wm
Vorverkauf (00423) 237 59 69
V:""
* ■
\
Schallplattenspieler
als Instrument:
cop " GOPF!
Von Gregor Metzger,
Martin Zimmermann und
Dimitri de Perrot
Mit Gregor Metzger,
Martin Zimmermann,
Dimitri de Perrot
Choreoregie
und Szenographie:
Gregor Metzger und
Martin Zimmermann
Musik: Dimitri de Perrot
Licht: Christophe Botiaux
Kostüme: Franziska Born
Decoridee:
Martin Zimermann
Produktionsleitung:
Gregor Metzger
Fällt ein rohes Ei aus der Hand,
das sich beim Aufprall auf den Bo
den dann doch als gekocht heraus
stellt, bringt man in seiner Überra
schung nur GOPF! über die Lippen.
Ein Tänzer, ein Musiker und ein
Artist treffen zusammen, um einen
kleinsten gemeinsamen Nenner zu
suchen, sie prallen aufeinander,
verrücken sich gegenseitig und fin-
Tanz, Musik, Artistik:
Neue Theaterformen
bringt GOPF!
den so das grösste gemeinsame
Vielfache.
Sechs Schallplatten gleichzeitig
und als Instrument gespielt, bilden
die Seiten einer vibrierenden
Schallschachtel, in der sich Wände,
die verdecken, zerteilen und be
schützen, zu immer wieder neuen
Schachteln zusammenfalten.
Dazwischen spannen zwei veits
tanzende Figuren einen Mikrokos
mos im Makrochaos auf, tauschen
sich aus und spielen mit-, für- und
gegeneinander.
Schachteln sind Behälter, Ge
schenk und Objekt für zwei sich
fremde und doch ineinander ge
schlungene Subjekte. Kampf und
Umarmung durchdringen sich.
Dieser dramatische Knoten, in dem
die Glieder dem jeweilig zugehöri
gen Rumpf nicht mehr zugeordnet
werden können, wird von dem
behütenden Deus ex Machina, den
plötzlich der nicht mehr angehört
wird, aufgesprengt.
Die Teile fliegen durch den
Raum oder klatschen an die Wand.
Eine Schädelschachtel wurde auf
geschlagen, und ihr entsteigt ein
kopfloser Traum von Frauenbei
nen, bis sich die Figuren am Rande
wiederfinden...
GOPF! stülpt die Traditionen
von Ballett, Zirkus und Musik in
einander, wobei ein zeitgemässes
Stück Zeitlosigkeit entsteht.
Aus dem Spalt zwischen dem
Selbst und dem Anderen quillt die
Zerbrechlichkeit eines Moments.
Beim vergeblichen Versuch, ihn in
seine Schachtel zu bannen, wird
man immer wieder auf die eigene
Beschränktheit zurückgeworfen.
Wahn und Sinn reiben an ein
ander: Da spottet die Schönheit ei
ner Geste der Absurdität von Ritua
len, wobei man nicht weiss, ob nun
gelacht oder geweint werden soll.
Die drei Macher sind von Musik
und Bewegung besessen, was sich
in einer präzisen Choreografie äus
sert, die immer wieder Leerstellen
frei lässt; so kann GOPF! immer
wieder neu entstehen.
1999 war die Presse nach der
Uraufführung von GOPF! in Zürich
war die Presse einmütig in ihrem
Urteil: «Ein unkonventionelles,
hellwaches Stück Tanz.»
GOPF!
Dienstag, 13., bis
Donnerstag,
15. Februar
20.09 Uhr, TaK, Schaan
Abo und Freier Verkauf,
CHF 35.-/30.-,
ermässigtCHF 10.-
Macbeth
von William Shakespeare
(in englischer Sprache)
Mit The American Drama
Group Europe
und TNT Theatre Britain
Regie: Paul Stebbings
«Das schottische Stück» - so
nennen englische Theaterfachleute
Shakespeares Tragödie von schwa
chen Männern und starken Wün
schen. Den Namen des Königs
mörders auszusprechen, soll der
ganzen Produktion Unglück brin
gen. Proben für dieses Werk finden
lieber ausserhalb der eigenen Büh
ne statt. Die meisten Theaterleute
sind abergläubisch. Wir am TaK
natürlich nicht, aber vorsichtshal
ber haben wir eine auswärtige
Schauspieltruppe eingeladen...
Shakespeare berichtet: Nach
glücklich überstandener, blutiger
Schlacht begegnen die Feldherrn
Macbeth und Banquo drei Hexen.
Sie prophezeien den beiden Män
nern Ruhm und künftige Grösse.
Ein Bote erscheint, der Macbeth
die Nachricht bringt, der König
habe ihn wegen seiner Tapferkeit
zum Than von Cawdor ernannt.
Lady Macbeth erhält daheim ei
nen Brief. Darin schildert Macbeth
die Begegnung mit den Hexen und
wie schnell sich ihre erste Prophe
zeiung verwirklicht hat.
Nun liest die Lady, dass Mac
beth auch die Krone tragen wird.
Ein Bote stört sie in ihren wilden
Gedanken: König Duncan wird
noch an diesem Abend mit Mac
beth ankommen und die Nacht in
der Burg verbringen. Lady Macbeth
sieht ihre Chance. Ihre einzige Be
fürchtung: Wird ihr weichherziger
Mann die Gelegenheit ergreifen?
Das wohl berühmteste Bühnen
werk Shakespeares ist durch sein
brillantes Zusammenspiel von Ma
gie, Politik und Tragödie ein nach
wie vor fesselndes und zeitbezoge
nes Stück. Für ein modernes Thea
ter stellt es in gewisser Hinsicht
aber auch eine Herausforderung
dar, vor allem in Hinblick auf die
Integration der surrealen Aspekte.
Paul Stebbings neue Inszenie
rung zielt genau auf diese Integra
tion, wobei die übernatürlichen En
ergien der Hexengestalten wie ein
roter Faden das Stück durchziehen.
Shakespeares Zeitgenossen sa
hen in dem Werk ein kontroverses
und aktuelles Bühnenstück, dessen
zentrale Themen auch heute noch
von Interesse sind.
Heutige Inszenierungen des
Werkes sind oft sehr aufwändig
ausgestattet. The American Drama
Group Europe und TNT Theatre Bri
tain kehren mit sparsamen Requi
siten und der Einbeziehung von
körperhaftem Spiel zur ursprüngli
chen Aufführungsweise der Shakes
pearebühne zurück.
Das TaK bietet mit dieser Insze
nierung erneut ein Schauspiel in
englischer Sprache.
Morgens ist König Duncan tot.
Banquo hatte die Prophezeiung
ebenfalls gehört und denkt sich
sein Teil. Es kostet ihn sein Leben.
Macbeth könnte die Königswür
de geniessen, doch das schlechte
Gewissen lässt ihm keine Ruhe.
Der ermordete Banquo erscheint
ihm als Gast beim Bankett. Alle
anderen sehen, wie ihr König ver
wirrt eine leere Wand anspricht.
Die Hexen warnen Macbeth in
dunklen Reden vor Macduff. Der
muss erfahren, dass Macbeth da
raufhin seine ganze Familie hat
umbringen lassen. Nun ist das
Mass voll. Eine Streitmacht sam
melt sich vor Schloss Dunsinan, in
dem Macbeth sich verschanzt hat.
Der glaubt, einen letzten Trumpf in
der Hand zu halten, und muss nun
erfahren, dass die Hexen ein übles
Spiel mit ihm getrieben haben...
Macbeth
(in englischer Sprache)
Dienstag, 6. Februar
20.09 Uhr, TaK, Schaan
Freier Verkauf,
CHF 35.-/30.-,
ermässigt CHF 10.-
William Shakespeare
(Stich von der Titel
seite der ersten Ge
samtausgabe seiner
Werke von 1623,
die sieben |ahre
nach seinem Tod
erschien)
11
A