32 Samstag, 11. November 2000
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Liechtensteiner VOLKSBLATT
NACHRICHTEN
i
Autofahren und
«Handy am Ohr
verboten»»
BERLIN: Deutschland verbie
tet das Telefonieren mit
Handy ohne Freisprechanla
ge beim Fahren im Auto. Der
Bundesrat stimmte gestern
einer Änderung der Stras-
senverkehrsordnung zu. Die
neue Regelung soll am 1. Ja
nuar 2001 in Kraft treten.
Wer beim Fahren telefonie
ren will, muss eine Frei-
sprcchanlage benutzen. Oh
ne sie ist das Telefonieren
am Steuer nur noch im Stau
gestattet oder bei längerem
Halt vor geschlossener
Bahnschranke und wenn der
Motor ausgeschaltet ist. Für
Radfahrer gelten entspre
chende Regelungen. Bei Ver
stössen gegen die neue Re
gelung plant das Verkehrs
ministerium ein Warngeld
von 60 Mark für Auto- und
von 30 Mark für Radfahrer.
PCB gefährdet
die Gesundheit
KOBLENZ: Stahlbrücken,
wie die Rhein- und Aa
rebrücke in Koblenz (Bild)
wurden in den 70er-Jahren
mit Korrosionsschutzmitteln
behandelt, die Polychlorier
te Biphenyle (PCB) enthiel
ten. Das seit langem verbo
tene PCB gefährdet als Alt
last Mensch und Umwelt,
wie aus einer Mitteilung des
Bundesamtes für Umwelt,
Wald und Landschaft
(BUWAL), vom 10. Novem
ber hervorgeht.
Claudia Schiffer:
Trennung
KÖLN: Top-Model Claudia
Schiffer hat die Trennung
von ihrem Freund Tim Jef-
feries bestätigt. Sie sagte in
der RTL-Sendung «Exclu-
siv», Geld habe dabei, an
ders als in den Medien dar
gestellt, keine Rolle gespielt.
Sie habe auch keinen neuen
Freund, erklärte die 30-
jährige Spitzenverdienerin.
Die «Bild»-Zeitung berichte
te, ihr Neuer sei der 44-
jährige Hamburger «Immo
bilienkönig» Christian «Cril-
le» Völkers, der noch ver
heiratet sei.
Sprengstoff
sichergestellt
PRAG: Beim bisher grössten
Fund von Sprengstoff in
Prag hat die Polizei im Wa
gen eines 32-jährigen Tsche
chen 23 Kilogramm «Rotes
Semtex» und 30 elektrische
Zünder sichergestellt. Der
Hintergrund des Fundes blieb
unklar. Die Polizei verhängte
eine Nachrichtensperre. Nach
Berichten der Nachrichtena
gentur CTK hatte die Polizei
am Morgen in Prag ein Auto
gestoppt, dessen Fahrer das
Rotlicht einer Ampel miss
achtet hatte. Bei der Kontrol
le des Wagens sei die explo
sive Ladung entdeckt und
der Mann festgenommen
worden.
Bergung im Sommer 2001
Delle im Bug der «Kursk» stützt Kollisionsverdacht
MOSKAU: Eine Delle im
Bug der «Kursk» stützt
nach Angaben des russi
schen Vizeregierungs
chefs llja Klebanow den
Verdacht einer Kollision
beim Untergang des
Atom-U-Bootes. Das
Wrack soll im Juli oder
August 2001 vom Grund
der Barentssee geborgen
werden.
«Wir haben an der rechten Sei
te zwischen der ersten und der
zweiten Sektion eine sehr deut
liche Delle gefunden, die man
nur als Spur eines Zusammen-
stosses deuten kann, aber mit
was, weiss ich nicht», sagte der
Chef der Regierungskommissi
on zur Untersuchung des Un
glücks am Freitag.
Die Kommission sei aber
noch nicht überzeugt, dass eine
der Unglückstheorien vollstän
dig zutreffe, sagte Klebanow.
Die russische Marine verdäch
tigt ein U-Boot der NATO, die
«Kursk» bei einer Kollision in
der Barentssee am 12. August
versenkt zu haben. Das westli
che Bündnis bekräftigte, keines
seiner Schiffe habe das Un
glück verursacht, bei dem 118
Russische Marinesoldatcn nehmen Abschied von Alexander Brazhkin. Er war Kommandant der 9.
Sektion auf dem Unterseeboot «Kursk». (Bild: Keystone)
russische Seeleute umkamen.
Die Konstrukteure der
«Kursk» setzten die geplante
Hebung des mit zwei Reaktoren
bestückten Wracks für Juli odet -
August nächsten Jahres an. Da
bei solle zunächst die völlig
zerstörte Bugsektion abge
trennt und gehoben werden,
sagte der Chef des Ingenieur
büros Rubin, Igor Spasski, in
St. Petersburg.
Die Hebung des 18 000 Ton
nen schweren U-Bootes sei nur
in internationaler Zusammen
arbeit möglich. Das Büro Rubin
hatte auch die am Dienstag be
endete Tauchaktion geplant,
bei der die Leichen von zwölf
Seeleuten geborgen worden
waren.
Unglücksursache
unbekannt
Weiterhin Rätselraten herr
schte derweil um Dokumente
und Briefe, die von russischen
Tauchern im Wrack gefunden
worden waren. Bei den Doku
menten aus der vierten Sektion
des Schiffes handele es sich
nicht um das Wachbuch, son
dern um Dienstanweisungen
für diesen Teil des Bootes, sag
te Klebanow.
Die Schriftstücke lieferten
keinen Hinweis auf die Un
glücksursache. Die Zeitung «Is-
westija» berichtete unter Beru
fung auf Quellen in der russi
schen Nordflotte, der Kapitän
leutnant Dmitri Kolesnikow ha
be in seinen Aufzeichnungen
Angaben zum Hergang der Ka
tastrophe gemacht. Dieser Teil
der Notizen sei von der Marine-
fuhrung jedoch nicht veröf
fentlicht worden.
Elfjähriges Mädchen
von Hunden angefallen
ST. GALLEN: Ein elfjähriges
Mädchen ist am vergangenen
Montag in St. Gallen beim
Briefmarken-Verkauf von
mehreren Hunden angefallen
und verletzt worden. Es muss-
te ambulant behandelt wer
den. Die Hunde, Schäfer
mischlinge mittlerer Grösse,
wurden ins Tierheim gebracht.
Der Halter wurde angezeigt.
Das Mädchen war nach Anga
ben der St. Galler Stadtpolizei
vom Freitag für den Pro-Ju-
ventute-Marken-Verkauf un
terwegs. Als das Kind eine ab
gelegene Liegenschaft verliess,
bemerkte es, dass es von sechs
bis sieben Hunden verfolgt
wurde. Das Mädchen rannte
weg, stolperte und fiel zu Bo
den. Die mittelgrossen Schä-,
fermischlinge fielen über das
Kind her und fugten ihm auf
dem Rücken Kratzwunden so
wie Bisse an den Beinen, dem
Gesäss und der Schulter zu.
Die Hunde Hessen schliesslich
ab und kehrten ins Wohnhaus
zurück. Eine Anwohnerin fuhr
das Mädchen zum Arzt. Die
insgesamt acht zur Zeit des
Vorfalls unbeaufsichtigten
Hunde wurden durch die
Stadtpolizei ins Tierheim ge
bracht. Gegen den Halter wur
de eine Strafanzeige einge
reicht.
Tierschützer klagt gegen die Post
In Lausanne lagern 21 Paletten VgT-Zeitschriften
LAUSANNE: Rund eine halbe
Million Zeitschriften des Ver
eins gegen Tierfabriken (VgT)
lagern auf der Post in Lausan
ne. Die Post weigert sich we
gen eines Prozesses in Frau
enfeld, die Sendungen zuzu
stellen.
Bei den Zeitschriften handelt es
sich um die ACUSA-News, ei
ner französischsprachigen Zeit
schrift der Westschweizer Sek
tion des VgT. Erwin Kessler aus
Tuttwil TG beklagt sich in ei
nem Communique vom Freitag,
dass er für die 21 Paletten be
reits 70 000 Franken in bar be
zahlt habe. Am Donnerstag, so
Kessler, habe ihm die Post Lau
sanne mitgeteilt, man könne
die Sendungen nicht zustellen,
weil der VgT die Post wegen
Zensur eingeklagt habe. Kess
ler, dem schon mehrfach Ver
stösse gegen das Antirassimus-
gesetz vorgeworfen wurden,
hat deshalb nach eigenen An
gaben einen Anwalt beauftragt,
erneut eine Klage gegen die
Post einzureichen. Tierschützer
Kessler klagt schon in Frauen-
Alex fühlt sich nicht ernst genommen
Nach
KÖLN: Die plötzliche Tren
nung von Jenny Elvers hat der
ehemalige «Big Brother»-Be-
wohner Alex Jolig damit be
gründet, dass sie vieles über
seinen Kopf hinweg entschie
den habe.
Er sagte in einem gestern ver
breiteten Interview für die RTL-
Sendung «Exclusiv»: «Zum Bei
spiel hat sie sich als allein er
ziehende Mutter eingetragen,
ohne mich zu fragen. Sie hat es
einfach entschieden. Sie hat
auch den Namen des Kindes
einfach entschieden und mir
während einer Gala nebenbei
mal gesagt, wie das Kind heis-
sen wird.»
Der «Bild»-Zeitung sagte er,
besonders habe ihn die ständi
ge Präsenz in den Medien ge
stört: «Sie musste immer alles
übertreiben, um im Mittelpunkt
zu stehen.» Ausserdem sei
Jenny Elvers «krankhaft eifer
süchtig». In RTL bestätigte, dass
die Trennung von ihm ausging.
Vieles hinterher erfahren
«Wir passten einfach nicht so
richtig zusammen.» Der Bonner
Szene-Gastronom und Popsän-
der Trennung will er «immer für das Kind da sein»
«Ich weiss auch nichts von
ihrem Job, was sie macht. Das
sind alles Sachen, die ich so ne
benbei erfahre, und dann weiss
ich nicht, wofür ich dann noch
als Partner zu gebrauchen bin.»
Schauspielerin Jenny Elvers und Big Brother Star Alex fotografiert
am 19. Juli bei der Viva Party in Frankfurt am Main.
ger sagte, zu den «Entscheidun
gen, die in der Öffentlichkeit
gefallen sind» gehöre auch,
«dass sie überhaupt nicht nach
Bonn ziehen wollte». Er fügte
hinzu: «Es sind viele, viele Klei
nigkeiten, wo sie einfach über
meinen Kopf hinweg Entschei
dungen getroffen hat, wo ich
hinterher nur baff da stand und
dachte 'Braucht sie mich über
haupt?'.» Alex sagte weiter:
Freundschaftliche
Beziehung
Der 37-Jährige beklagte sich
in «Bild», Jenny Elvers habe ge
tan, «als würde es mich gar
nicht geben; das hat mir sehr
weh getan.» Dennoch will er zu
seiner 27 Jahre alten Exfreun-
din «eine freundschaftliche Be
ziehung» aufrechterhalten. «Ich
werde immer für das Kind da
sein», versicherte er.
Seit Juni sind die beiden die
Stars der Klatschspalten. Nach
einem Flirt zwischen Jenny El
vers und Alex Jolig hatte ihr
langjähriger Partner Heiner
Lauterbach mitgeteilt, er habe
sich voii ihr getrennt und sie
zum Auszug aufgefordert.
Zunächst hatte das neue Paar
eine Liebesbeziehung abgestrit
ten, sich kurze Zeit später aber
turtelnd filmen lassen. Bei der
Love Parade in Berlin wurde
Jenny Elvers nach eigenen An
gaben schwanger.
feld gegen die Post. Das Be
zirksgericht Frauenfeld behan
delt bereits eine Klage des Tier
schützers Erwin Kessler. Der
Tierschützer klagt, weil sich die
Post Anfang Dezember 1999
weigerte, über eine Million Ex
emplare der «VgT-Nachrichten»
zu versenden. Die Post begrün
dete ihre Weigerung damit,
dass ihr durch die persönlichen
Angriffe gegen Tierhalter in
den «VgT-Nachrichten» ein zu
grosser Imageschaden entstehe.
Das Urteil steht laut Frauenfel
der Bezirksgericht noch aus.
Sprung in
den Fluss
ZÜRICH: In Zürich ist eine
Frau aus Angst vor einem auf
sie zukommenden bellenden
Dobermann in die Limmat
gesprungen. Einen Tag später
ging bei der Polizei eine An
zeige ein, wonach eine Frau
vermisst werde, deren Sig
nalement auf diese Frau zu
treffe. Eine Suchaktion der
Seepolizei blieb vorerst ohne
Erfolg. Ein Rentnerehepaar
hatte der Stadtpolizei Zürich
am vergangenen Mittwoch
gemeldet, dass eine Frau
beim Hardeggsteg im Stadt
kreis 9 in die Limmat ge
sprungen sei, nachdem ihr
ein bellender Hund entge
gengekommen sei. Der Hund
sei anschliessend noch bel
lend dem Ufer der Limmat
entlang gerannt. Eine bereits
am vergangen Mittwoch ein
geleitete Suchaktion der See
polizei blieb bisher erfolglos.
Wie die Stadtpolizei Zürich
gestern bekannt gab, ging am
Donnerstag eine Anzeige ein,
wonach' eine Frau vermisst
wird, deren Signalement auf
die Unbekannte zutrifft, die
in die Limmat gesprungen
war.