8 Samstag, 25. November 2000
LAND UND LEUTE
Liechtensteiner VOLKSBLATT
NACHRICHTEN
Kreuz-Einweihung
RUGGELL: Vom Jahre 1900
bis 1968 prägte ein markan
tes Eisenkreuz an der Dorf
strasse das Dorfbild von
Ruggell. Seit der Strassen-
korrektion von 1968 blieb
das Kreuz verschollen. 1999
wurde das Kreuz wiederent
deckt und konnte in Ge
meindebesitz überführt wer
den. Zwischenzeitlich wurde
das Kreuz restauriert und
praktisch am alten Platz
wieder errichtet. Die feierli
che Weihe findet am Sonn
tag, den 26. November 2000
um 11.20 Uhr (nach dem
Sonntagsgottesdienst) statt.
Die Einwohnerinnen und
Einwohner von Ruggell sind
zu dieser Weihe herzlich
eingeladen. Die Gemeinde
offeriert einen Apero.
Gemeinde Ruggell
Freies Singen
SCHAAN: Wir möchten alle
Freunde des Gesangs, Jung
und Alt, Frauen und Män
ner, recht herzlich einladen
zum freien Singen von Ad
vents* und Weihnachtslie-
dem am Mittwoch, den 29.
November 2000 um 20.00
Uhr im Werkhof der Ge
meinde Schaan. Für musi
kalische Begleitung sorgt
die Zithergruppe aus
Schaan. Nähere Informati
on: Werner Niedhart, Tel.
232 51 57. lEing.)
Hinweis für
Bus-Fahrgaste
Aufgrund von Tiefbauarbei
ten wird die Strasse zwi
schen Ruggell und Schel
lenberg ab Montag, den
27. November 2000
nochmals für Belagsarbeiten
bis voraussichtlich Don
nerstag, den 7. Dezember
2000 für den Linienbusver
kehr gesperrt. Davon
betroffen sind die Linien 50
und 51.
Linienführung
Linien 50+51: Schellen
berg - Badäl - Ruggell - di
rekt nach Bendem - Schaan
(Retourfahrt in umgekehrter
Reihenfolge)
Linien 52 + 60: verkehren
normal
Haltestellen
Die Haltestellen Unter-
schelicnberg und Haus
Goop können in dieser Zeit
nicht bedient werden. Als
Ersatzhaltestelle wird
Eschnerrüti angefahren.
Bei folgenden Haltestellen
fahren die Busse jeweils 5
Minuten früher als fahr-
planmässig von der gegen
überliegenden Strassenseite
ab: Unterbühl; Simmasgut;
Abzweigung Schlatt
Bei den Haltestellen Gam-
prin Kindergarten und
Gamprin Gemeindehaus
verkehren nur die Linien 52
und 60.
Als Ausweichhaltestellen
der Linien 50 und 51 kön
nen die Haltestellen Gam
prin Bühl (Ersatzhaltestelle),
bzw. Mühlestrasse, Jeder-
gasse oder Fallsbretscha
benützt werden.
Bitte entschuldigen Sie
allfällige Verspätungen.
Liechtenstein Bus Anstalt
Ein Stück Heimatgeschichte
Telecom FL stellte in der Hofkellerei in Vaduz Buchneuerscheinung vor
«Telekommunikation in
Liechtenstein: Ein Rück
blick auf 130 Jahre»
heisst das neue Buch, das
in einem historischen
Streifzug von 1869 bis
1999 erstmals die Ge
schichte des liechtenstei
nischen Fernmeldewesens
dokumentiert.
Gerolf Hauser
Im Auftrag von Telecom FL ar
beitete Walter Staub diese Re
trospektive auf. Vor seiner Pen
sionierung war er bei der
Swisscom für die Planung, Pro
jektierung und den Unterhalt
der Festnetze in Liechtenstein
zuständig. «Mit der Aufarbei
tung der Geschichte schliesst
für Telecom FL und Swisscom
eine sehr gute Zusammenarbeit
zwischen Liechtenstein und der
Schweiz ab, die sich über fast
80 Jahre erstreckte. Als ehema
lige Monopolistin ist es für uns
eine moralische Verpflichtung,
diese Geschichte für die Bevöl
kerung festzuhalten!, erklärte
Gerhard Frey, Verwaltungsrats
präsident der Telecom FL, die
Beweggründe der Herausgebe
rin.
Land mit Pioniergeist
Das Buch beschränke sich
nicht nur auf die technische
Entwicklung, sondern doku
mentiere ein Stück Heimatge
schichte, sagte Walter Staub in
seinem Referat gestern bei der
Präsentation der Neuerschei
nung. Es werde der Mut, Pio
niergeist und die Weitsicht von
Unternehmern und politischen
Entscheidungsträgern, die den
Gerhard Frei, Verwaltungsratspräsident der Telecom FL, Walter Staub, Buchautor, Walter Dierauer, Autor, und Max Bonderer, Mitglied
der Geschäflsleitung der. Telecom FL (von links), präsentierten gestern die Neuerscheinung. Kleines Bild: Albertina Wohlwend arbeitete
früher bei der Telefonzentrale in Vaduz und erteilte in allen Abschlussklassen des Landes Telefonunterricht.
Nutzen des Telefons erkannten
und sich für die Verbreitung
des Telefons in Liechtenstein
einsetzten, aufgezeigt. Die his
torische Zeitreise durch die
Welt der Telekommunikation
behandelt in fünf Kapiteln alle
Facetten des Fernmeldcwesens.
Hervorragendes Bildmaterial -
Leihgaben von Museen aus
Liechtenstein, Österreich und
der Schweiz - hält 130 Jan
Geschichte fest. Vom Bau aerf'
ersten Telegrafenleitung Feld
kirch-Vaduz, bis zur Auflösung
des Postvertrages mit der PTT
und der Liberalisierung, doku
mentiert Staub die Entwicklung
des Fürstentums vom armen
Bauernstaat zur blühenden Me
tropole für internationale Fi
nanzdienstleistungen.
Auf modernstem Stand
Liechtenstein verfügt seit
1997, als eines der ersten Län
der weltweit, über ein voll digi-
■jMisiertes Netz. Gleichzeitig
*wfirde in allen Gemeinden ein
leistungsfähiges Glasfasernetz
aufgebaut. Damit sei eine leis
tungsfähige «Kommunikati
ons-Pipeline» entstanden, die
weltweit auf einem der höchs
ten Standards liege. Dies gelte
auch für den Aufbau des GSM-
Mobilnetzes in Liechtenstein.
Walter Dierauer von der Swiss
com Mobile Chur, hält als Co-
Autor die Entwicklung des NA-
TEL (Nationales Autotelefon)
und den Aufbau des GSM-Mo-
bilnetzes in Liechtenstein fest.
Als weiterer Co-Autor fasst
Max Bonderer, Leiter des Be
reichs Development Et Operati
ons bei Telecom FL, die Ent
wicklung des Internets zusam
men und am Beispiel des Port
folios der Telecom FL wird fest
gehalten, was der liechtenstei
nischen Bevölkerung heute an
Dienstleistungen und Telekom
munikationsmitteln zur Verfü
gung steht.
Das Buch kann über
<www.telecom-fl.com> oder
telefonisch unter der Nummer
+423 237 74 73 bestellt oder im
Telecom FL-Shop an der Au
strasse 77 in Vaduz bezogen
werden. Bis 31. Dezember ist
das Werk zum Subskriptions
preis von Fr. 25.- erhältlich.
Stummer Schrei nach Hilfe
Referat aus der Veranstaltungsreihe «Frau und Gesundheit»
■Satt aber hungrig - Ess
störungen und weibliche So-
zialisierung», war das Thema,
über das Dr. med. Bettina
Isenschmid Donnerstagabend
im Foyer des Gymnasiums
Vaduz referierte. Der Verein
Bildungsarbeit für Frauen
fand in ihr eine sehr kompe
tente Referentin, die während
und nach dem Referat die Fra
gen der Zuhörerinnen und
Zuhörer beantwortete.
Jennifer Hasler
«Sind wir mal ehrlich. Wie viele
von euch im Saal sind gerade an
einer Diät oder haben gerade ei
ne abgebrochen?», fragte Dr.
med. Bettina Isenschmid in die
Runde. Sie ist Leiterin der Spezi- •
alsprechstunde für Essstörungen ;
im Inselspital Bern, das vor etwa
sechs Jahren gegründet wurde.'
«Mehrheitlich sind es junge
Frauen, die davon betroffen
sind», fuhr sie fort. «Das Verhält
nis Männer gegen Frauen be
trägt etwa 10:1.» Pro Jahr kom
men etwa 350 junge Frauen,
wenige junge Männer in die
Sprechstunde des Inselspitals.
Bei einigen ist das Krankheits
stadium bereits bedenklich. «Bis
jetzt ist jedoch noch nie jemand
zu uns gekommen, der gesund
war. Die meisten haben eine
lange Leidenszeit hinter sich,»
so die Referentin. Als Hilfe bie
tet die Klinik Körpertherapien,
Ernährungsberatung, Zahnme
dizin, Verhaltenstherapien und
noch vieles mehr in Zusammen
arbeit mit verschiedenen Fach
leuten an. Sehr oft halten Mitar
beiter der Spezialsprechstunde
Referate in Schulen, um Präven
tionsarbeit zu leisten.
Traurige Fakten
Gemäss Umfragen in der
Schweiz leiden etwa 2% der
Mädchen/jungen Frauen zwi
schen 12 und 30 Jahren an Ma
gersucht (Anorexia nervosa). An
der Ess-Brech-Sucht (Bulimie
oder Buliniia nervosa) leiden et
wa 5-8% der Frauen zwischen
15 und 35 Jahren. Teilbereiche
wie anfallsartiges Essen, ständi
ges Diäthalten oder Erbrechen
zur Gewichtsreduktion kommen
bereits bei bis zu 20% der be
fragten jungen Frauen zwischen
15 und 30 Jahren vor. Dabei
muss von einer grossen Dunkel
ziffer ausgegangen werden.
Magersucht
Die jungen Frauen sind über
zeugt, dick zu sein. In ihnen ist
Der Vorstand vom Verein Bildungsarbeit für Frauen unterhält sich angeregt mit der Referentin des Abends: (v.l.n.r.) Mona Gross, Alice
Aerne, Dr. med. Bettina Isenschmid (Referentin), Helen Marxer und Claudia Heeb.
ein kontinuierlicher, unbe
zwingbarer Drang, abzuneh
men. Dabei ist ihnen jedes Mit
tel recht. (Nahrungsverweige
rung, Erbrechen, Abführmit
tel,...). Sie hungern sich regel
recht dem Tode entgegen.
Bulimie
Die Betroffenen haben kon
stant Angst vor Gewichtszunah
me. Anfallsweise überfällt sie
jedoch ein unbezwingbarer
Drang, grosse Nahrungsmittel
mengen in sich hineinzuschlin-
gen, die sie danach erbrechen.
Resultate einer schweizeri
schen Ernährungsumfrage ha
ben ergeben, dass sich viele
jungen Schweizerinnen vegeta
risch ernähren. «Der Entschluss,
vegetarisch zu leben, kann ein
Anfang einer Essstörung sein,»
so Bettina Isenschmid. Die
Krankheit wird von den Betrof
fenen oftmals verleumdet. Sie
entwickeln Schuldgefühle, De
pressionen sowie Scham. Sehr
typisch sind Kontaktstörungen,
denn Einladungen zu gesell
schaftlichen Anlässen, die meist
mit Essen und Trinken verbun
den werden, kann nicht mehr
Folge geleistet werden aus
Angst, sich in der Öffentlichkeit
nicht beherrschen zu können.
Zwangsläufig isolieren sich die
Betroffenen.
Der Verein Bildungsarbeit für
Frauen gibt gerne weitere Aus
künfte. Er bietet im allgemeinen
Förderung und Unterstützung
für die Weiterbildung von
Frauen an. Melden Sie sich un
ter der Telefon-Nummer: +423/
232 51 41.