Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

Liechtensteiner Volksblatt 
Land und Leute 
Montag, 7. Februar 2000 5 
Tradition und Gemütlichkeit 
Passivkonzert des Jodelclubs Edelweiss Schaan am Samstag im Rathaussaal 
Die Schlussworte von Klaus Nigg, 
dem Präsidenten des Jodelclubs 
Edelweiss, fassen das gemütliche 
Passivkonzert des Jodelclubs 
Edelweiss treffend zusammen: Er 
dankte dem frohgestimmten Pub 
likum, das mit Applaus nicht spar 
te und das «Jodel-Klüble» mit 
Freude erfülle und ihm Kraft fürs 
neue Jahr gäbe. Die Schuhplatt 
lergruppe Hohenems gestaltete 
den Abend massgeblich mit: Sie 
waren das passende tänzerische 
Pendant zum Jodelclub. 
Patrik Kaiser 
Die Jodler durften mit dem Publikum 
interesse wahrlich zufrieden sein: Der 
festbestuhlte Rathaussaal war fast voll 
besetzt. Die sodann erklingenden Jod 
ler verstetzten die Zuhörer in die ei 
genartige Welt, die dieser Gesanges 
weise zu eigen ist. Das Publikum ge- 
noss die Ausstrahlung von Ruhe, Hei 
mat*, Natur- und Gottverbundenheit 
der Weisen und Texte. So drehten sich 
die beiden ersten Vorträge des Jo 
delclubs Edelweiss um das schöne Zu 
hause. 
In den Begrüssungsworten von Prä 
sident Klaus Nigg kam spürbar zum 
Ausdruck, dass der Jodelclub die Nähe 
zu den Zuhörern sucht und dass vor 
der Perfektion die Freude am Jodeln 
und die güte Kameradschaft steht. Er 
begrüsste die Gemeindevorstehung 
mit Hansjakob Falk und Doris From 
melt, Gemeinderäte, Delegationen des 
Vereinskartells Schaan und befreun 
deter Jodelclubs. Ganz speziell hiess er 
Gründermitglied Ludwig Jehle.der vor 
kurzem in bester Gesundheit den 91. 
Geburtstag feiern konnte sowie das 
Ehrenmitglied Franz Signer willkom 
men. 
Nach den ersten beiden Gesangvor 
trägen zog die Schuhplattlergruppe 
Die Freude am Jodeln und die gute Kameradschaft stehen beim Schaaner Jodelclub Edelweiss im Mittelpunkt. Am Samstag lu 
den die Jodler einmal mehr zum traditionellen Passivkonzert. (Bilder: Daniel Ospelt) 
Almrös'l aus Hohenems auf die Bühne. 
Jauchzend, mit Dirndl, Lederhosen und 
Kränzen bekam das Publikum einen 
bodenständigen Volkstanz mit dem Ti 
tel «Sternentanz» zu sehen. Die zweite 
Darbietung, immer in Begleitung einer 
Handorgel, bestritten nur die Männer 
der Gruppe, denn wenn es ums Schuh- 
platteln geht, sind nur sie an der Reihe. 
«Hammerschmied» hiess das Stück, 
und zum Tanz rund um den Amboss 
gehörten die Plattlereinlagen mit dem 
Patschen auf Brust, Beine und Schuh 
sohlen. Mit Witz und Charme vorgetra 
gen wurden diese Einlagen beherzt von 
den Zuschauern mit Beifall honoriert. 
Danach folgten zwei weitere Vorträge 
des Jodelclubs, in denen die Bergwelt 
und der Alphornruf besungen wurden. 
Ehrungen 
Vereinstreue wird im Jodelclub Edel 
weiss besonders gross geschrieben. 
Christian Schenk wurde für 20 Jahre 
Mitgliedschaft geehrt, und Marko Wal 
ser ging auf seine Vereinstätigkeiten ein 
und überreichte ihm als Geschenk eine 
Plumpe (Schelle). ff?rvorzuheben ist 
die Ehrung für die 50-jährige Vereins 
treue von Arthur Nigg, für die sich der 
Club auch etwas Besonderes hatte ein 
fallen lassen: Er erhielt eine Überra 
schung, an der er wirklich Freude hat, 
nämlich ein echtes Kälble! Zudem durf 
te sein Sohn, amtierender Präsident des 
Clubs, die Ehrung vornehmen, und er 
erwähnte speziell, dass Arthur Nigg 
Uber 30 Jahre jodelte und lange auch als 
Solojodler des Clubs fungierte. 
Nach der Pause, in der Lose zur at 
traktiven Tombola verkauft wurden, 
gings locker weiter mit eingestreuten 
Witzen und kleinen Geschichten. Der 
'Jbdelclub sang vom Mädchen, das die 
Buben verführte, von der Alpabfahrt 
und von der «Buremetzgete», und auch 
die Schuhplattlergruppe wartete mit 
weiteren Einlagen auf, bei denen die 
Die Geehrten: Christian Schenk für 20 
Jahre (I.) und Arthur Nigg für 50 Jahre. 
Späne beim Holzhacken sprichwörtlich 
flogen. 
Dank 
Zum Schluss rief Klaus Nigg ihren 
sängerischen Leiter Friedrich Nestler in 
ihre Mitte, der bis anhin den Chor je 
weils diskret intonierte und sich dann 
zurückzog. Der Präsident bedankte sich 
herzlich für den Einsatz des Dirigenten, 
der das Mögliche aus der Sängergruppe 
schöpft, und überreichte ihm einen 
grossen Früchtekorb. Nach der Zugabe 
und dem schönen Schlussbild mit allen 
Beteiligten spielte das Steinwand-Echo 
mit Volksmusik zum Tanz auf. 
«Zeitenwende» bildlich dargestellt 
Vernissage mit Ölbildern und Aquarellen von Herta Batliner in der Stein-Egerta 
«Zeit ist immer die Gegenwart», sagte 
Herta Batliner anlässlich ihrer am ver 
gangenen Samstagnachmittag stattge 
fundenen Vernissage, betitelt «Zeiten 
wende». Im Foyer des Hauses Stein- 
Egerta stellt die Künstlerin Ölbilder 
und Aquarelle aus, gibt zudem Einblick 
in ihr dichterisches Schaffen. 
Theres Matt 
In ihrer Vernissage-Ansprache hielt In 
grid Gappisch auch Rückblick auf die 
nunmehr zehnjährige Ausstellungs- 
Tätigkeit in der Stein-Egerta, verwies 
darauf, «wie vielfältig bunt, originell 
und anspruchsvoll das Kunstschaffen 
im Land ist». Auf die Ausstellerin ein 
gehend sagte sie, dass sie Herta Batliner 
als eine ungemein wache und interes 
sierte Frau kennenlernte, nicht nur in 
Richtung Malerei, auch auf vielen an 
deren Gebieten. 
Vielseitig interessierte Künstlerin 
«Herta Batliner will entdeckt wer 
den - denn sie hat viele Seiten, bei de 
nen es sich lohnt, auf Spurensuche zu 
gehen» sagte die Rednerin. Schon in 
früher Jugend zeigte sich ihr Malta 
lent, dazu kam ihre grosse Lese-Lei- 
denschaft, die Fantasie und Kreati 
vität beflügelten. Ihr Rüstzeug zur 
Malerei holte sie sich in der Kunst 
schule von Anton Ender; später folg 
ten Seminare in Österreich, Frank 
reich, Deutschland und Indien. Die 
Künstlerin engagiert sich zudem für 
kirchliche, ökumenische und soziale 
Belange, hat sich in verschiedenen 
Sprachen weitergebildet. Regelmäs 
sig besuchte Herta Batliner Kurse und 
Vorträge der Erwachsenenbildung, 
nimmt derzeit an einer Vortragsreihe 
Uber klassische Mythologie teil, 
schrieb sich in ein Seminar über die 
Entwicklung der Malerei und Plastik 
Herta Batliner ist eine vielseitig interessierte Künstlerin. Derzeit stellt sie ihre Bilder 
in der Stein-Egerta in Schaan aus. (Bild: Ingrid Delacher) 
in den verschiedenen Epochen ein. 87-jährige Künstlerin in ihrem Pen- 
Vorbildlich, mit welcher Intensität die sionistinnen-Alltag steht. 
Beeindruckende Ölbilder und 
Aquarelle 
Zwei grosse Ölbilder, die sich mit 
dem Phänomen Zeit befassen, stehen 
im zentralen Blickfeld, lassen auf Ent 
deckungsreise gehen. Symbole aus der 
Antike, Mythologie und Astronomie 
offenbaren sich. Zeiteinheiten, nach 
Mond- oder auch Sonnenjahren be 
rechnet, lassen sich erkennen, wie auch 
Zahlen, Monatsnamen andeutend. Ver 
schiedene Tierkreiszeichen sind ver- 
sinnbildet. Eine grosse Gestalt, weder 
Mensch noch Vogel, erinnert an den 
Sonnengott der alten Ägypter. 
Weitere Exponate sind leichter 
durchschaubar 
Neben zwei Ölgemälden, Städte er 
kennen lassend, bilden bemerkenswer 
te. Aquarelle Anziehungspunkte. Ein 
Bild aus dem Waldviertel besticht mit 
starken Farbtönen, während die ruhige 
Szenerie am Dal-See in Indien durch 
verhaltenes Farbenspiel spricht. 
Herbstliche Lichtfülle belebt eine Hü 
gellandschaft und die Vaduzer Schloss 
strasse, während die mit «Kirche im 
Frost», «Silbervogel» und «Rustico» be 
titelten Aquarelle in Blautönen Aus 
druck finden. Zwei Stilleben mit Glä 
sern und Karaffen - Erdfarben als 
Grundton - stehen in ihrer Aussage 
kraft im Gegensatz zum ruhigen, farbi 
gen «Stilleben mit Zitrone». 
Frohmachende Begegnung 
Grosse Aufmerksamkeit bei den vie 
len Vernissage-Gästen zog Dominik 
Batliner, ein Enkel der Künstlerin, mit 
seinen gekonnten Darbietungen auf 
der Querflöte auf sich. Dass Herta Bat 
liner sich auch in Worten klar und offen 
auszudrücken weiss, ist aus ihren enga 
gierten Leserbriefen bekannt. Ihre tief 
gründigen Beobachtungen, Mensch 
und Natur umfassend, drückt sie auch 
in Gedichten aus, weiss lebendig und 
anschaulich ihren Gedanken Ausdruck 
zu geben. Eine kleine aufgelegte Bro 
schüre gibt Einblick in ihre dichteri 
schen Aussagen; Die Ausstellung «Zei 
tenwende» ist bis zu den Osterferien 
geöffnet. Nähere Auskunft gibt Herta 
Batliner, Tel. 232 25 93. 
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