Liechtensteiner VOLKSBLATT
LAND UND LEUTE
Donnerstag, 30. November 2000 9
VU Triesen nominierte
Mit der VU-Ortsgruppe Triesen hat gestern Abend die letzte Ortsgruppe nominiert. Sie stellte drei
Kandidatenför die Landtagswahl vom kommenden Februar auf. Dies sind Peter Sprenger, Maja Mar-
xer-Schädler und Dorothee Laternser (von links). Maja Marxer-Schädler kandidiert zum ersten Mal
für den Landtag. Sie ist Sozialarbeiterin und Geschäfisßihrerin des Eltern-Kind-Forums. (Bild: bah)
«Mundart ins Mikrofon rezitiert»
Gerstern Abend wurde die Bevölkerung der Gemeinde Schellenberg zur Präsentation ihrer Mundart-
CD »Wia ma bi üs red» eingeladen. In Zusammenarbeit mit Roman Banzer, einem profunden Dialekt
kenner, haben insgesammt 11 Gemeinden eine CD produziert. Schellenberg stellte gestern ihre CD als
vorletzte Gemeinde vor Mauren vor. (Bild: J. J. Wucherer)
LESERBRIEFE
Sehr geehrter Herr
Regierungschef
Ihre Aussage in Sachen Mobil-
fank, dass nun der Landtag ge
fordert sei, ist leider nur allzu
wahr. Das Schönste für mich
wäre, wenn alle Landtagsabge
ordneten ihre Parteibrille able
gen würden und gemäss dem ih
nen anvertrauten Volksaufirag
im tInteresse des Volkes> agie
ren und arbeiten würden. Auch
Sie als Regierungschef mit
Ihrem Team müssten, meiner
Meinung nach, sich auf dem
Pfad des verantwortlichen Vor
gehens und die Tugend der Ehr
lichkeit zurückbesinnen. Erlau
ben Sie mir den Ausspruch des
französischen Philosophiepro
fessors Jean-Fratifois Revel zu
zitieren: *51 % mehr Wahrheit
als Lüge sind ßir das Gelingen
einer Demokratie unerlässlich.»
Max Heidegger, Triesen
Fortschrittliches
und zukunftsorien
tiertes Liechtenstein
Investiert In aus
sterbende Technik
Gasbetriebene Motoren haben
als Stationärmotoren neben ei
ner Gasquelle oder neben einer
Pipeline durchaus ihre Berech
tigung. Als Antriebsmotor in
einem Fahrzeug aber sieht die
Sache anders aus. Hier ist das
Problem, den Treibstoff Gas in
irgendeiner Form in genügender
Menge mitzuführen. Das Fahr
zeuggas muss mit stromintensi
ven Kompressoren hoch ver
dichtet werden, welches dann
in Gasflaschen gefüllt und den
ganzen Tag mitgeführt werden
muss. Bei einem Dieselbus hat
der Tagesbedarf an Treibstoff
inkl. Tank ein Gewicht von ca.
350 kg. Bei Gasbetrieb ist dies
ein Vielfaches an Gewicht, wel
ches sich auf Verbrauch und
Nutzlast negativ auswirkt und
somit die Wirtschaftlichkeit
senkt.
Die sehr viel kürzeren War
tungsintervalle fördern weder
die Umweltverträglichkeit noch
die Wirtschaftlichkeit. Der Bus
fallt wegen der kürzeren War
tungsintervalle vermehrt und
länger aus. Der Arbeitsbedarf
ist viel höher und somit teurer.
Der Servicematerialbedarf ist
wesentlich höher und somit
auch die Belastung aller Alt
stoffe. Dazu kommt, dass die
Gastanks periodisch ausgebaut
und geprüft werden müssen.
Die Stadt Basel hat sich bei der
letzten Busbestellung ganz klar
wieder för Dieselbusse ent
schieden, da ihre Wirtschaft
lichkeit der Gasbusse trotz be
stehender Infrastruktur (ohne
Unterhalt der Gastankstelle)
entschieden schlechter ist. Das
selbe gilt för Lausanne. Als Re
ferenzbetriebe sollte man
Schweizer Betriebe nehmen, die
r die gleichen Voraussetzungen
(Gaspreise) haben wie wir. In
Deutschland sehen die Verhält
nisse anders aus. In den USA
waren gasbetriebene Fahrzeuge
Ende der 70er Jahre Anfang
ti 80er Jahre sehr populär. Heute
ist Gas in den USA ßr Fahr
zeugmotoren kein Thema mehr.
Wohl bemerkt in einem Land
mit eigenem Gasvorkommen
und eigener Gasindustrie. Der
grösste LKW- und Busmotoren
hersteller der Welt, Mercedes-
Benz, sowie viele der anderen
Motorenhersteller haben die
Entwicklung der Gasmotoren
für den Fahrzeugbedarf einge
froren und somit stillgelegt. Der
Grund ist, dass die Gasmotoren
im Automobilbau keine Zu
kunft haben.
Ich verstehe nicht, warum
wir Liechtensteiner in die Ver
gangenheit investieren, wenn
die restliche Welt von der Zu
kunft der Antriebstechnik
spricht. Die Zukunft ist Was
serstoff und Brennstoffzellen.
Hier haben wir wirklich schad-
stoffreie Motoren mit iNull»-
Emission. Die Probefahrtests
überzeugen. Die Automobilin
dustrie arbeitet mit Volldampf
an dieser Technologie und rech
net damit, dass in fünf bis sie
ben Jahren die wasserstoffbe
triebenen Busse zu konkurrenz
fähigen Preisen angeboten wer
den können. Das bedeutet das
ganz klare *Aus»für Gas- und
Trolleybusse. Warum sollen wir
Liechtensteiner jetzt för eine
Gastankstelle X-Mio.-Franken
ausgeben, um Erfahrungen ma
chen zu können, die andere
schon lange gemacht haben.
Nach weinen Schätzungen
würde sie in zehn Jahren wie
der stillgelegt, da es voraus
sichtlich dann keine Anbieter
mehr für Gasbusse gibt. Nach
meiner Ansicht fehlt hier die
unternehmerische Weitsicht. In
der Privatwirtschaft ist dies der
Ruin. Hier ist es eine . . .!! Der
nichtgasbetriebene Schaaner
Frick Alexander, Im Rösle 7,
9494 Schaan
□ JA, ich möchte das Liechtensteiner
Volksblatt, die Zeitung fürs Volk zum
Jahresabopreis von CHF 179.- abonnieren
und erhalte die Broschüre
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1900-1999» im Wert von CHF25>
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Und so v/frd '£ gerriachj? Untenstehenden Tjalo^iausföllen und^nsenden
an LIECHTENSTEINER-yOLKSBlATT, Feldkirchef Strasse .5; £4gt|chaan.
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