 
Franken genehmigt. Die 
Beschlüsse wurden mit 22 
bzw. 20 Stimmen gefasst. 
Im kommenden Jahr sol 
len unter anderem zwei 
neue Verkehrskreisel in 
Triesen und in Vaduz rea 
lisiert werden. 
Manfred Öhri 
Neben einigen Restarbeiten an 
bereits ausgeführten Bauwer 
ken sieht das Strassenbaupro 
gramm 2001 insgesamt sieben 
neue Projekte vor. In Balzers 
wird die neue Churerstrasse um 
eine Etappe erweitert. Die dafür 
veranschlagten Kosten belau 
fen sich auf 1,3 Mio. Franken. 
In Triesenberg wird für 0,6 Mio. 
Franken eine weitere Etappe 
der Rotenbodenstrasse fertig 
gestellt. Nach langen Unter 
brüchen soll zudem der 
Lückenschluss an der Strasse 
von Triesenberg nach Steg (bei 
Rizlina) zur Gänze vollzogen 
werden. Für diese Strassenkor- 
rektion werden Mittel von 1,1 
Mio. Franken benötigt. 
Zwei neue Kreisel 
In Triesen wird bis November 
2001 und mit Aufwendungen 
von 1,1 Mio. Franken der «Son 
nenkreisel» realisiert, und in 
Vaduz wird mit dem Bau des 
«Aukreisels» begonnen (Auf 
wand im Berichtsjahr: 0,4 Mio. 
Franken). Von der Umgestal 
tung der Aukreuzung wird eine 
erhebliche Verbesserung des 
Der FBP-Abgeordnete Rudolf Lantpert bedauerte, dass im Strassenbauprogramm 2001 kein einziges 
Projekt fiir Fussgänger und Radfahrer enthalten ist. 
Verkehrsflusses erwartet. Weil 
gleichzeitig neue Werkleitun 
gen verlegt werden müssen, 
wird dieser Umbau recht zeit- 
aufwändig sein und sich bis in 
den Herbst des Jahres 2002 
hineinziehen. 
Beim neuen Projekt in Gam- 
prin handelt es sich um eine 
Innerortsgestaltung des Dorf 
zentrums, bei welcher der Peri 
meter der Landstrasse miteins 
bezogen wird. Für 2001 sjpd, 
dafür 0,2 Mio. Franken reser 
viert worden. In Ruggell wird 
schliesslich für 0,530 Mio. 
Franken die Dorfstrasse im in 
nerörtlichen Bereich saniert 
bzw. neu gestaltet. Als mögli 
che Alternativprojekte nennt 
der Bericht den Trottoirbau 
beim Schloss Vaduz und neue 
Zufahrten für die Industrie in 
Eschen. 
Fussgänger vergessen 
Einem Anliegen von Rudolf 
Lampert (FBP) und Adolf Ritter 
(FL), den seit langem geforder 
ten kombinierten Fuss- und 
Radweg zwischen Eschen und 
Bendern (Essanestrasse) zumin 
dest als weiteres Alternativpro- 
jckt ins Programm aufzuneh 
men, wurde schliesslich doch 
nicht entsprochen, weil dafür 
offenbar noch keine ausrei 
chenden Abklärungen getrof 
fen wurden. Der Regierungs 
chef sicherte aber eine ver 
bindliche Aufnahme dieses 
Projekts ins nächste Strassen 
bauprogramm zu. Mit der 
Eröffnung des Unterländer Mu- 
sikschulzentrums sei der Hand- 
lungsbedarf noch dringender 
geworden, betonte Rudolf Lam 
pert, der generell bedauerte, 
dass im Bauprogramm 2001 
kein einziges Projekt mehr für 
Fussgänger und Radfahrer ent 
halten sei. Dabei erinnerte er 
auch an die Notwendigkeit ei 
ner raschen Realisierung der 
Fusswegverbindung von Gam- 
prin nach Schellenberg. Den 
offensichtlichen Kurswechsel 
in der Strassenpolitik könne er 
sich nur mit der Trennung des 
Bau- und Verkehrsressorts er 
klären. Schliesslich erwähnte 
der FBP-Abgeordnete die 
«haarsträubenden Szenen», die 
sich tagtäglich an gewissen 
Fussgängerstreifen auf der 
Aeulestrasse in Vaduz abspiel 
ten. Die lebensgefährlichen Zu 
stände rührten nach seiner Ein 
schätzung von untauglichen 
Ampelanlagen her. 
Der VU-Abgeordnete Hans 
jörg Goop machte auf die Prob 
lematik der Strassenverengung 
und eines Einlenkers in Ruggeli 
für grössere Fahrzeuge aufmerk 
sam. Ausserdem hätte er gerne 
den katastrophalen Zustand der 
Rietlestrasse in Schellenberg be 
hoben, der laut Regierungschef 
Mario Frick vor allem auf den 
problematischen Untergrund 
zurückzuführen ist. Eine vorläu 
fige Lösung sieht er in einem in 
tensiveren Strassenunterhalt in 
den nächsten Jahren. 
Brückensanierung 
Mit 6,750 Mio. Franken liegt 
der gestern genehmigte Stras- 
senbaukredit leicht unter dem 
Voijahresaulwand. Nach Auf 
fassung der Regierung kommt 
diese Reduktion aber «der zur 
Zeit stark unter Zeitdruck ste 
henden Bauwirtschaft» entge 
gen. Vom Gesamtkredit für das 
Jahr 2001 entfallen im Übrigen 
nur 0,730 Mio. Franken oder 
10,8 Prozent auf das Unterland. 
Weitere 3,1 Mio. Franken 
sind für den baulichen Stras 
senunterhalt budgetiert wor 
den, der nicht Bestandteil des 
Strassenbauprogramms ist. 
Schwerpunktmässig wird dabei 
im kommenden Jahr die Be 
lagssanierung auf der Rhein 
brücke Vaduz in Angriff ge 
nommen. 
FirstLink-Kre- 
dit genehmigt 
Im Jahr 1996 klinkte sich 
Liechtenstein erstmals ins 
World Wide Web ein. Seither 
hat sich in Sachen Internetakti 
vitäten einiges getan, und das 
«FirstLink» hat sein Angebot 
ständig erweitert. Mittlerweile 
besuchen täglich an die 1000 
Internetfreaks das liechtenstei 
nische FirstLink, wie Ingrid 
Hassler (VU) erklärte. Für die 
Weiterführung der Internetakti 
vitäten im Jahr 2001 genehmig 
te der Landtag einen Kredit in 
Höhe von 260 000 Franken. Die 
Fachhochschule Liechtenstein 
wird auch nächstes Jahr die Ad 
ministration und die operative 
Betreuung des Internetauftritts 
sowie die Planung und Durch 
führung von Projekten über 
nehmen. Besonders den An- 
schluss aller Schulen des Lan 
des ans Internet bezeichnete 
der FBP-Abgeordnete Helmut 
Konrad als gute Leistung. 
Liechtenstein habe sich damit 
im internationalen Vergleich ei 
ne Vorreiterrolle gesichert. Heu 
te ist die Liechtensteinische 
Landesbibliothek übers Internet 
abrufbar, die Staatliche Kunst 
sammlung und sogar der Land 
tag haben ihre eigene Homepa 
ge. Dies sind nur einige der in 
den letzten Jahren realisierten 
Projekte. Wie das FirstLink- 
Projekt nach 2001 weiterge 
führt wird oder inwiefern es in 
das Internet-/Intranet-Projekt 
des Landes, dem sogenannten 
«eLiechtenstein», integriert 
wird, wird sich im Laufe des 
nächsten Jahres zeigen. (Jak) 
Sexualstrafrecht revidiert 
Neue Ausgestaltung einhellig begrüsst 
Der Landtag stimmte in zwei 
ter Lesung der Revision des 
Sexualstrafrechtes einhellig 
zu. Nachdem schon anlässlich 
der ersten Lesung im Oktober 
des vergangenen Jahres kaum 
Anregungen und Fragen zu 
den Abänderungen des Straf 
gesetzbuches im Parlament 
auftauchten, können die revi 
dierten Bestimmungen nun in 
Kraft treten. 
Peter Kindle 
Drei Themenschwerpunkte sind 
in der Revision des Sexual 
strafrechtes zu erkennen. Ei- s 
nerseits sollen homosexuelle 
Paare im Hinblick auf das 
Schutzalter heterosexuellen 
Beziehungen gleichgestellt 
werden, andererseits wurde 
vom Landtag beschlossen, das 
Schutzalter bei 16 Jahren zu, 
belassen. Als weiterer Schwer 
punkt der Vorlage wurde disku 
tiert, ob die Vergewaltigung als 
Offizial- oder Antragsdelikt 
ausgestaltet werden soll. 
Dorothee Laternser setzte 
sich dafür ein, dass eine Verge 
waltigung innerhalb einer Le 
bensgemeinschaft zukünftig als 
Delikt ins Gesetz aufgenommen; 
wird, welches von Amtes we-'] 
gen verfolgt werden soll. «Es' 
gibt nicht ein bisschen Verge-! 
waltigung oder ein bisschen 
mehr Vergewaltigung», stellte » 
die VU-Abgeordnete fest, die 
damit unterstreichen wollte,, 
Die VU-Abgeordnete Dorothee Laternser wollte Vergewaltigung in 
der Ehe als Offizialdelikt ausgestalten. 
dass eine Vergewaltigung aus 
serhalb einer ehelichen oder 
eheähnlichen Lebensgemein 
schaft auch von Amtes wegen 
als Offizialdelikt verfolgt wird 
und nicht nur auf Antrag der 
zu Schaden gekommenen Per 
son verfolgt wird. 
Das Parlament lehnte auf 
Empfehlung der Regierung den 
Antrag von Dorothee Laternser 
ab. Regierungschef Mario Frick 
konnte den Wunsch der Abge 
ordneten nachvollziehen, be 
gründete seine Absage an den 
Antrag aber damit, dass es für 
die heimische Gesetzgebung 
besser ist, sich an die Grundsät 
ze der Schweiz und Österreichs 
zu halten. 
Gemeinsame 
Weiterbildung 
Im Sommer 2002 sollen die 111. 
Schweizerischen Lehrerinnen- 
und Lehrerbildungskurse in 
Liechtenstein stattfinden. Für 
die Organisation und die 
Durchführung dieses Anlasses 
genehmigte der Landtag ges 
tern einen Verpflichtungskredit 
in Höhe von 210 000 Franken 
sowie eine Defizitgarantie in 
Höhe von 50 000 Franken. Je 
des Jahr treffen sich in der 
Schweiz jeweils in einem ande 
ren Kanton über dreitausend 
Lehrkräfte in ein- bis drei 
wöchigen Kursen zur Weiterbil 
dung. Auch viele Lehrkräfte 
aus Liechtenstein nehmen das 
Angebot des Vereins «Schule 
und Weiterbildung Schweiz» zu 
ihrer persönlichen Weiterbil 
dung wahr. Nachdem Liechten 
stein bereits 1979 Durch 
führungsort war, erscheint es 
Helmut Konrad (FBP) und Nor 
bert Bürzle (VU) wichtig, die 
Kurse einmal mehr in unserem 
Land zu veranstalten. Für 
Liechtenstein biete sich eine 
besondere Gelegenheit, sich 
interessierten Besuchern aus 
dem Nachbarland mit all seinen 
Facetten zu präsentieren, einer 
seits in spezifischen Kursen zur 
liechtensteinischen Kultur und 
Geschichte, zum Bildungswe 
sen oder zur Wirtschaft, ande 
rerseits durch ein ausgewähltes 
Rahmenprogramm und das 
liechtensteinische Umfeld all 
gemein. Im Zentrum soll jedoch 
nicht nur die Unterhaltung, 
sondern vor allem die Begeg 
nung stehen. (Jak)
	        

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