Liechtensteiner VOLKSBLATT
LAWD UMD LEUTE
Mittwoch, 6. Dezember 2000 5
Erziehung zur Selbstheilung
Arnulf Ciauder aus Triesenberg spricht über seine weltweit einmalige Initiative «Immunpädagogik»
Arnulf Ciauder aus Triesenberg möchte mit der«Werkstatt Immunpädagogik» wichtige Impulse geben
und etwas weltweit Neues ins Rollen bringen, nämlich die Erziehung zur Selbstheilung. (Bild: bak)
Heute lauern überall Ge
fahren und Krankheiten,
die unser Immunsystem
bedrohen. «Was wir brau
chen, ist eine ganz geziel
te Pflege der. Selbsthei
lungkräfte», betont Arnulf
Ciauder im Volksblatt-In-
terview. Er entwickelte
die Idee der Immun
pädagogik, die Jung und
Alt helfen soll, sich rund
um gesund zu fühlen.
Mit Arnulf Ciauder
sprach Janine Köpfli
VOLKSBLATT: Sie haben im
Mai auf dem Campus Gaflei
ein Institut gegründet, in dem
ein Triesenberger Kreis sich
an jedem zweiten Sonntag Im
Monat Jeweils ganztägig zu
einer «Werkstatt Immun
pädagogik» trifft. Was haben
Sie damit Im Sinn?
Arnulf Ciauder: Eine «Im
munpädagogik» gibt es noch
nicht. Die Bezeichnung ist neu,
und der Inhalt des Begriffes
muss erst erarbeitet werden.
Deshalb soll unsere Initiative
eine «Werkstatt» sein - eine
Werkstatt, in der wir versuchen
wollen, einen Leitfaden zu for
mulieren, der zu einem Impuls
werden könnte für das Entste
hen einer Immunpädagogik.
Wir brauchen
eine Erziehung
zur Selbstheilung
Inwiefern unterscheidet sich
die Immunpädagogik von der
üblichen Gesundheitserzie
hung, die wir uns gewohnt
sind?
Eltern und Lehrer haben den
Wunsch, ihre Kinder bzw.
Schüler so zu erziehen; dass sie
gesund leben. Aber unsere Um
welt ist heute so, dass wir dafür
sehr viel mehr tun müssen als
bisher. Was wir brauchen, ist
eine ganz gezielte Pflege der
Selbstheilungskräfte.
Wollen Sie uns also dahin er
ziehen, dass wir nicht mehr
zum Arzt gehen?
Ja und nein. Selbstheilung
REKLAME
meint die nicht-medizinische
Pflege des Immunsystems. Das
heisst, sie will jene Heilungs
prozesse fördern, die noch vor
ihrem Scheitern, also noch vor
dem Arztbesuch geschehen. Ich
stelle mir vor, dass die Arztpra-
xen inskünftig nur noch Not
fallstationen sind. Ärzte kön
nen durch die Therapien, die sie
verordnen, Heilungsprozesse
nicht ersetzen, sondern allen
falls das, was von denen noch
vorhanden ist, wieder in Gang
setzen.
Wäre eine Erziehung zur
Selbstheilung demnach wert
voller als eine in unseren Fa
milien und Schulen übliche
Gesundheitserziehung?
Genau. Erziehung zur Selbst
heilung ist aber auch sehr viel
mehr als das egoistische Ge
sundbleibenwollen des Einzel
nen. Es ist das Anliegen der Im
munpädagogik, die Pflege der
eigenen Selbstheilungskräfte,
insofern sie eine Selbsterzie
hung ist, als Vorbild wirken zu
lassen - als Vorbild, mit dem
der Auftrag an die Eltern und
Lehrer, ihre Kinder und ihre
Schüler zu gesunden Menschen
zu erziehen, auch wirksam ge
lingt.
Ihr Anliegen ist also kein
wirtschaftliches, sondern ein
kultur- und ein sozialpoliti
sches?
Ja. Wir verstehen uns nicht
als ein Dienstleistungsunter
nehmen. Wir arbeiten, und das
soll das Ergebnis unserer Werk
stattgespräche sein, an einem
Leitfaden, der das sichtbar ma
chen wird. Dieser Leitfaden soll
Vorschläge enthalten fiir die
Entwicklung einer Didaktik
und einer Methodik der Im
munpädagogik mit dem Ziel ih
rer Anerkennung als einer neu
en Disziplin in der Hochschul
ausbildung von Pädagogen, in
der Erwachsenenbildung und
als eines der wichtigsten Unter
richtsfächer durch die Schul
verwaltungen.
Wie arbeiten Sie?
Unserem Arbeitsprogramm
liegt zugrunde, dass eine Pflege
des Immunsystems nicht nach
dem Giesskannenprinzip ge
schehen darf, sondern in einem
Zusammenwirken aller deijeni-
gen Kräfte geschehen muss, die
aufeinander angewiesen sind,
um wirken zu können. Das gilt
analog auch für die Gegenkräf
te, die unser Immunsystem be
drohen, und die an sämtlichen
Fronten, an denen sie auftau
chen können, abgewehrt wer
den müssen. Wir haben diese
Kräfte und Gegenkräfte als die
«Freunde» und die «Feinde» un-<
seres Immunsystems bezeich
net.
Es gibt Freunde
und Feinde des
Immunsystems
Sie sprechen von Freunden
und Feinden des Immunsys
tems, was ist damit ge
meint?
Unser Arbeitsprogramm stellt
darauf ab, dass es 5 Feinde
(Schlacken, Gifte, Strahlen, Be
ziehungskonflikte und Stress)
und 5 Freunde (Rhythmen, Vi
talstoffe, Anwendungen, Nah-
rungs- und Konstitutionsmit
tel) des Immunsystems gibt.
Und wir haben daraus einen
Katalog von 10 Geboten herge
leitet, über die wir in unseren
10 Treffen nacheinander spre
chen werden.
Der Körper muss
entgiftet werden
Sie haben Im Oktober mit
Ihrem ersten Gebot begön
nert: «Schlacken müssen aus
geschwemmt werden.» Ha
ben Sie In dieser Sitzung Er
kenntnisse gewonnen?
Am 8. Oktober waren wir 10
Teilnehmer, und wir sind be
gleitet worden von dem All
gäuer Heilpraktiker Wolfgang
H. Müller. Der hat uns
zunächst einmal bestätigt, wo
von wir ausgegangen sind:
daSs das Ausschwemmen der
im Darm befindlichen
Schlacken das A und 0 einer
Pflege des Immunsystems sei.
Wolfgang Müller hat uns aber
auch zu ganz überraschenden
Erkenntnissen geführt. Dazu
gehört, dass alle gängigen Me
thoden, die wir nebeneinander
gestellt und erörtert haben, al
lenfalls geeignet seien, den
Darm zu reinigen und nicht
auch, ihn zu sanieren. Das Er
gebnis dieses Methodenver
gleiches war eine Empfehlung
für die jetzt 15 Monate alte,
den Darm und den Geldbeutel
schonende sogenannte erste
Europakur, die als eine Erwei
terung der Gray-Kur durch ihre
Kräuterkraft wirkt.
Was Ist der Unterschied zwi
schen der Ausschwemmung
von Schlacken und dem Aus
lesen von Giften, Ihrem zwei
ten Gebot?
Wolfgang Müller hatte uns
auch bestätigt, dass Darmsa
nierungen zwar notwendig,
aber nicht ausreichend seien,
um den Körper zu entgiften.
Denn ausleiten könnten sie nur
die Gifte, die in den Schlacken
enthalten sind und nicht auch
die Gifte, die sich in den Fett-
und den Bindegeweben abgela
gert haben. Wir hätten deshalb
richtig erkannt, dass das Aus
leiten von Giften als ein das
Ausschwemmen von Schlacken
ergänzendes Gebot aufzustel
len sei. Dieser Hinweis ist uns
eine gute Vorbereitung gewe
sen auf das Gespräch mit dem
Schweizer Physiker Roland
Spühleram 12. November.
Und welche Erkenntnisse hat
Ihnen dieses Gespräch ge
bracht?
Auch in der Begegnung mit
Roland Spühler (diesmal mit
schon 18 Teilnehmern) haben
wir uns mit einem Methoden
vergleich befasst. Es gibt da die
.Giftausleitungen durch Haus
mittel, durch homöopathische
Mittel, durch Kuren, das Zap
pern nach Clark, die Elektro-
Akkupunktur nach Voll und die
Bloresonanz-Therapie. Die
wichtigste Erkenntnis, die uns
Roland Spühler aus seiner mehr
als 20-jährigen Forschungsar
beit vermittel hat, war, dass es
in der Naturwissenschaft und
in der Schulmedizin heute noch
immer eine Lücke geben würde.
Bisher sei lediglich die Physik,
die Chemie und die Biochemie
anerkannt. Was noch im Ver
borgenen schlummere, fehle,
sei die Biophysik.
Sie werden am Sonntag, den
10. Dezember mit Ihrem drit
ten Gebot fortfahren: «Strah
len muss ausgewichen wer
den.» Wollen Sie sich damit
den Protesten anachllessen
gegen das AuMeRen von Mas
ten für die Mobtttelefonie?
Das wäre nicht unsere Auf
gabe. Es wäre schön, wenn wir
in einem nicht verstrahlten
Wölkenkuckucksheim leben
könnten. Derzeit ist unsere Um
welt so, dass wir, ob wir es wol
len oder nicht, mit Strahlen le
ben müssen. Ich hoffe, dass der
Schweizer Elektrobiolologe
Hans Kauer, der Mitglied ist des
in Deutschland von Dr. med.
Hartmann gegründeten For
schungskreises für Geobiologie,
uns eine Art Hausmittel an die
Hand geben wird, mit denen je
der Einzelne den Strahlenbelas
tungen seiner Umgebung aus
weichen kann.
Wir müssen heute
mit Strahlen leben
Und wie wird es Im neuen Jahr
mit Ihrer «Werkstatt Immun
pädagogik» wettergehen?
Wir freuen uns auf Karin
Metzler, die ehemalige Frauen
beauftragte aus Vorarlberg, die
mit uns über unser viertes Ge
bot arbeiten wird: «Beziehungs
konflikte müssen ausgeräumt
werden.» Im Februar wollen wir
dann das Ausgleichen von
Ängsten, Unzufriedenheiten
und Stress, den Feinden Nr. 5
unserer Selbstheilungskräfte,
angehen. Dafür sind wir im Ge
spräch mit der Psychotherapeu
tin Barbara Henke, der Leiterin
des Instituts für naturheilkund
liche Psycholdgie der Zentral
schweizer Fachschule für Na
turheilpraxis. Unser letztes Ge
bot wird die Konstitutionsmittel
der Homöopathie behandeln,
und uns ist es gelungen, dafür
die Schülerin des Nobelpreisträ
gers Vithoulkas, Gudrun Frei
frau von Stein aus München, zu
gewinnen.
Wie finanzieren Sie Ihte initia
tive?
Zunächst einmal aus meinem
Geldbeutel. Wir haben das
Glück, dass der Ortsvorsteher
der Gemeinde Triesenberg, Hu
bert Sele, sich bereiterklärt hat,
uns den Veranstaltungsraum
kostenlos zur Verfügung zu
stellen. Bei der Jüngst neu ent
standenen liechtensteinischen
Stiftung Erwachsenenbildung
haben wir den Antrag gestellt,
uns in die Förderung, an deren
Richtlinien sie derzeit noch ar
beitet, mit einzubeziehen.
Wie kennen sieh Interessen
ten Ihrem Kreis anschliessen?
Das, was wir uns vorgenom
men haben, gibt es weltweit
noch nicht. Die dabei mitma
chen, kommen aus Liechten
stein, aus deT Schweiz, aus
Österreich und aus Deutsch
land. Noch suchen wir Men
schen, die interessiert sind, an
unseren Ideen zu basteln: als
kritisch mitdenkende Zuhörer,
als überzeugte Mitstreiter oder
als beratende Experten. Sie
dürfen auch mal zum Schnup
pem dazukommen. Anmeldun
gen nehme ich gerne entgegen
unter meiner Telefon- und Fax-
Nummer 262 00 55.
Wussten Sie, dass...
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32 Mio Mitglieder das Mitführen
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