Liechtensteiner VOLKSBLATT
KULTUR
Mittwoch, 6. Dezember 2000 1 1
Die Bürde der Vergangenheit
Auch das neueste Jahr
buch des Historischen Ver
eins, es ist der im Septem
ber präsentierte Band 99,
zeigt eine Reihe interes
santer Themen, bei denen
es um das Er- und Begrei
fen von Geschichte geht.
Gerolf Hauser
Inhalte und Bilder der Beiträge
werden so dargestellt, dass sie
Geschichte verständlich ma
chen und die Möglichkeit des
sich damit Verbindens schaffen;
damit kann das eigene Handeln
in der allgemeinen und der in
dividuellen Geschichte seinen
Platz finden.
Die Beiträge
Paul Vogt berichtet von.der
Unterzeichnung des Schellen-
berger Kaufvertrages von 1699;
Daniel Schmutz rollt. . den
Schatzfund vom Schellenberg
neu auf; Alois Niederstätter be
schreibt Ursachen, Verlauf und
Auswirkungen des «Schwaben-
krieges»von 1499; Claudius
Gurt untersucht die «Schlacht
bei Triesen 1499»; Arthur Brun
hart beschreibt, wie durch die
Französische Revolution 1789
Das Jahrbuch 99 des Historischen Vereins - eine lesenswerte Lektüre
ganz Europa in einen Kriegs
strudel gerissen wurde; der Arzt
Rudolf Rheinberger macht «Be
merkungen über den sogenann
ten Milzbrand» und Verena Ha
senbach untersucht anhand
spätantiker glasierter Keramik
(Reibschalen) die damals exi
stierenden Handelswege.
Geschichte begreifen
Die Autoren Klaus Bieder
mann, Robert Büchel-Thalmai-
er. Märten Geiger, Ruth Kranz
und Barbara Ospelt - alle sind
Mitglieder der «Pfadfinder und
Pfadflnderinnen Liechtensteins»
(PPL) - gehen in dem Beitrag
«FL-Pfadfinderschaft und jüdi
sche Kinder zur Zeit des Natio
nalsozialismus» mit dem Einver
ständnis der Landesleitung der
PPL den erhobenen Vorwürfen
nach, inwieweit die liechtenstei
nische Pfadfinderschaft jüdische
Mitglieder ausgeschlossen hatte.
Die erhobenen Vorwürfe er
schütterten nicht nur den My
thos, die Pfadfinderschaft sei
gegen die antisemitische Nazi
doktrin und für Liechtenstein
aufgetreten; die Sichtung von
Archivmaterial, Literatur und
Interviews mit Zeitzeugen be-
Schellenberger Pfadfinder vor dem Jamboree-Denkmal in Holland stätigten die Vorwürfe. In einer
beim Weltpfadfindertreffen 1999. Information der Pfadfinder
schaft heisst es, dass «antisemi
tische Einstellungen dabei wohl
weniger Gewicht hatten als viel
mehr die Angst vor weiteren
tätlichen Übergriffen von natio
nalsozialistischen Kräften...» Der
im Jahrbuch abgedruckte Be
richt weiss aber auch von ande
ren Ereignissen zu berichten. So
war es in Mauren selbstver
ständlich, dass mehrere Kinder
jüdischer Herkunft in die dortige
Gruppe aufgenommen wurden.
Die Pfadfinderschafit schreibt
dazu: «Diese religiös tolerante
Haltung deckt sich mit den heu
tigen Zielen der PPL, wie sie
dann 1991 verbandsintern for
muliert worden sind. In diesem
Sinne fordern die PPL heute das
Engagement jedes einzelnen
Menschen in unserer Gesell
schaft und wollen einen Beitrag
leisten, unsere Welt menschli
cher, gerechter und friedlicher
zu gestalten.» Um die schwierige
Situation der damaligen Zeit zu
verstehen und Handlungen
richtig einordnen zu können,
lohnt es sich diesen sauber re
cherchierten Beitrag im Histori
schen Jahrbuch nachzulesen.
Das Jahrbuch ist in der Ge
schäftsstelle des Historischen
Vereins, Tel. 392 17 47, erhält
lich.
NACHRICHTEN
Konzert mit
den Glory Gospel
Singers
TRIESEN: Nachdem die Glory
Gospel Singers im Oktober
1500 Zuschauer in dem le
gendären Hamburger Michel
begeistert haben, ist es endlich
an der Zeit, auch einmal den
Liechtensteinern die schwarz
amerikanische Kirchenkultur
nahzubringen. Am Montag,
den 18. Dezember um 20.00
Uhr wird im Triesner Saal in
Triesen ein stimmungsvolles
Weihnachtskonzert mit den
Glory Gospel Singers aus New
York stattfinden. Christmas-
Songs, Spirituals und solche
Gospelklassiker wie «0 happy
day» und «Amen» werden von
den 12 Künstlern nicht nur
gesungen und getanzt, son
dern mit geradezu überwälti
gender Energie zelebriert Der
Chor besteht aus Sängern und
Sängerinnen, die allesamt So
listenqualität haben und je
dem Zuschauer im Gedächtnis
bleiben werden.
Dieses Gastspiel ist das ein
zige Konzert des Chores in
Liechtenstein. Die Künstler
sind auf dem Weg nach Öster
reich, wo sie ihre triumphale
Millennium-Tour beenden, bei'
der die Konzerte reihenweise
ausverkauft waren.
Junge Punkrockbands
im fabriggli in Buchs
BÜOßu^
_ . ,, ——— wenigen Covers';'aus ihren ei-|
s ter wirä ira 'Kleintheater ,fa-J * gehen Songs. Inspirieren las-]
I briggll 'in Buchs mit schneller/ sen sich die Jungs vor allem j
harter JMusik 'begrüss't Wer- • wn deutschsprachigeniBands '
den. Das Organisationsteäm ' Ihres ä Schlags. Die zweite!
hat sich für den Gig; am 9. -} - Band im Bunde stammt aus:
Dezember zwe£ jurige funk- 1 ^em öste'wichischen Klagen-j
BSnds atwderij °deutschs^rl- f fürt und fiennt sictfBtatbrats.;
chigen /Aaufo^ausge&cKt. &Adch sie^abetreinefsehr be-'i
Beide Gruppen haben trotz wegte Geschichte hinter sich.
sammen mit einigerer ganz, - t thias Karlo unter dem ildamen'
s Grossöfrder
können. >Jpen ^berid;,begin- verfügten damals erst über,
i neii ^Men%^'au^app(^;f° i Gitarre und Schlagzeijgi'Erstj
i ect. im ^"nächsten Sommer fänden.
Frühei;^n^tenisich;die fünf sie die gesuchte Verstärkung,
: Jungs^Subw.ay^döch „wegen einen Bass" Sie übten {Reissig
einer^redbtlichenli'jB^gatelle^ und hatten innerhalb kurzer.
I durflei^^^l^en^Nanie^, Zeit genügend Songmaterial,
nicht ;w#tovvewe,nden. "M«' umdas mittlerweile vergriffe-
KinderTheaterWerkstatt hat Premiere
25 Kinder aus Liechtenstein stellen ihr neues Stück vor
Das lange und fleissige Proben
hat sich gelohnt: Dreimal prä
sentieren die 25 Darstellerin
nen und Darsteller aus Liech
tenstein der KinderTheater
Werkstatt ihr neues Stück.
Am Freitag, den 8., am Sonn
tag, den 10. sowie am Sonn
tag, den 17. Dezember heisst
es jeweils um 17 Uhr im TaKi-
no an der Zollstrasse 10,
Schaan «Simsalawich! Türe
öffne dich».
«Eine geheimnisvolle Geschich
te» wird erzählt: Auf dem Pau
senplatz stossen einige Kinder
ne Album «dogs are born to
sleep in the sun» aufzuneh
men., Dank einer Finanzsprit- *
ze wurde es der Band auch s
möglich, Ihr Werk"live zu'
spielen. Am liebsten pilger
ten die Bitch Boys nach Wi- ;
Wurzel yon'.jSubject ist der
i Joner< Raphael Rolny. Vor
knapp'drei'Jahren stieg er, in
[der Absicht änerBand zu,
| gründen,VomlClavier*auf,die
GitarreiantffBald .schon ver- •
r sammelte peinige Genossen
;um sich7Siie.!lhre:lnstmmente ~ en, wo es genügend rauchige !
ilmehr f.loder -s» ^weniger ;be- ^Keller, in denen junge Bands
linerr^teiysäpcs^^ gesehen sind, gibt Das;
«od bisher letzte Album s
|lSkate)^tet^in^!^oiia^%irardeni^.nahmen <sle dann'auch gleich ;
ffschon|^iel^|Bjä|dmitglieder ,in Wien auf. Ihren Namen <
|i^eA»^^|ÖMt^dnt;def^ hatten sie in .Bentbrats^ib-,;
Ißand'güt^^nisiäbaben. je-, , geändert. Ihr heute noch im'
\<LtßS$$föxm d^eilM&aiigten f . Handelt erhältliches^Albuin^
! fest^nt^os^\jo^e'.von v itaüften sie «tired, üonely, 1
pM.T^S^e'ln^ämfcsi-^ Jqjiely werden difc Beätbrtfts \
Igen^s^dettiin^eni^lei- J im fabriggli nicht anzutriF
; chen;^||a%^uftiiiten.' feif sein. S^^^pre^Q
Subject|^^nn^unib|ganz $i$;ed up good zu, werden,
l^ind ;?4hxe ^Bühnenqualität ,jstelltei) j
riverr^ die Beatbrats auch schon, in;
pgro:
MlL.
;Subject
gc-
Die*
Ort
der
für
auf eine Tür, die in einen
heimnisvollen Keller führt.
Kinder entdecken einen
voller Zauber und Magie, der
sie nicht mehr loslässt...
Die jüngste Produktion
KinderTheaterWerkstatt ist
Zuschauer ab 7 Jahren geeig
net. Sie wird in Mundart und
Hochdeutsch gespielt. Die dritte
Vorstellung wird eine Benefiz-
Aufführung zugunsten des Kin
derheims «Bhakti Asij» in Sme-
rang, Indonesien, sein. Der LED
wird die zu diesem Anlass am
25 junge Darstellerinnen und Darsteller präsentieren in der KinderTheaterWerkstatt ihr neues Stück
«Simsalawich! Türe öffne dich».
17. erhobene Kollekte verdop
peln. Der Vorverkauf für die
Aufführungen der KinderThea
terWerkstatt ist bereits im
Gange. Die Eintrittskarten kos
ten für Kinder und Jugendliche
CHF 10.-, Erwachsene zahlen
CHF 20.-. Kassenstunden an
der Reberastrasse 10 in Schaan
sind montags bis freitags zwi
schen 10 und 18 Uhr. Tel.:
(+423) 237 59 69, Fax: (+423)
237 59 61. Die Abendkasse im
TaKino öffnet eine Stunde vor
Vera'nstaltungsbeginn. TaK
Kulttruppe auf der Flucht ins TaK
Die Geschwister Pfister kommen für einen Abend wieder nach Liechtenstein
dieSjachpials, leicht brande#.'
li^eä^e^ tourt das Trio tlitfch;
und ^ganzösterreich, ihren näeh-f
ÜtiflSIten Gi^ete^le^^Buthisä ]
-1
Am kommenden Dienstag, den 12. Dezember hebt sich im TaK der
Vorhang zur »Reise ins Glück» mit den Geschwistern Pfister.
Zweimal bereits entzückten
die Geschwister Pfister ihr
Publikum im TaKino. Nun hat
die Kulttruppe Glanz und
Glamour den Rücken gekehrt
und sich auf die «Flucht vor
den Auswirkungen der Un
terhaltungsindustrie» ge
macht. Ehrensache für das
Theater am Kirchplatz, den
drei Künstlern für einen
Abend Asyl zu geben!
Pünktlich um 20.09 Uhr hebt
sich im TaK am Dienstag, den
12. Dezember der Vorhang zur
«Reise ins Glück», wie die Ge
schwister Pfister «On the Run»,
ihr neuestes Programm, im
Untertitel nennen. Begleitet
vom Jo-Roloff-Trio erzählen
sie von den Fährnissen ihrer
Reise und dem fernen, grossen
Ziel.
Karten für dieses einmalige
Gastspiel kosten CHF 40.-/
35.-, ermässigt CHF 15.-. Der
Vorverkauf ist bereits im
Gange. Kassenstunden an der
Reberastrasse 10 in Schaan
sind montags bis freitags zwi
schen 10 und 18 Uhr. Tel.:
(+423) 237 59 69, Fax: (+423)
237 59 61. Die Abendkasse
öffnet eine Stunde vor Veran
staltungsbeginn.