Liechtensteiner VOLKSBLATT
LAND UND LEUTE
Dienstag, 28. November 2000 9
ZUM GEDENKEN
Agnes Gerster-
Hübscher, Vaduz t
Am 12. Septem
ber verstarb un
sere liebe Mit
bürgerin Agnes
Gerster-Hüb-
scher aus Vaduz.
Agnes Gerster-
Hübscher kam am 8. Juni 1916
als zweitältestes von sechs Kin
dern in Ölten zur Welt. Zusam
men mit ihren Geschwistern
konnte sie in Rheinfelden im
Kanton Aargau eine wohlbehü
tete Jugendzeit verbringen, wo
sie auch die Grundschule und
anschliessend die Sekundär
schule besuchte. Im Anschluss
daran verbrachte sie ein Jahr
im Tessin, um die italienische
Sprache zu lernen. Zurückge
kehrt in die Heimat erlernte
Agnes das Hotelfach von der
Rosa Berthel-Vogt,
Balzers t
Nicht in das finstere Loch des
Grabes hinuntergelassen zu
werden, war einer der letzten
Wünsche von Frau Rosa Bert
hel-Vogt. Er konnte ihr erfüllt
werden, indem sie in der Ur
nenwand auf dem Balzner
Friedhof bestattet wurde. Nach
längerem Leiden zwar, aber
ohne allzugrosse Schmerzen
erleiden zu müssen, wurde die
Mutter, Tante und Patin Rosa
Berthel-Vogt in ihrem 93. Le
bensjahr von ihrem Schöpfer
heimgeholt in sein Reich. Lie
bevoll umsorgt vom Pflegeper
sonal des Altersheimes
«Schlossgarten» Balzers, ver
schied sie friedlich am 9. Okto
ber 2000.
Der Lebensweg der Rosa
hatte in Balzers begonnen, wo
sie als Tochter von Hans und
Viktoria Vogt das Licht der
Welt am 8. September 1908 er
Edith Hasler,
Balzers t
Nach längerer
Leidenszeit, die
sie ohne zu kla
gen angenom
men hat, ist
Edith Hasler,
Balzers, am 25.
Oktober von ihren Beschwerden
erlöst worden. Die Verheissung
aus Exodus 23,20, die auf ihrer
Todesanzeige zu lesen ist, ver
mag allen, die um sie trauern,
Trost zu spenden. Da heisst es:
«Ich werde einen Engel
schicken, der dir vorangeht. Er
soll dich auf dem Weg schützen
und dich an den Ort bringen,
Luzia Schafhauser-
Näscher, Eschen t
Nach einem reich erfüllten Le
ben ist unsere liebe Mitbürgerin
Luzia Schafhauser am 29. Okto
ber im 91. Lebenjahr zu ihrem
Schöpfer zurückgekehrt. Eine
grosse Träuergemeinde geleitete
ihre sterbliche Hülle auf dem
Eschner Friedhof zur letzten
irdischen Ruhestätte.
Luzia erblickte das Licht der
Welt am 17. Juli 1910 als zweit
jüngstes Kind der Eheleute Franz
Josef und Albertina Näscher-
Oehri. Mit ihren sechs Geschwis
tern erlebte sie auf Steinbös eine
einfache, aber frohe Kinder-
und Jugendzeit, von der sie auch
in späten Jahren noch oft er
zählte. Ihr Elternhaus stand am
Dorfrand von Mauren, doch auf
Eschner Gerechtigkeit. Deshalb
musste sie in Eschen die Schule
und kirchliche Anlässe besu
Pike auf und absolvierte an
schliessend auch eine Lehre als
Köchin. Danach nahm sie im st.
gallischen Rheintal eine Stelle
in der Gastronomie an. In die
ser Zeit lernte sie ihren späte
ren Ehegatten Oskar kennen.
1938 gaben sich Agnes und
Oskar Gerster in der Pfarrkirche
in Vaduz das Jawort. Nach der
Heirat übernahm das junge
Paar die Filiale des elterlichen
Lebensmittelgeschäftes Gerster.
Im Jahre 1940 erwarben Agnes
und Oskar das Haus im Alten
bach 48, das heutige Städtle 1.
Mit viel Fleiss und Umsicht ist
es ihnen gelungen, ein renom
miertes Geschäft aufzubauen.
Agnes war eine begabte und
tüchtige Geschäftsfrau. Sie be-
sass ganz besonderes Geschick
im Handarbeiten, ein Talent,
welches ihr in die Wiege gelegt
wurde. Das Wollstübli war in
der Region bestens bekannt
und nicht nur Einnahmequelle,
sondern ein Ort, wo viele guten
blickte. Mit zwei Schwestern
und einem Bruder wuchs sie in
der Geborgenheit der Familie
heran, musste aber schon früh
die Härte des Lebens erfahren.
Sie verlor nicht nur ihre
Schwestern durch deren vor
zeitigen Tod, auch ihre Mutter
verstarb in jungen Jahren.
Nun wartete viel Arbeit auf
Rosa, denn sie niusste nicht
nur den Haushalt führen, auch
im Stall musste sie fest mithel
fen. Trotz aller Arbeit war sie
guten Mutes, heiratete und
den jungen Eheleuten wurde
ein Sohn in die Wiege gelegt,
der auf den Namen Johann ge
tauft wurde. Doch leider liess
ihr Mann seine Gattin und den
kleinen Hans bald im Stich,
und die junge Mutter musste
neben der im Haus anfallen
den Arbeit auch noch in die
Weberei nach Trübbach gehen,
um Geld zu verdienen. Das Le
ben war mühselig geworden
und Rosa brauchte viel Kraft,
den ich bestimmt habe.» Das
Licht dieser Welt hatte Edith am
31. Oktober 1936 als Kind der
Eheleute Philipp und Maria
Hasler-Büchel in Balzers er
blickt. Hier ist sie in der Gebor
genheit der Familie mit ihren
Geschwistern herangewachsen,
hat in Balzers die Schule be
sucht und konnte sich an allem
Schönen erfreuen. Ihr wurde
viel geschenkt, Urvertrauen und
Zuversicht waren ihr Reichtum.
Sie hat es verstanden, stets das
Positive zu sehen, und in Erin
nerung zu behalten. Zeitlebens
hat sie das Gute mit einer gewis
sen Selbstverständlichkeit ange
nommen und das Schöne freu
dig genossen. Sie ist viel gereist
chen, was vor allem im Winter
recht mühsam war. Das Alltags
leben dagegen war mehr auf
Mauren ausgerichtet. Nach dem
Schulaustritt unterstützte Luzia
ihre Eltern tatkräftig im Haus
halt und in der Landwirtschaft.
Ende der Dreissigeijahre lernte
sie ihren künftigen Ehemann
Eugen Schafhauser kennen und
schloss mit ihm den Ehebund.
Mit grosser Hingabe betreute sie
ihre drei Kinder, die ihnen Gott
schenkte. Die Erkrankung ihres
Gatten war für sie eine grosse
Herausforderung und erforderte
eine Neuorientierung. Ein klei
nes Lebensmittelgeschäft wurde
im Hause eröffnet, dem später
ein Verkaufslokal für Papete-
ricartikel folgte. Luzias Alltag
war dadurch von früh bis spät
ausgefüllt. Im Einklang mit
ihrem Gatten unterstützte sie ei
ne gute Ausbildung ihrer Kinder.
Ihren Glauben lebte sie mit gros
Rat bekamen, wenn sie mit
ihren Handarbeiten nicht mehr
weiterkamen. So mancher Pull
over ist unter der fachkundigen
Anleitung von Agnes doch
noch fertig geworden und hat
grosse Freude bereitet. Es war
für sie selbstverständlich, dass
sie ihre Fähigkeiten für andere
einsetzte. Ungezählte Stunden
hat sie beim Frauenverein mit
ihren Handarbeiten mitgewirkt
und ihren Beitrag geleistet. Im
Jahre 1941 wurde ihre Tochter
Christel geboren. Sie war für
Agnes und Oskar das grosse ge
meinsame Glück. 1943 musste
Oskar als deutscher Staatsan
gehöriger in den Kriegsdienst.
Die guten familiären Beziehun
gen zu ihrer Herkunftsfamilie
waren in diesen schweren
Kriegsjahren für Agnes von
grosser Bedeutung, wofür sie
besonders dankbar war. 1946,
als Oskar aus russischer Gefan
genschaft zurückkehrte, be
gann für das Paar ein neuer
und hat die Reisen sehr bewusst
erlebt, sie hatte Freude an Musik
und Gesang und hat sich kaum
ein Konzert entgehen lassen. -
In ihrer Freude am Leben konn
te sie sich an der Natur, an Tie
ren, an Blumen im Haus, Garten
und Feld erbauen. Schweres hat
Edith ohne Hadern angenom
men, so 1972 den Tod ihres Va
ters, dann auch den frühen Ver
lust ihres Bruders Walter. Be
sonders hart traf sie der Verlust
ihrer lieben Mama, die sie lange
gepflegt hatte, als diese 1981
verstarb. Edith suchte nun eine
neue Aufgabe und fand sie im
Heilpädagogischen Zentrum,
Schaan, wo sie als Hausange
stellte arbeitete. Armin Meier
ser Selbstverständlichkeit. Er
war wohl auch Ursache für ihre
Zufriedenheit und ihre positive
Lebenseinstellung, die sich auch
auf ihre Kinder übertrug. Sechs
mal pilgerte sie mit Kolleginnen
zu Fuss nach Einsiedeln, um zu
beten und zu danken. Ein beson
derer Freudentag in ihrem Leben
war 1968 die Priesterweihe ihres
Sohnes Rainer in Wien, und kurz
darauf die Primiz in Eschen.
Bis zum Tode ihres Gatten im
Jahre 1983 war ihm Luzia eine
wertvolle Stütze. Ihre jüngste
Tochter Maria stand ihr fortan
als gelernte Pflegerin liebevoll
bei. All das Gute, das die nun
Verstorbene ihren Kindern ge
schenkt hatte, wurde ihr vergot
ten. Unter der Anleitung ihrer
Tochter Lotte begann sie zu ma
len und sich für diese künstleri
sche Tätigkeit zu interessieren.
Gesundheitshalber übersiedelte
sie ins Betagtenheim nach Va
Zeitabschnitt. 1948 kam die
Tochter Monika und vier Jahre
später Hanni zur Welt. Ganz
besondere Freude durfte Agnes
Jahre später mit ihren sechs
Enkelkindern erfahren. Sie war
s'Mutti für alle. Agnes war eine
Frau, die ihre Talente einsetzte
und das Schöne im Leben ent
decken konnte. Von früher Ju
gend an war sie eine gute
Schwimmerin. Mit grosser Be
geisterung war sie Mitinitiantin
einer Turngruppe. Ebenso en
gagierte sie sich beim Samari
terverein. Bis ins hohe Alter
machte ihr auch das Skifahren
grossen Spass. Ende der siebzi
ger Jahre, als die Töchter schon
das elterliche Haus verlassen
hatten, gaben Agnes und Oskar
das Geschäft auf. Im Jahre
1990 nahmen sie ihren Wohn
sitz in der Bannholzstrasse, wo
sie sich einen Wunschtraum er
füllten; ein Haus mit Garten
und Blumen, ein Ort zum Aus
ruhen und gemeinsam ihren
war ihr ein einfühlsamer und
fürsorglicher Chef, der sie ver
stand. Sie fühlte sich im HPZ ge
schätzt, war von ihrer Aufgabe
erfüllt und war glücklich. Doch
leider, kurz vor ihrer Pensionie
rung, vor jetzt zweieinhalb Jah
ren, erkrankte Edith schwer.
Trotzdem war sie stets voller
Hoffnung und hat Rückschläge
ohne zu klagen angenommen.
Sie hat sich der jeweils neuen
Gegebenheit angepasst und war
zufrieden. Ja, sie betrachtete es
als' Gnade, dass sie die Leiden
akzeptieren konnte. - Verwand
te, freunde und Nachbarn haben
Edith auf dieser sehr schweren
Wegstrecke mitgetragen und sie
viel Schönes erleben lassen. Sie
duz, wo sie längere Zeit mit ihrer
Schwester Marie verbringen
durfte. Regelmässig löste sie
Kreuzworträtsel und überraschte
die Besucher mit Sprüchen und
Sprichwörtern, die manche
Tischrunde aufmunterte, denn
sie ^schätzte das gemütliche Bei
sammensein. Im Februar 2000
zügelte sie in das LBZ St. Martin
nach Eschen, wo sie sich von der
ersten Stunde an wohl fühlte
und beste Betreuung fand.
In den letzten Monaten
schwächten sich ihre Kräfte zu
sehends. Besonders freute sie
sich, den 90. Geburtstag im Krei
se ihrer Lieben feiern zu dürfen.
Gut vorbereitet auf den Tag des
Abschieds gab sie ihre Seele dem
Schöpfer zurück. Im Jenseits
darf sie nun für ihre stete Treue
den ewigen Lohn empfangen.
Dep Kindern sprechen wir unser
Aufrichtiges Beileid aus. Luzia
ruhe im Frieden Gottes.
Lebensabend zu gemessen. Mit
grosser Hingabe pflegte Agnes
ihr neues Heim und genoss es,
mit ihren gemeinsamen Freun
den und Bekannten interessan
te Gespräche zu führen, denn
sie war sehr interessiert und in
formiert über das Weltgesche
hen. Ja, sie war eine weltoffene
Frau. Im Dezember 1996 starb
ihr Gatte Oskar. Agnes schöpfte
in ihrem Glauben immer wieder
Kraft, um ihr Leben weiterhin
zu meistern. Der Kontakt zu
Menschen war für sie ein be
sonderes Bedürfnis. Mit grosser
Freude genoss sie auch weiter
hin die Jassnachmittage mit
ihren Freundinnen. Sie liebte
die Natur und ihren Garten. Sie
hat auch gerne gelesen. Agnes
war stets eine gepflegte Frau,
die die Gabe ihres Lebens
schätzte und pflegte.
Nach einer gesundheitlichen
Krise im November 1999 erhol
te sich Agnes erstaunlich gut.
Jedoch schon im Frühjahr nah
solvierte. Immer noch führte
sie ihre kleine Pension weiter
und nahm auch noch in der
Balzers AG in der Abteilung
Dünne Schichten eine Stelle
an. Dort wurde sie, ebenfalls
wegen ihrer Sorgfalt und Ge
nauigkeit, von Vorgesetzten
und Mitarbeiterinnen sehr ge
schätzt. Zwischendurch bekam
sie allerdings Probleme mit
ihrem Herzen und musste im
mer wieder gegen Krankheiten
ankämpfen. Als sie dann 1975
einen Schlaganfall bekam,
musste sie nach Walenstadt in
die Klinik. Ab diesem Zeit
punkt, aber konnte sie nicht
mehr alleine leben und musste
betreut werden. So war sie
zunächst im Altersheim Vaduz,
danach im LBZ Triesen. Wäh
rend dieses Aufenthaltes
konnte sie ausgiebig ihrem
zweiten Hobby nachgehen. Sie
jasste, sobald es eine Möglich
keit dazu gab, und war gern
mit anderen Menschen zusam
hat sich über jeden Gruss, jeden
Telefonanruf und jeden Besuch
von Herzen gefreut und konnte
sich daran aufrichten. Leider war
ein Spitalaufenthalt notwendig
geworden, der sich über fünf
Monate hingezogen hat, ehe sie
wieder in ihr geliebtes Eltern
haus heimgehen konnte. In Re
gina hatte sie eine wunderbare
Pflegerin gefunden, mit der sie
bald ein herzliches Verhältnis
hatte, denn sie wurde von ihr
liebevoll umsorgt und unter
stützt.
Gottes Ratschluss aber ist un-
erforschlich, die Krankheit hatte
ihren Körper aufgezehrt, sie hat
alles Leiden klaglos mit unvor
stellbarer Geduld ertragen, sich
men ihre Kräfte zusehends ab
und sie fühlte, wie ihre Lebens
energie langsam verbraucht
war. So reiste sie Ende August
in ihre frühere Heimat zu ihrer
lieben Schwester, um sich zu
erholen. Dabei genoss Agnes
besonders die Besuche ihrer
beiden Brüder und Verwandten.
Es war ihr auch beschert, in der
ihr vertrauten Umgebung mit
lieben Freunden gemütlich bei
sammen zu sein. Am Vormittag
des 10. September erlitt Agnes
einen Hirnschlag und musste
plötzlich hospitalisiert werden.
Begleitet von ihrer Familie und
versehen mit den hl. Sterbe
sakramenten durfte sie am Vor
mittag des 12. September fried
lich einschlafen. Eine liebe,
einfühlsame und bescheidene
Frau hat uns, trotz ihres hohen
Alters, viel zu früh verlassen.
Wir werden ihr in aller Ehre ge
denken. Wir gönnen ihr die
ewige Ruhe und hoffen auf ein
Wiedersehen.
men. Als dann das Alters- und
Pflegeheim «Schlossgarten» in
Balzers erbaut war, gehörte sie
zu den ersten Bewohnern, die
hier einzogen. Dort traf sie
viele Menschen, die sich um
sie sorgten, besonders küm
merte sich eine Frau um sie,
die mit ihr die Sorgen in den
letzten Jahren ihres Lebens
teilte. Am 9. Oktober 2000
durfte Frau Rosa Berthel dann
nach längerem Leiden zwar,
auch ihre Sehkraft hatte schon
sehr nachgelassen, aber getrös
tet mit den heiligen Sterbe
sakramenten, friedlich ein
schlafen. So war auch ihr letz
ter Wunsch, nicht mehr allzu
viel leiden zu müssen, ihr von
Gott dem Herrn, auf den sie als
gläubige Frau stets ihr Ver
trauen setzte, erfüllt worden.
Für die teure Verstorbene mö
ge nun das ewige Licht leuch
ten, der Trauerfamilie spre
chen wir unser herzliches Bei
leid aus.
ihren Lebenswillen und ihre Zu
versicht bis zuletzt bewahrt und
hat mit unglaublicher Kraft um
ihr Leben gekämpft. Versehen
mit den Tröstungen unserer hei
ligen Religion, gestärkt durch
die heiligen Sterbesakrament,
wurde sie am Mittwoch, dem 25.
Oktober 2000 an jenen verheis-
senen Ort geholt, der für sie be
stimmt war. Im Glauben, dass
das Leben nicht mit dem Ster
ben aufhört und dass für die lie
be Verstorbene nun ein neues
Leben begonnen hat, finden die
um sie Trauernden, denen wir
unser herzliches Beileid aus
sprechen, Kraft und Trost, Edith
Hasler möge nun wohnen im
Leuchten des Ewigen Lichtes.
um es zu meistern. Dennoch,
trotz aller Erschwernisse, war
sie meistens guter Dinge und
konnte sich an der Handarbeit,
am Stricken und am Häkeln
erfreuen. Einen herben Verlust
erlitt sie, als ihr Bruder im Al
ter von nur 40 Jahren an Herz
versagen starb. Ihr Mann war
inzwischen zurückgekommen
und sie versuchte von neuem,
mit ihm zusammenzuleben.
Doch er verliess sie wieder,
noch ehe ihr zweiter Sohn zur
Welt gekommen war. Mit ihren
beiden Söhnen Hans und Wer
ner lebte damals im gleichen
Haushalt auch ihr Vater, den
sie, als er kränklich wurde und
schon nicht mehr so gut sehen
konnte, bis zu seinem Tod
ihrem schönen Haus im Rietle
treu umsorgte. Stets auf Sau
berkeit und Ordnung bedacht,
konnte sie in ihrem blitzblan
ken Haus auch eine kleine
Pension führen. Sorgfältig be
treute sie ihren Garten rund
ums Haus, zog Gemüse heran
und pflegte die Blumen im
Vorgarten, fütterte ihre Tiere,
Schweine und Hühner, Hans
ging einer Arbeit nach, Werner
musste noch zur Schule gehen,
als sie, wie aus heiterem Him
mel, von sehr schweren
Schicksalsschlägen getroffen
wurde: Im Herbst 1962 erlitt
Sohn Hans bei einem Moped
unfall schwerste Kopfver
letzungen. Doch nicht genug
damit, während Hans im Spital
um sein Leben kämpfte, ver
starb plötzlich und völlig un
erwartet ihr Vater. Um Hans zu
schönen, wurde ihm dieses
traurige Ereignis zunächst
nicht mitgeteilt, doch leider
^ .Teerte es nicht lange und der
; Enkel folgte seinem Grossvater
in die Ewigkeit.
Nun widmete Rosa Berthel
ihr t e Liebe ungeteilt ihrem
Sohn Werner, der nach seiner
Scnulzeit eine Malerlehre be
gann und diese erfolgreich ab