Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

Liechtensteiner VOLKSBLATT 
EXTRA 
Dienstag, 12. Dezember 2000 23 
mobil 
Der Alfa 166 im Alltagstest 
Skilegende Paul Frömmelt über sein 
Verhältnis zum Auto 
Sportlimousine oder la dolce vita 
Peter Kindle (29) aus Vaduz testete den Alfa Romeo 166 3.0 V6 
Mit der Oberklasse-Li 
mousine 166 brachte Alfa 
Romeo ein Spitzenmodell 
auf den Markt, welches 
nahtlos an den Erfolg des 
Alfa 156 anknüpft. Mehr 
.noch, der sportlich-ele 
gante Italiener bringt der 
Konkurrenz das Fürchten 
bei. «Der 166er ist eine 
absolute Top-Limousine 
mit typisch italienisch 
elegantem Charme, impo 
santer «Haifischschnauze» 
und einer brachialen Be 
schleunigungsgewalt» , so 
Redaktor Peter Kindle 
(29). 
AhqcIo Limberg 
Italien ist bekannt Tür gute 
Küche, edle Weine und schöne 
Autos. Alfa Romeo, neben Fer 
rari und Maserati der Inbegriff 
für sportlich-elegante Auto 
mobile, hat den in den 80er- 
Jahren verloren gegangenen 
Ruhm zurückerlangt. Das 
Flaggschiff Alfa 166 ist eine 
gelungene Mischung aus 
sportlicher Eleganz und moder 
ner Technik. Unter dem sportli 
chen Kleid verbirgt sich Hoch 
leistungsmechanik. «Trotz dem 
unbändigen Drehmoment, dem 
ökonomischen Sechsgangge 
triebe sowie der atemberauben 
den Spitzengeschwindigkeit 
bleibt die Lärmkulisse im luxu 
riösen Inneren bescheiden», at 
testiert der begeisterte Hobby- 
REKI.AME 
Kaufe 
Autos 
Jahrgang 
90-97 
079 418 22 01 
Fussballer und Freizeittennis 
spieler Peter Kindle dem italie 
nischen Trendsetter. 
Auch innen hält der Alfa 
locker, was das Äussere ver 
spricht. Das Cockpit ist ge 
wohnt sportlich gestaltet. Die 
Mittelkonsole wird beherrscht 
durch das grosse LCD-Display, 
über welches Klimaautomatik, 
Telefon, Navigationssystem, 
Bordcomputer sowie 
Radio/Tonband und CD-Player, 
GSM-Telefon und Navigations 
system bedient werden. Die 
mit Chrom umrahmten Rund 
instrumente sind gut ablesbar, 
die Bedienungselemente gut er 
reichbar. Das Raumangebot ist 
gut, hinten haben grossge 
wachsene Passagiere aber et 
was wenig Knie- sowie Kopf 
freiheit. Die Ledersitze bieten 
ausreichend Seitenhalt und las 
sen sich vorne durch elektri 
sche Helferlein in eine ange 
nehme Position bringen. «Der 
Gast ist im Alfa 166 absoluter 
König. Neben dem feinsten Le 
der möchte ich vor allem die 
Sitzheizung nicht mehr herge 
ben. Zu einer gewissen Ablen 
kung kann das Display in der 
Mitte der Konsole führen», be 
merkt Peter Kindle, der zusam 
men mit Freundin Monika (28) 
die Fahrten in der riesigen No 
belkarosse genoss. Klar hervor 
ging, dass der Alfa 166 über 
«Leistung en masse» verfügt, 
Motor überzeugt nicht nur durch 
seine Spitzenwerte, sondern 
auch durch seine Elastizität und 
den tollen Sound. Die Kraft des 
Poweraggregats wird durch über 
ein 6-Gang-Schaltgetriebe auf 
die Räder gebracht. Die Gänge 
lassen sich mühelos einlegen, 
die Übersetzungen sind perfekt 
auf den Motor abgestimmt. 
Das Fahrwerk bildet einen 
guten Kompromiss zwischen 
Sportlichkeit und Komfort. 
Schläge und Unebenheiten 
werden mühelos geschluckt. 
Trotzdem bleibt das Auto in 
•den Kurven spurtreu und zeigt 
nur wenig Seitenneigung. «Für 
meinen Geschmack dürfte das 
Fahrwerk bei sportlicher Fahr 
weise noch eine Spur verbessert 
werden», so Feinschmecker Pe 
ter Kindle. In kritischen Situa 
tionen kommen dem Fahrer zu 
sätzlich das Traktionssystem 
(TRC) wie auch das Stabilitäts 
programm (ASR) zu Hilfe, um 
auf sicherem Weg zu bleiben. 
Für Peter Kindle wäre der Alfa 
Romeo 166 - sofern es ihn ir 
gendwann als Kombi gibt - ne 
ben seinem BMW 325i und 
dem VW New Beetle seiner 
Freundin Monika eine Alterna 
tive. «Einzig mit dem Testwa 
gen-Preis von knapp 80 000 
Franken lassen sich auch ande 
re Träume verwirklichen», so 
Peter Kindles Schlussbemer 
kung. 
Alfa Romeo 166 3.0 V6 24V Super 
«Der 166er ist eine absolute Top-Limousine mit typisch italienisch-elegantem Charme, imposanter 
<Haißschscltnauze> und einer brachialen Beschleunigungsgewalt»', so Redaktor Peter Kindle 
welche sich im komfortablen 
.Inneren speziell erleben lässt. 
{Auch als sie ihre Bekannten zu- 
f Velgen 'liessen und zu viert ei 
ne Passfahrt absolvierten, ha 
ben sich alle Passagiere wohl- 
gefiihlt. «Platz ist ein weiterer 
Pluspunkt des Alfa-Paradepfer 
des», waren sich die Vier einig. 
Ein deutliches Handicap ge 
genüber der Konkurrenz von 
Mercedes und BMW sind aber 
die fehlenden Getränkehalter, 
ein Manko, das die zahlreichen 
Ablagefächer nicht wettma 
chen können. 
Toller Sound 
Das Herzstück, der 220 PS 
starke 3-Liter-V-Sechzylinder- 
Antrieb: Sechszylinder-Mo 
tor, vorn quer, vier Ventile pro 
Zylinder, Hubraum 2959 cm 1 , 
Leistung 220 PS bei 6300 
U/min. max. Drehmoment 
264,6 Nm bei 5000 U/min, 
Frontantrieb, 6-Gang-Schalt- 
getriebe. 
'KaroiSäte:'Länge: / BMte f" 
Höhe 4720/1815/1416 mm, 
Radstand 2700 mm, Reifen 
225/45 WR 17. Tankinhalt 69 
Liter, Kofferraumvolumen 490 
Liter, Leergewicht 1585 kg, 
max. Zuladung 435 kg. 
Fahreigenschaften: 0-100 
km/h in 7,9 Sekunden, 
Höchstgeschwindigkeit 241 
km/h. Durchschnittsver- 
braüch: 12,5 Liter/100 km. 
Serien- und Sonderausstat 
tung; Fahrer- und Beifah- 
rerairbag, Seitenarbaigs, ABS 
mit elektronischem Brems 
kraftverteiler, Traktionsspene, 
Xenon-Scheinwerfer, Fire 
Prevention System,. Sport 
Throttle Response,. Diebstahl- 
alarmsystem, Tempomat, Bor 
dcomputer, GPS-Navigations- 
system, Klimaautomatik, Le 
derinterieur,. Lenkrad höhen- 
'Oiftf^tfcf^verstejfbar, elek 
trisch verstellbare, Vordersitze 
mit . Speichermöglichkeit, 
elektrische verstell- und be 
heizbare Aussenspiegel, elek 
trische Fensterheber, Fernbe 
dienung mit Zentralverriege 
lung, Leichtmetallfelgen, 
Trionic 7-Motormanagement, 
elektronische Wegfahrsperre, 
CD-Radio-Kassetten-Gerät 
mit Fernbedienung am Lenk 
rad, Telefon GSM mit Frei 
sprecheinrichtung. 
Grundpreis 59 800 Franken, 
Testwagen: 81000 Franken. 
«Ich fahre zügig Auto, wie andere Skirennfahrer auch» 
Paul Frommelt zu seinem persönlichen Verhältnis zum Auto 
Der ehemalige Weltklasse 
skirennfahrer Paul Frommelt 
(43) aus Schaan hat Liechten 
steiner Skigeschichte ge 
schrieben. Sein Stern ging auf 
internationalem Parkett an 
den Skiweltmeisterschaften 
1978 in Garmisch auf. Dort 
gewann er hinter dem schwe 
dischen Ausnahmekönner In- 
gemar Stenmark und dem Ita 
liener Piero Gros Slalom- 
Bronze. 
Silvano Umberg 
Genau zehn Jahre später folgte 
der zweite Streich. An der 
Olympiade in Calgaiy brachte 
Paul Frommelt das Kunststück 
fertig, in die Phalanx der weit 
besten Kippstangenspezialisten 
einzubrechen. Diesmal machte 
Paul Frommelt dem Deutschen 
Frank Wörndl und Italiens Su 
perstar Alberto Tomba das Le 
ben schwer. Mit lediglich 0,43 
Sekunden Rückstand auf Tom 
ba sicherte sich der Liechten 
steiner die Bronzemedaille. 
Auch im Weltcup wartete 
Paul Frömmelt in Slaloms im 
mer wieder mit Spitzenergeb 
nissen auf, fünf Siege und ei 
nen Startplatz in der ersten 
Gruppe während 15 Saisons 
können sich sehen lassen. Er 
staunlich war auch, wie pro 
blemlos Paul Frommelt die Um 
stellung von der herkömmli 
chen Slalomstangen auf die 
Kippstangen schaffte. «Die 
Kippstangen kamen meiner 
Technik entgegen, denn ich war 
immer einer, der den direk 
testen Weg durch die Tore 
suchte». Heute ist Paul From 
melt verantwortlich für die 
Kindererziehung und den 
Haushalt, wobei seine Frau 
Helen (33) nach dem Rollen 
tausch für die finanzielle 
Grundlage sorgt. Innerhalb der 
Gilde der Autofahrer gilt Paul 
Frommelt nicht als Vielfahrer. 
«Bei uns kommen pro Jahr rund 
10 000 Kilometer zusammen. 
Primär benutze ich das Auto 
nur für private Zwecke. Am 
meisten Kilometer legen wir 
während den Ferien zurück». 
Ihr erstes Auto? 
Ein VW Golf. Schon bevor 
ich die Autos über den Skiver 
band geleast habe, war ich ein 
Golf-Fan. 
Ihr jetziges Auto? 
Als ich vor zehn Jahren die 
Karriere beendete, übernahm ich 
den damaligen VW Golf Rally 
4x4. Seit unsere erste Tochter 
Sarah zur Welt kam, besitzen 
wir zusätzlich einen Golf Vari- 
ant VR6. In Kürze wechseln wir 
die Klasse, der neue VW Sharan 
6-Zylinder eignet sich ideal als 
Familienauto. 
Ihr Traumauto? 
Ich bin kein Autofreak. Ein 
Auto muss den Ansprüchen 
genügen. Platzangebot, Kraft 
reserven und Allradantrieb sind 
für uns als skifahrende Familie 
solche Argumente. 
Könnten Sie sich ein Leben 
ohne Auto vorstellen? 
Schwerlich, es wäre ein Mo 
bilitätsverlust und eine Luxus- 
einbusse. Wenn man eine Fa 
milie mit Kindern hat, wird es 
ohne Auto mühsam. In den 
Ferien fahren wir mit dem 
Wohnwagen ans Meer, per Au 
to kann ich problemlos mein 
Surfbrett und Spielsachen für 
die Kinder mitnehmen. 
Benützen Sie öffentliche Ver 
kehrsmittel? 
Selten. Ab und zu fahre ich 
den Kindern zuliebe mit dem 
Postauto. Einkäufe und andere 
Besorgungen erledige ich mit 
dem Rad. 
Was halten Sie von Benzln- 
prels-Erhöhungen? 
Nicht viel. Meist stecken po 
litische Gründe dahinter und 
Steuern. Bis jetzt war das Ben 
zin im Verhältnis zum Ausland 
günstig. Eigentlich habe ich 
mir keine Gedanken über den 
Preis gemacht. 
Wie reagieren Sie In Staus? 
Wenn ich weiss, dass ich ei 
nen wichtigen Termin verpasse, 
sind Staus mühsam. Hektik 
vermeide ich. Wichtig ist, das 
Ziel zu erreichen. Grundsätz 
lich versuche ich, den Staus 
aber auszuweichen. 
Wann haben Sie die letzte 
Busse bezahlt und warum? 
Vor zirka drei Jahren erhielt 
ich eine Geschwindigkeitsbusse 
im Tirol. Es handelte sich um 
einen kleinen Betrag. Ich bin 
immer noch ein zügiger Auto 
fahrer, wie viele andere Skifah 
rer auch. Heute allerdings ver- 
antwortungsbewusster als 
früher. 
Ihre Wünsche an die anderen 
Verkehrsteilnehmer? 
Man muss jedem seinen 
Fahrstil zugestehen, nicht lehr- 
meistern. Es gibt solche 
Schlaumeier, die meinen, sie 
müssten die Schnelleren etwas 
einbremsen oder irgendwie 
umerziehen. 
Was erwarten Sie Im Bezug 
auf den Indlvldualverkehr von 
den Politikern? 
Die Verkehrspolitik ist sicher 
kein einfaches Metier. In unse 
rer Gesellschaft treffen viele 
verschiedene Interessengrup 
pen aufeinander, denen man es 
recht machen muss. Letztlich 
sind wir selbst verantwortlich 
für den Verkehr, eine kluge Lö 
sung für das Verkehrsproblem 
habe ich auch noch nicht ge 
funden. 
Skilegende Paul frömmelt nutzt sein Auto vornehmlich zu priva 
ten Zwecken.
	        

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