Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

30 Donnerstag, 9. November 2000 
AUSLAND 
Liechtensteiner VOLKSBLATT 
NACHRICHTEN 
Ursache weiter 
unklar 
MOSKAU: Die Ursache des 
Unglücks des russischen 
Atom-U-Boots «Kursk» bleibt 
auch drei Monate nach der 
Havarie im Dunkeln. Video- 
aufnhamen bestätigten nach 
russischen Regierungsanga 
ben jedoch, dass die «Kursk» 
mit einem anderen U-Boot 
kollidierte. Nach einer Sit 
zung der Untersuchungs- 
kommission erklärte Vize- 
Regierungschef Ilja Kleba- 
now in Moskau, es gebe 
zwar «ernsthafte Bestätigun 
gen durch Video-Aufnah- 
men» für die vermutete Kol 
lision mit einem ausländi 
schen U-Boot. Die Mitglieder 
des Gremiums seien jedoch 
zu keiner einheitlichen Mei 
nung gekommen. 
Aufmarsch der 
alten Garde 
Strassburg: Der Europäi 
schen Gerichtshof für Men 
schenrechte hat sich gestern 
in Strassburg mit einer Kla 
ge des früheren DDR- 
Staatsrats- und Parteichefs 
Egon Krenz (Bild) befasst. 
Es geht um die Todesschüsse 
an der Mauer. Krenz wendet j 
sich mit der Klage gegen j 
seine Verurteilung zu sechs- | 
einhalb Jahren Haft wegen [ 
Totschlags an DDR-Flücht- f 
lingen. Der 63-jährige Krenz ; 
wirft der Bundesrepublik 
vor, mit dem Urteil gegen j 
die Europäische Menschen- > 
rechtskonvention Verstössen j 
zu haben. Neben Krenz nah- ! 
men auch der frühere DDR- 
Verteidigungsminister Heinz 
Kessler und dessen ehemali 
ger Stellvertreter Fritz Stre- 
letz am Prozessauftakt teil. 
Der Gerichtshof prüft Be 
schwerden der drei früheren 
DDR-Politiker sowie eines 
ehemaligen DDR-Grenzsol 
daten gegen ihre Verurtei 
lung wegen Totschlags. 
14 Todesurteile 
in China 
PEKING: Im grössten Kor 
ruptionsskandal in der Ge 
schichte der Volksrepublik 
China sind 14 Angeklagte 
zum Tode verurteilt worden. 
Zwölf weitere müssen le 
benslang hinter Gitter. Es 
war die erste Prozesswelle 
' in dem Skandal um den 
jahrelangen Schmuggel von 
Autos, Computern, Öl, Ziga 
retten und andere Waren Im 
Wert von 12 Milliarden 
Franken über die südchine 
sische Hafenstadt Xiamen. 
In der ersten Gruppe von 
Spitzenfunktionären und 
führenden Angehörigen von 
Stadtregierung, Behörden, 
Zoll, Polizei, Militär, Banken 
und Aussenhandelsunter- 
nehmen der Provinz Fujian 
wurden 84 Angeklagte in 
fünf Städten vor Gericht ge 
stellt. Chefermittler He Yong 
sagte, der Schmuggelskan 
dal «dreht sich um enorme 
Summen Geld, ist extrem 
kompliziert und hat schwers 
ten Schaden angerichtet». 
Unruhen fordern weitere Opfer 
Barak will Tod israelischer Palästinenser untersuchen lassen - Überfall auf israelischen Grenzposten 
JERUSALEM: Der israeli 
sche Ministerpräsident 
Ehud Barak will den Tod 
von 13 israelischen Ara 
bern im vergangenen Mo 
nat durch ein staatliches 
Gremium untersuchen 
lassen. Bei Unruhen in 
den palästinensischen 
Autonomiegebieten wur 
den gestern erneut fünf 
Menschen getötet. 
Er werde eine juristische Unter 
suchungskommission damit 
beauftragen, die Umstände des 
Todes der Palästinenser zu un 
tersuchen, die im Oktober bei 
Zusammenstössen mit der Poli 
zei getötet wurden, sagte Barak 
am Mittwoch. Er kam damit ei 
ner Forderung der in Israel le 
benden Palästinenser entgegen. 
Beobachter sahen darin eine 
Konzession an arabische Knes 
set-Abgeordnete, deren Stim 
men Barak für die Unterstüt 
zung seiner Minderheitsregie 
rung braucht. 
Bei Unruhen in den palästi 
nensischen Autonomiegebieten 
wurden fünf Menschen getötet. 
Ein Palästinenser eröffnete an 
einem israelisch kontrollierten 
Grenzübergang zwischen dem 
Gazastreifen und Ägypten das 
Feuer auf ein israelisches Fahr- 
Junge, palästinensische «Steinwerfer»rennen, um sich in Sicherheit zu bringen. Die neusten Unruhen 
forderten erneut fünf Tote, zu ihnen zählen drei Jugendliche Palästinenser. (Bild: Keystone) 
zeug. Eine Grenzbeamtin wur 
de tödlich getroffen, ihr Beglei 
ter leicht verletzt. Israelische 
Soldaten erschossen im Gaza 
streifen zwei Palästinenser, 
darunter einen 16-jährigen 
Jungen. In der Nacht erlagen 
zwei palästinensische Jugendli 
che ihren Verletzungen, die sie 
während der Unruhen erlitten 
hatten. Im Oktober waren tau 
sende israelischer Araber auf 
die Strasse gegangen, um ge 
gen das gewaltsame Vorgehen 
der israelischen Armee gegen 
Sieben EU-Kandidaten bald beitrittsreif 
Türkei erfüllt Kriterien für Beitrittsverhandlungen noch nicht 
BRÜSSEL: Unter den zwölf 
EU-Beitrittskandidaten hat 
sich eine Vorreitergruppe von 
sieben Staaten herausgebildet. 
In ihren am Mittwoch veröf 
fentlichten Fortschrittsberich 
ten zur EU-Erweiterung be 
scheinigte die EU-Kommission 
dass Malta, Zypern, Estland, 
Ungarn und Polen sowie mit 
leichten Abstrichen Tschechi 
en und Slowenien «in naher 
Zukunft» wirtschaftlich fit für 
den Beitritt seien. 
«Mittelfristig» würden auch Li 
tauen, Lettland und die Slowa 
kei wirtschaftlich wettbewerbs 
fähig und damit beitrittsreif. 
Bulgarien und Rumänien hin 
gegen erfüllen keines der wirt 
schaftlichen Kriterien, ebenso 
wenig wie die Türkei, mit der 
die EU noch keine Beitrittsver 
handlungen aufgenommen hat. 
Auf Beitrittsdaten legte sich die 
EU-Kommission nach wie vor 
nicht fest, doch wird ein Ende 
der Verhandlungen mit den 
Fortgeschrittensten im Laufe 
des Jahres 2002 anvisiert. Bis 
dahin zeichnet eine sogenannte 
Wegskizze vor, welche Fragen 
bis wann geklärt werden soll 
ten. Die schwierigsten Kapitel 
wie die Direktbeihilfen für die 
Landwirtschaft oder die Regio 
nalhilfen bleiben dabei bis zum 
Schluss offen. 
«Die Analyse ist insgesamt 
positiv», sagte EU-Kommis 
sionspräsident Romano Prodi 
bei der Vorstellung der Berichte 
im Europaparlament. EU-Er- 
weiterungskommissar Günter 
Verheugen zeigte sich zufrieden 
mit der politischen Fortschrit 
ten in den Kandidatenländern, 
die alle stabile Demokratien ge 
worden seien. Versäumnisse 
konstatierte er beim Ausbau 
des Rechtswesens. Im einzel 
nen nannte er die Korruption 
in einer Reihe von Beitrittslän 
dern einen «Anlass zur Sorge». 
Als weitere Kritikpunkte führte 
Günter Verheugen und EU-Kommissionspräsident Romano Prodi 
an der gestrigen Tagung in Brüssel. (Bild: Keystone) 
er Frauen- und Kinderhandel 
sowie die Lage von Minderhei 
ten an. Rumänien kritisierte er, 
weil sich die Lebensbedingun 
gen von 100.000 Waisen noch 
immer nicht verbessert hätten. 
Die Türkei erfüllt die Kriterien 
NPD-Verbotsantrag 
«Gute Erfolgsaussichten» für das Parteiverbot 
BERLIN: Die Bundesregierung 
will noch vor Ende des Jahres 
ein Verbot der rechtsextremis 
tischen NPD beim Bundesver 
fassungsgericht beantragen. 
Einen entsprechenden Be- 
schluss fasste das Kabinett am 
Mittwoch in Berlin. 
Bundesinnenminister Otto Schi 
ly räumte dem Antrag «gute Er 
folgsaussichten» ein. Das Ver 
fahren könnte innerhalb eines 
Jahres abgeschlossen werden, 
sagte der SPD-Politiker nach der 
Kabinettssitzung. Das «aggres 
siv-kämpferische Verhalten» der 
NPD und ihre «Wesensver- 
wandtschaft» zu Adolf Hitlers 
NSDAP rechtfertigten ein Ver 
bot. Die NPD sei «eine Partei, die 
Gewalt generiert», sagte Schily. 
Der NPD-Verbotsantrag soll noch 
dieses Jahr beantragt werden. 
Am kommenden Freitag will 
auch der Bundesrat über einen 
NPD-Verbotsantrag abstimmen. 
Eine Mehrheit dafür gilt als si 
cher, fünf Länder wollen sich al 
lerdings der Stimme enthalten. 
Ob sich auch der Bundestag als 
drittes Verfassungsorgan für ei 
nen eigenen Antrag entscheiden 
wird, ist dagegen weiter offen. 
SPD, Grüne und PDS sind weiter 
dafür, die FDP dagegen. Die 
Union strebt einen Kompromiss 
an, nach dem der Bundestag 
den Regierungsantrag lediglich 
unterstützt. Eine Entscheidung 
fällt voraussichtlich erst im De 
zember. Nach Angaben Schilys 
will die Bundesregierung bereits 
in wenigen Tagen einen 
Prozessbevollmächtigten be 
stimmen, der aus dem 560-seiti 
gen Beweismaterial des Verfas 
sungsschutzes gegen die NPD 
eine Antragsschrift erstellen 
soll. 
für die Aufnahme von Ver 
handlungen laut Kommission 
noch nicht. Von ihr werden un 
ter anderem die Abschaffung 
der Todesstrafe und die Anpas 
sung der Rolle des Militärs ver 
langt. 
Haider droht 
mit Rückzug 
! WIEN: Der ehemalige Chef' 
der v rechtspopulistischen 
Freiheitlichen Partei öster- ; 
reichs (FPÖ), Jörg Haider, hat 
■ mit dem Rückzug seihet 1 ' Par-' 
tel aus der Regierungskoali 
tion und Neuwahlen ge 
droht «Wenn das so weiter- 
: geht und die Regierung auch 
' weiterhin' nicht arbeiten 
j kann; halte , ich Neuwahlen ; 
,flür ,das' f inzig Wchtige und | 
''Mögliche»,' sagte Haider. 
Grund fQr die Drohung ist 
'der Skandal um den Miss 
brauch geheimer Polizeida-; 
ten, in dessen Mittelpunkt 
Haider und mehrere FPÖ- 
' Funktionäre stehen*- Halder? 
Ernst, 
ihre Landsleutc im Westjordan 
land und dem Gazastreifen zu 
protestieren. Ein jüdischer Isra 
eli kam ums Leben. Politische 
Führer der israelischen Araber 
machten die Polizei für die Es 
kalation der Gewalt verant 
wortlich und forderten die Ab 
setzung des Polizeichefs von 
Nordisrael, Alik Ron. 
Sprecher der israelischen 
Araber begrüssten die Ent 
scheidung Baraks. Dies sei es, 
was sie von Beginn an gefor 
dert hätten, sagte der Abgeord 
nete Ahmed Tibi. Zuerst hatte 
Barak nur einen Untersu- 
chungsausschuss bilden lassen. 
Mit diesem wollten die Araber 
nicht zusammenarbeiten, weil 
er über keinerlei Befugnisse 
verfügte. Dagegen hat die jetzi 
ge Kommission das Recht, Zeu 
gen zur Aussage zu zwingen 
und Bussgelder zu verhängen. 
Barak erklärte nach dem An 
griff an dem Grenzübergang, 
dieser zeige, dass der palästi 
nensische Präsident Jassir 
Arafat möglicherweise die Ge 
walt in der Region gar nicht 
eindämmen wolle. Die palästi 
nensische Autonomiebehörde 
erklärte, sie versuche die Ju 
gendlichen zu überzeugen, sich 
aus den Konfrontationen mit 
israelischen Soldaten heraus 
zuhalten. 
Mehr als 50 Ver- 
letzte bei Wahl 
KAIRO: Überschattet von 
Auseinandersetzungenmit 50 
Verletzten haben die Ägypter 
in der dritten Runde der Parla 
mentswahlen über 160 Abge 
ordnetensitze abgestimmt. Ein 
Mann wurde getötet, als sich 
Anhänger der regierenden Na- 
tionaldemokratischeri Partei 
Kämpfe mit unabhängigen 
Kandidaten lieferten. 
RF.KI.AMF. 
ü 
Sw i s s ca 
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Landstr. 104,9490 Vaduz, Tel. +423/205 56 56 
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Swissca Bond Invest International CHF 108.51 
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Swissca Lux Fund Sector Energy EUR 596.04 
Swissca Lux Fund Sector Flnance EUR 623.89 
Swissca Lux Fund Sector Heolth EUR 669.86 
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