Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

Liechtensteiner VOLKSBLATT 
LAND UND LEUTE 
Dienstag, 12. Dezember 2000 1 1 
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«Wia ma bi üüs 
red» zum Letzten 
MAUREN: Gestern Abend wurde 
die letzte Mundart-CD aus der 
Serie tWia ma bi üüs red»vor 
gestellt. Die Gemeinde Mauren 
war an der Reihe und lud zur 
Präsentation in die Aula der 
Primarschule ein. Es wurde ein 
wertvolles Zeitdokument mit ei 
ner einmaligen Sammlung von 
verschiedenen Mundart-Erzäh- 
lungen präsentiert. Eine CD, 
modern für die Vergangenheit 
entwickelt, bietet auch der Ge 
genwart einige interessante Ver 
se aus Liechtenstein. Vorsteher 
Johannes Kaiser bedankte sich 
bei Rita Meier (Kulturreferentin) 
und dem Produzenten Roman 
Banzer (von links) sowie den 17 
beteiligten Einwohnerinnen. 
LESERBRIEFE 
Sehr geehrter Herr 
Chefredakteur 
Ich beziehe mich auf Ihren Ar 
tikel tNebensächlich, wann wir 
von der schwarzen Liste weg 
kommen» in Ihrer Ausgabe vom 
5.12.00. Ich hatte ursprünglich 
nicht die Absicht, dazu Stellung 
zu nehmen, habe jedoch aus ei 
nem am Samstag veröffentli 
chen Leserbrief gesehen, dass 
Ihr Artikel geeignet ist, schwer 
wiegende Missverständnisse 
hervorzurufen. Ich möchte Sie 
daher ersuchen, nachstehende 
Richtigstellung zu veröffentli 
chen: 
Ich habe in meinen Aus 
führungen am Parteitag derVa- 
terländischen Union am 
4.12.00 in Ruggell keineswegs 
das Streichen Liechtensteins 
von der schwarzen Liste in der 
Weise, wie Sie dies dargestellt 
haben, als nebensächlich be 
zeichnet. Tatsächlich habe ich 
ausgefiihrt, dass Landtag und 
Regierung durch die bereits ver 
abschiedeten Gesetzesänderun 
gen und beschlossenen weiteren 
Massnahmen auf alle Bean 
standungen seitens der FATF 
eingegangen seien und Liech 
tenstein nun in allen Punkten 
die von der FATF verlangten 
Voraussetzungen erßillen wür 
de, weshalb nach entsprechen 
der Prüfung dieser Umstände 
durch die FATF nicht mehr dar 
an gezweifelt werden könne, 
dass Liechtenstein von der 
schwarzen Liste gestrichen 
werde. Insbesondere müsse jetzt 
mit keinerlei Sanktionen mehr 
gerechnet werden. 
Lediglich in diesem Zusam- 
REKLAME 
menhang habe ich dann er 
gänzt, dass es daher in zeitli 
cher Hinsicht, aus heutiger 
Sicht nicht mehr so wichtig sei, 
ob das tatsächliche formelle 
Streichen Liechtensteins von 
dieser Liste nun im Januar oder 
im April oder beispielsweise 
auch erst im Juli nächsten Jah 
res vorgenommen werde, da das 
Wichtigste sei, dass wir durch 
die beschlossenen Massnahmen 
die Gefahr von Sanktionen ge 
bannt und die Voraussetzungen 
für die Streichung von der Liste 
nicht kooperativer Staaten ge 
schaffen haben. 
Diese Ausführungen verkürzt 
und im Ergebnis in Verdrehung 
ihrer eigentlichen Aussage so 
darzustellen, als ob ich es als 
grundsätzlich bedeutungslos 
bezeichnet hätte, ob Liechten 
stein von dieser schwarzen Li 
ste wegkomme oder nicht, ist 
unrichtig und im Ergebnis irre 
führend, und finde ich es be 
dauerlich, dass dies in einer 
auch im Ausland viel gelesenen 
liechtensteinischen Tageszei 
tung geschieht. Mit der Bitte 
um Kenntnisnahme und 
freundlichen Grüssen. 
Dr. Peter Wolff, 
Landtagspräsident 
Die spontane 
Urzeugung 
Endlich ist eingetreten worauf 
ich gewartet habe. Des Bischofs 
Publikationsorgan kommt mit 
einer pseudowissenschaftlichen 
Kritik an der Evolutionslehre 
darnieder. 
Die im Dogmatismus ver 
krampfte erzkatholische Kirche 
fürchtet sich offenbar wieder 
einmal vor der Aufklärung 
durch die Natumissenschaften. 
Daher versucht sie nun die Er 
kenntnisse naturwissenschaft 
lichen Forschens durch eine 
scheinbar wissenschaftliche 
Schwachstellenanalyse dersel 
ben zu entkräften. 
Nun kann ein wissenschaft 
licher Irrtum aber nur auf 
wissenschaftliche Wc/sc, d.h. 
durch sorgfältige Prüfung aller 
zur Verfügung stehenden Daten 
bereinigt werden. Und genau 
dies tut Frau Doktor Mcrckel- 
bach, die Autorin des Artikels 
Wie Evolutionstheorie und der 
Ursprung des Lebens» nicht. 
Kurz gesagt, die von ihr beige 
zogenen Fakten oder wie sie 
meint tBehauptungen»der Wis- 
senschaft sind entweder falsch, 
unvollständig oder unverstan 
den. 
Die Evolutionstheorie unter 
scheidet heute zwei Phasen der 
Entwicklung des Lebens: die 
abiotische (= chemische Evolu 
tion) und die biotische Evoluti 
on. Die erste Stufe befasst sich 
mit der Entstehung von Bio 
molekülen, wie etwa DNS, RNS 
und Proteinen. Hier wird auch 
die Frage nach der Entstehung 
erster einfacher Zellen gestellt. 
Die zweite Stufe befasst sich 
mit der Entwicklung der biolo 
gischen Vielfalt, vom Bakte 
rium bis zum Suppenhuhn. 
Im jüngsten Vobiskum wird 
erst mal die abiotische Evoluti 
on abgeschafft, dies um, wie 
Frau Doktor Merckelbach 
meint, der biotischen Evolution 
die Grundlage zu entziehen 
und, wie ich meine, um einen 
ma rketi nggerech ten Serien ro- 
man zu lanzieren, unter dem 
Motto *Fortsetzung folgt». In 
der nächsten Ausgabe soll die 
Story nämlich weitergehen. 
Dann wird mit der biotischen 
Evolution aufgeräumt und ab 
dann muss man für dieses Mis- 
senschaßsmagazin auch noch 
mit Geld bezahlen. 
Der Artikel strotzt aber nur 
so von obsoleten Inhalten, Feh 
lern und von fachwissenschaft 
licher Unkenntnis. Er zeigt das 
lächerliche Ansinnen der reak 
tionären erzkatholischen Kirche 
tiefgründige und faszinierende 
Einsichten in die Funktions 
weise der Welt durch mittelal 
terlichen Dogmatismus zu er 
setzten. 
Im Folgenden will ich die 
Tapser des Vobiskumartikels 
kurz antönen. Sie liegen so weit 
neben der wissenschaftlichen 
Zulässigkeit und Wahrheit, 
dass ich die Leser um Verzei 
hung bitte, wenn ich hier nicht 
auch noch alles richtig stelle. 
Zur Richtigstellung gebe ich 
nur einige Stichwort, unter de 
nen jede und jeder selbst nach 
forschen kann. 
Veraltet ist die Theorie von 
der Zusammensetzung der Ur- 
atmosphäre mit Methan und 
Amoniak und damit die Er 
klärungsansätze von Miller und 
Oparin. 
Veraltet ist die Theorie, wo 
nach die sogenannte Urstippe 
der einzig mögliche Ursprung 
des Lebens ist. Obsolet ist somit 
auch die Theorie, wonach auto 
reproduktive Systeme (sprich 
Lebewesen) nur im Beisein von 
DNS und im Schutze einer Pro- 
tein-Lipid-Doppelmembran 
funktionieren. 
Falsch ist die Behauptung, es 
gäbe keine geologischen Belege 
für das Nichtvorhandensein at 
mosphärischen Sauerstoffs. 
Falsch ist die Behauptung, 
Wussten Sie, dass... 
... es in einer 

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dass eisenoxidhaltige Bände 
reisenerze für das Vorhanden 
sein von atmosphärischem 
Sauerstoff sprechen (das Ge 
genteil ist der Fall). 
Falsch und völlig biologi 
schem Unverständnis entsprin 
gend ist auch die absurde Idee 
es gäbe nur komplex funktio 
nierende Organe ohne einfache 
Vorstufen (Bsp. Sinnesorgane). 
Unvollständig und falsch ist 
die Darlegung Leben im Wasser 
sei ohne die Ozonschicht nicht 
möglich. 
Falsch und unverstanden ist 
schliesslich auch die Deutung 
des Nichtvorhandenseins orga 
nischer Verbindungen in altem 
Gestein. 
Schlechthin unterlassen wird 
die grundlegende Frage nach 
den Wesensmerkmalen des Le 
bens. Sprich die Frage: «Was ist 
überhaupt Leben ?» 
Zur Richtigstellung all dieser 
Fehler und Unterlassungsdelik 
te empfehle ich dem geneigten 
Leser und Frau Doktor 
Merckelbach die Durchforstung 
der Wissenschaftlichen Litera 
tur (vielleicht auch mal nach 
1960). Sehen sie sich vor allem 
nach folgenden Begriffen um: 
Kontinentale Rotsandsteine, 
Bändereisenerze, Uranitsedi- 
mente, Black Smokers, Schidlow- 
sky-Diagramm, Mikrosphären, 
Isotopengeochemie, kohlige 
Chondriten, organische Mo 
leküle in interstellarer Materie, 
autokatalysierte Autoreproduk- 
tion der RNA und und und. 
Oder, liebe Frau Merckelbach, 
versuchen sie es doch zuerst 
mal mit einer Einführung in 
Biologie und Erdwissenschaf 
ten. 
Lieber Herr Erzbischof, liebe 
Frau Merckelbach, als Gym 
nasiallehrer fühle ich mich hin 
sichtlich der wissenschaftlichen 
Wahrheit der Jugend gegenüber 
verpflichtet. Gegen die Werte 
und das Menschenbild, welche 
sie in ihrem Heft verbreiten 
kann ich in einer pluralisti 
schen Gesellschaft schlecht 
ankämpfen, aber ich wehre 
mich entschieden gegen das be- 
wusste Streuen von Unwahr 
heiten, welche sie in pseudo 
wissenschaftlicher Manier und 
einem Fachjargon belegen, den 
eh niemand versteht. Mit ihrer 
überheblichen und vorgegaukel 
ten Wissenschaftlichkeit mei 
nen sie wohl das dumme Volk 
von ihren Dogmen überzeugen 
zu können. 
Was meine Person betrifft, so 
haben sie mich mittlertveilen 
doch von etwas überzeugen 
können: es gibt sie also wirklich, 
die spontane Urzeugung aus 
dem Nichts. Ich habs gesehen, 
in meinem Briefkasten. Da drin 
liegt machmal plötzlich was, 
ohne Ursprung, ohne Grund 
lage und ohne Existenzberechti 
gung und trotzdem ist es immer 
wieder da, das Vobiskum. 
Dr. Daniel Miescher 
NACHRICHTEN 
Auffahrunfall , 
SCHAAN: Infolge Unacht-! 
samkeit kam es am Montag 
kurz vor Mittag auf der 
Landstrasse in Schaan zu : 
einem Auffahrunfall. Eine ! 
liechtensteinische Autolen 
ke rin bemerkte das ver 
kehrsbedingte Anhalten dei 
vorderen Autos zu spät und 
fuhr gegen das Heck des vor 
ihr stehenden Wagens. , 
Nebst Blechschaden an bei 
den Fahrzeugen wurde eine 
Person im vorderen Auto 
leicht verletzt. (Ipfl) 
Auto mit Reh 
kollidiert 
TRIESEN: Am frühen Sonn 
tagnachmittag kollidierte , 
ein Automobilist auf der 
Hauptstrasse zwischen Trie- 
sen und Balzers mit einem 
Reh, das unversehens die 
Strasse überquerte. Das 
Wild, das offensichtlich ver 
letzt wurde, flüchtete wieder 
Richtung Waldung. Der j 
Autolenker wurde nicht 
verletzt, am Auto entstand 
Blechschaden. 
Die Landespolizei appel 
liert an die Fahrzeuglenker, 
in den nächsten Wochen 
auch ausserorts besonders 
vorsichtig zu fahren, da dds 
Rotwild bei Einsetzen grösse 
rer Schneefälle immer wie 
der die Talebene aufsucht, 
um zu äsen. (Ipß) 
ZUM GEDENKEN | 
OlgaEberle, i 
Triesenberg t 
An Allerhei-j 
ligen verstarb 
unsere liebe j 
Mitbürgerin > 
Olga Eberle j 
aus Triesen-; 
berg. Olga • 
Eberle kam am 21. Februarj 
1928 als erstes Kind von 
Gustaf und Laura Bühler im 
Steinort 185 zur Welt. Mit 
zwei Schwestern und einen i 
Bruder erlebte sie, zu der 
damaligen Zeit üblich, eine 
harte aber dennoch schöne 1 
Jugendzeit. 
Als Älteste half sie im el 
terlichen Fuhrwerk-Land- 
wirtschaftsbetrieb kräftig 
mit, was sicher nicht immer 
einfach war. Später arbei- . 
tete sie an verschiedenen 
Arbeitsstellen im Tal. 
Am 9. Februar 1950 hei 
ratete sie Josef Eberle vom 
Wangerberg 204. Aus der i 
Ehe gingen drei Mädchen 
und zwei Söhne hervor. Zu 
sammen mit ihrem Mann 
betrieb sie eine kleinere 
Landwirtschaft. Aber auch 
nach dem Tode ihres gelieb 
ten Mannes, am 31. Oktober 
1994, war Olga mit Leib 
und Seele eine Bäuerin. Un 
ter Mithilfe ihrer ganzen 
Familie führte sie die Land 
wirtschaft bis im Frühling 
dieses Jahres weiter. In der 
Familie wurde Olga von alf 
len sehr geschätzt. Beson-} 
ders zu ihren zehn Enkel- < 
kindern hatte Olga einen s 
besonders guten Draht. Sie* 
gingen bei ihr tagtäglich ein 
und aus. Aber auch für je-- 
den anderen Besucher stand 
ihre Haustüre immer offen; 
An Allerheiligen verstarb 
sie völlig unerwartet in 
ihrem geliebten Heim am ' 
Wangerberg, so, wie sie I 
sich das Sterben immer ge* 
wünscht hat. Zu Hause ung 
ohne Leidensweg. Olga ] 
Eberle ruhe in Frieden, j
	        

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