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Liechtensteiner
Mittwoch
29. November 2000
Fr. 1.-
VOLKSBLATT
Amtliches Publikationsorgan • 122. Jahrgang, Nr.275
Verbund iSüdostsch wm
i:
••
ITTWOCH
Liberal, aber mit
Risiken behaftet
BENDERN: Am ersten
Abend der Vortragsreihe
zum Stiftungsrecht referierte
Dr. Harald Bosch, For
schungsbeauftragter des
Licchtenstcin-Institutes,
über die liechtensteinische
Stiftung im Vergleich zu un
seren Nachbarländern. Die
heimische Stiftung ist liberal
ausgestaltet, birgt aber auch
Risiken. Seite 3
«Wir leben in
diesem Werk»
SCHAAN: Der Josef Gabriel
Rheinberger Chor, das Sym-
phonicorchester Liechtenstein
(SOL) und die Solistinnen In
grid Amann, Veronika
Schaaf, Christian Büchel und
Karl Jerolitsch fuhren unter
der Leitung von Albert Fröm
melt am 17. Dezember um 16
Uhr in der Pfarrkirche in
Schaan das Weihnachtsorato
rium von Johann Sebastian
Bach auf. Seite 5
Immobilien
statt Bier
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REKLAME
tofiüi
ZÜRICH: Die Feldschlöss-
chen-Hürlimann Holding
sieht ihre Zukunft nicht
mehr im Bier. Mit Immobi
lien will sie künftig unter
dem neuen Namen Real
Estate Group Gewinne er
zielen. Die Aktionäre profi
tieren von einer Kapital
rückzahlung von 200 Mio.
Franken. Seite 9
Aktive Sterbehilfe
wird legalisiert
DEN HAAG: Die Niederlan
de haben am Dienstag als
erstes Land der Welt die ak
tive Sterbehilfe legalisiert.
Mit 104 zu 40 Stimmen
stimmte das Abgeordneten
haus einem Gesetz zu, das
strenge Richtlinien für die
Sterbehilfe setzt. Danach
dürfen in den Niederlanden
Ärzte jenen Patienten, die
unerträglich leiden und kei
ne Aussicht auf Heilung ha
ben, bei Beendigung des Le
bens helfen. Das Gesetz muss
noch vom Senat, der ersten
Kammer des Parlaments,
gebilligt werden. Seite 21
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FIU: «Öffentlicher Geheimdienst»
durch Regierung eingerichtet
Finanzplatz: Neue Stabsstelle «Financial Intelligence Unit» gegründet - Vollzug der Gesetze gewährleisten
Die Regierung beschloss
an ihrer gestrigen Sitzung,
eine eigene Stabsstelle
«Financial Intelligence
Unit» (FIU) zu schaffen,
um den Vollzug der Geset
ze im Bereich unseres Fi
nanzplatzes in Zukunft
gewährleisten zu können.
Die FIU soll «als öffentli
cher Geheimdienst» - so
drückte sich Regierungs
chef Mario Frick aus - als
Schnittstelle zwischen den
einzelnen Ämtern agieren.
Peter Kindle
Ziel der Errichtung dieser FIU
sei, so Mario Frick, dass der
Vollzug der Gesetze im Bereich
des heimischen Finanzplatzes
gewährleistet sei. Mit der Revi
sion und der Neuausgestaltung
des Sorgfaltspflichts-, des
Rechtshilfegesetzes sowie des
Strafgesetzbuches sei nun ein
gesetzliches Niveau im Finanz
bereich geschaffen worden,
«um alle Bedenken auszuräu
men», stellte Regierungschef
Mario Frick fest. Die FIU ver
folge den Zweck, den Forde
rungen nach einer Struktur
beim Vollzug der Gesetze nach
zukommen. Mit der Schaffung
dieses «öffentlichen Geheim
dienstes» sei nun «alles auf die
Schiene gebracht». Zusammen
mit der Schaffung einer Spezial-
einheit für Wirtschaftskrimina
lität bei der Polizei, die perso
nelle Aufstockung bei den Ge
richten sowie der Verdoppelung
Der Schweizer Michael Lauber wird Chef der *Financial Intelligence Unit».
der Staatsanwaltschaft seien
nun durch die Schaffung dieser
FIU die notwendigsten Mass
nahmen abgeschlossen.
Zusammenarbeit mit Amt
für Finanzdienstleistungen
Die neu ins Leben erweckte
Stabsstelle der FIU werde in
Zukunft eng mit dem Amt für
Finanzdienstleistungen zusam
menarbeiten. Während dem
Amt hauptsächlich die Aufsicht
über eingegangene Meldungen
obliegt, wird die FIU sich vor
nehmlich mit der sorgfältigen
Analyse und der Registratur
dieser Meldungen auseinander
setzen. Mario Frick betonte,
dass die FIU in der Lage sein
werde, «Muster zu erkennen
und diese systematisch aufzu
arbeiten, um Geldwäscherei zu
verhindern. Die «Financial In
telligence Unit» fungiere auch
als Schnittstelle zwischen den
Ämtern, welche den Finanz
platz tangieren. «Es wird reger
Gedankenaustausch und eine
enge Zusammenarbeit mit der
Staatsanwaltschaft, dem Amt
für Finanzdienstleistungen und
der FIU stattfinden», betonte
der Regierungschef. Die Aufga
ben der FIU seien zwischen
Amts- und Polizeiarbeit ein
zugliedern, stellte Mario Frick
fest.
Ein Schweizer an der
Spitze der FIU
Chef des «öffentlichen Ge
heimdienstes» Liechtensteins
wird der Schweizer Michael
Lauber. Regierungschef Mario
Frick konnte seine Begeiste
rung über die Verpflichtung des
ehemaligen Leiters der schwei
zerischen Zentralstelle gegen
organisierte Kriminalität /Kri
minalanalyse kaum im Zaum
halten. «Er ist der absolute Hit»,
so Mario Frick über Michael
Lauber, der seine Tätigkeit ab
Dezember in Angriff nehmen
wird. Anfänglich habe es noch
Bedenken bei der Regierung
gegeben, eine Persönlichkeit
mit grossem Hintergrundwis
sen für diese Aufgabe rekrutie
ren zu können. Diese seien nun
aber beseitigt.
Mit der Errichtung der FIU
und der Schaffung einer Abtei
lung für Sorgfaltspflichten
beim Amt für Finanzdienstleis
tungen seien nun alle Voraus
setzungen vorhanden, um das
Sorgfaltspflichtgesetz reibungs
los vollziehen zu können.
Hochverdientes Remis
U18-EM-Qualifikationsturnier: Liechtenstein - Malta 1:1
r.SIGIS-VHOSHOP.II 1J UL'-hu.
Mit hlttfi ■ hi «41131« » SO lI wSWPjJFl
Liechtensteins U18-Nationalteam trozte Gastgeber Malta, das schon nach 40 Sekunden in Führung
ging, ein 1:1-Unentschieden ab. Den FL-Treffer markierte Fabio D'Elia. Seiten 13 und 14
OSZE-Treffen
in Wien zu Ende
Keine Einigung über Abschlusserklärung
WIEN: Das zweitägige Treffen
der Aussenminister der Orga
nisation fiir Sicherheit und
Zusammenarbeit in Europa
(OSZE) ist am Dienstag in
Wien ohne eine Einigung über
eine Abschlusserklärung zu
Ende gegangen. Die liechten
steinische Delegation stand
unter der Leitung von Regie-
rungsrätin Andrea Willi.
Zu den Themen Georgien,
Moldawien und Tschetschenien
sei kein Konsens erzielt wor
den, sagte die OSZE-Vorsitzen-
de und österreichische Aussen-
ministerin Benita Ferrero-
Waldner nach den zweitägigen
Beratungen in Wien. Russland
habe eine Einigung blockiert.
Dokumente verabschiedet
An dem Ministerratstreffen
gelangte eine Reihe von Doku
menten zur Verabschiedung.
Das OSZE-Dokument betref
fend kleine und leichte Waffen
soll wesentlich zur Bekämp
fung aller Aspekte des illegalen
Handels mit solchen Waffen
beitragen. Die darin enthalte
nen Prinzipien und Massnah
men bedeuten einen wichtigen
Schritt zur Einschränkung der
Ansammlung und der unkon
trollierten Verbreitung solcher
Waffen.
Diskutiert wurden auch die
Kooperation zwischen den in
ternationalen Organisationen
sowie der «REACT»-Mechanis-
mus, welcher der OSZE erlau
ben wird, schneller als bisher
auf Krisen in ihrem Raum rea
gieren zu können. Ferner wur
de der Beschluss gefasst, die
Bemühungen der OSZE im
Kampf gegen den Menschen
handel zu verstärken. Seite 21