Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

1 2 Montag, 20. November 2000 
LAND UND LEUTE 
Liechtensteiner VOLKSBLATT 
«A Stoba voll Mätia» 
Unterhaltsamer Theaterabend der Feuerwehr Balzers - Zwei treue Mitglieder geehrt 
Die Freiwillige Feuerwehr 
Balzers ist schon seit vie 
len Jahren Garant für 
gute Unterhaltung und 
Spass. Auch das diesjähri 
ge Motto «A Stoba voll 
Mätia» liess erahnen, dass 
mit einigen Verwirrungen 
und Verirrungen zu rech 
nen ist. 
Marlen Frick-Eberle 
Präsident Urs Vogt zeigte sich 
in seiner Begrüssung sehr er 
freut über den vollen Saal, 
hiess Politprominenz aus Ge 
meinde und Land sowie die 
zahlreich erschienenen Feuer 
wehrkollegen herzlich will 
kommen. 
Inhaltlich bot das Stück eher 
wenig Höhepunkte, um so lo 
benswerter die gute Leistung 
des Regisseurs Sigi Gstöhl, der 
es verstand, lustige Szenen und 
unterhaltsame Abläufe zu ge 
stalten. Besonders erwähnens 
wert natürlich das schauspiele 
rische Können aller Akteure; 
der Text war gut gelernt, Souf 
fleur Timo Vogt wurde kaum zu 
Hilfe gebeten und die Spiel 
freude übertrug sich aufs Publi 
kum. Mit viel Liebe zum Detail 
gestaltete Björn Frick das Büh 
nenbild, das grossen Anklang 
fand und dem Dreiakter den 
nötigen originellen Rahmen 
gab. 
Weibliche Raffinesse 
Jakob Gämperli (Christoph 
Nigg), hoch verschuldeter 
Gemüsebauer und «Schwarzfi 
scher», drückt sich um jede Art 
Ein Vater hat es gar nicht einfach mit drei heiratswilligen Töchtern. 
von Arbeit. Seine Frau Emma 
(Maria Thöny) hingegen treibt 
ihre drei Töchter Moni (Claudia 
Nigg), Vreni (Denise Yousfi) 
und Heidi (Cacilia Corrado) re 
solut zur Mithilfe auf dem Feld 
und Stall. 
Diesen stinkt dies gewaltig, 
schliesslich wären sie im hei 
ratsfähigen Alter und möchten 
gerne einen Mann abbekom 
men. Ihr Nachbar, Alois Wett 
stein (Dietmar Malin), klaut 
was das Zeug hält und möchte 
seinen leicht beschränkten 
Sohn Anton (Peter Wolfinger) 
aus erbtechnischen Gründen 
mit einer der drei ledigen Töch 
ter verkuppeln. Anton weiss 
zwar nicht so recht, was er mit 
einem Weib anfangen soll, er 
wäre schon zufrieden, wenns 
was Gutes zu Essen gäbe, aber 
wenn sein Vater meint, er solle 
heiraten, dann wirds gemacht. 
Nur ist keine der heiratswilli 
gen Töchter bereit, ausgerech 
net diesen verlausten und lei 
der «zu heiss gebadeten» Nach 
barssohn zu ehelichen. Als die- 
die eine oder andere Anzeige 
verzichtet und somit Heidis 
Herz gewinnt. Auch Dorfpoli 
zist Franz Möckli ist dem 
Schwarzfischer Jakob auf der 
Spur, mit List und Tücke der 
beiden anderen Töchter ist 
auch er bereit, die Anzeige fal 
len zu lassen. 
Für welche der beiden er sich 
dann entscheidet, ist leider 
am Schluss des Stückes offen 
geblieben also für einmal 
kein Happyend. Doktor von 
Rotz (Thomas Eberle), der 
Götte mit grosser- Erbschaft, 
verarztet den vom Baum gefal 
lenen Apfeldieb Alois und ver 
teilt zu guter Letzt seine irdi 
schen Güter gerecht unter seine 
Erben. 
Mitglieder geehrt 
Nachdem das Theaterteam 
mit viel Applaus und Geschen 
ken verdientermassen belohnt 
war, schritt der Präsident zur 
Ehrung zweier langjähriger 
Mitglieder: Erich Vogt fiir 30 
Jahre Mitgliedschaft, langjähri 
ges Vorstandsmitglied und er 
folgreicher Theaterspieler, Lan- 
desinstruktor und Komman 
dant; Hans Frick seit 25 Jahren 
bei der Freiwilligen Feuerwehr 
und fast ebenso lange Material 
verwalter, auch einige Jahre er 
folgreich als Akteur bei der 
Theatergruppe. Beiden wurde 
die Ehrenmitgliedschaft verlie 
hen. 
Zum Tanz luden dann die 
«Dreams», und eine reichhaltige 
Tombola animierte zum Los 
kauf. Als glückliche Gewinner 
wurden Gaby Banzer, Triesen, 
Caroline Schlegel, Sevelen, und 
Renaldo Beer aus Landquart er 
mittelt und mit einer Specksei 
te belohnt. 
(Bilder: Ingrid) 
ser dann nachts mit seiner La 
terne auf Brautschau kommt, 
wird ihm die Dorf-Tratschbase 
und Hausiererin Miggeli (Tina 
Frick) untergeschoben, wäh 
rend sich die Mädchen auf' 
einem Tanzabend des MGV 
amüsieren. 
Ein regelmässiger, wenn 
auch gar nicht gern gesehener 
Besuchei 1 im Hause Gämperli ist 
auch der Betreibungsbeamte 
Walter Zumbach (Renaldo 
Vogt), der sich von Heidi um 
den Finger wickeln lässt, auf 
Geehrt wurden Hans Frick (links) fiir 25 Jahre und Erich Vogt für 
30 Jahre treue Mitgliedschaß in der Feuerwehr Balzers. 
Sportliche Pfadfinderschaft 
Hallenolympiade 2000 der Pfadfinderstufe im Gymnasium 
Vergangenen Samstagnach 
mittag führten die Pfadfinder 
und Pfadfinderinnen Liech 
tensteins (PPL) ihre Hallen 
olympiade 2000 in der Turn 
halle des Liechtensteinischen 
Gymnasiums in Vaduz durch. 
Dies war der letzte Landesan- 
lass im laufenden Jahr. 
Tamara Frommelt 
Rund 50 Teilnehmer und Teil 
nehmerinnen fanden sich in 
der grossen Dreifachtumhalle 
des Gymnasiums ein, um zu 
sammen mit ihren Kollegen 
zwei Stunden 15 Posten zu 
durchlaufen, an denen jedes 
Team jeweils zehn Minuten Zeit 
hatte um Punkte zu sammeln. 
Ein Team bestand aus vier Teil 
nehmern mit einem Gruppen 
chef. 
Geschick und Wissen 
Nicht nur sportliches Ge 
schick, sondern auch Wissen 
wurde an den verschiedenen 
Posten getestet. So verband 
zum Beispiel ein Posten Sack 
hüpfen mit einem Fragequiz. 
Auch Geschicklichkeit war ge 
fragt, zum Beispiel beim Balan- 
Die strahlenden Sieger der Pfadfinder-Hallenolympiade 2000. 
und Kolleginnen verschiedene 
Posten zu durchlaufen. 
Die Kinder kamen aus allen 
Pfadfinderabteilungen des Lan 
des und vereinten sich nun hier 
zu einem kleinen sportlichen 
Wettkampf. Im Laufe des Nach 
mittags galt es innert ungefähr 
eieren oder Jonglieren. Voll auf 
ihre Kosten kamen die Sportli 
chen unter den Pfadfindern 
beim Basketball, Badminton, 
Tischtennis und Unihockey. Es 
war sicher für jeden etwas da 
bei. Am meisten Spass machte 
wahrscheinlich das Riesen- 
Trampolin, äuf dem man wirk 
lich grosse Sprünge machen 
konnte. 
Manches sah einfacher aus 
als es war. Der Posten «Bild ma 
len» entpuppte sich als schwie 
riges Unterfangen. Aufgabe der 
Teilnehmer war es, mit je einem 
Fuss, den sie in eine Schlinge 
stecken mussten, und mit ei 
nem Holzkreuz, an dem ein 
Stift festgemacht war, ein Auto 
zu malen. Hier war gute Zu 
sammenarbeit gefragt. Gerade 
Linien zu zeichnen war schier 
unmöglich, und so entstanden 
einige bizarre und lustige Bil 
der. 
Überraschungsgast 
Damit hatten die Jugendli 
chen nicht gerechnet: Am Pos 
ten «Jonglieren» erwartete sie 
der Clown Markus Büchel aus 
Balzers, den die Leitung, die al 
les sehr gut organisiert hatte, 
für diesen Anlass engagieren 
konnte. Er begeisterte mit sei 
nen kleinen Kunststückchen 
wie Jonglieren und Einradfah 
ren, und die Kinder freuten sich 
über seine lustigen Darbietun 
gen. 
Nach 150 Minuten Posten 
lauf war es Zeit für eine Ver 
pflegung der hungrigen und 
durstigen Mäuler. Keiner kam 
zu kurz, und nachdem alle satt 
waren, folgte noch die Rang- 
verkündung. Alle haben begei 
stert mitgemacht und ihr Bestes 
gegeben, doch es kann be 
kanntlich nur ein Siegörteam 
geben. Und das war die Gruppe 
der «Normalen». Aber auch die 
Zweit- und Drittplatzierten 
konnten einen Preis für ihre 
Leistungen entgegennehmen. 
Alle kamen auf ihre Kosten 
Der Waldorfbasar in Schaan begeisterte Gross und Klein 
Der von der Liechtensteini 
schen Waldorfschule organi 
sierte Waldorfbasar stellt all 
jährlich einen Tag mit vielen 
schönen Eindrücken fUr Gross 
und Klein dar. Nach den ersten 
Umbauarbeiten im Frei 
zeitzentrum Resch in Schaan 
fand der Basar heuer wieder in 
diesen Räumlichkeiten statt. 
Christine Linqg 
Im liebevoll und wunderschön 
gestalteten Freizeitzentrum 
Resch gab es vergangenes Wo 
chenende zeitweise kaum ein 
Durchkommen. Es wimmelte 
nur so von interessierten Er 
wachsenen und freudigen Kin 
dern, die den traditionellen 
Waldorfbasar besuchten. Kein 
Wunder, denn es wurde ein tol 
les Kinderprogramm geboten, 
.das allerorts leuchtende Augen 
fhervorrief. So konnten die 
: Kleinen beispielsweise Kerzen 
gestalten und Lebkuchenher 
zen verzieren. Im Werkraum 
hatten die Kinder die Möglich 
keit, unter Anleitung tolle Sa 
chen aus Naturmateralien 
selbst zu basteln. In einem wei 
teren Raum wurde eifrig Papier 
marmoriert. Daneben gab es 
Märchenerzählen und ein Pup 
pentheater. 
Marke Eigenanbau 
Während die Kinder ihr eige 
nes Programm mit vielen Über 
raschungen hatten, genehmig 
ten sich die Erwachsenen im 
gemütlichen Restaurant Kaffee 
und Kuchen oder schlenderten 
durch den Basar und machten 
sich so eine Vorstellung über 
den Betrieb in der Waldorf 
schule. Da gab es beispielswei 
se einen Stand mit Gemüse, das 
die Schüler in Eigenanbau ge 
züchtet hatten. Eine Bücherstu- 
erstehen. Mit dem Kauf von 
Wollpullovern oder Weihnachts 
engeln konnte man nicht nur 
etwas von der einmaligen Wal- 
Die Schüler der Waldorfschule boten am Basar auch diverse 
Gemüse aus Eigenanbau an. (Bild: Ingrid) 
be lud die Erwachsenen zum 
Schmökern ein, auf dem 
Flohmarkt konnten Raritäten 
entdeckt werden. Ein Stand mit 
von den Eltern hergestellten 
Produkten wie Kompott, Brot, 
Käse und vielem mehr erleich 
terte den Besuchern den Wo 
chenendeinkauf. 
Unterstützung 
Daneben gab es ebenfalls 
von den Eltern der Waldorf 
schüler kunstvoll gearbeitete 
Sachen aus Holz, Wolle und 
anderen Naturmate^alien zu 
dorfbasar-Stimmung mit nach 
Hause nehmen, sondern auch 
die Schule unterstützen, die im 
Wesentlichen von den Eltern 
selbst finanziert wird. 
Etwas Besonderes wurde am 
Sonntagmorgen geboten: eine 
Frühstücksmatinee mit der Big 
band «Swing Werk». 
Die Lehrer und Schüler der 
Waldorfschule und die Eltern 
wurden für ihren grossen Auf 
wand mit einem gelungenen 
Fest belohnt, das Jung und Alt 
einen unvergesslichen Tag be 
scherte.
	        

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