Liechtensteiner VOLKSBLATT
LAND UND LEUTE
Dienstag, 28. November 2000 5
/
Gute Architektur
ist eine gute Investition!
Fachhochschule Liechtenstein: Vortrag Architektur
Professor Herbert Kramel spricht über die Architektur in Vaduz im Jahre 2025.
Unter dem Titel «Das
Fürstentum Liechtenstein
- ein Stadtstaat» führt die
Abteilung Architektur der
Fachhochschule Liechten
stein eine fünfteilige Vor
tragsreihe durch. Gestern
Abend war die «Ouvertü
re»: Prof. Herbert Kramel
von der ETH Zürich zeigte
dabei - nicht nur archi
tektonische -Perspektiven
für Vaduz und Umgebung
auf.
Iris Frick-Ott
In der Aula des liechtensteini
schen Gymnasiums begrüsste
der Studienleiter der Abteilung
Architektur, Hansjörg Hilti, die
Gäste und stellte den Zyklus
«Das Fürstentum Liechtenstein
- ein Stadtstaat» kurz vor, be
vor er das Wort an Herbert Kra
mel übergab. Der Professor der
ETH Zürich spannte einen wei
ten, sehr interessanten Bogen
zu den architektonischen Vor
stellungen und Umsetzungen
in verschiedenen Gebieten und
Ländern. Häufig werde ein Ge
bäude in sich selbst betrachtet
- und auch so bildlich umge
setzt, eröffnete er seine Grund
these, nach der ein Gebäude
immer unter Einbezug der
Nachbarschaft gesehen werden
müsse. Herbert Kramel gab
hierzu ein Beispiel aus dem
Kanton Tessin, wo in einem
Dorf mehrere Architekten an
verschiedenen Gebäuden
«Hand anlegten»: «Jedes Haus
für sich stellt ein architektoni
sches Meisterwerk dar. Bloss,
als eine Gemeinschaft, in der
sich die Menschen auch wohl
fühlen könnten, kann man das
nicht bezeichnen», so Herbert
Kramel.
Hard- und Software
Die gebaute Umwelt bezeich
nete Herbert Kramel als die
Hardware, die aber dringend ei
ner «Software» bedürfe, um
überhaupt zu funktionieren.
Beides sei ohne einander nicht
möglich. «Vaduz verfügt über
eine sehr hoch entwickelte
Software», erklärte Herbert
Kramel, der damit die Infra-
(Bilder: Ingrid)
struktur auch hinsichtlich von
Visionen bezeichnete. Doch ist
Vaduz gross genug? Und was
ist eigentlich gross genug?,
fragte sich der Redner, der da
mit einen Bogen in die Zukunft
spannte. Getreu seinem Vor
tragstitel «Vaduz 2025» blickte
er in die nächsten 25 Jahre und
erklärte den zahlreich unter
den Gästen vertretenen Archi
tekturstudenten, welche Ver
antwortung sie in sich tragen.
In den Vordergrund stellte er
dabei nicht etwa hochmoderne
Gebäude oder bestimmte Stil
richtungen. Vielmehr ging es
ihm um den Ansatz, welche
Leistungen beispielsweise eine
Gemeinschaft für Vaduz brin
gen soll. «Lieber habe ich eine
Ansammlung (banaler Kisten»
als autonom für sich gebaute
Häuser, die zu keiner Gemein
schaft beitragen», so der Refe
rent. Eine Stadt als Stadt ein
malig zu machen, sei ein Auf
trag. Und die Funktionalität ei
ner solchen geschehe durch die
Art der Planung. Für Herbert
Kramel steht bereits in der ers
ten Planungsphase von Gebäu
den, Städten, Dörfern etc. die
Sozietät im Mittelpunkt. Und
dabei müssten, um die Zukunft
bewusst zu gestalten, die Fra
gen nach der Quantität, der
Formen und der Strukturen
berücksichtigt werden. Gesucht
seien Visionen, damit die künf
tigen Architekten der kommen
den Generation nicht eine Hy
pothek hinstellten, sondern et
was erschaffen würden, dass
weitergegeben werden könne:
Denn «gute Architektur ist eine
gute Investition», schloss Her
bert Kramel seinen aufschluss
reichen Vortrag.
Adventsmarkt in Ruggell
RUGGELL: Am Samstag, den
2. Dezember 2000, findet in
Ruggell in der Nellengasse
ein Adventsmarkt statt. Die
Pfadfinder/innen Ruggell
und die Gesundheitskommis
sion haben sich in diesem
Jahr zusammengeschlossen,
um den bereits schon traditi
onsreichen Adventskranz-,;
verkauf der Pfadfinder/innen
zu erweitern.
Eine Vielzahl privater JMark-
tanbieter werden Ihre selbst
gemachten Waren anbieten..
Dies reicht von Selbstgebacke
nem bis hin zum Selbstgeba
stelten. Auch die Verpflegung
kommt nicht zu.kurz, für je
den Geschmack ist etwas da- ]
bei.
Der Markt wird um 10.00 ;
Uhr durch den Gemeindevor-1
Steher eröffnet. In der - Zeit.
zwischen 14.00 und 15,00 Uhr'
verteilt der • Nikolaus .. kleine
Gaben an die Kinder. Auf
Ihren Besuch freuen sich ;
schon jetzt' .die Pfadlinder/in
nen und die Gesundhejtskpm-
mission Ruggell. Wir möchten
noch darauf hinweisen, dass i
der Adventskranzverkauf der
Pfadfinder in diesem Jahr ,
nicht wie gewohnt schon am !
Freitagabend stattfindet, son- j
dem ausschliesslich am 2. De
zemberwährend der regulärei) ; ;
Marktzelt^ f
i I ' i Sfv. VfWeJ! , M
Die beiden FBP-Landtagskandidatinnen Monica Bereiter-Amann aus Eschen (links) und Ruth Büchel
aus Vaduz hörten ebenfalls den interessanten Ausführungen zu.
Freihandelsabkommen
mit Mexiko
Unterzeichnung des Freihandelsabkommen
Botschafterin Claudia Fritsche
unterzeichnet am 27. Novem
ber in Mexiko City für Liech
tenstein das Freihandelsab
kommen zwischen den EFTA-
Staaten und Mexiko.
Für die Schweiz unterzeichnet
Bundesrat Pascal Couchepin,
für Norwegen die Handels- und
Industrieministerin Grete
Knudsen und für Island die
Handels- und Industrieministe
rin Valgerdur Sverrisdöttir.
Das Freihandelsabkommen
stellt für die EFTA-Staaten den
selben Marktzugang zum me
xikanischen Markt wie für die
EU-Länder, die USA und Kana
da sicher.
Das Abkommen zwischen
den EFTA-Staaten und Mexiko
ist das erste transatlantische
Freihandelsabkommen der EF
TA-Staaten und umfasst neben
dem Güterhandel als erstes
Freihandelsabkommen der EF
TA-Staaten auch Verpflichtun
gen in den Bereichen Dienstlei
stungen, Investitionen, Wettbe
werb, öffentliches Beschaf
fungswesen und geistige Ei
gentumsrechte. Mit dem In-
Kraft-Treten des Vertrags (vor
aussichtlich am 1. Juli 2001)
werden 60 Prozent aller Wa
renexporte der EFTA-Länder
zollfreien Zugang zum mexika
nischen Markt erhalten. Ab
dem Jahr 2005 werden die ver
bleibenden Zölle von derzeit
mehr als 15 Prozent auf maxi
mal 5 Prozent reduziert. Im
Jahr 2007 werden auch diese
vollständig aufgehoben.
NACHRICHTEN
Jahreskonzert der
Harmonie Vaduz
VADUZ: Blasmusik vom
Feinsten gibt es am nächsten
Samstag (2. 12.) im Vaduzer
Saal zu hören. Motto: «New
York! New York!» Mit moder
nen und klassischen Melodi
en und Rhythmen nimmt Sie
die Harmoniemusik Vaduz
mit in die Weltstadt über dem
grossen Teich. Die bekannte
Entertainerin Bonny J. Taylor
wirkt als Stargast mit. Ein
Hauch von Broadway! Der
Eintritt ist frei (Beachten Sie
die Inserate!). (Eing.)
Erster Maurer
Weihnachtsmarkt
MAUREN: Es ist soweit: Am
kommenden Samstag, den 2.
Dezember ab 10.00 Uhr fin
det in Mauren der erste
Weihnachtsmarkt statt.
Eröffnet wird der Markt im
Weiherring von Vorsteher
Johannes Kaiser, die musika
lische Umrahmung besorgt
der Liechtensteiner Panflö
tenchor. An den weihnacht
lich dekorierten Marktstän
den werden Schau- und
Kauflustige viele handwerk
lich gefertigte, kreative Din
ge finden, mit denen man
anderen oder sich selbst eine
Freude bereiten kann. Für
das leibliche Wohl ist eben
falls bestens gesorgt. Die
verantwortliche Projektgrup
pe heisst alle Besucherinnen
und Besucher des ersten
Weihnachtsmarktes im Zen
trum der Gemeinde schon
heute recht herzlich will
kommen! (Eing.)
Bestimmen
Medien den
Kinderalltag?
ESCHEN: Unter dem Titel
«Bestimmen Medien den
Kinderalltag?» findet mor
gen Mittwoch 29. November
2000, um 20 Uhr in der Au
la der Realschule Eschen ein
Vortrags- und Diskussions
runde statt. Hauptreferent
ist Manfred Rosens, Me
dienpädagoge aus Luzern.
Kurzreferate halten ferner
Josef Eberle, Leiter der Di
daktischen Medienstelle des
Schulamtes und Ludwig
Frommelt vom Amt für So
ziale Dienste. Alle Eltern
von schulpflichtigen Kin
dern sind recht herzlich ein
geladen.
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