Liechtensteiner VOLKSBLATT
EXTRA
Mittwoch, 15. November 2000 23
Die Pokemon sind los - Kids wollen sie alle
Kinotipp: Disneys «Dinosaurier»
Sasha hat einen Doppelgänger
Konzerte, Klatsch und Radio L «Top 10»
Die Pokemon sind los
Wie ljange wird das Pokemonfieber noch andauern?
Einige Mädchen und Bu
ben sitzen nach der Schu
le vergnügt auf dem Pau
senhof und tauschen Po-
kemon-Sammelkarten aus.
Sie können die Karten
fast nicht mehr halten, so
viele haben sie bereits ge
sammelt. Wer kennt sie
nicht, die bunten und wit
zigen Pokemon-Monster.
Manuela Schäcllcr
«Pikachu, Nidorino, Glurak,
Rattikarl, Pixi, Pummeluff,
Blutzuck. Mauzi, Kadabra, Slei-
ma, Aquana, Mew...», zählen
die beiden Mädchen Sibylle Ott
und Waiana Hoderer aus
Schaan auf. Sie sind riesige Po-
kemonfansund können fast al
le Namen auswendig. «Als alle
anfingen die Pokemons zu
sammeln, fingen wir auch an»,
erzählen die Zwei.
Wo man hingeht sind sie prä
sent, die Pokemon. In den
Spielwarengeschäften, Papete
rien, Kleidergeschäften, Schuh
geschäften, ja sogar die Fahr
radhändler werben mit den
putzigen Kerlchen. Vor unge
fähr einem halben Jahr ging es
los, das Pokemonfieber. Nach
selbst soll es keine Probleme
geben. «Die Lehrer haben die
Situation gut im Griff. Sie sa
gen den Schülern, dass sie ihre
Pokemons in der Tasche behal
ten sollen und das wird auch
eingehalten», erklärt der Schul
psychologe Beat Manz.
Es werden immer mehr
Pokemon ist im marketing
technischen Bereich eine abso
lute Sensation. Noch kein Com
puterspiel zuvor war so erfolg
reich gewesen. Noch kein Spiel
zuvor hat sich über so viele
Medien erstreckt. «Aber auch
sonst wird sehr viel gekauft,
besonders die Sammelkarten»,
berichtet Nadja Vögel, die im
«Mikkado» in Vaduz arbeitet.
Tauschen und Sammeln von Pokemonkarten ist der absolute Trend bei
tonin kennen die Namen fast aller Pokemon auswendig.
dem der Kinofilm «Pokemon
der Film» startete, hatte die
Bombe eingeschlagen. Die Kin-
Es gibt mittlenveile bereits über 250 Pokemon und es werden noch
mehr. Diese Marketingstrategie fördert das Pokemonfieber.
der wollten auch so ein Poke-
mon-Monster besitzen und Po-
kcmon-Meister, wie ihr Vorbild
Ash Ketchem, werden. Ash ist
der Junge der im Kinofilm ein
Pokemon-Meister ist und mit
seinem Freund Pikachu gegen
andere Pokemons kämpft.
Keine günstige
Angelegenheit
Für die Eltern ist es nicht ein
fach. Viele Kinder setzen alles
daran, dass sie Pokemonartikel
bekommen. Und wenn man be
denkt, dass ein elfer Pack Sam
melkarten 5.90. Franken kostet,
ist das keine günstige Angele
genheit. In Japan hat das Poke
monfieber bereits vor fünf Jah
ren begonnen, denn bekannt-
den Kids. Linus, Sonja und An-
(Bilder: manu)
lieh kommen die Pokemons aus
Japan. Die Idee des Pokemon
stammt aus der Kindheit des
Erfinders. In seiner Freizeit
sammelte er verschiedene Kä
ferarten und Hess sie gegenein
ander kämpfen. Das Prinzip
blieb, die Charaktere änderten
sich: aus Käfern wurden virtu
elle Minimonster (Pokemon»
pocket monster, in deutsch Ta
schenmonster), die alle auf ihre
spezielle Art und Weise nied
lich sind.
Keine Probleme in der
Schule
Vor und nach der Schule tau
schen die kleinen Pokemonfans
wie versessen die Sammelkar
ten aus. Doch in der Schule
Der gelbe Pikachu erobert die
Herzen aller Kinder.
«Ich denke auch, dass das Poke
monfieber sicher noch ein Jahr
andauert. Denn es kommen im
mer wieder neue Kreationen
auf den Markt», erzählt Nadja
Vögel weiter. Im Oktober ka
men gerade die neuen «Fusil-
Pokemon» raus. Es gibt mittler
weile bereits über 250 Pokemon
und es werden noch mehr. Und
wenn an Weihnachten der Ki
nofilm «Pokemon 2 - Die
Macht des Einzelnen» startet,
stürmen die Kinder bestimmt
ein zweites Mal die Kinos.
Sasha hat einen
Doppelgänger
Der deutsche ' Mädche'n-
schwarm Sasha hat einen
britischen Doppelgänger. DJ
Sasha ist zurzeit in Grossbri
tannien mit dem Song
«Scorchio» erfolgreich. Auf
den deutschen Sasha sei er
erst durch amerikanische
Freunde aufmerksam ge
macht worden. «Ich hatte
keine Ahnung, dass er so ein
grosser Künstler ist.» Die
Plattenfirmen der beiden
Musiker haben sich aber in
zwischen geeinigt Der deut
sche Sasha bleibt in Deutsch
land und Österreich Sasha, in
den USA wird er künftig un
ter dem Namen Sasha. Alex
ander veröffentlichen. Der
britische DJ Sasha darf sich
in Grossbritannien, den USA
und in Asien weiter DJ Sasha
nennen. So ganz glücklich ist
er mit dieser Lösung trotz
dem nicht: «Wenn das noch
mehr Durcheinander geben
sollte, muss ich einen ande
ren Namen für meine Musik
verwenden.»
Disney lässt die Giganten stampfen
Spektakulärer Trickfilm «Dinosaurier» läuft an
Wenn es je gelingen sollte, Di
nosaurier wieder zum Leben
zu erwecken, wird Hollywood
wackeln. Denn die späten
Nachfahren der vor ungefähr
65 Millionen Jahren ausge
storbenen Giganten werden
sicher mal jenen Ort besuchen
wollen, der seit einigen Jahren
so glänzende Geschäfte damit
macht, die Herrscher der Vor
zeit auf den Leinwänden der
Welt zu präsentieren.
Wolfgang Hübner
Ein neuer Höhepunkt dabei ist
die Walt-Disney-Produktion
«Dinosaurier». Wir werden da
bei aber nicht, wie in Steven
Spielbergs «Jurassic Park», den
Zusammenstoss zwischen
Mensch und Bestie erleben.
Vielmehr führt uns der fast
vollständig computeranimierte
Trickfilm in ein Erdzeitalter, in
dem noch überhaupt nichts auf
die kommende Karriere des Ho
mo sapiens hindeutete. Damals
nämlich regierten unum
schränkt die verschiedenen
Abarten der Dinosaurier unse
ren Planeten. Im Mittelpunkt
des Films steht, wie könnte es
aus dem Hause Disney auch
anders sein, ein liebenswerter
Vertreter der Familie der Iguan-
odon-Saurier namens Aladar.
Ausgewachsene Exemplare
dieser speziellen Variante wa
ren bis zu fünf Tonnen schwer
und massen zehn Meter Länge
und fünf Meter Höhe. Kurzum:
Sie besassen die richtigen Di
mensionen für die grossen
Leinwände in den modernen
Multiplex-Palästen. Der Film
erzählt die Geschichte der
Kindheit und Jugend dieses
Aladar vor dem Hintergrund ei
nes dramatischen Geschehens,
das für dqs fast abrupte Ver
schwinden der Dinosaurier von
der Erde gesorgt haben dürfte:
Vor. 65 Millionen Jahren näm
lich schlug ein Meteorit von
zehn Kilometer Durchmesser
auf die Oberfläche unseres Pla-
Der neue Disneyfilm verzaubert mit liebenswerten Giganten.
neten ein und sorgte für eine
ökologische Katastrophe un
vorstellbaren Ausmasscs. Es
war wohl der Anfang vom En
de der 155 Millionen Jahre
währenden Saurier-Epoche.
Disney wäre nicht Disney,
würde es nicht auch diesem un
geheuren Drama der Vorzeit ei
ne Geschichte abgewinnen, die
für Alt und Jung gleich gut
konsumierbar ist. Und so ist
dieser Pflanzen fressende Riese
Aladar, der noch im Ei bei einer
putzigen Kleinaffenfamilie im
Urwald landet und in deren
Mitte heranwächst, ein liebens
werter Geselle.
NACHRICHTEN
Konzerte
TIC TAC TOE
Fr. 24. November 2000
Z7, Pratteln
ROBBIE WILLIAMS
So. II. März 2001
Hallenstadion Zürich'
TOM JONES
Fr. 23. März 2001
Hallenstadion, Zürich
DJ BOBO
So. 22. April 2001
Hallenstadion, Zürich
Grossartige
kleine Band
Rund 30 Jahre nach ihrer
Auflösung präsentieren sich
die Beatles im Internet und
mit einer neuen Platte. Am
Montag startete die Website
www.thebeatles.com,
gleichzeitig kam auch die
neue Beatles-CD «1» mit al
len ihren 27 Nummer-Eins-
Hits auf den Markt. Paul
McCartney sagt: «Die Beat
les waren immer eine gros
sartige kleine Band. Nicht
mehr, nicht weniger.»
Madonna - Video
premiere
Immer und immer wieder
hören wir die Frage. Wann
ist es endlich soweit? Wann
gibt's den neuen Madonna-
Clip zum Song «Don't teil
me»? Bei dem Track handelt
es sich um die zweite
Singleauskopplung aus Ma-
donnas Erfolgsalbum «Mu-
sic». Das Warten hat fast ein
Ende, denn die Videopre-
miere gibt's am 20. Novem
ber - ab 14.00 Uhr bei Sel-
ect MTV.
Radio L «Top 10»
RADIO^L
LIECHTENSTEIN