Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

WIANACKTS-ZIT 
\ 
13 
ruhen ausgebrochen und viele 
Menschen hatten schon fliehen 
oder sterben müssen. Die Eltern 
wollten ihren Posten nicht ver 
lassen, aber ihn und seine kleine 
Schwester hatten sie zur Tante 
nach Europa gebracht. Es war 
schön bei Tante und Onkel und 
deren drei Kindern, aber trotz 
dem hatte Stefan Heimweh. Ges 
tern war er nun mit soviel Erwar 
tungen mit der Tante gegangen. 
Sie hatte ihm erzählt, dass er nun 
überall dem Nikolaus begegnen 
würde. Das war auch so. 
Musste der schwarze Niko 
laus zu Hause bleiben? 
Auf Schritt und Tritt begegnete 
man einem Nikolaus und im 
grossen Kaufhaus gab es sogar 
drei. Aber seinen richtigen, den 
schwarzen Nikolaus, hatte er 
nicht gefunden. Auf seine Frage, 
wo der denn sei, hatte die Tante 
gesagt: «Der musste doch auch in 
Afrika bleiben, wie deine Mama 
und dein Papa. Das hier sind sei 
ne Stellvertreter.» Stefan hatte 
nichts mehr gefragt, doch seine 
Mutter hatte ihm einmal erzählt, 
dass der Nikolaus eben überall 
sei, damit er dem Christkind be 
richten könne, was die Kinder so 
trieben und sich wünschten. Also 
musste sein riesengrosser, 
schwarzer Nikolaus auch hier 
sein, nicht nur die Stellvertreter. 
Ganz leise zog sich Stefan die 
wattierten Hosen und den Pelz 
anorak an und schlüpfte in die 
pelzgefütterten Stiefel. Niemand 
hörte ihn, als er aus der Wohnung 
ging. Gleich beim Haus war die 
Haltestelle der Strassenbahn und 
zwischen den vielen Menschen 
schlüpfte Stefan hinein und ge 
nau so am Marktplatz wieder hi 
naus. Die Lichter brannten schon 
und Stefan ging zu jedem Niko 
laus und schaute ihn genau an. 
Keiner war gross und schwarz. 

S'' 
Endlich fasste er sich ein Hera und 
zupfte einen Nikolaus am Mantel. 
«Was willst Du, Kleiner», fragte der 
lächelnd, «ich suche den richtigen 
Nikolaus, den riesigen schwarzen 
Nikolaus. Weisst Du, wo der ist?» 
«Ach», sagte der kleine weisse Ni 
kolaus: «Der ist sicher in Afrika. 
Das ist ganz weit von hier, immer 
geradeaus.» Der kleine weisse Ni 
kolaus gab Stefan noch einen fei 
nen Lebkuchen und wandte sich 
einem alten Herrn zu, dem er über 
die Strasse half. 
«Ich muss ihn finden» 
Stefan machte sich wieder auf 
den Weg. Dass man zu Hause ihn 
schon längst voller Sorgen su 
chen würde, kam ihm gar nicht 
in den Sinn. «Immer geradeaus», 
hatte der kleine Nikolaus ge 
meint, also lief Stefan eben im 
mer geradeaus. Mehrmals waren 
ihm nun auch dunkelhäutige 
Männer begegnet. Jedesmal blieb 
Stefan stehen und fragte sie hoff 
nungsvoll: «Weisst Du, wo der 
schwarze riesige Nikolaus ist?» 
Manche gaben ihm gar keine 
Antwort, andere lachten und rie 
fen: «Geh heim, Kleiner, dem ist 
es hier zu kalt. Der ist in Afrika.» 
Doch nun war Stefan auf ein 
mal todmüde. «Ich will nur ein 
wenig ausruhen», dachte er und 
setzte sich in einem Wartehäu 
schen auf die Bank. «Ich muss 
den riesigen schwarzen Nikolaus 
finden,» war sein letzter Gedan 
ke, und dann war er auch schon 
eingeschlafen. Doch wird Stefan 
seinen riesigen schwarzen Niko 
laus noch finden . .. ? V' 
Lassen Sie Ihrer Fantasie freien La, 
Liebe kleine und grosse Volksblatt-Leserinnen und -Leser! 
W. * 
Wird der kleine Stefan den 
grossen schwarzen Nikolaus 
finden, der ihm schon öfters in 
Afrika begegnet ist? Helfen Sie 
ihm bei der Suchet 
Nehmen Sie entweder den PC, 
die Schreibmaschine oder ein 
Blatt Papier mit Schreibzeug zur 
Hand und beenden die Ge 
schichte, die Annemarie Fleck 
begonnen hat. Die eingesandten 
Geschichten werden von einer 
Juiy in den zwei Kategorien 
«Primarschüler» und «weiter 
führende Schulen» beziehungs 
weise «Erwachsene» bewertet. 
Ihre (Deine) Geschichte mit 
Absender, Telefonnummer und 
Kategorieangabe «Primar 
schüler» oder «Erwachsene» 
muss bis spätestens am 
Dienstag, 12. Dezember auf der 
Redaktion sein. Unsere Adresse: 
Liechtensteiner Volksblatt, 
Beilagen-Redaktion, «Weih 
nachtsgeschichte», 9494 Schaan. 
Übrigens, die besten Erzäh 
lungen werden im Volksblatt 
veröffentlicht. Nun wünscht die 
Beilagen-Redaktion viel Fanta 
sie und eine Menge Spass am 
Schreiben... 
Das sind die Preise 
Kategorie «Primarschüler*: 
• 1. Preis: 
Gutschein im Wert von 500 
Franken von Mikado - Hobby, 
Spiel und Freizeit AG, Städtle 
19, Vaduz. 
• 2. Preis: 
Elektrische Zahnbürste im Wert 
von 157 Franken von 
Philips/Jordan. 
• 3. Preis: 
Gutschein im Wert von 100 
Franken von Harlekin AG, 
Buchhandlung und Computer, 
Landstrasse 30, Schaan. 
• 4. und 5. Preis: 
je ein Ravensburger Spiel. 
Kategorie weiterführende 
Schulen und Erwachsene 
• 1. Preis: 
Stereoanlage im Wert von zirka 
500 Franken von Kind Adrian 
AG, Essanestrasse 513, Eschen. 
• 2. Preis: I 
SOLIS-Castello ÖourmeFTisch- 
grill (alles in einem, ob Raclette, 
Grillieren oder Fondue), im Wert 
von 219 Franken von Solis, 
Glattbrugg. 
• 3. Preis: 
Gutschein im Wert von 100 
Franken vom Textilfachgeschäft 
Brigitte Marxer, Essanestrasse 
276, Eschen. 
• 4. Preis: 
Gutschein im Wert von 100 
Franken von L'atelier, Demarchi 
Helene AG, Kunsthandwerk, 
Städtie 36, Vaduz. 
• 5. Preis: 
Gutschein im Wert von 100 Fran 
ken von La Casa, Wohnen, Leben 
und so .., Obere Au 9, Triesen.
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.