Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

Liechtensteiner Volksblatt 
Sport 
Freitag, 7. Januar 2000 19 
Resultate & News 
Jürgen Hasler fuhr auf 
das Podest 
SKI-ALPIN: Mit einer tollen Fahrt erreichte 
Jürgen Hasler beim FIS-Super-G in Val d'Isüre 
den dritten Rang. Auf den zweitplatzierten 
Franzosen Vincent Millet fehlten dem LSV-Fah- 
rer nur fünf Hundertstel. Den Sieg holte sich 
Christophe Saioni aus Frankreich. Eine eben 
falls gute Leistung zeigte Martin Lampert, der 
16. wurde. Michael Riegler verpasste durch 
einen grossen Fehler eine Spitzenplatzierung. 
Claudio Sprecher schied nach guter Fahrt drei 
Tore vor dem Ziel aus. 
Rang 12 für Tamara 
Schädler 
SKI-ALPIN: Beim stark besetzten FIS-Rie- 
senslalom in Hebalm belegte Tamara Schädler 
den guten 12. Rang. Diana Fehr kam auf den 17. 
Platz. Nicht zu schlagen war die Weltcupfahre 
rin Sarah Schleper (USA), die sich vor C. Mit- 
terwallner (Österreich) und der Schweizerin Li- 
lian Kummer durchsetzte. 
Sarah Schädler im 
Spitzenfeld 
SKI-ALPIN: In ausge 
zeichneter Form prä 
sentierte sich Sarah 
Schädler (Bild) beim 
FIS-Slalom in Gar 
misch-Partenkirchen. 
Die Triesenbergerin 
belegte unter 72 Teil 
nehmerinnen den aus 
gezeichneten siebten 
Rang. Die weiteren 
LSV-Fahrerinnen An 
ja Lampert (45.), Ma 
rina Nigg (48.) und 
Karin Vogt (64.) konnten sich nicht im Spitzen 
feld etablieren. 
Bruno Reuteler in 
Engelberg auf Platz 2 
SKI-NORDISCH: Beim Continentalcup-Sprin- 
gen in Engelberg hat Bruno Reuteler den 2. 
Platz erreicht. Der Berner führte nach dem ers 
ten Durchgang mit einem Flug auf 123 m, ver 
mochte diese Leistung in der zweiten Serie aber 
nicht zu bestätigen. Der Sieg ging an Martin 
Höllwarth (Ö), der im zweiten Durchgang mit 
126,5 m die grösste Weite des Tages stand. 
Wohl drei Schweizer 
Schlitten an der WM 
BOB: Nach dem überlegenen Sieg in der deut 
schen Zweierbob-Meisterschaft auf der dies 
jährigen WM-Bahn in Altenberg hat sich 
Christoph Langen (37) von den vier letzten 
Weltcup-Rennen dieser Saisoazurückgezogen. 
Damit steht ziemlich sicher fest, dass die 
Schweiz an der Viererbob-WM Mitte Februar 
als einziger Verband mit drei Mannschaften 
starten kann. Denn dem im Zwischenklasse 
ment an zweiter Stelle platzierten Marcel Roh- 
ner wird der Gesamtsieg nach dem Verzicht 
Langens auf die Rennen in La Plagne (Fr/22, 
und 23. Januar) um beim Weltcup-Finale in St. 
Moritz (29./30. Januar) kaum mehr zu nehmen 
sein. Der Zuger liegt schon 25 Punkte vor dem 
drittklassierten Kanadier Pierre Lueders. 
Auch an der Zweierbob-WM dürfte die 
Schweiz als einziges Land mit drei Schlitten 
teilnehmen. Nach vier von sieben Rennen führt 
Christian Reich die Rangliste mit 134 Punkten 
vor Reto Götschi (124), Lueders (122) und Mar 
cel Rohner (115) an. 
Die Verbände der Gesamt-Weltcüpsieger 
dürfen sich als einzige mit jeweils drei Schlitten 
an den WM-Rennen beteiligen. 
Bob: TVaining Viererbob-SM St. Moritz 
2. Trainingstag. 1. Durchgang: 1. Christian Reich/Bruno 
Aeberhard/Patrick Lukas/Domenic Keller (BC Celeri- 
na) 64,86 (Start 5,41). 2. Reto Götschi/Andrea 
Gees/Christian Aebli/Cddric Grand (ZUrichsee) 64,91 
(5.41). 3. Martin Annen/Jack Frei/Jürg Schaufelber- 
ger/Daniel Schmid (ZUrcher BC) 65,95 (5,35). 4. Fredi 
Steinmann/Roland Widmer/Erich Schnyder/Stefan Bur 
kart (BC Rapperswil-Jona) 64,96 (5,52). 5. Ivo 
Rüegg/Martin Staub/Stefan Bamert/Mark Kälin (BC 
ZUrichsee) 65,06 (5,42). 6. Ralph Rtlegg/Stefan 
Keller/Stefan Hammer/Elmar Schaufelberger (BC 
Zürichsee) 65,11 (Start 5,39). 7. Marcel Rohner/Markus 
NUssli/Nick Siegenthaler/Silvio Schaufelberger (St. Mo 
ritz BC) 6532 (5,41). 
2. Durchgang: 1. Reich 64,83 (5,37). 2. Götschi 64,85 
(5.42) und Ivo Rüegg 64,85 (5,36). 4. Rohner 64,92 (5,43). 
5. Dominik Scherrer/Guido Acklin/Markus Wasser/Tho 
mas Schreiber (Zürcher BC) 65,05 (5,47). 6. Ralph Rüegg 
65,10 (5,41) und Alexandre Quiblier/Frfdiric Droz/Mar- 
tin Galliker/Thony Viscusi (Zürcher BC) 65,10 (5,42). 
Widholz! «schwebte» zum Sieg 
Der Österreicher gewann clie 48. Vierschanzentournee souverän vor Ahonen und Schmitt 
Mit dem Schanzen-Rekord 
von 131,5 m im 1. Durchgang 
und einem Finalflug auf 129 m 
sicherte sich Andreas Widhölzl 
beim abschliessenden Sprin 
gen der 48. Vierschanzen 
tournee in Bischofshofen sou 
verän den Tourneesieg vor 
dem Vorjahres-Ersten Janne 
Ahonen . (Fi) und Martin 
Schmitt (De). Gegen 30000 
begeisterte Zuschauer feierten 
den insgesamt neunten öster 
reichischen Gesamtsieger. 
Schweizer waren zum Ab- 
schluss keine am Start. 
«Ich bin überglücklich mit diesem 
Tourneesieg», sagte Widhölzl. «Ich 
hätte nicht geglaubt, dass mir das 
mit 23 Jahren schon gelingen kann.» 
Mit 14,4 Punkten Vorsprung hatte 
der nunmehr zwölffache Weltcup- 
Sieger die Schlussprüfung in Angriff 
genommen. Bereits mit seinem Re 
kordsprung im 1. Durchgang mach 
te er (fast) alles klar. «An den 
Tourneesieg habe ich trotzdem 
noch nicht gedacht, denn der Vor 
sprung kann rasch weg sein», sagte 
«Swider», der in Bischofshofen vor 
der prächtigen Kulisse als 15. Öster 
reicher erfolgreich war. Als erst 
zehntem Springer gelangen ihm an 
einer Tournee drei Siege. Einzig 
zum Auftakt war der Olympia- und 
Team-WM-Dritte «nur» Dritter ge 
worden. 
«Ich hatte wirklich nur gute 
Sprünge», sagte der fünffache Saison- 
erste, der meinte, dass er auch über 
sehr gutes Material verfügt habe. 
«Aber auch dieTrainer und Service- 
Leute haben ausgezeichnete Arbeit 
geleistet.» Allein an dieser Tournee 
hat Widhölzl ein Preisgeld von rund 
85 000 Franken gewonnen. Als 
Tourneesieger konnte er überdies 
einen Audi TT im Wert von rund 
60 000 Fr. in Empfang nehmen. 
Vorsprung zu gross 
«Der Vorsprung von 22 Punkten 
war zu gross, um Widhölzl noch 
schlagen zu können», sagte Janne 
Ahonen, dem es immerhin gelang - 
wie am Vortag angekündigt -, Mar 
tin Schmitt noch zu überholen. «Ob 
wohl ich nicht erneut gewonnen ha 
be, bin ich mit allen vier Wettkämp 
fen sehr zufrieden», sagte der drei 
fache WM-Vierte, der am Vortag die 
Andreas Widhölzl sicherte sich mit dem Erfolg in Bischofshofen souverän den Tournee-Gesamtsieg. 
Qualifikation gewann. Martin 
Schmitt, der an einer leichten Bron 
chitis laborierte, erreichte nach dem 
4. Rang im Vorjahr nun Rang 3. «Ich 
bin an dieser Tournee dreimal auf 
dem Podest gestanden, das ist ja 
auch nicht schlecht»,sagte der Dop 
pel-Weltmeister, der in Garmisch- 
Partenkirchen als Elfter einen «Ab 
sturz» zu verzeichnen hatte. Der 
Schwarzwälder lobte die an allen 
vier Orten gut präparierten Schan 
zen. Er kritisierte aber die vier Or 
ganisatoren, die mit der grossen Po 
pularität,, yvelche die Tournee er 
langt hat, njph^ Schritt halten konn 
ten. «Sie müssen sich einmal überle 
gen, wie sie für uns absperren wol 
len, damit wir noch unsere Ruhe fin 
den können.» 
Der Weltcup wird am Wochenen 
de mit zwei Springen in Engelberg 
fortgesetzt. Nach elf Konkurrenzen 
führt der vierfache Saisonsieger 
Martin Schmitt mit 824 Punkten. 
Andreas Widhölzl liegt mit 730 
Punkten auf Rang 2; Janne Ahonen 
ist mit 526 Punkten Dritter. Es wird 
sich zeigen, ob der leicht angeschla 
gene Schmitt und Widhölzl, der 
auch über eine leichte Erkältung 
klagte, erneut Top-Leistungen wer 
den bringen können. «Die Tournee 
hat physisch und psychisch schon an 
den Kräften gezehrt», sagte Wid 
hölzl, der wie Schmitt froh ist, dass Freiholz, der immerhin dreimal im 
nach dem Abstecher in die Schweiz 1. Durchgang stand, erreichte als 
eine Woche Wettkampf-Pause ist. Bester den 43. Rang. Marco Stein 
auer, der als 29. in Oberstdorf für 
Schweizer enttäuschten den einzigen Schweizer Finalplatz 
Die Schweizer Skispringer gaben an dieser Tournee sorgte, kam mit 
an der diesjährigen Vierschanzen- insgesamt drei Wertungssprüngen 
tournee ein tristes Bild ab. Sylvain auf den 44. Rang. 
.48. Vierschanzentournee, (■, 
' r ; 1 1' ; > * <. . ^ ^ 
" Bischofshofen (ö). 4. Prüfung^ Schlusgklasseinent: l|Andneasi\Yidhölzl 
' (Ö) 271,9 ,(131,5; Sthanzenrefcord/i29): !t 2.7anne Ähonen (Fi) 2703 
(1303/128). 3. Martin Schmitt (De) 259,0 (127/125,5): 4, Sven Hanna- 
{ "6. Risto Jusalameti fl5M).'liasse Ötteseri (No) 240,0 
(122/123). 8t Andreas, Goldberger (0)238,6 (126,5/115,5^9. Hideharu 
f?Miyafura* , .(Jap) 237,6;?(120,5/121,5).M0. * Jani' Söinltien^Fj) 235.2 
: (llj8/123,5).'ll.Kazuyoshi Fühaki (Jap) 228,4 (119,5/116). 12;Peter Zon- 
kU (Sln).227,0 (120,5/117). 13?Masahiko'Harada (Jap) 226,8 (117,5/121)., 
14i Michal Dolezä) (Tsch),2ä0,7 (120/fr4j;'15:VHJeJC^tee (Ft).217,0 
(118(1143)..'Ä'ifeb" 5*,v Näiw*J- 1 
'S*, 
Ferner dlrSch* _ _ ^ 
f .2l6,0.70. SimonAnunann 
', Weltcup-Zwisdhenkliusmetife(nac 
;^.2.w.dh<to^ , 
Maiico' Steinauer 
. •"i.-i.* \Etazel:l. Schmitt 
.^Deutschland 1444. 
l4t^apan 1165.5,'Norwegen 377.6.^Slowenien 301,'7.,Frankreich 159. 
«8®$.'* v. iti 1 1 x&yiiäJf 
An \ 

Mit dem AltiTrainer auf der Höhe? 
Ski-alpin: Neue Schweizer Höhentrainings-Methode 
AltiHrainer 200 heisst ein neu ent 
wickeltes überall einsetzbares Itai- 
ningsgerät, mit dem die Spitzenath 
leten des Schweizerischen Skiver 
bandes (Alpine und Langläufer) ih 
re Leistungsfähigkeit im Hinblick 
auf die in Höhenlage stattfindenden 
Olympischen Spiele 2002 in Salt 
Lake City verbessern sollen. 
Mit der neuen Methode, die der 
Schweizerische Olympische Ver 
band (SOV) gestern in Bern den 
Medien vorstellte, wird unter Zu 
fuhr von Stickstoff intensives 
Höhentraining (bis 3500 m über 
Meer) in Einheiten von jeweils etwa 
einer halben Stunde simuliert. Da 
bei verändern sich nachweislich die 
Blutwerte der Athletinnen und Ath 
leten nicht. Beträchtlich ist indessen 
der Einfluss auf die Muskulatur für 
Wettkämpfe in grosser Höhenlage: 
Die Bildung des Sauerstoff-«TVans- 
porters» Myoglobin sowie von 
Haargefässen (Kapillaren) ver 
stärkt sich, und das Muskelfaservo 
lumen nimmt zu. Für die Langläufer 
sollte dies nach den jetzigen Er 
kenntnissen zu einer besseren Leis 
tungsfähigkeit bei Sprints und An 
stiegen führen; die Alpinen dürfen 
dank der erhöhten Sauerstoffspei- 
cherung in den Muskeln vor allem 
ein besseres Stehvermögen in den 
untersten Streckenabschnitten er 
warten. 
Erfahrungsweite gesammelt 
Im letzten Sommertraining der 
Schweizer Alpinen wurden Erfah 
rungswerte gesammelt. Vier Athle 
ten bestritten während acht Wochen 
bis zu 16 TVainingseinheiten mit 
dem AltiTrainer auf einer simulier 
ten Höhe von 3200 m, während eine 
Kontrollgruppe von fünf Skirenn- 
fahrern das j herkömmliche Pro 
gramm absolvierte. Die Tests erga 
ben für die Höhentrainingsgruppe 
unter anderem eine Zunahme der 
maximalen Leistungsfähigkeit von 
5,6 Prozent und der maximalen Sau 
erstoffaufnahme von 3,5 Prozent. 
Auch empfanden die Athleten das 
Höhentraining subjektiv als weni 
ger belastend! 
Von djesem Frühling an wird, die 
Arbeit im i\ItiTVainer 200 in die 
Uraining^penMn der Alpinen und 
Nordischen eingebaut. Die entspre 
chend^ Nehrungen werden mit 
TYainern undAthleten koordiniert. 
Bereits von Mitte nächster Woche 
stehen in 14 gleichmässig auf die 
Schweiz verteilten Orten - meist in 
Trainings- und Fitnesszentren - 
Geräte zur Verfügung. 
Der von der Firma SM-TEC in 
Genf entwickelte und von der Leu- 
enberger Medizintechnik AG 
(LMT) in Wallisellen vertriebene 
AltiTrainer lässt sich mit sta 
tionären Geräten wie Laufband, 
Sonja Nefwird ebenfalb vom neuen 
AltiTrainer profitieren. 
Fahrrad- oder Ruderergometer be 
treiben. Eine beliebig regulierbare 
Abgabe von Stickstoff über ein At 
mungsgerät ermöglicht es, in ra 
schen Wechseln verschiedene 
Höhenlagen zu simulieren. 
Schweizer Entwicklung 
Die Weltneuheit AltiTrainer ist 
eine reine Schweizer Entwicklung. 
1998 gab die Abteilung Langlauf 
des Schweizerischen Skiverbandes 
(SSV) mit Chef Matthias Remund 
und Verbandsarzt Dr. Beat Villiger 
bei Dr. Michael Vogt von der Uni 
versität Bern eine Pilotstudie in 
Auftrag. Vergangenen Juni schliess 
lich erteilte der SOV Professor 
Hans Hoppeler vom Anatomischen 
Institut der Uni Bern mit einem Leis 
tungsauftrag unter dem Titel «Auf 
der Höhe von Salt Lake City 2002» 
den Aufrag. Der Auftrag, der sich 
denn auch bis Ende März 2002 er 
streckt, wird von einer so genannten 
Steuergruppe unter der Leitung von 
Beat Villiger begleitet. Vertreter des 
SOV in der Gruppe ist Olympia- 
Missionschef Hansjörg Wirz. In die 
Kosten für das Projekt und für die je 
rund 20 000 Franken teuren Geräte 
teilen sich der SOV und de^SSV.
	        

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