Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

Liechtensteiner VOLKSBLATT 
LAND UND LEUTE 
Montag, 4. Dezember 2000 1 3 
Musikalische Kontinuität 
Herbstkonzert des Musikvereins Konkordia Mauren. 
Mit der Libussa-Fanfare 
von Fr. Smetana eröffnete 
die Harmoniemusik ihr 
traditionelles Herbstkon 
zert, das gestern Sonntag 
nachmittag im bis zum 
letzten Platz besetzten 
Gemeindesaal in Mauren 
stattfand. 
Friedrich Nestler 
Geballte Festlichkeit wollte 
sich dabei nicht einstellen. 
Nachdem vier sehr nervöse 
Hörner den Fanfarenruf vor 
bereitet hatten, folgten die 
Fanfaren und das Orchester 
dem Ruf, ohne Fehl und Tadel, 
wohl aber auch ohne musi 
kantischem Schwung. Danach 
erfolgte die Begrüssung durch 
den Präsidenten Elmar Mar 
xer. Besondere Griisse richtete 
er an Pfarrer Markus Rieder, 
an den Vorsteher Johannes 
Kaiser und die Mitglieder des 
Gemeinderates. Vertreter des 
Landtags und der Musikdele 
gationen. Wie schon Traditi 
on, führte Gerhard Murer in 
formativ durch das Pro 
gramm. 
Die Ouvertüre zu Verdis Na- 
bucco in einer Bearbeitung von 
Der Musikverein Konkordia anlässlich des Herbstkonzertes in Mauren. 
Franco Cesarini bietet schon all 
diese typischen Verdismen so 
wohl in der Melodiebildung als 
auch in der quintenabhängigen 
Harmonik, die später seiner 
Musik zu Weltruhm geführt 
hatten. Es mag die Schuld des 
Arrangeurs sein, dass die 
Ouvertüre eher wie die Anein- 
(Bilder: J. J. Wucherer) 
anderreihung hübscher Musik 
nummern wirkte. Das was ge 
boten wurde, war sicher gut, 
Gut dargeboten. Vielleicht et 
was zu ernsthaft. Der wirkliche 
Witz liegt nun in dieser Bezug 
nahme zum Folkloristischen. 
Das sollte nicht überinterpre 
tiert werden. 
Noch vor der Pause konnte 
Elmar Marxer zu den Ehrungen 
einladen. Mit sichtlicher Freude 
überreichte er das Leistungsab 
zeichen in Bronze an Lukas 
Willburger Saxophon, Noemi 
Matt Querflöte und Marion 
Wohlwend Klarinette. Für lo 
Jahre Treue zum Verein wurden 
Vera Ritter und Birgit Stricker 
geehrt. Eine besondere Ehre 
wurde dem Dirigenten Prof. 
Edwin Malin zuteil. Seit vierzig 
Jahren steht er der Konkordia 
als Dirigent voran. Grund Ge 
nug fiir Elmar Marxer, die Er 
folgsjahre Revue passieren zu 
lassen. Johannes Kaiser hielt, 
wie wäre es anders zu erwarten, 
eine launige und menschlich 
warmherzige Laudatio. Von all 
den reichen Geschenken und 
lobenden Worten war der Ge 
ehrte sehr beeindruckt. Er 
dankte fiir die ihm erwiesenen 
Ehren, dankte aber auch allen 
Musikern, die ihm die Jahre zu 
schönen Jahren gemacht ha 
ben. 
Der zweite Teil war der Un- 

Johannes Kaiser ehrte die langjährigen Mitglieder des Musikvereins Konkordia (v.l.n.r.): Edwin Ma 
lin feiert 40-jähriges Jubiläum als Dirigent, Birgit Stricker (10 Jahre) und Vera Ritter (10 Jahre). 
Das Publikum, unter ihnen Vorsteher Johannes Kaiser (rechts) und Anton Gerner (Mitte), zeigte sich 
vom Herbstkonzert sichtlich begeistert. 
Weitere Vernetzung der Euregio Bodensee 
Regierungschefs der Bodenseekonferenz tagen in Bregenz 
Heute Montag, den 4. Dezem 
ber findet das traditionelle 
Regierungscheftreffen im 
Rahmen der Internationalen 
Bodenseekonferenz (IBK) 
statt. In Vertretung des Regie 
rungschefs wird Regierungs 
chef-Stellvertreter Michael 
Ritter fiir Liechtenstein an 
dieser Konferenz teilnehmen. 
Beim 21. Treffen der Boden 
seeregierungschefs wird der 
Vorarlberger Landeshaupt 
mann, Herbert Sausgruber, 
den Vorsitz an den Landam 
mann von Appenzell Ausser 
rhoden, Hans Altherr, abgeben. 
Der Internationalen Bodensee 
konferenz gehören neben dem 
Fürstentum Liechtenstein die 
deutschen Bundesländer Ba- 
den-Württemberg und Bayern, 
das österreichische Bundesland 
Vorarlberg sowie die Schweizer 
Kantone Appenzell Ausserrho 
den, Appenzell Innerrhoden, 
Schaffhausen, St. Gallen, Thur- 
gau und Zürich an. Die Interna 
tionale Bodenseekonferenz er 
arbeitet grenzübergreifend ge 
meinsame Politiken und Pro 
jekte und leistet damit einen 
Beitrag zur Überwindung von 
Grenzen. Ziel dieser Zusam 
menarbeit sind die Erhaltung 
und Förderung der Bodensee 
region als attraktiver Lebens-, 
Natur-, Kultur- und Wirt- 
schaftsraum sowie die Stär 
kung der regionalen Zusam 
mengehörigkeit. Die Konferenz 
der Regierungschefs berät über 
wichtige gemeinsame politi 
sche Anliegen und Zielsetzun 
gen der Region und beschliesst 
die Schwerpunkte der Arbeits 
programme. 
An der Sitzung vom 4. De 
zember 2000 legt die Konfe 
renz der Regierungschefs das 
Budget für das kommende Jahr 
fest und stellt die Weichen für 
die Durchführung einer Viel 
zahl von Projekten in den Be 
reichen Bildung, Wirtschaft, 
Verkehr, Kultur, Umwelt und 
Gesundheit. Wichtige Themen 
am kommenden Regierungs 
cheftreffen bilden die grenz 
überschreitende Zusammenar 
beit der Hochschulen im Bo 
denseeraum, die Einführung 
einer Tageskarte für den öf 
fentlichen Verkehr in der Eure- 
gio-Bodensee sowie das Pro 
jekt «Bodensee Agenda 21». 
Liechtenstein beteiligt sich am 
jährlichen Budget der Interna 
tionalen Bodenseekonferenz 
mit einem Betrag von rund 
14 000 Franken. 
Der Ständige Ausschuss ist 
das vorbereitende und aus 
fuhrende Organ der Konferenz 
der Regierungschefs auf der 
Ebene der leitenden Beamten. 
Der Ständige Ausschuss stellt 
die Anträge zuhanden der Kon 
ferenz der Regierungschefs. 
Liechtensteins Vertreter im 
Ständigen Ausschuss ist Regie 
rungssekretär Norbert Hem 
merle, welcher den Regierungs 
chef-Stellvertreter zum dies 
jährigen Regierungscheftreffen 
begleiten wird. 
Zur Vorbereitung und Durch 
führung der Beschlüsse der 
Konferenz der Regierungschefs 
und des Ständigen Ausschusses 
bestehen verschiedene Kom 
missionen in den Bereichen 
Bildung, Wissenschaft und For 
schung, Kultur, Öffentlichkeits 
arbeit, Umwelt, Verkehr, Wirt 
schaft, Gesundheit. Liechten 
stein ist mit Beamten der Lan- 
delverwaltung in den diversen 
Kommissionen vertreten, (paß) 
besonders die Oboe konnte 
durch eine musikalische Kanti- 
lene sehr überzeugen. Die Ou 
vertüre als geschlossenes Werk 
litt unter dem Aneinanderrei 
hen. Der Schatzwalzer von Jo 
hann Strauss war ein echtes 
Kabinettstück. So wie der Diri 
gent Prof. Edwin Malin die Mu 
siker zum Walzer anregen kann, 
ist das besonders bei Blasmusi 
ken eine sehr schwierige Arbeit. 
Ein musikalischer Ausflug in 
die neunte Sinfonie von Dvorak 
nach einer Bearbeitung von 
Dizzi Stratford schien so recht 
für die Konkordia gemacht. 
Wie hier slavische Melodik und 
zeitgemässe Rhythmik sich zu 
einem sehr gelungenen Musik 
stück verbunden haben, konn 
ten sich die Musiker und Musi 
kerinnen bestens einfinden. Da 
übertrug sich die Freude am 
Musikmachen auf die Zuhörer. 
Der Ausflug nach Stockholm 
im Stockholmer Waterfestival 
war weniger eine sinfonische 
Rockouvertüre als vielmehr 
schwedische Folklore in mehr 
oder weniger Rockbegleitung. 
terhaltungsmusik gewidmet. 
Wie nicht anders zu erwarten 
in gekonnter Musizierfreude 
und .sicher in allen gebote 
nen Stilrichtungen. Viel 
leicht wäre an den Blues 
Brothers zu bemerken, dass 
eine derart dürftige Melodik 
und phantasielose Orchester 
behandlung beim besten 
Willen nicht besser zu brin 
gen war. 
Nach der Zugabe noch ein 
schöner Früchtekorb für den 
Dirigenten und dann traditio 
nell das White Chrismas mit 
stimmungsvoller Kerzenbe 
leuchtung. 
Es ist die Kontinuität sicher 
fiir ein Orchester eine grosse 
Hilfe. Es ist aber immer wieder 
beeindruckend, dass es gelingt, 
die Konkordia auf diesem ho 
hen Niveau zu halten. Die ge 
sunde Mischung der Program 
me, die Verlässlichkeit der Dar 
bietungen und die immer wie 
der spürbare Freude an der Mu 
sik mögen im immer wieder 
vollen Saal ihre Bestätigung 
finden.
	        

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