Liechtensteiner Volksblatt
R EGI0 N
Samstag, 5. Februar 2000 27
Nachrichten
Feng-Shui: Bewusst
leben und wohnen
BUCHS: Feng-Shui ist eine Harmonielehre, wir
können mit Feng-Shui den Energiefluss unserer
Wohnung bzw. unseres Hauses und Arbeitsplat
zes erkennen. Ein optimales Energieniveau und
ein harmonischer Energiefluss beeinflussen das
Ambiente der Räumlichkeiten und schaffen ei
ne vorteilhafte Atmosphäre, die unser Wohlbe
finden unterstützt und sich günstig auf die all
gemeine Lebens- und Arbeitssituation aus
wirkt. Der Einführungskurs umfasst folgende
Themen: Kurze Einführung in die spirituelle
Philosophie des Feng-Shui. Wie funktioniert
Feng-Shui? Erklärung der einzelnen Bereiche
des Bagua und einzeichnen in den eigenen
GrUndriss der Wohnung. Wie können wir unse
re Wohnung bzw. unseren Arbeitsplatz harmo
nisch gestalten? Wo finden wir in unserer Woh
nung unseren Kraftplatz?
Der Kurs dauert sechs Abende, jeweils 1,5 Stun
den, im Berufsschulzentrum Buchs, BZB. Kurs
beginn: 10.2.2000 um 19 Uhr. Information und
Anmeldung: Bettina Stöckli, Schützenweg 24,
9470 Buchs. Tel: 081/756 72 18. (Eing.)
Gegen Rettungswagen
geknallt
ST. GALLEN: Weil ein Lernfahrer auf dem St.
Galler Kantonsspitalareal wegen eines entge
genkommenden Lastwagens erschrak, vergass
er zu bremsen. Der Wagen rollte rückwärts und
knallte gegen einen stillstehenden Rettungswa
gen. Laut Polizeiangaben vom Freitag entstand
mässiger Sachschaden. Verletzt wurde niemand.
Junge Tschechen we
gen Mordes verurteilt
LINDAU: Das Landgericht Kempten hat am
Freitag zwei tschechische Jugendliche wegen
Mordes an einer Frau in Lindau am Bodensee
urtd schweren Raubes zu langjährigen Haftstra
fen verurteilt. Der 17 Jahre alte Junge muss für
acht Jahre und sechs Monate, seine 15-jährige
Freundin für acht Jahre in Jugendhaft. Die Tee
nager hatten vor einem Jahr die 60-jährige Ver
mieterin ihrer Ferienwohnung mit mehreren
Messerstichen getötet und beraubt. Die beiden
hatten die Tat gestanden und als Motiv Geld
mangel angegeben. Der Staatsanwalt hatte die
im Jugendstrafgesetz vorgesehen Höchststrafe
von zehn Jahren Haft für die Teenager gefor
dert. Die Verteidiger hatten auf höchstens sechs
Jahre Haft für ihre Mandanten plädiert. Am En
de des Prozesses entschuldigte sich das Pärchen
für den Mord.
«Geisterfahrerin» ver
ursacht Sachschaden
HERISAU: Bei einer «Geisterfahrt» hat eine
Frau zwischen Hundwil und Herisau Sachscha
den von rund 20000 Franken verursacht. Wegen
einer Unterzuckerung realisierte die Frau nicht
mehr, dass sie ihr Fahrzeug nicht korrekt lenkte.
Wie die Polizei weiter mitteilte, war die Frau am
Freitagmittag mit ihrem Wagen von Haslen
über Hundwil nach Herisau unterwegs. Im ver
lauf der Fahrt muss bei der zuckerkranken Frau
eine Unterzuckerung eingetreten sein. Sie
konnte ihr Fahrzeug nicht mehr korrekt lenken.
Wegen ihres Gesundheitszustands realisierte
sie dies aber nicht. Zwischen Hundwil und Heri
sau geriet sie mehrmals über den rechten Fahr
bahnrand und rasierte einige Strassenpfähle
um. In Herisau, in der Nähe ihres Wohnorts, be
schädigte sie noch ein parkiertes Auto und ein
abgestelltes Mofa. Während ihrer Fahrt verletz
te sie niemanden. Der angerichtete Sachscha
den wird jedoch mit 20000 Franken beziffert.
Der Frau wurde der Fahrausweis eingezogen.
1,7 Millionen Glimm
stengel geschmuggelt
FELDKIRCH: Vorarlberger Zöllner haben in
Feldkirch über 1,7 Millionen Zigaretten be
schlagnahmt. Die über 8600 Stangen wurden
nach einem Hinweis aus der Bevölkerung schon
im Oktober 1999 in einem «Zwischenlager» in
Feldkirch entdeckt. Der Erfolg gegen den inter
nationalen Zigarettenschmuggel wurde wegen
langwieriger Ermittlungen erst am Freitag von
der Finanzlandesdirektion für Vorarlberg be
kannt gegeben. Es handelt sich um die grösste je
in Vorarlberg beschlagnahmte Menge. Nach
dem bisherigen Stand der Ermittlungen wurde
die illegale Ware aus Slowenien über Spielfeld
nach Österreich geschmuggelt und dürfte für
Grossbritannien bestimmt gewesen sein.Wer
hinter den Schmuggeltransporten steht, konnte
noch nicht genau eruiert werden.
Archäologie und Volkskunst
aus Dagestan
Das Vorarlberger Lindesmuseum zeigt eine Sonderausstellung vom 12. Februar bis zum 9. April 2000
Dagestan, das «Land der Ber
ge», ist eine Republik der russi
schen Föderation und liegt
zwischen Kaspischem Meer
und Kaukasus. Die Landschaft
ist geprägt von Gebirge, Step
pe und Küste. Das Land an der
Grenze zwischen Europa und
Asien zählt 2,5 Millionen Ein
wohner, die verschiedenen
Volksgruppen angehören. Ins
gesamt sprechen 35 Nationa
litäten in Dagestan ihre eigene
Sprache, zehn davon werden
auch in den Schulen unterrich
tet. Die Verkehrssprache ist
russisch.
Die Bevölkerung von Dagestan lebt
zu zwei Dritteln in ländlichen Ge
bieten, eine grosse Zahl der Dörfer
geht auf bis zu 3000 Jahre alte Grün
dungen zurück. Die Familie und der
Clan sind die wichtigsten sozialen
Einheiten. Der grösste Teil der Be
völkerung ist moslemischen Glau
bens, der Alltag wird durch den Is
lam geprägt.
Die Ausstellung im Vorarlberger
Landesmuseum führt den Besucher
durch viele Jahrtausende dagestani
scher Geschichte. Das älteste Expo
nat ist eine zu einer Schüssel umge
arbeitete Gelenkpfanne eines
Mammuts aus dem Jungpaläolithi-
kum, sie wurde vor ca. 40000 Jahren
Dagestan in alten Fotografien: Bergbewohner aus dem DorfKikuni.
geschaffen 1 . Die gezeigten Werkzeu
ge und Waffen aus Knochen, Stein
und Metall zeichnen die Entwick
lung der handwerklichen und tech
nischen Fähigkeiten der Bewohner
dieses kargen Landes durch die ver
schiedenen Epochen nach. Grosse
Bedeutung gewann die Verarbei-
Neuer Termin im Mai 2001
Das erste Outdoor & Bike Festival in Friedrichshafen verschoben
FRIEDRICHSHAFEN: Die Idee
ist nach wie vor faszinierend, das
Konzept findet grosse Resonanz in
der Outdoor- und Fahrradbranche.
TVotzdem hat sich die Messe Fried
richshafen dazu entschlossen, das
Outdoor & Bike Festival, ursprüng
lich vom 13. Jbis 16. April 2000 auf
dem Messegelände in friedrichsha-
fen geplant, auf Mai 2001 zu verle
gen.
«Wir benötigen gegenwärtig noch
ein wenig Zeit», informiert die Mes
seleitung jetzt alle Outdoor- und Bi-
kefans, die sich schon auf das Festi
val gefreut haben. Es soll schliess
lich eine «runde Sache» werden,
teilt das Messe-Team mit, «auch die
Outdopr-Branche sollte komplett
an Bord sein und ihre Neuheiten
und Produkte präsentieren sowie
Test- und Mitmachmöglichkeiten
anbieten.»
«Wir wollen den grösstmöglichen
Informations- und Spassfaktor für
unsere Besucher garantieren», be
gründet die Messe Friedrichshafen
die Verlegung um ein Jahr.
«Im Wonnemonat Mai gibt es
schliesslich noch viel mehr Gele
genheiten, zum wirklichen Outdo-
or-Erlebnis. Das Messe-Freigelände
kann optimal genutzt werden und
Umstrittene
Wehrmachtsausstellung
BREGENZ: Die umstrittene
«Wehrmachtsausstellung» des
Hamburger Instituts für Sozialfor
schung soll nun doch in Vorarlberg
gezeigt werden. Der genaue Termin
wird aber erst dann festgelegt, wenn
die Schau wissenschaftlich überar
beitet ist.
«Gerade die Diskussionen um die
Regierungsbildung zeigen, wie not
wendig Osterreich eine kritische
Auseinandersetzung mit der eige
nen Vergangenheit braucht- und
dass eine klare Haltung zu den Ver
brechen des Nationalsozialismus
Voraussetzung für die Glaubwür
digkeit ist», erklärt die Plattform für
die Ausstellung «Vernichtungs
krieg. Verbrechen der Wehrmacht
1941 bis 1944» Der Vorarlberger
Plattform gehören Historiker, eine
Lehrer- Initiative, das Jüdische Mu
seum Hohenems, die Pax Christi
Bewegung, verschiedene Kulturver
anstalter und die Grüne Bildungs
werkstatt an. Nach anfänglicher
Skepsis stimmte die Landesregie
rung 1999 schliesslich zu. Als die
Fehler in der Ausstellung bekannt
wurden, zog sie. ihre Billigung
bis zur Klärung der Vorwürfe
zurück.
Die Ausstellung, die bereits in ei
nigen Städten in Deutschland und
Österreich gezeigt worden ist, hatte
im vergangenen Herbst für heftige
Diskussionen und massive Kritik
gesorgt. Polnische und ungarische
Historiker hatten festgestellt, dass
nicht alle in der Ausstellung gezeig
ten Dokumente korrekt zugeordnet
sind. Auf einigen Bildern werden
Verbrechen von Angehörigen des
sowjetischen Staatssicherheitsdien
stes gezeigt und nicht wie im Text
angegeben, Verbrechen der deut
schen Wehrmacht.
Massive Vorwürfe gegen die Aus
stellungsorganisatoren waren die
Folge. Der Leiter des Hamburger
Institutes für Sozialforschung, Jan
Philipp Reemtsma, gestand Fehler
ein und kündigte eine Zwangspause
an, in der die Ausstellung überarbei
tet werden sollte. Die wissenschaft
liche Überarbeitung der Ausstel
lung werde im April abgeschlossen
tung von Ton zu Töpferwaren sowie
die Metallverarbeitung, die wunder
schöne Schmuckstücke hervor
brachte. Unter den Textilarbeiten
sind besonders die Seidenstickerei
en sowie die Teppiche hervorzuhe
ben, die für den häuslichen und ritu
ellen Gebrauch hergestellt werden.
Die von der Tirol-Dagestan-Ge
sellschaft initiierte Ausstellung Ar
chäologie und Volkskunst aus Da
gestan wurde bereits im Tiroler
Volkskunstmuseum gezeigt, ein um
fangreicher Katalog mit zahlreichen
Abbildungen liegt vor. Zur Vernis-
sage am 11. Februar 2000 um 17 Uhr
lädt das Vorarlberger Landesmuse
um ein. Die Einführung in das The
ma erfolgt durch die Kuratorinnen
der Ausstellung, Univ.-Prof. Dr. Li
selotte Zemmer-Plank (Archäolo
gie) und Dr. Herlinde Menardi
(Volks- und Landeskunde).
Zur Ausstellungseröffnung wird
eine hochrangige Delegation aus
Dagestan unter der Leitung des
Premierministers Herrn Khizri
Chikhsaidov und Herrn Timour
Gamzatov, der den Hauptsponsor
Daghenergo • repräsentiert, erwar
tet, weiters werden Herr Thorolf
Dold, Präsident der Tirol-Daghe-
stan-Gesellschaft und Vizepräsi
dent der Österreichisch-Russi-
schen-Gesellschaft, sowie Frau
Mag. Anna Bazarova vom Büro
Austria Direct in Moskau anwesend
sein.
H-i
Radio Zürisee
yüifsichii
die Touren am Bodensee und in die
Alpen werden erst recht zu einem
echten Erlebnis.»
Das Konzept des Outdoor & Bike
Festivals das gezielt die Endver
braucher für die Aktivitäten in der
freien Natur animiert, steht unver
ändert.
Das Motto «Sehen-Testen - Er
leben» wird das Messeteam am Bo
densee beibehalten und mit Akti
vitäten ausfüllen.
Die Besucher haben im nächsten
Jahr die einmalige Gelegenheit, die
neuesten Produkte aus den beiden
Branchen exklusiv und aktuell
testen zu können.
sein, erklärten Vertreter der Vorarl
berger Plattform an einer Presse
konferenz am Freitag. Sofort da
nach werde mit dem Hamburger In
stitut für Sozialforschung ein neuer
Termin vereinbart, sagte der Spre
cher der Plattform, Ekkehard
Muther.
Er und seine Mitstreiter wün
schen sich eine Präsentation der
Ausstellung im Foyer des Landhau
ses in Bregenz. Ein Entscheid der
Landesregierung steht noch aus.
Vor einigen Wochen verlautete aus
dem Landhaus, die Ausstellung wer
de abgesagt. Landeshauptmann
Herbert Sausgruber gab noch keine
Stellungnahme ab. Die Vertreter
der Plattform sind jedoch optimis
tisch, die Ausstellung im Herbst die
ses Jahres oder im Frühjahr 2001
zeigen zu können. Ihre Zuversicht
basiert auf der von Bundespräsi
dent Klestil vorgelegten Präambel
zur Regierungserklärung, die von
Wolfgang Schüssel und Jörg Haider,
noch vor der Vereidigung der neuen
Bundesregierung unterzeichnet
wurde.
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