Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

1 0 Samstag, 2. Dezember 2000 
KULTUR 
Liechtensteiner VOLKSBLATT 
Preisträgerkonzert 
Ergebnisse des Musikwettbewerbs zu hören 
Die Ergebnisse und Ge 
winnerinnen des diesjäh 
rigen liechtensteinischen 
Musikwettbewerbes ste 
hen fest. Am kommenden 
Sonntag, den 3 .Dezember 
um 10.30 Uhr findet im 
Gemeindesaal Eschen das 
Preisträger-Konzert statt. 
Gerolf Hauser 
Alle Gewinner eines l. Ranges 
sowie zwei Gewinner von zwei 
ten Rängen, denen die Jury 
aber Sonderpreise zugespro 
chen hat, werden dem Publi 
kum mit Ausschnitten aus 
ihrem Wettbewerbsprogramm 
vorgestellt. 
Grosser Gewinn 
Damit darf sich das Publikum 
auf ein farbiges Programm 
freuen, das einen Einblick in 
das erfreulich hohe Niveau der 
Musikwettbewerbe gibt. In die 
sem Preisträgerkonzert wird es 
manches Ah-Erlebnis geben! 
Mehr als 50 überwiegend ju 
gendliche Teilnehmerinnen und 
Teilnehmer haben sich der mit 
ausländischen Fachleuten be 
setzten Jury gestellt. Dank 
Spenden von verschiedenen 
Firmen, Stiftungen und Privat 
personen können allen Teilneh 
merinnen und Teilnehmern 
schöne Preise in Form von Sti 
pendien, Musikalien, Büchern, 
CDs u.a. überreicht werden. 
Den grössten Gewinn haben al 
le jedoch dadurch, dass sie mo 
natelang intensiv geübt und 
geprobt und damit ihre musi 
kalischen Fähigkeiten enorm 
verbessert haben. Dieser Ge 
winn ist unabhängig vom er 
reichten Rang und geht nie 
verloren. Zu diesem hochinter 
essanten und spannenden Kon 
zert sind alle Musikliebhaber, 
besonders aber auch alle 
Angehörigen und Freunde 
der Wettbewerbsteilnehmerin 
nen herzlich eingeladen. Der 
Eintritt ist frei. 
Mehr als 50 überwiegend jugendliche Teilnehmerinnen am liech 
tensteinischen Musikwettbewerb zeigen am Sonntag im Gemein 
desaal Eschen ihr Können. (Bild: Gerolf Hauser) 
Die Enthüllung von Kunst 
«Kado»: Hugo Marxer und Fauzie As'ad zeigen Arbeiten in der Galerie DoMus 
Es waren besondere Ge 
schenke, von den Bild 
hauern Hugo Marxer und 
Fauzie As'ad sorgsam mit 
schwarzem Papier ver 
packt, aufgestellt oder 
aufgehängt in der Galerie 
DoMus in Schaan. Es sind 
aber immer noch beson 
dere Geschenk, die, nun 
ausgepackt, in der DoMus 
bis zum 14. Januar 2001 
zu sehen sind. 
Gerolf Hauser 
Mit der Verpackung entstand 
eine Vernissage, wie man sie 
sonst nicht kennt, denn keines 
der Kunstwerke war zu sehen. 
Da wuchs die Neugierde. Sie 
aber musste warten, bis Ida 
Meier von der DoMus die vie 
len Vernissagegäste begrüsst 
und Albert Matt mit seiner 
Gitarre die musikalische Um 
rahmung beendet hatte, man 
die Reden von Kulturbeirats 
präsident Arnold Kind und 
von Harry Kandou, Kultur 
attache der indonesischen 
Botschaft in Bern gehört 
hatte. 
Die Verpackung 
«Kado» wollte der aus Indo 
nesien stammende Fauzie 
As'ad die Ausstellung genannt 
wissen, denn das französische 
Wort cadeaux hat als Kado ins 
Indonesische Eingang gefun 
den. Mit der Verhüllung woll 
ten die Künstler zum einen sa 
gen, dass nicht die Verpackung, 
wie heute vielfach üblich, son 
dern der Inhalt wichtig sei. Ein 
Beispiel sei das Kunstmuseum, 
bei dem mehr über die Ver 
Hugo Marxer und Fauzie As'ad zeigen im DoMus die Ausstellung Kado 2000. (Bild: Heinz Michels) 
packung, also das Gebäude, als 
über den Inhalt, über die 
Kunstwerke gesprochen werde. 
Und mit der Idee des Geschen 
kes wollten sie vermitteln, dass 
sie, die Künstler, für die Gesell 
schaft ein Geschenk seien. 
Denn trotz aller Arbeit und Wi 
derstände, sei es heute immer 
noch so, dass die Gesellschaft, 
wenn überhaupt, den Wert der 
künstlerischen Arbeit und sei 
ner Erschaffer kaum erkenne. 
Hinter der Ausstellungsidee 
stand ausserdem der Gedanke 
zu zeigen, wie sich die Arbeiten 
zweier eigenständiger Bildhau 
er, des jungen mit denen des äl 
teren, vertragen. 
Die Enthüllung 
In einem Gespräch vor der 
Ausstellung hatte Hugo Marxer 
gemeint, dass die Vernissage- 
besucher viel mehr dürften, als 
nur dastehen, zuhören und hin 
schauen. Tatsächlich, als der 
spannende Moment der Ent 
hüllung der Kunstwerke kam, 
durften die Besucher mit Hand 
anlegen, durften, wie Hugo 
Marxer meinte, eine der 
schönsten Seiten des kreativen 
Künstlerberufes miterleben, 
nämlich etwas noch nie Gese 
henes ans Licht zu bringen. Sie 
durften aber auch zuhören, 
denn beide Künstler berichteten 
aus ihrer Arbeit, vermittelten 
ihre Gedanken. 
Ernsthafte Kunst 
Fauzie As'ad sprach vom Ge 
gengewicht zur Architektur in 
seinen Arbeiten, bei denen dy 
namische Linien das Prägende 
seien, im Gegensatz zu den 
starren, der Natur sich entge 
gensetzenden Formen in der 
Architektur. Kunst sei die Ver 
wandlung des Materiellen und 
damit ein «Lebensmittel». Im 
mer wieder höre man von Be 
trachtern von Kunstwerken sa 
gen, das könnten sie auch. Das 
möge so vielleicht stimmen, 
meinte Fauzie As'ad. Tatsäch 
lich dürfe jeder «Kunst» ma 
chen, er aber dürfe z. B. nicht 
einfach Treuhänder werden. 
Ausserdem sei bei jedem 
Kunstwerk zu beachten, dass es 
ein Kern sei, den er zum Wach 
sen, zur Verwandlung bringen 
wolle. Hugo Marxer sprach von 
dem vielen Unnützen, das von 
sogenannten Künstlern produ 
ziert werde, deren vielleicht 
grösstes Können ihr Ver 
kaufstalent sei. Aber es gebe 
auch jene Künstler, die kämpf 
ten, die ihre Arbeit ernst näh 
men. Aber wenn z. B. ein Bild 
hauer anfange zu malen oder 
gar zu schreiben, dann verstün 
den die angeblichen Kenner der 
Szene die Welt nicht mehr. Da 
bei sei doch klar, dass «eine 
natürliche, gesunde Kreativität 
sich nicht nur auf eine Diszi 
plin begrenzt.» Ernsthaft Kunst 
zu schaffen, erfordere also ei 
nen breiten Buckel, den er sich 
habe wachsen lassen müssen, 
um unter den «unintelligent er 
schwerten Umständen» arbei 
ten zu können. 
«Invasion» im Schaaner Rathaussaal 
Konzert mit «Mungo Jerry» und «Invade» 
Ray Dorset alias Mungo Jerry 
und die Vorgruppe «Invade» 
aus dem Toggenburg werden 
am Montag, 4. Dezember um 
20 Uhr im Rathaussaal Schaan 
die Zuhörerlnnen mit ihrem 
unverwechselbaren Rythm Et 
Blues Sound zu Begeiste 
rungsstürmen bewegen. 
Gerolf Hauser 
Damals wie heute begeistern 
Mungo Jerrys Kompositionen, 
sein Spiel und sein Singen, für 
das er keine Drogen braucht. 
«Musik ist meine Droge, wenn 
du einmal drauf bist, bist du 
immer drauf», sagt er. 30 Jahre 
ist es her, dass Ray Dorset sei 
nen ersten Welthit landete. Mit 
«In the Summertime» stürmte er 
die englischen und amerikani 
schen Charts. Auf seiner neuen 
CD «Old Shoes, New Jeans» 
zeigt Ray Dorset bestgemachten 
REtB, gute Songs und Gitarren- 
soli. Mungo Jeny live - das 
heisst, ein Team erleben, das 
Musik im Blut hat, das gar nicht 
anders kann, als voller Begeis 
terung spielen und raubtierartig 
die Zuhörerlnnen mit bester 
Show überfallen. Nicht um 
sonst, denn der Mungo (Herpe- 
stes mungo) gehört zur Raub 
tierfamilie der Schleichkatzen, 
kommt in Indien und Sri Lanka 
vor - und am 4. Dezember im 
Rathaussaal in Schaan. 
Hommage an den Blues 
Als Vorgruppe spielt die Tog- 
genburger Blues-Band «Inva 
de». «Invade», das ist Musik, die 
schnell ins Blut, in die Beine 
fahrt und Bewegung erzwingt. 
Das Repertoire der fünfköpfi- 
gen Gruppe besteht aus ab 
wechslungsreich zusammenge 
stellten Coverversionen, Hom 
magen an berühmte Bluesmu 
siker aus aller Welt. «Invade», 
das sind Saxophonist, Pereus- 
sionist und Sänger Marcel Pe- 
drett, Gitarrist und Leadsänger 
Franco Pellegrini, Keyboarder 
Sandro Pantaleoni, Bassist, Gi 
tarrist, Harmonikaspieler und 
Sänger Markus Schälli und 
Schlagzeuger Heinz Wellauer. 
Mungo Jerry Live am Mon 
tag, 4. Dezember im Rathaus 
saal Schaan. Türöffnung 19 
Uhr, Konzertbeginn 20 Uhr. 
Barbetrieb. Eintritt Vorverkauf 
20 Franken, Abendkasse 25 
Franken. Vorverkauf: Tel. 0844 
800 455. In Schaan: Denner, 
Andy's Bunker; Vaduz: Migros; 
Mauren: Metzgerei Ospelt; 
Triesen: Treff Elektronik; Bal 
zers: Migros; Buchs und Chur: 
Gross Business Bahnhofplatz 
und Bajazzo Bahnhofstrasse. 
Als Vorgruppe zu Mungo Jerry spielt die Toggenburger Blues-Band tlnvade». 
Das Normale und das Groteske 
Ausstellung von Uschi Stoff in Nendeln 
Uschi Stoff, eine leidenschaft 
liche Malerin, zeigt in Nen 
deln (neben dem Blumenhaus, 
beim Bahnübergang Richtung 
Eschen) ihre neuesten Arbei 
ten, aber auch einige von je 
nen Bildern, die schon in der 
Galerie DoMus in Schaan zu 
sehen waren. 
Gerolf Hauser 
Es sind alles Originale, also 
Unikate, die Uschi Stoff bis 
zum 17. Dezember zeigt: neue 
Zeichnungen z. B. Trachtenkin 
der oder Gugga-Musiker, Berg 
bilder, Liechtenstein-Ansichten 
und ihre satirischen Golfbilder, 
fantastisch-realistische Darstel 
lungsformen, teils vor Goldhin 
tergrund, mit Doppeldeutigkei 
ten und Gegensätzen. Es sind 
«lebendige Zeichnungen aus 
dem Alltag», wie die Künstlerin 
es nennt - und da dürfen aktu 
elle Themen nicht fehlen, z. B. 
das makaber anmutende BSE- 
Bild. 
Funkelndes Herz 
Uschi Stoff hat ihren eige 
nen, persönlichen Stil gefun 
den, bei dem häufig das Nor 
male und Groteske in leuch 
tenden und harmonischen Far 
ben unvermittelt nebeneinan 
der stehen. Die Bilder sind in 
Acryl gemalt. Sie zeigt aber 
auch neue Aquarell- und Fe 
derzeichnungen, Bleistift- und 
Farbstiftzeichnungen mit 
Aquarellfarben oder Tempera 
farblich unterlegt. Dazu kom 
men textile Arbeiten, z. B. die 
zwei grossen Textilbäume. Pa 
rallel dazu wird im Dom St. Ni 
kolaus in Feldkirch eine grosse 
textile Arbeit von Uschi Stoff 
gezeigt (vom 7. bis 11. Dezem 
ber), ein sakrales Stoff-Objekt, 
ein Marien-Schutzmantel als 
besinnliches Gnadenbild mit 
Stickereien und eingefärbten 
Spitzen mit einem dreidimen 
sionalen, funkelnden Herz in 
der Mitte. Uschi Stoff, aufge 
wachsen in Oberösterreich, 
wurde durch ihre Eltern schon 
früh durch künstlerische Akti 
vitäten geprägt. Mutter und 
Grossmutter arbeiteten in der 
Modebranche, der Vater war 
Hobbymaler. Uschi Stoff stu 
dierte zwar Soziologie und 
Wirtschaftswissenschaften an 
der Johannes Kepler Univer 
sität in Linz, lernte daneben 
aber autodidaktisch das Zeich 
nen, Malen und Weben. Nach 
Aufenthalten in München und 
Stuttgart fand die erste Aus 
stellung in Schlangenbad/ 
Wiesbaden (1973) mit Webob 
jekten statt. Nach dem Umzug 
nach Paris (1974- 1981) erfolg 
ten Auftragsarbeiten für Web 
objekte und textile Skulpturen 
für grosse Firmen. Seit 1983 
lebt Uschi Stoff in Liechten 
stein. Hier entstanden die 
ersten Öl/Acrylbilder über die 
liechtensteinische Landschaft 
und die ersten Golfbilder. 
Uschi Stoff: Bilder und tex 
tile Objekte. Ausstellung vom 
2. bis 17. Dezember. Öffnungs 
zeiten: Montag 14 bis 18.30 
Uhr, Dienstag bis Samstag 10 
bis 12 und 14 bis 18.30, Sonn 
tag 14 bis 18 Uhr. Am 8. 12. 
(Feiertag) von 14 bis 18 Uhr. 
Nendeln, neben dem Blumen 
haus beim Bahnübergang Rich 
tung Eschen. 

"fvUte 
Uschi Stoff zeigt vom 2. bis zum 17.'Dezember Bilder und textile 
Objekte in Nendeln. (Bild: Gerolf Hauser)
	        

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