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Liechtensteiner
Dienstag
21. November 2000
Fr. 1.-
Amtliches Publikationsorgan • 122. Jahrgang, Nr.268
Verbuhdi Südostschweiz
Vorschläge zur Verkehrsentlastung
der Dörfer prüfen
DIENSTAG
Ein von Licht
umrahmtes Haus
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VADUZ: Sie sind nicht
knapp bemessen die Räum
lichkeiten im neuen «Wan
ger Haus» an der Aeule-
strasse in Vaduz. Als Mar
kus Wanger gestern aber
zur Eröffnung des Hauses,
musikalisch umrahmt von
den Werdenberger Kammer
musikern, eingeladen hatte,
standen sich die zahlreichen
Gäste sozusagen auf den
Füssen. Seite 2
Internationale Be
rufswettbewerbe
2001 in Korea
SCHAAN: Die Vorbereitun
gen fiir die kommenden In
ternationalen Berufswettbe
werbe (1BW) sind bereits im
Gang. Im kommenden Sep
tember werden verschiedene
Teilnehmer aus Liechten
stein nach Seoul (Korea)
reisen, um an der «Berufs
olympiade» unser Land zu
vertreten. Seite 3
«Gewalt - ein
Thema, das uns
alle trifft»
ESCHEN: Gewalt begegnet
uns tagtäglich in den ver
schiedensten Formen und
Intensitäten. Auch bei Kin
dern und Jugendlichen ist
eine steigende Gewaltbereit-
schaft und Gewalttätigkeit
zu beobachten. Diese Tatsa
che wirft Fragen auf, verun
sichert und macht ratlos.
Gewalt im Zusammenhang
mit Kindern und Jugendli
chen greift in unserer Ge
sellschaft immer mehr um
sich, wird aber in vielen
Fällen entweder ignoriert
oder verharmlost. Seite 9
König der Clios
Vorstand der Industrie- und Handelskammer (LIHK) gibt Stellungnahme zur Verkehrspolitik ab
MOBIL: Auf der Mondial de
l'Automobile 1998 war er
schon als Vorpremiere zu
sehen - damals noch als
Studie, abgeleitet von der
Rennversion «Trophy». Im
Frühjahr 2001 ist er endlich
zu haben: Der Clio Renault
Sport V6. Seite 23
Der Vorstand der Liech
tensteinische Industrie-
und Handelskammer
(LIHK) sprach sich in ei
ner Stellungnahme dafür
aus, neue Vorschläge zur
Verkehrsentlastung der
Dörfer intensiv zu prüfen.
Zudem müsse verhindert
werden, dass die Südum-
fahrung Feldkirch am
Zollamt in Schaanwald zu
autobahnähnlichen Fre
quenzen führe. Des Wei
teren steht die LIHK der
geplanten Verfassungsän
derung kritisch gegen
über.
Alexander Batliner
Der VorstfRd der Liechtenstei
nischen Industrie- • und Han
delskammer (LIHK) nahm ges
tern Stellung zum Thema re
gionale Verkehrspolitik. Hierbei
sprach er sich dafür aus, dass
«Liechtenstein selbst Schritte
zur Lösung des derzeitigen Ver
kehrsproblems im Land unter
nehmen» müsse. Die LIHK sei
deshalb der Auffassung, dass
neue Vorschläge, welche eine
Verkehrsentlastung für die Dör
fer bringen würden, intensiv
und seriös geprüft werden
müssten. Dabei sei festzuhal
ten, dass dieser Verkehr zu ei
nem grossen Teil hausgemacht
sei und mit der hohen Zahl von
Der Vorstand der LIHK meldete sich gestern zur Verkehrspolitik zu Wort. Auf Anfrage sprach sich
LIHK-Geschäßsßihrer Josef Beck gegen die von der Regierung geplante Verfassungsänderung zum
Verkehr aus. (Archivbild
Arbeitsplätzen in Liechtenstein
und dem prosperierenden Wirt
schaftsstandort Liechtenstein
zusammenhänge, so der Vor
stand der LIHK.
Verständnis für Feldkirch
In seiner Stellungnahme ging
der Vorstand der Industrie- und
Handelskammer auch auf den
in Feldkirch geplanten Letze
tunnel ein. Diesbezüglich müs
se man für Feldkirch Verständ
nis aufbringen. «Für die vom
starken Verkehr geplagte Stadt
Feldkirch», so der Vorstand der
LIHK, «ist Verständnis aufzu
bringen, wenn sie nach einer
Stadtumfahrung ruft.» Gleich
zeitig sei jedoch zu verhindern,
dassidurch eine solche Südum-
fahrung in Form des Letzetun
nels der Verkehr am Grenzü
bergang Tisis-Schaanwald und
in Liechtenstein autobahnähn-
iiche Frequenzen erreiche. Des
Weiteren spricht sich die LIHK
dafür aus, die Verkehrsproble
matik im Rheintal gesamthafit
zu betrachten und Lösungsvor
schläge nicht isoliert zu konzi
pieren. Deshalb spricht sich die
LIHK für den Bau der S 18 aus.
Der Vprstand der LIHK betont
diesbezüglich, «dass als leis
tungsfähige Autobahnverbin-
dung zwischen der Schweiz
und Österreich die S 18 im
Raum Bregenz-St.Margrethen
dienen soll. Die Notwendigkeit
dieser Verbindung mit inte
griertem Autobahn-Zollamt ist
durch den inzwischen ange
wachsenen Verkehr mehr gege
ben denn je. Keine der anderen
im Rheintal diskutierten Ver-
kehrsmassnahmen kann diese
Verbindung ersetzen, höchstens
ergänzen.»
Nein zur
Verfassungsänderung
Josef Beck, Geschäftsführer
der LIHK, ging auf Anfrage des
Volksblatts auch auf die ge
plante Verfassungsänderung
zum Verkehr ein, über welche
der Landtag am Mittwoch zu
befinden hat. Gemäss Vor
schlag der Regierung soll in der
Verfassung festgeschrieben
werden, dass die Transitstras-
senkapazität nicht erhöht wer
den solle. Dem Vorschlag der
Regierung steht die LIHK ab
lehnend gegenüber. LIHK-Ge-
schäftsführer Josef Beck betont
auf Anfrage: «Wir haben das
Gefühl, dass eine solche ver
kehrspolitische Absichtser
klärung nicht in die Verfassung
gehört sondern auf anderen
Ebenen gelöst werden sollte.»
Umweltgerechte Strassenver-
kehrsplanung könne auch an
ders gemacht werden. Hierzu
sei kein Verfassungsartikel not
wendig, so Josef Beck. Seite 4
U18-Auswahl zur EM-Quali
Liechtenstein trifft auf Belgien, die Schweiz und Gastgeberland Malta
Kommenden Freitag reist
Liechtensteins U18-Fussball-
Nationalteam zum EM-Aus-
scheidungsturnier nach Malta.
Im Eröffnungsspiel trifft un
sere Auswahl auf Belgien, am
Dienstag folgt das Gastgeber
land Malta und am Donners
tag die Schweiz.
Heinz Zöchbauer
Wie bereits im November 1999
muss unsere U18-National-
mannschaft zum Qüalifikati-
onstumier für die EM-Endrun-
de im Mai 2001 in Finnland
wiederum nach Malta.
Begleitet wird das Team von
einer siebenköpfigen Delega
tion der LFV-Juniorenobmann
Hannes Pingitzer vorsteht. Zu
dem haben sich 18 Liechten
steiner Fans angemeldet die
unsere Nati vor Ort anfeuern
wollen. Als erster Gegner war
tet auf unsere Jungs, kommen
den Sonntag um 11 Uhr im Vic-'
tor Tedesco Stadion, Belgiens
Auswahl.
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LFV-Juniorenobmann Hannes Pingitzer (links) und Nationaltrai
ner Ralf Loose informierten gestern über das bevorstehende U18-
EM-Qualifikationsturnier in Malta. [ (Bild: hak)
Rang 3 und somit nicht Letz
ter werden, lautet die Zielset
zung von Nationaltrainer Ralf
Loose, der die beiden Teams aus
Belgien und der Schweiz als
Turnierfavoriten sieht. «Viel
leicht können wir aber auch für
eine Sensation sorgen und den
sogenannten Favoriten den ei
nen [oder anderen Punkt ab
knöpfen. Alierdings müssen
wir dazu in Bestformation an
treten können und das dafür
notwendige Glück haben»,
sieht Loose dem Turnier zuver
sichtlich entgegen. Seite 15
Vergeltungsangriffe
Israel: Kampfhubschrauber beschiessen Gaza
KFAR DAROM: Die Kämpfe
zwischen Israelis und Palästi
nensern sind gestern gefähr
lich eskaliert: Bei einem Ter-
roranschlag auf einen Schul
bus jüdischer Siedler im Ga
zastreifen wurden zwei Er
wachsene getötet und neun
Insassen schwer verletzt, dar
unter fünf Kinder.
Am frühen Abend griffen israe
lische Kampfhubschrauber Ga
za an und feuerten Dutzende
Raketen unter anderem auf Ge
bäude der dortigen Sicherheits
kräfte und der Fatah-Bewe-
gung des palästinensischen
Präsidenten Jassir Arafat. In
der Stadt fiel der Strom aus. Bei
den Angriffen wurden nach
palästinensischen Angaben
Dutzende Menschen verletzt.
Vor den Angriffen hatte der is
raelische Ministerpräsident
Ehud Barak sein Sicherheitska
binett zu einer Krisensitzung
einberufen, um Vergeltungs-
massnahmen zu erörtern.
Der mit einer Mörsergranate
verstärkte Sprengsatz wurde
gegen 07.30 Uhr gezündet, als
der gepanzerte Bus mit Grund
schulkindern vorbeifuhr. Unter
den neun Verletzten sind drei
Geschwister im Alter von sie
ben, acht und zwölf Jahren, de
nen Teile von Armen oder Bei
nen abgerissen wurden. Barak
besuchte die verletzten Ge
schwister am Abend: «Diese
Kinder werden an ihren Kör
pern filr den Rest ihres Lebens
die Narben dieser kriminellen
barbarischen Tat tragen», sagte
er im Krankenhaus. Gezündet
wurde der Sprengsatz nach Mi
litärangaben von drei Män
nern, die anschliessend in paläs
tinensisch verwaltetes Gebiet
flüchteten. Jassir Arafat ordne
te Ermittlungen an. Seite 25
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