Liechtensteiner VOLKSBLATT
SPORT
Donnerstag, 23. November 2000 21
sport
Kostenloses Langlauftraining für Kinder
Der Springerzirkus ist wieder unterwegs
LFV-Cup: Halbfinalpaarungen ausgelost
Vaduzer Squasher erwarten harten Kampf
Emil Hoch warnt vor der neuen
Weltcup-Saison zur Vorsicht
Trotzdem ein Traum des Langlauftrainers: Kunz und Hasler im gleichen Rennen in den Weltcup-Rängen
Für die Langläufer be
ginnt am kommenden
Wochenende der Ernst ih
res Sportler-Lebens. In
Beitostölen (No) erfolgt
der Start in die neue
Weltcup-Saison. Nach den
Erfolgen des letzten Win
ters mahnt Liechtensteins
Trainer Emil Hoch zur
Vorsicht. Trotzdem hofft
er auf die Erfüllung eines
Traums: Stefan Kunz und
Markus Hasler sollen im
gleichen Weltcuprennen
zu Punkten kommen.
Toni Nötzli
Die Premiere des Langlauf-
Teams Liechtenstein gestaltete
sich im letzten Winter erfolg
reich. Stefan Kunz beendete
den Gesamt-Weltcup im 7.
Schlussrang. Drei Podestplätze
beim Verfolgungsstartrennen
in Sappada (lt) sowie im 30-
kni-Renncn in Moskau sowie
die Bestzeit im zweiten Teil des
Verlölgungsstartrennens in Lil
lehammer (No, 10. Platz) bilde
ten die Höhepunkte bei Kunz'
Einsätzen. Markus llasler (59.
im Weltcup) fand in den Sprints
in Kitzbühel (Ö, 6.) und Engel-
berg (11.) Auftrieb für die Fort
setzung seiner Laufbahn. Aber
das kleine Team mit den gros
sen Resultaten konnte sich nie
darüber freuen, dass gleich bei
de Athleten in ein und demsel
ben Wettkampf in die Wcltcup-
Punktcränge (erste 30) gekom
men wären.
Dies kann sich in der neuen
Saison mit 13 Einzelrennen
und sieben Sprints - drei von
Langlauf-Nationaltrainer Emil Hoch (Mitte) mit seinen beiden
(links) und Markus Hasler (rechts).
iWeltcup-Sehützlingen» Stefan Kunz
ihnen zählen auch für den Ge
samt-Weltcup - ändern, wobei
der Weltcup heuer zwar seine
Bedeutung hat, trotzdem aber
nicht die gleiche Bedeutung ge-
niesst wie im vergangenen
Winter. In erster Linie zählen
die Titel und Medaillen der
nordischen Ski-WM vom
bis 25. Februar in Lahti (Fi).
5.
Weltcup-Kalender 2000/2001
November: 25./26. Beitostölen (No), Frauen 10 km (klassische
Technik), Männer 15 km (k). Staffeln 4x5 resp. 4 x 10 km (ge
mischte Technik). - 2§. Beitostölen {Ersatz für Lillehammer)
Frauen 5 km (freie Technik), Männer 10 km (f).
Dezember: 8.-10. Santa Caterina (It), Frauen 10 km (0, Män
ner 15 km (f), Staffeln 4x3 resp. 4 x 5 km (gemischte Technik).
-13. Clusone (It), Sprint-Staffeln (f). - 15. Kitzbühel (Ö), Frauen
und Männer Sprint (f). - 17. Seefeld (Ö), Frauen 10 km (k), Män
ner 10 km (k)/10 km (f, Verfolgungsstart). - 20. Davos, Frauen
15 km (k), Männer 30 km (k). - 27. Garmisch-Partenkirchen
(De), Frauen und Männer Sprint (k). - 29. Engelberg, Frauen und
Männer Sprint (fj.
Januar: Vorolympische Testwettkämpfe in Salt Lake City. 10.
Frauen 5 km (k)/5 km (f, Verfolgungsstart), Männer 30 km (f,
Massenstart). 13. Frauen Staffel 4 x 5 km (gemischte Technik),
Männer 15 km (k). 14. Frauen und Männer Sprint (f).
Februar: 1. Asiago (It), Frauen und Männer Sprint (c). -.4. No-
ve Mesto (Tsch), Frauen und Männer Sprint (f). - 10. Otepää
(Est), Frauen 5 km (k), Männer 10 km (k).
März: 4. St. Petersburg/Kawgolowo<(Russ), Frauen 15 km (f),
Männer 15 km (0. - 7. Oslo (No), Frauen und Männer Sprint (k).
- 11. Oslo (No), Frauen 30 km (k), Männer 50 km (k). - 14. Bor
länge (Sd), Frauen 5 km (f), Männer 10 km (f). - 17./18. Falun
(Sd) Frauen 10 km (fl/10 km (k, Verfolgungsstart), Männer Staf
fel 4 x 10 km (gemischte Technik). - 24./2S. Kuopio (Fi), Frauen
40 km (f), Männer 60 km (f, Massenstart).
Nordische Ski-WM: 15. bis 25. Februar in Lahti (Fi).
Froh um jeden .
Weltcup-Punkt
«Klar stellt diese WM für uns
den Höhepunkt dar. Dennoch
unterschätzen wir den Weltcup
nicht. Aber wir sind keine
Träumer und müssen auf dem
Boden bleiben. Der letzte Win
ter ist für uns super verlaufen.
Auf die gleiche Art und Weise
kann es beinahe nicht weiter
gehen. Jede Klassierung in den
ersten zehn ist als Spitzener
gebnis zu betrachten. Deshalb
bin ich um jeden Weltcup-
Punkt froh», dämpft Emil Hoch
zu hohe Erwartungen. Aber
kaum kommt der Trainer auf
das Testrennen vom Sonntag in
Kiruna (Sd) zu sprechen,
schwingt in seiner Stimme wie
der grössere Begeisterung mit:
«Über 15 km in der klassischen
Technik ist Hasler sehr stark
gelaufen. Auch Kunz hat sich
gut aus der Affäre gezogen.»
In dem von Urban Lindgren
vor Per Elofsson (beide Sd) ge
wonnenen Testwettkampf be
legten die beiden Liechtenstei
ner die Ränge 5 (Hasler) und 7
(Kunz). Bei den Frauen verlor
Martina Negele rund fünf Mi
nuten auf Katerina Neumanno
va (Tsch).
Vor jedem Rennen und Re
sultat steht zuerst einmal das
Training. Die Liechtensteiner
trafen ihre Herbst-Vorbereitun
gen zweimal im Tunnel in Vuo-
katti (Fi). Im Oktober standen
acht Tage auf dem Dachstein-
Gletscher ob Ramsau (Ö) auf
dem Programm, allerdings oh
ne Kunz, der wegen einer Er
kältung passen musste. Den ers
ten richtigen Schnee-Kontakt
hatten die Liechtensteiner zu
letzt nördlich des Polarkreises
in Kiruna, wo sie dank reichlich
weisser Pracht 40 km Loipen
vorfanden, um sich auf den
Weltcup-Auftakt vorzuberei
ten. «Zwei bis drei Rennen
wurde, resultierte für Stefan
Kunz der 35. Platz.
Beim Versuch, das Defizit des
Lehrers aus Triesenberg in der
klassischen Technik zu reduzie
ren, ist in diesem Sommer
unnütz Zeit vertrödelt worden.
Kunz probierte wochenlang
neue Schuhe aus. Weil ihm aber
die neuen Modelle nicht pass-
ten, kehrte er schliesslich zu ei
nem Paar zurück, das er schon
letzte Saison benutzte. . Am
Trainingsumfang des Triesen-
bergers wurde nicht viel geän
dert. Beim Krafttraining wur
den einige Retouchen ange
bracht, die es dem Athleten er
lauben sollen, während der
Wettkampfperiode während ei
ner längeren Zeit über Kraftre
serven zu verfügen.
Wieder in der roten
Gruppe?
Mit einer «sehr positiven Ein
stellung», wie Trainer Emil
Hoch unterstreicht, hat Markus
Haslcr das volle Trainingspro
gramm durchgezogen. Gemäss
der Einschätzung des Coachs
stehen die Vorzeichen günstig,
dass der Eschner aus den ge
sundheitlichen Problemen he
rausgefunden hat, die ihn nun
schon eine geraume Weile an
der Entfaltung seiner vollen
Leistungsfähigkeit gehindert
hatten. Hoch: «Markus wird es
in diesem Winter schaffen, wie
der in die «rote Gruppe» der 30
weitbesten Athleten zurückzu
kehren.» Hasler hat nach jahre
langer Zugehörigkeit zu Fischer
zum norwegischen Skiherstel
ler Madshus gewechselt. Der
Ski hinterlässt im ersten Mo
ment den Eindruck, langsam zu
gleiten, sei aber in Wirklichkeit
sehr schnell.
Erstes Rennen für Martina
Negele im Dezember
iVie im Vorjahr trainierte Emil Hoch (links) mit seinem Team im
Lahglaußunnel in Vuokatti.
brauchen wir, bis wir da sind.
In Santa Caterina Anfang De
zember sollten wir zeigen, dass
wir <da» sind. Im Moment feh
len meinen Athleten noch der
Zug und die Spritzigkeit», zeigt
Emil Hoch den derzeitigen
Stand auf. Vor Jahresfrist, als
der Langlauf-Weltcup in Kiru
na ebenfalls in der klassischen
Technik in Angriff genommen
Es bleibt, gewissermassen als
Dritte im Bunde, Martina Nege
le, deren vorrangiges' Ziel lau
tet, eine Leistung zu erbringen,
die ihr einen Wert von 75 oder
weniger FIS-Punkte einträgt.
Dies bildet die Schranke, die sie
vorläufig noch von der Mög
lichkeit trennt, an Weltcup-
Wettkämpfen teilnehmen zu
können. Ihre ersten Rennen
Weltcup im ver
gangenen Winter
Weltcup 1999/2000. Schlus-
sklassemente. Männer: 1. Johann
Mühlegg (Sp) 948. 2. Jan Isomets3
(Fl) 708. 3. Odd-Bjöm Hjelmeseth
(No) 586. 4. Per Elofsson (Sd) 536.
5. Thomas Alsgäard (No) 461. 6.
Fabio Maj (It) 401. 7. Stephan
Kunz (Lle) 378. 8. Espen Bjervig
(No) 371. 9. Michail Botwinow (Ö)
362. 10. Cristian Zorzi (It) 359.-
Ferner: 59. Markus Hasler (Lie).
122 klassiert. *
Frauen: 1. Bente Martinsen (No)
1176. 2. Kristina Smigun (Est)
1165. 3. Larissa Lasutina (Russ)
1008. 4. Olga Danilowa (Russ) 880.
5. Nina Gawriljuk (Russ) 857. 6.
Stefania Belmondo (It) 820. 7. Ju
lia Tschepalowa (Russ) 712. 8. Kai-
sa Varis (Finn) 680. 9. Anita Moen
(No) 665. 10. Swetlana Nagejkina
(Russ) 548.
wird Negele im Dezember auf
der Tauplitzalm (Ö) sowie in
Ramsau (Ö) oder im Goms be
streiten. Für seine Langläuferin
schaut sich Emil Hoch derzeit
nach einem Wachsmann um.
Konstantin Ritter, der ihr in der
Vergangenheit in dieser Funkti
on beigestanden ist, muss heu
er wegen starker beruflicher
Beanspruchung kürzer treten.
Weiterhin Wachs-Experte für
Hasler und Kunz ist Fabio Ghi-
safi, der Anfang Oktober eine
Woche lang im heimatlichen
Gressoney (Seitental des Aosta-
tals) eingeschlossen war, als
das Unwetter über den südli
chen Alpenraum hereinbrach.
Kein. Mangel an Kritik
Dass er gerne über ein grös
seres Budget verfugen würde,
darüber mag Emil Hoch nicht
mehr sprechen. Er muss sich
nach jenen finanziellen Mög
lichkeiten richten, die ihm zur
Verfügung stehen. Das Welt
cup-Programm hat ihm aber
ein weiteres Mal auf den Ma
gen geschlagen. «Alles richtet
sich nach den Norwegern»,
stimmt der Trainer in das alte
Lied ein. Die Termirtt passen
schlecht, die Reisen sind zu
weit, alles kostet zu viel Geld.
Das grosse Loch im Januar, be
dingt durch die olympischen
Test-Wettkämpfe in Salt Lake
City und die nationalen Mei
sterschaften, stellen ein weit
zutreffenderes Argument dar:
«Wenn bei uns die besten Ver
hältnisse herrschen, stehen wir
abseits.» Und dass die Mas
senstartrennen von Ende März
in Kuopio - die Männer über 60
km! - in unseren Breitengraden
wirklich niemanden mehr in
teressieren, ist ebenfalls nicht
von der Hand zu weisen.
SPOWTWEDAKHON
Heinz ZÖchbauer
Tbl. 237 5128 :
Robert Brfistle
Tbl. 237 5123
; Robert Null
Tbl. 237 5143
Fax 237 5155 ,
E-mail: spprt@volksblatt.li