Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

Liechtensteiner VOLKSBLATT 
SPORT 
Freitag, 10. November 2000 21 
Verband mit viel Tradition 
Der Budoverband feiert am Samstag sein 25-jähriges Bestehen in der Turnhalle Resch 
Der Budoverband feiert 
sein 25-jähriges Beste 
hen: Ein Anlass um 
zurückzuschauen und ei 
nen Moment inne zu hal 
ten. Gleichzeitig auch 
Kraft zu tanken, um die 
nächsten kommenden 
Jahre und die damit ver 
knüpften Aufgaben anzu 
gehen. 
Heute gehören von insgesamt 
10 Vereinen in Liechtenstein 
deren 8 dem Verband als Mit 
glieder an; Judo Club Sakura, 
Judo Interteam Vaduz / Rug- 
gell, Modern Karateclub, All 
Style Karate, Karateclub Hana, 
Karateclub Oyama, Kickboxen 
Mauren und der Aikido-Ycrcin 
Liechtenstein. Insgesamt 
zählen diese Vereine über 600 
Mitglieder. Ausgetreten aus 
dem Verband sind zwi 
schenzeitlich Shotokan Vaduz 
und Shotokan Schaan. Der der 
zeitige Vorstand setzt sich aus 
dem Präsidenten Hörst Schädler, 
Vize-Präsident Dietmar Ender, 
Kassier Josef Broder und Aktuar 
Elmar Batliner zusammen. Die 
technischen Kommissionen wer 
den von Ulrich Hoch (Karate und 
Kickboxen) sowie Hans Jakob 
Schädler (Judo) geleitet. 
Verdienst der Vereine 
Da der Verband die Interes 
sen mehrerer, verschiedener 
Sportarten vereinen muss, ist 
die Vereinsstruktur für die spe 
zifischen Vereinsanliegen stark 
ausgebaut. Der Verband kon 
zentriert sich in seiner Arbeit 
daher auf die Förderung der ta 
lentierten Sportlerinnen und 
Sportler. 
Die geleistete Arbeit, was die 
Budo-Sportarten in Liechten 
stein betrifft, ist vor allem ein 
Verdienst der Vereine in Liech 
tenstein. Deshalb stehen auch 
sie im Zentrum der Feierlich 
keiten. Die Geschichten der 
Vereine ist letztlich die Ge 
schichte des Verbandes. Daher 
nachstehend fünf Vereine, die* 
sich kurz darstellen: 
Karate Club Oyama 
Der Karate Club Oyama wur 
de 1973 auf Initiative von Tho 
mas Lorez ins Leben gerufen. Es 
war ein stiller Beginn einer 
neuen Sportart in unserem 
Land. Der Anfang des Karate 
sports in Liechtenstein stand 
und fiel mit Thomas Lorez, der 
sich damals nicht scheute, re 
gelmässig mit seinem Mofa von 
Schaanwald nach Chur zu fah- 
Kontaktpersonen 
< • Judo Club Sakura: 
£ Hans Jakob Schädler, Re- 
f L, ' ; berastr. 65, Schaan : 
• Judo Interteam Vaduz / 
Ruggell: 
! Christian Seger, Landstr. 
^ '302, Triesenberg ' i? 
• Modern Karateclub: ! . 
' Ulrich Hoch, Litzi 761,"- 
; Triesenberg ■: ' 
• All Style Karate: ' M . f 
Rainer Davida, Tröxle 47 
i • Karateclub Hana: < ' 
' Schädler Adolf, Balzers 
• Karateclub Oyama: 
Normann Kaiser, Im Ae- 
- scherle 36, Schaan 
<• Kickboxen Mauren:. 
Martin Kaiser, Rosenstr. 
if-,.277, Mauren 
! • Aikido-Verein Liechten- 
, . stein: 
■> j Ti Kurt Lehmann, Oberstilde- 
'r listr. 18.Buchs ', *" 
Liechtensteins Budoverband vertrat mit Ulrike Kaiser (rechts) die Farben des Fürstentums bei den Olympischen Sommerspielen in Sydney. 
ren um in Karate unterrichtet zu 
werden. Bis in den Raum Zürich 
war der einzige Schwarzgurt- 
träger damals Antonio Cazzet- 
ta, aus Rorschach. Diesen Mann 
konnte Thomas Lorez gewinnen 
Trainings zu leiten. Der Club 
nannte sich damals Karate Club 
Schaanwald. Rauh mussten die 
Sitten gewesen sein; von beina 
he hundert Beginnern waren 
schon nach einem Jahr keine 
zehn mehr dabei. Aber die 
Easternwelle in den Kinos be 
scherte dem Club sehr viele 
neue Mitglieder, mit meist aller 
dings nicht gerade ausdauern 
der Motivation. Doch langsam 
bildete sich trotzdem ein harter 
Kern heraus, und so wagte man 
sich ab 1975 auch auf die Tur 
nierkampfflächen. Ab Ende 
1975 wurde das Training in die 
Primarschul-Turnhalle Nendeln 
verlegt. Damals wurde auch der 
Clubname in Karate Club Oya 
ma Nendeln geändert. Bis heute 
geniesst der Club immer noch 
Gastrecht in der Halle. 
Verbandsmitglied 
seit 25 Jahren 
Die Stilart des Clubs heisst 
Kyokushinkai und kann zu den 
traditionellen Stilarten gezählt 
werden. Das Besondere des 
Kyokushinkai liegt in der Aus 
führung des Kampfes. Die 
Kämpfe werden mit Vollkon 
takt ausgeführt und dies ohne 
Faust- oder Fussschoner. Zu 
dem ist bei Wettkämpfen ein 
Bruchtest eingebaut. 
Der K.C. Oyama ist seit der 
Gründung des Liechtensteiner 
Budo Verband aktives Mitglied. 
Der Club ist auch dem Schwei 
zer Kyokushinkai Verband so 
wie der Internationalen Kyo 
kushinkai Organisation, Japan, 
angeschlossen. 
Heute zählt der Club 52 Kin 
der / Jugendliche und 35 
Erwachsene Mitglieder. Zu den 
Erfolgen des Clubs zählt sicher 
auch die Ausbildung von 11 
Schwarzgurtträgern und -trä- 
gerinnen in den vergangenen 
27 Jahren. Zudem ist die Stilart 
seit zwei Jahren bei Jugend + 
Sport anerkannt. Im Club hat es 
schon einen J + S Experten und 
zwei Leiter. Der Club organi 
sierte in den vergangenen Jah 
ren 14 nationale / internationa 
le Turniere. Das wohl grösste 
und erfolgreichste war die 
Dreitägige Damen-Europameis 
liga B vorkämpfen und hatte 
dort während einiger Jahre gute 
Resultate erzielt. Auch einzelne 
Kämpfer konnten mit Teilnah 
men an den europäischen 
Kickbox-Vizeweltmeister Martin Kaiser ist das derzeitige Aushän 
geschild der Liechtensteiner Kampfsportszene. 
terschaft 1990 mit 18 teilneh 
menden Nationen in Eschen. 
Judo Interteam 
Vaduz-Ruggell 
Das Judo Interteam wurde 
am 20.12.1985 in Vaduz ge 
gründet und im folgenden Jahr 
in den liechtensteinischen Bu- 
do-Verband aufgenommen. Der 
Verein ist aus den Judo-Clubs 
Vaduz (Gründung Januar 1967) 
und Ruggell (Gründung No 
vember 1983) entstanden. Die 
Idee für diesen Verein war eine 
tiefere Förderung und Ausbil 
dung von Vereins-Mitgliedern 
im Bereich Wettkampfwesen. 
Schon kurz nach der Grün 
dung war man mit zwei Mann 
schaften in der Schweizer 
Mannschafts-Meisterschaft ver 
treten. Die erste Mannschaft 
konnte sich bis in die National- 
Kleinstaaten-Spielen, Podest 
plätzen an Schweizer-Meister- 
schaften und anderen diversen 
nationalen und internationalen 
Veranstaltungen unzählige Me 
daillen erkämpfen. 
Der Club konnte während 
dieser Zeit durch die Zusam 
menarbeit mit anderen regio 
nalen Vereinen seinen Mitglie 
dern eine gute Grundlage und 
abwechslungsreiche Trainings 
möglichkeiten bieten. Die An 
zahl der Mitglieder hat sich mit 
120 Schülern und 40 Erwach 
senen während dieser Zeit nicht 
allzu gross verändert. 
Karateclub Hana 
Balzers 
Die Gründungsmitglieder des 
KC Hana waren grösstenteils 
Mitglieder des KC Oyama, Nen 
deln, der schon seit 1973 be 
steht. Anhand der grossen 
Nachfrage wurde beschlossen, 
einen eigenständigen Club im 
FL Oberland zu gründen. An 
lässlich der Gründerversamm 
lung am 17.12.1985 wurde so 
mit der KC Hana ins Leben ge 
rufen. Er ist seit der Gründung 
über den Kyokushinkaiverein 
Liechtenstein der Intern. Kyo- 
kushinkaiorganisation (Japan) 
sowie direkt dem Liecht. Budo 
verband angeschlossen. 
Vielseitiges Angebot 
Die Stilart des KC Hana 
nennt sich Kyokushinkai. Das 
Wort Kyokushinkai setzt sich 
aus 3 Silben zusammen - kyo- 
ku, -shin und -kai, was soviel 
bedeutet wie «das Zusammen 
treffen der maximalen Wahr 
heit». Das Verständnis dieses 
Namens ist erst nach einer Zeit 
beständigen und harten Trai 
nings möglich. Heute umfasst 
dieser Kampfstil weltweit ca. 15 
Mio. Mitglieder. 
Der KC Hana zählt momen 
tan 84 Aktivmitglieder, davon 
53 Kinder und Jugendliche. 
Nebst den wöchentlichen 
Trainings haben die Mitglieder 
des KC Hana auch die Möglich 
keit an diversen polysportiven 
Aktivitäten teilzunehmen 
(Kletternachmittag, Sommer 
nachtsfest, Skiwochenende, Ve 
lotouren, div. Trainingslager, 
Gemeindesportfest,...). 
Aikido-Verein- 
Liechtensteln 
Der Verein wurde 1984 ge 
gründet und zählt heute 70 
Mitglieder, wobei davon 20 
Kinder sind. Die Dojos /Trai 
ningsorte befinden sich in Va 
duz, Ruggell und Grabs. 
Der wesentliche Unterschied 
zwischen Aikido und der gängi 
gen Vorstellung von «Kampfs 
port» und «Selbstverteidigung» 
ist der, dass es im Aikido keinen 
Kampf gibt, keinen Wettbewerb 
und kein Kräfte-Messen. Siege 
können im Aikido nur über sich 
selbst, über die eigenen 
Schwächen und Unzulänglich 
keiten errungen werden. 
Nicht zufallig wurde Aikido 
währen des 2. Weltkrieges ent 
wickelt. Morihei Ueshiba 
(1883-1969), der Begründer des 
Aikidos, sah, was Kämpfen an 
richtete und erfand auf der Ba 
sis der alten Kampfkünste eine 
neue Art der Auseinanderset 
zung zwischen Angreifer und 
Verteidiger, die in Harmonie 
und gegenseitigem Respekt en 
det. 
Judo Club SAKURA 
Der JC SAKURA Schaanwald 
wurde am 12. Oktober 1973 im 
Cafe Kaiser in Schaanwald ge 
gründet. Im August 1973 wur 
de mit dem Ausbau des Dojos 
(Trainingslokal) begonnen. 
Mit 11 Mitgliedern wurde die 
Gründungsversammlung abge 
halten, bei der Hans Jakob 
Schädler als Präsident gewählt 
wurde. 
Mit grossem Erfolg hatte Jak 
mit dem Schülertraining begon 
nen: im Dojo wimmelte es nur so 
an judobegeisterten Kindern. 
An den Europameisterschaf 
ten in London 1974 nahmen 
erstmals vier Sakura Kämpfer 
teil. Seither gab es zahlreiche 
EM- und WM Teilnahmen von 
Sakura-Mitgliedem. 
Am 30. September 1975 wur 
de der Liechtensteiner Budo 
verband gegründet. Der JC Sa 
kura war ab dieser Gründung 
Mittglied des Budoverbandes. 
Die Olympischen Spiele 1976 
in Montreal waren für Fritz 
Kaiser, Paul Büchel und Jak 
Schädler ein erster grosser 
Höhepunkt in der Clubge 
schichte. 
Grossartige Erfolge 
1979 schaffte die Kampf 
manschaft von SAKURA den 
Aufstieg in die Nationalliga A. 
Für diese tolle Leistung wurde 
sie als Mannschaft des Jahres 
auserkoren. Es war das erste 
Mal, dass eine Mannschaft des 
Jahres gewählt wurde. 
Nach 27 Jahren kann der JC 
Sakura Schaanwald auf stolze 
6 Jahre Nationalliga A und 9 
Jahre Nationalliga B sowie 7 
Jahre 1.-Liga-Zugehörigkeit 
zurückblicken. 
Der Club zählt heute 96 Mit 
glieder und der JC SAKURA 
hofft, dass auch in Zukunft vie 
le Jugendliche am Judosport 
interressiert sind und man wei 
terhin an die schönen Erfolge 
der letzten 27 Jahre anschlies- 
sen kann. 
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