32 Mittwoch, 8. November 2000
SCHWEIZ
Liechtensteiner VOLKSBLATT
NACHRICHTEN
Tiermehl-Verbot
gefordert
BERN: Nach den jüngsten |
Fällen von Rinderwahnsinn 1
(BSE) fordert die Eidgenös
sische Kommission für Kon
sumentenfragen vom Bun
desrat ein generelles Verbot
von Tiermehlfutter und ver
stärkte Kontrollen. Man sei '
sich jedoch bewusst, dass
ein Verbot des Tiermehls zu ;
Illusionen verleiten könne,
teilte die Kommission mit. '
f
Neue Aufgabe für i
Hannes Britschgi j'
ZÜRICH: «Rundschau»-Re-
>
daktionsleiter Hannes Brit- |
schgi (Bild) wird neuer
Chefredaktor des Nachrich- :
tenmagazins «Facts». Der
45-Jährige löst den zurück- j
getretenen Rene Lüchinger j
ab. Britschgi verfuge über ei- !
ne hohe fachliche Kompe
tenz für die Leitung des Ma
gazins, teilte die «Facts»-He-
rausgeberin Tamedia gestern ;
mit. Britschgi tritt sein neues '
Amt voraussichtlich am i
kommenden 1. Januar an. ;
«Brucken bauen»
BERN: Die Schweiz will mit '
ihrem Engagement in Süd- j
Osteuropa «Brücken bauen», i
wie Bundesrat Joseph Deiss ,
am 5. Focus Osteuropa in [
Bern darlegte. Die Unter- ;
Stützung der Stabilisie- f
rungsbemühungen auf dem t
Balkan geschehe nicht nur !
aus Solidarität, sondern
auch aus Eigeninteresse.
Raumplanung
überdenken
ZÜRICH: Die Gemeinden
rund um den Flughafen
Zürich-Kloten müssen ihre
Raumplanung wegen des
Fluglärms überdenken. Der
Kanton Zürich hat aufgrund
der neuen Lärmgrenzwerte
für Zürich-Kloten seine
Raumplanung entsprechend
angepasst. Betroffen sind
1400 Hektaren, bei rund •
130 Hektaren muss eine
Um- oder Auszonung ge- \
prüft werden. Die Gemein- j
den um den Flughafen i
Zürich-Kloten müssen ihre l
Bauzonen den vom Bundes- >
rat im vergangenen April I
festgelegten neuen Grenz- \
werten für den Fluglärm der
Landesflughäfen anpassen.
Ausstellungsprojekte präsentiert
Expoleitung gibt Einblick in drei Projekte: Landesausstellung weiter konkretisiert
ZÜRICH: Eineinhalb Jahre
vor Eröffnung der Ex-
po.02 hat die Expo-Lei
tung gestern Einblick in
drei Ausstellungsprojekte
geboten und damit die
Landesausstellung weiter
konkretisiert. Insgesamt
sind über 50 Ausstellun
gen in Arbeit, wie Martin
Heller, künstlerische Di
rektor der Expo.02 sagte.
Im Mittelpunkt der Präsentati
on standen diesmal nicht Zah
len und Fragen zur Finanzie
rung der Landesausstellung,
sondern konkrete Inhalte und
Projekte. «Langsam spüren wir,
dass es ernst wird. Deshalb
wollen wir ein Fernster öffnen
und Einblick in die Arbeit ge
ben», sagte Heller.
Fassbarer machen
Um die Expo.02 für die Öffent
lichkeit fassbarcr zu machen,
wollen die Ausstellungsmacher
bis Ende November an drei Me
dienkonferenzen insgesamt neun
Ausstellungsprojekte vorstellen.
Zum Auftakt dieser Informati
onstour wurden in Zürich die
Ausstellungen «Signal Schmerz»,
«Onoma» und «Tcrritoirc imagi-
naire» vorgestellt.
«Signal Schmerz» ist ein Pro
jekt verschiedener Organisatio
nen aus den Bereichen Unfall-
ZT ni Modell des Projekts «Onoma» das bis zur Expo 02 realisiert werden soll. Dieser Ausstellungsteil
soll zu einer Sprachreise durch die verschiedenen Landesteile einladen. (Bild: Keystone)
Verhütung und Gesundheitsför
derung. Auf einer Ausstel-
lungsflüche von rund 800 Qua
dratmetern sollen sich die Be
sucher auf der Arteplage von
Yverdon-les-Bains mit Fragen
wie «Was ist psychischer
Schmerz?» oder «Was ist physi
scher Schmerz?» auseinander
setzen. Das Szenario sieht eine
rund 20 Minuten dauernde
Aufführung vor, in der mit In
stallationen, audiovisuellen
Mitteln und Schauspielern ge
arbeitet wird. Eine der Heraus
forderungen bestehe darin, den
unterschiedlichsten Besuchern
einen Einstieg in die Ausstel
lung und das Thema zu ermög
lichen, sagte Projektleiter Wer
ner Jeker. Für die Ausstellung
stehen fünf Millionen Franken
zur Verfügung.
Sprachreise
Zu einer Sprachreise durch
die rund 3000 Schweizer Ge
meinden lädt die Ausstellung
«Onoma» ein, die ebenfalls in
Yverdon-les-Bains zu sehen
sein wird. Grundlage bildet ei
ne Datenbank, in welcher die
Namen sämtlicher Schweizer
Gemeinden nach Namensver
wandtschaften erfasst sind.
Dies eröffne tiefe Einblicke in
die schweizerische Kulturge
schichte, sagte Andres Kristol,
Leiter des Centre de Diabetolo
gie der Universität Neuenburg.
Die Ausstellungsmaeher sor
tierten die Gemeinden nach 150
Kriterien. Zu jedem soll ein kur
zer Film produziert werden, in
dem jeweils rund vier Gemein
den porträtiert werden. Im Zen
trum dieser Filme sollen Inter
views und spontane Gespräche
stehen. Finanziert wird «Onoma»
unter anderem durch die Ge
meinden selber. Bisher haben
rund 900 eine finanzielle Beteili
gung zugesichert. Mit dem Le-
bensraum Schweiz setzt sich das
Projekt «Territoire imaginaire»
auseinander, das vom Verband
der Schweizerischen Kantonal
banken und der Firma Silicon
Graphics finanziert wird. In ei
nem Projektwettbewerb werden
interdisziplinäre Teams ■ dazu
aufgerufen, sich einem konkre
ten Ort der Schweiz zu widmen
und für diesen Ort aus raumpla-
nerischer Optik ein Traumbild,
ein noch nicht existierendes Ter
ritorium zu entwickeln.
• •
Schwarze Zahlen als Ziel: Aus Defizit wird Uberschuss
Nationalratskommission verschönert das Bundesbudget
BERN: Der Bund soll nächstes
Jahr schwarze Zahlen schrei
ben. Der Finanzkommission
des Nationalrates ist es gelun
gen, aus dem Defizit einen
Überschuss zu machen.
Die Kommission hatte sich zum
Ziel gesetzt, die Ausgaben um
500 Millionen Franken zu
drücken. Nach Auskunft ihres
Präsidenten Gerold Bührer
(FDP/SH) kam sie aber nur auf
192 Millionen. Weil wegen des
Neins des Souveräns zur Ener
gieförderabgabe Einnahmen
von knapp 70 Millionen weg
fallen, ergab sich eine Netto
verbesserung um 129 Millio
nen.
Nach den Anträgen der Kom
mission steigen die Ausgaben
(rund 49 Milliarden Franken
wie die Einnahmen) noch um
3,0 statt um 3,4 Prozent. Laut
Bührer konnte damit das Ziel
erreicht werden, den Ausgabe
nanstieg deutlich unter das
Wirtschaftswachstum zu sen
ken und so die Staatsquote et
was zu reduzieren.
Das Budget wurde mit 17 zu
1 Stimmen bei einer Enthal
tung genehmigt. Darin nicht
eingerechnet sind die auf etwa
4 Milliarden Franken geschätz
ten einmaligen Einnahmen aus
der bevorstehenden Versteige
rung der UMTS-Funklizenzen.
Mit diesem Posten resultiert ein
Einnahmenüberschuss von
4,071 Milliarden.
Die grösste Einsparung ge
lang der Kommission mit 112
Mehr Eigenproduktionen
Programmneuerungen von SF DRS: Erfolgreiches ausbauen, Kränkelndes renovieren
ZÜRICH: Wo SF DRS drauf
steht, soll SF DRS drin sein.
Das Schweizer Fernsehen setzt
2001 vermehrt auf Eigenpro
duktionen. Kränkelnde Aben
de wie der Sonntag wurden als
Ganzes renoviert, erfolgreiche
Gefässe ausgebaut.
Die Mittags-Tagesschau läuft
bereits gut, sagte Chefredaktor
Filippo Leutenegger bei der
Präsentation der Programm
neuerungen am Dienstag. Ab 8.
Januar 2001 wird das Angebot
deshalb ausgebaut: Von 12.30
bis 13 Uhr das «MittagsMaga-
zin», danach die 15-minütige
Tagesschau und von 13.15 bis
13.40 «Trend».
Die neuen Formate setzen auf
Softnews. Das «MittagsMaga-
zin» bietet einen ausführlichen
Wetterservice und tagesaktuelle
Hintergrundberichte aus den
Regionen. Die Ratgebersendung
«Trend» ist nach Themen wie
Boulevard, Familie, Lifestyle,
Geld und Puls geordnet.
Neu ist der Frühabend auf
SF2: «OOPS!» (18.20 Uhr) berei
tet thematisch geordnet Aktua
litäten und Sachinhalte so auf,
wie sie für die Jugend relevant
sind. Um 18.45 Uhr folgt die
SF DRS Chefredaktor Filippo Leutenegger (rechts) zusammen mit
Fernsehdirektor Peter Schellenberg an der Medieninformation in
Zürich. (Bild: Keystone)
Spielshow mit Frank Baumann:
«Doppelmoppel.ch» ist ein mo
dernes «Montagsmaler», in dem
zwei Teams - Bankräuber gegen
Bankdirektoren beispielsweise -
eine Woche lang auf dem Com
puter Begriffe zeichnen und er
raten.
Montags wird auf SFl im Fe
bruar «Risiko» durch «Eiger,
Mönch Et Kunz» und «Schlag
auf Schlager» durch «Hit auf
Hit» ersetzt. In dem von Susan
ne Kunz moderierten Quiz mes
sen sich drei Kandidaten in
ihrem Wissen über die Schweiz.
Die von Leonard präsentierte
Sendung widmet sich der brei
ten Facette der Unterhaltungs
musik.
Zehnmal jährlich porträtiert
Hannes Hug am Mittwoch in
«alavida» Menschen, die ihre
Träume und Visionen umge
setzt haben. Einblicke in das
Leben Normalsterblicher soll
auch «C'est la vie» am späten
Sonntagabend gewähren: Pat
rick Frey sucht und fand auch
bereits auf der Strasse Men
schen, die bereit sind, ihre Le-
bens- und Schicksalsgeschichte
zu erzählen.
Menschen stehen des weite
ren im Zentrum von Kurt
Aeschbachers neuer Sendung:
In der klassichen Late-Talk-
Show «Aeschbacher» treffen
sich donnerstags drei bis vier
Gäste, um über ein bestimmtes
Thema zu diskutieren. Ebenfalls
ein klassisches Genre will «Re
porter» wieder beleben: die Re
portage. Unter dem Motto «Ein
sicht und Fernsicht» zeigt die
Reihe einmal monatlich am
Freitag Geschichten über Men
schen in aussergewöhnlichen
Situationen. Neu strukturiert
wird die Spielfilmleiste um 20
Uhr auf SF2: Am Montag gibt
es ActionEtCrime, am Dienstag
Comedy, am Mittwoch Schwei
zer Filme, am Donnerstag Herz-
Schmerz und am Freitag Kino
klassiker. Ergänzt wird das
Konzept auf SFl durch den
«Filmclub» und «ch:filmszene»
am späten Mittwochabend.
Millionen Franken beim In
frastruktur-Departement von
Bundesrat Moritz Leuenberger,
wo unter anderem für den Na
tionalstrassen-Unterhalt 30
Millionen und für Lothar-Schä-
den 25,5 Millionen weniger
eingesetzt wurden. Im Justiz-
und Polizeidepartement waren
Kürzungen von netto 73 Mil
lionen möglich.
Verbindung für
30 Lander
BERN: Ein Hochleistungs-
Datennetz soll ab 2001 For-
schungs- und Lehrzentren
von 30 europäischen Län
dern verbinden. Die EU-
Kommission will in dessen
Aufbau rund 120 Mio. Fran
ken investieren. Mit dabei ist
auch die Schweiz. Um das
Hochleistungsnetz zu ent
wickeln, haben die EU-Kom
mission und das Konsortium
«Geant» in Nizza einen ent
sprechenden Vertrag abge
schlossen, wie das Bundes
amt für Bildung und Wissen
schaft am Dienstag mitteilte.
Das Netz solle den Datenaus
tausch zwischen den For-
schungs- und Lehrzentren
erleichtern und zur Schaf
fung eines europäischen For
schungsraums beitragen. Die
Schweiz ist über die Stiftung
«Switch» an das Konsortium
angeschlossen. «Switch», von
der Eidgenossenschaft und
den Universitätskantonen
1987 gegründet, hat das Da
tennetz zwischen den
Schweizer Hochschulen ent
wickelt Die Verbindung zum
europäischen Netz soll am
Kernforschungszentrum Ccm
:• eingeritiUet werden.