Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

8 Mittwoch, 9. Februar 2000 
Wirtschaft 
Liechtensteiner Volksblatt 
Nachrichten 
Brasiliens Wirtschaft 
wuchs ein Prozent 
RIO DE JANEIRO: Das brasilianische Brut 
toinlandsprodukt (BIP) ist 1999 im Vergleich 
zum Vorjahr um 0,82 Prozent gewachsen. Wie 
das Nationale Statistik Institut (IBGE) am 
Dienstag mitteilte, hat sich die Wirtschaft des 
Landes schneller als erwartet von dem 
Währungsrückschlag im Januar 1999 erholt. 
1998 war die brasilianische Wirtschaft um 0,12 
Prozent gewachsen. Der industrielle Sektor sei 
1999 um 1,66 Prozent gegenüber dem Voijahr 
geschrumpft. Das stärkste Wachstum habe die 
Landwirtschaft mit einem Plus von 8,99 Prozent 
verzeichnet. Der Dienstleistungssektor wuchs 
um 1,07 Prozent. 
ABB kauft britisches 
Service-Unternehmen 
ZÜRICH: Der Technologiekonzern ABB hat 
mit der East Midlands Electricity Contracts 
(EMEC) ein gemäss eigenen Angaben führen 
des britisches Service-Unternehmen für Strom 
netze erworben. Über den Kaufpreis wurden 
keine Angaben gemacht. Die EMEC gehörte 
zur East Midlands Electricity, einer Tochterfir 
ma von PowerGen, teilte ABB am Montag mit. 
EMEC beschäftige rund 500 Ingenieure und er 
wirtschafte einen jährlichen Umsatz von über 
60 Mio. Dollar. 
CSFB übernimmt 
Wertschriftengeschäft 
ZÜRICH/TOKIO: Die Credit Suisse First Bos 
ton (CSFB) übernimmt von der britischen Fi 
nanzgruppe Schröders das japanische Wert 
schriftengeschäft. Damit verstärkt die Invest 
mentbank der Credit Suisse Group das Aktien 
geschäft in Japan. Die Transaktion werde im 
Laufe des Monats März vollzogen, teilte die 
CSFB am Dienstag mit. Über den Akquisitions- 
preis und die Zahlen zum übernommenen Ge 
schäft sei Stillschweigen vereinbart worden. Im 
japanischen Wertschriftengeschäft von Schrö 
ders sind gemäss Mitteilung mehr als 100 Mitar 
beiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Der 
grösste Teil davon sei in Tokio beschäftigt, mit 
kleineren Teams in London, Zürich und New 
York. Mit dieser Akquisition könne die CSFB 
ihr Aktiengeschäft in Japan deutlich verstärken 
und ihre globale Plattform vervollständigen, 
hielt die Investmentbank fest. Das weltweite 
Aktiengeschäft sei die am schnellsten wachsen 
de Sparte der CSFB. Der übernommene Be 
reich lasse sich reibungslos in die bestehende 
Organisation integrieren. 
Finanzmesse in Zürich 
ZÜRICH: Vom 10. bis 12. Februar findet in 
Zürich die zweite Finanzmesse Fonds'2000' 
statt. An der gemäss Veranstalter grössten Fi 
nanzmesse der Schweiz präsentieren über 60 
Fonds- und Beteiligungsgesellschaften, Banken 
und Versicherungen ihre Angebote. Die Messe 
richtet sich an private und institutionelle Anle 
ger, welche sich über mehr als Tausend Produk 
te und Dienstleistungen aus dem Finanzbereich 
orientieren können. 
Fast 4,3 Millionen Ar 
beitslose in Deutschland 
NÜRNBERG: In Deutschland ist die Zahl der 
Arbeitslosen im Januar saisonbedingt auf fast 4,3 
Millionen gestiegen. Die zentrale Arbeitsbehörde 
nannte am Dienstag die Zahl 4 293 400, was einer 
Zunahme von 103 auf 11,0 Prozent entspricht. 
Zahlenmässig sind es 246 200 mehr als im De 
zember 1999. Im Vergleich zum Januar 1999 wa 
ren aber 161 800 Arbeitslose weniger gemeldet. 
Gebremstes Umsatz 
wachstum 
KÜSNACHT: Der Komponentenhersteller 
Phoenix Mecano hat ein verhaltenes Geschäfts 
jahr hinter sich. Der Umsatz wuchs um knapp 
zwei Prozent. Eine Beschleunigung des Um 
satzwachstums wird für das Jahr 2000 erwartet. 
Im Geschäftsjahr 1999 erzielte die Phoenix Me- 
cano-Gruppe einen um sechs Prozent höheren 
Auftragseingang von 450 Mio. Franken und ei 
nen Umsatz von 438 Mio. Franken, wie Phöenix 
Mecano am Dienstag mitteilte. In der Gehäuse 
technik ging der Umsatz um drei Prozent auf 
161 Mio. Franken zurück, Elektronische Kom 
ponenten legten um vier Prozent auf 78 Mio. 
Franken zu, Mechanische Komponenten stei 
gerten sich um fünf Prozent auf 176 Mio. Fran 
ken und der Bereich Sonstiges wuchs um sechs 
Prozent auf 23 Mio. Franken. 
Gegen «Hochpreisinsel» 
Schweiz soll Image als «Kartellparadies» abstreifen 
BERN: Die Preise fiir Güter 
und Dienstleistungen sind in 
der Schweiz nach Ansicht der 
Wettbewerbskommission (We- 
ko) zu hoch. Im Kampf für 
mehr Wettbewerb fordert die 
Weko unter anderem ein griffi 
geres Kartellgesetz und Ände 
rungen im Patentrecht. 
Ein Grund für die «massiv überhöh 
ten Preise» in der Schweiz seien ne 
ben der grossen Kaufkraft die ver 
hältnismässig vielen Wettbewerbs 
beschränkungen, sagte Weko-Präsi- 
dent Roland von Büren am Diens 
tag vor den Bundeshaus-Medien. 
Fehlende Triebfeder 
Die Schweiz soll das bestehende 
Image als «Kartellparadies» end 
gültig abstreifen, fordert die Weko 
in ihrem Jahresbericht. Ohne die 
Möglichkeit für direkte Sanktionen 
fehle dem Kartellgesetz aber die 
Triebfeder, um dieses auch durchzu 
setzen, sagte der Weko- Präsident. 
Die Aufdeckung des Vitaminkar 
tells in den USA veranschaulicht 
das Problem im Schweizer Kartell 
recht. Während Roche zusammen 
mit sechs weiteren Firmen in den 
USA umgehend zu einer Busse ver 
pflichtet werden konnte, ist dies in 
der Schweiz erst im zweiten Anlauf 
möglich. Bevor die Weko zu Sank 
tionen greifen kann, muss sie ein 
entsprechendes Verbot erlassen. 
Konkurrenz fördern 
Der Bundesrat hat die Revision 
des Kartellgesetzes zur Einführung 
direkter Sanktionen bereits in die 
Wege geleitet. Gesetzesänderungen 
drängen sich gemäss Weko aber 
auch in anderen Bereichen auf. 
So will die Kommission kantonale 
Marktzugangsbeschränkungen auf 
Bundesebene abschaffen, um die 
Marktbedingungen im Rahmen des 
Der Präsident der Wettbewerbskommission, Roland von Bueren, resümiert 
am Dienstag, 8. Februar 2000, in Bern vor den Medien die Arbeit der 
Kommission und berichtet über abgeschlossene und hängige Streitfälle. 
Binnenmarktgesetzes zu verein 
heitlichen. Zudem soll das Patent 
recht geändert werden, um Paral 
lelimporte zu ermöglichen und da 
mit die Konkurrenz aus dem Aus 
land nicht auszusperren, wie von 
Büren sajjte. 
Grössere Treffsicherheit 
Die Weko hat 1999 ihre Effizienz 
gesteigert. Mit gleich vielen Perso 
nen 3eien mehr Untersuchungen ge 
führt und abgeschlossen worden, 
sagte der Weko-Präsident. Zudem 
habe die Kommission ihre TYeffsi- 
cherheit erhöht. Weniger Vorab 
klärungen führten zu mehr Unter 
suchungen. Im Vergleich zum Vor 
jahr hat die Weko die Zahl der Un 
tersuchungen um 9 auf 23 erhöht. 
Zudem machte die Kommission 39 
(Vorjahr: 40) Vorabklärungen. Von 
den 20 abgeschlossenen Abklärun 
gen hat die Hälfte zur Eröffnung ei- 
Valser steigert Absatz 
114 Millionen Liter Mineralwasser verkauft 
VALS: Die Valser Mineralquellen 
AG in Vals GR hat im letzten Ge 
schäftsjahr die Rekordmenge von 
114 Millionen Litern Mineralwasser 
verkauft. Das sind sechs Prozent 
mehr als im Vorjahr. 
Damit festige das zur Berner Hess 
Holding AG gehörende Unterneh 
men seine Führung im Schweizer 
Heimkonsum und die Position als 
Nummer zwei im Gesamtmarkt, 
teilte Valser am Dienstag mit. Im 
laufenden Geschäftsjahr will Valser 
den Absatz um 4,5 Prozent steigern, 
vor allem durch eine weitere Er 
schliessung des Marktpotenzials in 
der Westschweiz. Stark zulegen will 
die Gesellschaft auch im Export in 
den süddeutschen Raum. Mittelfri 
stig peilt Valser einen Exportanteil 
von 15 Prozent an, was einer Ver 
doppelung der heutigen Ausfuhren 
entspräche, wie die Unternehmung 
weiter vermeldete. 
Im vergangenen Jahr wurden 114 Millionen Liter Mineralwasser verkauft. 
Sika steigert Umsatz markant 
Nettoerlös um 7,1 Prozent auf 1,683 Mrd. Franken gesteigert 
BAAR: Der in der Bau- und Kleb- 
stofTchemie tätige Sika-Kdnzern hat 
1999 deutlich zugelegt. Er hat sei 
nen Nettoerlös 1999 um 7,1 Prozent 
auf 1,683 Mrd. FVanken (19981,572 
Mrd. Ft.) gesteigert. Für 1999 wird 
ein Gewinn von 92 Mio. Franken er 
wartet. 
Besonders das vierte Quartal des 
abgelaufenen Jahres brachte mit 
einem Plus von 15,2% eine deutli 
che Umsatzsteigerung. Das stärkste 
Umsatzwachstum verzeichnete 
Nordamerika 1999 mit 15,9 Prozent, 
wie der Konzern am Dienstag mit 
teilte. Dabei wurde für diese Region 
im vierten Quartal ein Wachstums 
sprung von 33,3 Prozent erzielt. Eu 
ropa legte 1999 um 6,9 Prozent zu. 
In dieser Region werden 62% des 
Konzernumsatzes erwirtschaftet. 
Lateinamerika brachte" zwar ein 
Umsatzplus von 8,6%, aber auf Jah 
ner Untersuchung geführt, 1998 wa 
ren es nur drei. 
Untersuchungen eingestellt 
Die Untersuchungen gegen die 
Bernischen Kraftwerke (BKW), ge 
gen dreiTessiner Zeitungen und ge 
gen die Westschweizer Kantonal 
verbände von Gastrosuisse sind ab 
geschlossen, wie die Weko am 
Dienstag weiter bekannt gab. 
Fall 1: Die Gastrosuisse-Kanto- 
nalverbände von Freiburg, Genf, 
Waadt, Jura und Wallis verzichten 
künftig auf Preisempfehlungen. Ob 
wirklich eine unzulässige Wettbe 
werbsabrede vorlag, hätte nur eine 
umfassende und entsprechend kost 
spielige Markstudie beweisen kön 
nen, worauf die Parteien verzichte 
ten. 
Fall 2: Die Weko hat die Untersu 
chung gegen die BKW Energie ein 
gestellt. Auslöser der Untersuchung 
war, dass sich die BKW Energie ge 
weigert hatte, Strom eines Konkur 
renten Uber ihr Leitungsnetz zu ei 
ner Betriebsstätte der Swissmetal 
durchzuleiten. Auf Grund von 
Preissenkungen der BKW hat sich 
Swissmetal Ende 1999 entschieden, 
den Strom weiterhin von der BKW 
zu beziehen. Fall 3: Die Verleger der 
drei Tessiner Tageszeitungen haben 
sich mit der Weko darauf geeinigt, 
künftig «jegliche Abrede über die 
Verkaufspreise für ihre Zeitungen 
zu unterlassen». 
Fünf Kompetenzzentren 
Ende 1999 hat das Sekretariat der 
Weko 45 Mitarbeiterinnen und Mit 
arbeiter beschäftigt. Die Kosten des 
Sekretariats und der Weko erreich 
ten 4,6 Mio. Franken. Der Dienst 
«Allgemeine Wettbewerbsfragen 
und Koordination» ist durch fünf 
Kompetenzzentren (Recht, Ökono 
mie, Binnenmarktgesetz, Interna 
tionales und Kommunikation) er 
setzt worden. 
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resbasis Währungseinbussen von 
-16%. Die Region Asien/Pazifik leg 
te umsatzmässig um 12,9% zu. Der 
Bereich Industriewerkstoffe wuchs 
im abgelaufenen Jahr mit +15,1% 
überdurchschnittlich an, der Nettoer 
lös betrug 431 Mio. Franken (1998 
375 Mio. Fr.). Weniger stark war der 
Anstieg im Bereich Bauchemie mit 
einem Plus von 4,6%, der Nettoerlös 
des Kernbereichs belief sich aller 
dings auf 1,252 Mrd. Franken. 
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