32 Freitag, 17. November 2000
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Liechtensteiner VOLKSBLATT
NACHRICHTEN
Schwarz
gebrannter
Schnaps: 51 Tote
NAIROBI: In Kenia sind
nach dem Konsum von ille
gal gebranntem Schnaps
mindestens 51 Menschen
gestorben. Viele andere
seien erblindet, und insge
samt 174 Menschen lägen
im Spital, teilte die Polizei
mit. Die Opfer hatten alle
schwarz gebrannten Alko
hol getrunken, der in den
Trinkhallen der Elendsvier
tel Nairobis ausgeschenkt
wird. Zwölf Frauen seien
verhaftet worden, weil sie
den Schnaps verkauft hät
ten, sagte ein Polizeispre
cher weiter.
Möglicherweise
156. Todesopfer
gefunden
KAPRUN: Fünf Tage nach
dem verheerenden Brand
unglück im Kitzsteinhorner
Gletscherbahntunnel haben
die Ermittler im ausge
brannten Zug der Unglücks
bahn möglicherweise noch
ein 156. Todesopfer ent
deckt. Am Mittwochabend
wurde der Rumpf eines Kör
pers unter den Trümmern
der ausbrannten Bergseil
bahn entdeckt, teilte
Bezirkssprecherin Judith
Rainer in Kaprun mit.
Ariane 5-Rakete
mit vier Satelliten
an Bord gestartet
KOUROU: Eine europäische
Trägerrakete des neuen Typs
Ariane 5 ist kurz nach zwei
Uhr Schweizer Zeil mit vier
Satelliten an Bord vom
Weltraumzentrum Kourou
in Französisch-Guyana ge
startet. Etwa 42 Minuten
nach dem Start sollen die
Satelliten ausgesetzt wer
den. Wegen einer Panne
war der Start um 24 Stun
den verschoben worden. Mit
insgesamt mehr als 6,3 Ton
nen Nutzlast hat die neue
Ariane 5-Trägerrakete ein
Rekord-Gewicht in den
Weltraum transportiert.
Schweres Erd
beben erschüttert
Papua-Neuguinea
TOKIO: Ein schweres Erdbe
ben hat am Donnerstag
Papua-Neuguinea erschüt
tert. Das Beben, das sich um
6.15 Uhr (MEZ) ereignete,
habe eine Stärke von 8,0
auf der Richter-Skala er
reicht, teilte das Metereolo-
gische Institut in Tokio mit.
Demnach lag das Epizen
trum nahe des Bismarck-
Archipels im Pazifik. Über
Opfer wurde zunächst
nichts bekannt. Die Behör
den auf den nördlichen
Marianen-lnseln gaben
Flutwellenwarnung heraus.
Auch auf anderen Pazifikin-
selti wurde^Alarm ausgelöst.
Millionenschäden bei Bränden
Andeer: Wohnhäuser beschädigt und Ställe zerstört - Wyssachen: Restaurant stark beschädigt
ANDEER/WYSSACHEN: Bei
zwei Grossbränden ist in
der Nacht auf Donnerstag
Schaden von drei Millio
nen Franken entstanden.
In Andeer (GR) wurden
drei Wohnhäuser stark be
schädigt und drei Ställe
zerstört. In Wyssachen
(BE) beschädigte das Feuer
ein Restaurant. Menschen
wurden keine verletzt.
Gemäss einer Mitteilung der
Bündner Kantonspolizei war
der Brand in Andeer kurz nach
21.00 Uhr in einem der drei an
einander gebauten, leer stehen
den Ställe ausgebrochen. Die
Anwohner konnten die Häuser
rechtzeitig verlassen und die
Feuerwehr alarmieren. Das
Feuer breitete sich schliesslich
auf sechs Gebäude aus. Um
den Grossbrand zu bekämpfen,
wurden alle verfügbaren
Löschequipen aus der ganzen
Region aufgeboten. Rund 130
Mann standen im Einsatz, um
ein Übergreifen des Feuers auf
weitere Gebäude zu verhindern.
Gegen 4.00 Uhr konnte das
Feuer gelöscht werden. Die
Brandursache war vorerst nicht
bekannt. Die Polizei schloss
aber nicht aus, dass in einem
der mit Holz belegten Ställe
Asche unfachmännisch ent
sorgt wurde und in der Nacht
den Brand auslöste. Der ent
standene Schaden wird auf
zwei Millionen Franken ge
schätzt.
Ein Sachschaden von rund
einer Million Franken entstand
beim Brand einer Gastwirt
schaft ausserhalb von Wyssa
chen (BE). Das Feuer brach in
der Nacht zum Donnerstag aus
zunächst ungeklärten Gründen
im Bereich des Säiis aus. Ein
Bewohner der Wirtschaft «Rog
gengratbad» hatte gegen 03.30
Uhr einen Brandgeruch wahr
genommen. Er habe erfolglos
versucht, das Feuer mit einem
Feuerlöscher zu bekämpfen.
Das Feuer konnte sich im Ober-
und Dachgeschoss des im Bau
ernhausstil erbauten Gebäudes
rasch ausbreiten. 110 Feuer
wehrangehörige brachten den
Brand schliesslich unter Kon
trolle.
Millionenschäden verursachten Brände in der Schweiz. Im bündnerischen Andeer wurden drei Häu
ser stark beschädigt. Die Ursachen für die Feuersbrünste sind noch unklar. (Bild: Keystonej
Skistationen rüsten zum
Saisonauftakt
Gute Pistenbedingungen in der südlichen Schweiz
BERN: Dank der teilweise
dicken Schneedecke in den
Schweizer Alpen rüsten die
Wintersportorte zum Sai
sonauftakt. Vor allem Ski
stationen in der südlichen
Schweiz melden gute Pisten
bedingungen. Die Wetterprog
nosen fürs Wochenende sind
allerdings zwiespältig. Im
Südosten werden wieder hef
tige Schneefälle erwartet.
Am meisten Schnee liegt dank
der ergiebigen Niederschläge
anfangs dieser Woche im Tes-
sin, Engadin, Gotthardgebiet
und in den Bündner Alpen. Auf
2000 Meter Höhe wurden am
Donnerstag Schneehöhen zwi
schen 80 und 120 Zentimeter
gemessen, wie das Eidgenössi
sche Institut für Schnee- und
Lawinenforschung (SLF) in Da-
vos mitteilte. 50 bis 80 Zenti
meter wurden im südlichen
Wallis gemessen, etwas dünner
ist die Schneedecke im Berner
Oberland und in der Zentral
schweiz. Die Schneefälle hätten
einige Skistationen im Kanton
Graubünden veranlasst, ihren
Saisonauftakt vorzuverlegen,
sagte die Sprecherin vom Bünd
ner Tourismusverband, Dolores
Mark, auf Anfrage. Auf dem
Davoser Jakobshorn seien die
Pisten für das Wochenende
präpariert worden, ebenso in
Savognin und San Bernadino.
Weitere Skistationen befänden
sich in den Startlöchern. «Wenn
es viel Schnee gibt, machen
plötzlich alle auf», sagte Mark.
Die Wetterprognosen verspre
chen zumindest für die östli
chen Landesteile und Südbün
den erneut ergiebige Schneefäl
le, wie Frank Tschirky vom SLF
in Davos sagte. Bis zu 50 Zenti
meter Schnee könnten am Frei
tag und in den folgenden Tagen
fallen. Die in der gesamten
Schweiz ohnehin schon erhebli-
che'Lawinengefahr werde somit
noch grösser. Vom Skifahren
abseits der Pisten riet Tschirky
dringend ab. Für Tourengänger
seien die Verhältnisse auch an
gesichts der unsicheren Wetter
prognose gefährlich. Sicherere
Verhältnisse und 50 Kilometer
Loipen treffen dagegen
Langläufer im Engadin an, wie
Schweiz Tourismus mitteilte.
Nicht schlecht sind die
Schneebedingungen auch im
Wallis, wie die Sprecherin von
Wallis Tourismus, Sandra Ritz,
sagte. Neben Zermatt und Saas
Fe, welche den Betrieb schon
aufgenommen haben, planen
für dieses Wochenende auch
Champery, Verbier und Crans-
Montana ihren Saisonstart.
Ausser in Les Diablerets bleiben
im Berner Oberland dagegen
die Skistationen geschlossen.
Endgültiges Aus für
Raumstation Mir
Im Februar wird sie im Pazifik versenkt
MOSKAU: Die veraltete russi
sche Raumstation Mir muss
endgültig dem neuen Him
melskörper ISS weichen. Zu
ihrem 15. Geburtstag soll Mir
Ende Februar im Pazifik ver
senkt werden, beschloss die
russische Regierung.
Der Weiterbetrieb der oft von
Pannen geplagten Station sei
zu unsicher, sagte der General
direktor der russischen Raum
fahrtagentur, Juri Koptew, nach
der Regierungssitzung. Der Zu
stand sei so schlecht, «dass je
des Bordsystem zu jeder Zeit
versagen könnte».
Ende Januar solle letztmals
ein Raumtransporter mit Treib
stoff zur Mir fliegen, um den
kontrollierten Absturz am 27.
oder 28. Februar im Pazifik bei
Australien einzuleiten, sagte
Koptew. Alle Versuche der rus
sischen Raumfahrt in den ver
gangenen Monaten, im In-
oder Ausland Geld für die Mir
aufzutreiben, erwiesen sich als
vergeblich.
Eigentlich sollte die Raumsta
tion bereits in diesem Frühjahr
versenkt werden, doch Russland
schickte von April bis Juni noch
eine Besatzung zur Mir.
Dieser Flug wurde von der
US-Raumfahrtbehörde NASA
kritisiert, weil er Transportka
pazitäten band, die beim Auf
bau der Internationalen Raum
station (ISS) fehlten. Das Gross
projekt, an dem sich 16 Natio
nen beteiligen, hat sich wegen
russischer Finanzprobleme be
reits zwei Jahre verzögert.
Die russische Raumfahrt
behörde musste letztes Jahr
einen Treibstoff-Transporter
zur Mir schicken, «um zu ver
hindern, dass sie schon im De
zember herunter fällt», sagte
Koptew.
Kampfhundehal
ter rastet aus
MAGDEBURG: Weil ihm das
Ordnungsamt seine beiden
Rottweiler wegnehmen woll
te, ist ein 35-Jähriger am
Donnerstag in Magdeburg
völlig ausgerastet. Wie die _
Polizeidirektion ., mitteilte,
packte der Mann bei Erschei
nen der in Begleitung^derPo-.
lizei erschienenen : Beamten
plötzlich seine zehn Monate■*
alte Tochter, flüchtete auf das
Dach des Hauses uhd äroht^j
das Kind in die Tiefe zu wer-\
fen. Zwar gelang es der Poll- -;
zei nach einer Weile, den -'
Wütenden zu beruhigen und .
ihn dazu zu bewegen, die
Tochter der Mut}erzuübejv
geben, doch War £r weiterhin'
nicht bereit, die Rottweiler
herauszugeben. Die Beamten.
mussten ihn schliesslich mit ';
körperlicher Gewalt dazu
zwingen und brachten die
Hunde in ein Tierheim. •
Fergie zieht es in die Schweiz
Die Prinzessin von York will Wohnsitz in der Schweiz
-i »Mai« te l|
Sarah Ferguson zieht es in die Schweiz. Die Prinzessin von York plant ihren Umzug in ein Wohnhaus
mit 8000 Quadratmetern Fläche, welches zur Zeit noch renoviert wird. Es wurde von Fergieför den
Preis von 1,3 Millionen Franktn erworben. Die Renovationskosten sollen sich äuf weitere 4 Millionen
Franken belaufen. (Bild: Keystone)
Kinderschänder
hinter Gittern
«AARAU; Das; Asagauer Ober-
gericht "bat, ÜaV'lehemaligen
Primarlehrer"und Trainer des
Satus-Tumvereins Möriken,
.Köbi F., zu 3 '/< Jahren Zucht
haus verurteilt Die Verteidi-
-gefordeitlm Mai 1999 hatte
■ der 40-jährige Familienvater in
; erster Instanz Vom Bezirksge
richt Laufenburg 3 'fi Jahre
Züchthaus wegen mehrfacher
sexueller; Nötigung in fünf so
wie sexuellen Handlungen mit
'(KJhdemin zwei Fällen kassiert
Das Obentericht-blieb in sel
tnem ÜrtpUimidjel Monate un-
'ter dies^Sträfinass. Es sprach
;' den Angeklagten der sexuellen
; Nötigung in fünf Fällen und
i'der sexuellen Handlungen mit
1 Kindern in drei Fällen schuldig.
Als besonders schwer beul
te das Gericht die spezIeUe Ver
trauensstellung des Angeklag-