Liechtensteiner Volksbiatt
Wirtschaft
Freitag, 7. Januar 2000 15
Nachrichten
Deutsche Konjunktur
zieht an
HAMBURG: Die deutsche Wirtschaft wird
nach Einschätzung führender Wirtschaftsfor
schungsinstitute in diesem Jahr um 2,4 Prozent
bis 2,7 Prozent wachsen. Die Europäische
Zentralbank (EZB) erwartet insgesamt für
Europa im neuen Jahr einen deutlichen Kon
junkturschub. Nach der Prognose des HWWA-
Instituts wird die deutsche Wirtschaft in diesem
und im nächsten Jahr um 2,7 Prozent wachsen.
Das Institut der Deutschen Wirtschaft in Köln
legt ein Plus von 2,5 Prozent zu Grunde.
Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung
in Berlin (DIW) hatte am Vortag einen Zu
wachs von 2,4 Prozent prognostiziert. Auf
dem deutschen Arbeitsmarkt kommt es zu
einer leichten Entspannung. Um die Arbeitslo
sigkeit zurückzuführen, müsse der Arbeits
markt liberalisiert werden, sagte Thomas
Straubhaar, der Präsident des HWWA-Instituts,
am Mittwoch in Hamburg. «Wir brauchen eine
grössere Lohnspanne, um Beschäftigung für ge
ring qualifizierte Arbeitskräfte zu schaffen»,
sagte er.
«Uplus Rheintal» in
Rebstein gegründet
REBSTEIN: In Rebstein ist am Donnerstag die
Genossenschaft «Uplus Rheintal» gegründet
worden. Sie will im Rahmen eines regionalen
Pilotprojekts Firmengründungen im Rheintal
fördern und Jungunternehmer und -Unterneh
merinnen unterstützen. Die Wirtschaftsförde
rung des Kantons St. Gallen unterstützt das Pro
jekt, indem sie die Betriebskosten von «Uplus
Rheintal» drei Jahre lang trägt. Beteiligt sind
zudem 14 Rheintaler Gemeinden und das Im
pulszentrum ri.nova, wie die Initianten der Ge
nossenschaft am Donnerstag mitteilten.
Passagierwachstum
auf dem «EuroAirport»
BASEL: Der EuroAirport (EAP) Basel-Mül-
hausen hat im letzten Jahr 3,6 Mio. Passagiere
abgefertigt, 18 Prozent mehr als 1998. Das
Frachtvolumen nahm dagegen um 2 Prozent ab.
Am Donnerstag wurde eine neue Transithalle
mit acht neuen Bus-Gates eingeweiht. Der am
Donnerstag veröffentlichten Verkehrsstatistik
ist zu entnehmen, dass im letzten Jahr 556 931
mehr Passagiere abgefertigt wurden. Im Linien
verkehr, der 75 Prozent des gesamten Verkehrs
ausmacht, beträgt die Zunahme der Passagiere
21 Prozent. Insgesamt 18 Prozent der Linien
passagiere waren Umsteiger. Nach einem star
ken Wachstum im Vorjahr verzeichnete die
Luftfracht 1999 mit 112 752Tonnen einen Rück
gang um 2 Prozent. Die Flugbewegungen haben
um 7 Prozent auf 124 956 Starts und Landungen
zugenommen. Die Linienflüge nahmen um 22
Prozent zu, die Ferienflüge um 7 Prozent.
Warmes Wetter lässt
Rohölpreise fallen
LONDON: Die Rohölpreise sind am Donners
tag auf Grund des ungewöhnlich warmen Wet
ters im Nordosten der USA weiter gefallen. Die
USA sind der weltweit grösste Markt für Heiz
öl. Deshalb fiel der Preis für ein Barrel (159 Li
ter) der Benchmark Nordsee-Ölsorte Brent um
über 1,30 Dollar in den beiden ersten Handels
tagen im Jahr 2000. Damit hat sich das Barrel
Brent im neuen Jahr um sechs Prozent verbil
ligt. Im Vergleich zum im Dezember erzielten
Neun-Monatshoch bei 26,15 Dollar pro Barrel
hat sich Brent um 2,50 Dollar verbilligt. Ein En
de des Preisverfalls scheint Analysten zufolge
derzeit nicht in Sicht. Das American Petroleum
Institute (API) teilte am Dienstag mit, dass die
Rohölbestände in den USA nicht wie erwartet
gefallen, sondern um 620 000 Barrel gestiegen
seien. Angesichts der gleichzeitig zu erwarten
den sinkenden Nachfrage nach. Rohöl dürfte
der Preisdruck zunehmen.
Einheitstarif für die Schweiz - Preiskampf geht weiter
ZÜRICH: Sunrise < lanciert
eine neue Runde im . Preis
kampf in der Telekommunika
tion. Der Anbieter führt bei
den Ferngesprächen!' einen
Einheitstarif ein. Ein Fernge
spräch in die Nachbarländer
der Schweiz kostet rund um die
Uhr noch 10 Rappen pro Mi
nute. Die Preisreduktion gilt
nicht für Liechtenstein.
Mit der neuen Tarifstruktur wolle
Sunrise Ordnung im Tarifdschungel
schaffen, sagte Sunrise-Konzern-
chef Urs T. Fischer am Donnerstag
an einer Medienkonferenz in
Zürich.
Rückwirkend auf den 1. Januar
koste das Telefonieren für Sunrise-
Kunden in der Schweiz und im an
grenzenden Ausland noch maximal
10 Rappen pro Minute. Dieser Tarif
gilt laut Marketingchef Gert Rieder
rund um die Uhr. Für sämtliche EU-
Länder sowie .die USA und Kanada
gelte bei Sunrise neu ein einheitli-
cherTarif von 20 Rappen pro Minu
te. Damit sei Sunrise in der Schweiz
der günstigste Anbieter von Fernge
sprächen auf dem Leitungsnetz,
rechnete Rieder vor. An den Lokal
tarifen werde vorderhand nichts
verändert, ergänzte Fischer.
Konkurrenz reagiert gelassen
Bei der Swisscom reagierte man
auf die Ankündigung von Sunrise
gelassen. Es gebe keinefi Grundzur
Panik, sagte ein Swisscom-Sprecher
der Nachrichtenagentur sda. Im
weiteren habe die Swisscom im ver
gangenen Jahr drei Mal die Preise
gesenkt.
Diax-Spr'echer RetoZui^Oühsag-
te, dass nrttffin "äB^Hbaf^
ebenfalls eine Preissenkung
führen werde. Die neueste Preisrun
de sei zwar von Sunrise eingeläutet
worden. Diax habe aber bereits
schon vorher Tarifanpassungen ins
Sunrise lanciert eine neue Runde im Preiskampf in der Telekommunikation. Der Anbieter ßhrt bei den Femge
sprächen einen Einheitstarif ein. Damit wurde in der Schweiz eine neue Preisrunde eingeläutet {Bild: Keystone)
Auge gef^st. Aus Anlass des zwei
jährigen Bestehens von Sunrise prä
sentierte der Telekommunikations
konzern Einige Wachstumszahlen.
Noch liiclil äussern wollte man sich
jedoch;zU; ; den aktuellen Geschäfts
zahlen. Diese sollen erst in diesem
Frühjahr veröffentlicht werden.
%
Mehr Künden im Internet
Im Internetbereich verzeichnet
Sunrise nach eigenen Angaben für
1999 einen Kundenzuwachs von 800
Prozent, jpie Kundschaft in der
unikation sei gegenü-
das Doppelte ge
bier. Im Internet
Ende Jahr rund
195 000 aktive Kunden. 420 000
Kunden benützen Sunrise für Tele
fongespräche. •
Fürl2000 ijib Fischer ehrgeizige
i;
Ziele bekannt. Man strebe die
schweizerische Marktführerschaft
in mehreren Bereichen an, darunter
Internet und Internationales Ge
schäft, sagte er. Diese Ziele sollen
unter anderem dank einer aggressi
ven Preispolitik verfolgt werden.
Einstieg in Mobiltelefonie
geplant
Noch wenig sagen konnte Fischer
zu einer Positionierung von Sunrise
im Mobilfunk. In der zweiten Jah
reshälfte werde man sich aktiv um
eine Lizenz für Mobiltelefonie der
dritten Generation (UMTS)
bemühen. Ob man alleine oder in
Kooperation mit einem anderen
Partner ins Mobilfunkgeschäft ein
steigen wolle, lasse sich jetzt noch
nicht sagen. Der Telekommunikati
onskonzern Sunrise beschäftigt
rund 640 Mitarbeiterinnen und Mit
arbeiter und erzielte 1999 nach vor
läufigen Angaben einen Umsatz
von rund 400 Mio. Franken.
Hauptaktionäre von Sunrise sind
die Tele Danmark und die BT (ehe
mals British Telecom). Sunrise ist
ein Gemeinschaftsunternehmen
der Schweizerischen Bundesbah
nen und der UBS.
PanAlpina Sicav
Alpina V
Preise vom 5. Januar 2000
Kategorie A (thesaurierend)
Ausgabepreis: "€ 65.70
Rücknahmepreis: € 64.33
Kategorie B (ausschüttend)
Ausgabepreis: € 65.10
Rücknahmepreis: € 63.73
EU: Leitzijflfsen
unverändert
V .
Duisenberg beurteilt Aussichten als gut
FRANKFURT: Der Rat der Eu
ropäischen Zentralbank (EZB) hat
die Leitzinsen für die Euro-Zone an
seiner ersten Sitzung im iieuen Jahr
am Mittwoch unverändert gelassen.
Der Zinssatz für Hauptrefinanzie
rungsgeschäfte liegt nach wie vor
bei 3,0 Prozent.
Dies teilte die EZB im Anschluss an
die turnusmässige Ratssitzung am
Mittwoch in Frankfurt mit. Auch am
Euro-Geldmarkt liessen die EZB-
Währungshüter die Zinsen mit Sät
zen von 2,0 Prozent für die Einlage-
fazilität und 4,0 Prozent für Über
nachtkredite unverändert.
Die Entscheidung liegt damit in
den Erwartungen der Experten, na
hezu einheitlich keine Änderung
der L^itzinsen erwartet hatte. Das
Treffen der Ratsmitglieder war we
gen eipes Feiertages in einigen Län
dern <jer Euro-Zone um einen Tag
auf den 5. Januar vorverlegt wor
den. Die nächste Ratssitzung ist für
den 20. Januar vorgesehen.
Die, Aussichten für das Wirt
schaftswachstum in der Euro-Zone
sind nach Einschätzung von EZB-
Chef Wim Duisenberg weiterhin
gut. Die Weltwirtschaft gewinne an
Fahrt, so dass die Prognosen nach
oben revidiert würden, sagte Dui
senberg nach der EZB-Ratssitzung
in Frankfurt vor Journalisten.
Die Entwicklung in der Euro-Zo-
ne deute auf eine Annäherung der
Wachstumsraten zwischen den
grossen Industrienationen hin.
Valiant wird grösste
Regionalbank
Keine Entlassungen votgesehen
BERN: Auf Anfang 2001 werden
die fünf unter dem Dach der Valiant
Holding operierenden Retail- und
Kommerzbanken zur Valiant Bank
vereint. Mit einer Bilanzsumme von
rund 10 Mrd. Fr. und 715 Angestell
ten wird sie zur grössten Schweizer
Regionalbank.
Die Spar + Leihkasse in Bern, die
Gewerbekasse in Bern, die BB
Bank Belp,die Bank in Langnau so
wie die Ersparniskasse Murten ge
ben ihre Eigenständigkeit auf. Ab 1.
Januar 2001 werden die fünf Bank
rechtlich und organisatorisch unter
dem Namen Valiant Bank zusam
mengeschlossen.
. Wie Verwaltungsratspräsident
Roland von Büren am Donnerstag
an einer Medienkonferenz in Bern
sagte, sei dies ein weiterer «logi
scher und durchdachter Schritt in
REKLAME
die Zukunft». Neben der neuen Va
liant Bank wird die Valiant Privat
bank weiterhin für das Vermögens
verwaltungsgeschäft zuständig
sein.
Mit diesem Zusammenschluss
hoffen die Verantwortlichen, dass
Strukturen und Abläufe vereinfacht
und Kosten gesenkt werden kön
nen. Weitere bedeutende Kosten
vorteile könnten nur durch die Ver
einigung der fünf bisher separat
operierenden Retailbanken erzielt
werden, hiess es am Donnerstag.
REKLAME
LGT Anlagefonds
aktuelle Kurse
Inventarweit vom 4.1.2000
ai
EZB-Chef Wim Duisenberg beurteilte die Aussichten für die europäische
Wirtschaft als gut. | (Bild: Keystone)
Fortuna
Hl Investment AG Vaduz
Inventarwert vom 5. Januar 2000
FORTUNA
Europe Balanced Fund Euro
EUR 103.98*
FORTUNA
Europe Balanced Fund
Schweizer Franken
CHF 100.55*
*+Ausgabekommisslon
ö
CatmntBtNK
LGT Strategy 1 Year
LGT Strategy 2 Years
LGT Strategy 3 Years
LGT Strategy 4 Years
1003.10*
997.45*
1006.50*
1019.00*
LGT Strategy 1 Year 987.10*
LGT Strategy 2 Years 984.30*
LGT Strategy 3 Years 1'012.55*
LGT Strategy 4 Years 1 '036.25*
*+ Ausgabekommission
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