Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

4 Mittwoch, 8. November 2000 
INLAND 
Liechtensteiner VOLKSBLATT 
NACHRICHTEN 
«Guy Fawkes Day» 
TRIESEN: Im Rahmen des 
multikulturellen Jahres an 
der Primarschule Triesen, 
Projekt England, laden die 
Eltemvereinigung und Leh 
rerschaft der Primarschule 
in Zusammenarbeit mit der 
Funkenzunft zum «Guy 
Fawkes Day» ein. Das Fest 
findet am Donnerstag, den 
9. November 2000 um 19.00 
Uhr auf dem Sportplatz in 
Triesen statt. An diesem 
Abend wird ein Feuer im 
Stil eines Funkens abge 
brannt und englische Lecke 
reien angeboten. (Eing.) 
Verhandeln und 
Argumentieren 
SCHAAN: Verhandeln ist 
ein wichtiger Bestandteil im 
Geschäftsleben, überhaupt 
im Leben. Wir verhandeln 
öfters als uns bewusst ist. 
Erfolgreich verhandeln 
heisst, dass ein gutes Ergeb 
nis erzielt wird, mit dem al 
le Verhandlungspartner zu 
frieden sind. Dazu braucht 
es eine Doppelstrategie: Be 
harrlichkeit gepaart mit Fle 
xibilität. An diesem Tag 
üben wir Verhandlungsge 
spräche. Dabei orientieren 
wir uns am bekannten Har 
vard-Konzept. Geleitet wird 
dieses Seminar von Hansru 
di Sele, Managementbera 
tung und -Training AG Va 
duz. Kursdatuni: Donners 
tag, 16. November 2000, 
8.30 bis 17.00 Uhr im Haus 
Stein-Egerta, Schaan. An 
meldung bei der Erwachse 
nenbildung Stein-Egerta, 
Tel. 232 48 22. (Eing.) 
Mandala in Klang 
und Farbe 
SCHAAN: Am Freitagabend, 
den 17. November von 18 
bis 21 Uhr und am Samstag, 
den 18. November von 10 
bis 16 Uhr findet unter der 
Leitung von Irene Richt- 
niann ein Mandala-Seminar 
statt. Mit Klangkörpern ver 
schiedenster Art, chinesi 
schen Gongs, tibetanischen 
Klangschalen, Saiteninstru 
menten und diversen Rhy 
thmusinstrumenten machen 
wir uns auf die Suche nach 
eigenen Klangmandalas. 
Wir experimentieren mit 
verschiedenen Klängen. 
Daraus entstehen immer 
wieder neue Klangmanda 
las. In einem weiteren 
Schritt verbinden wir uns 
mit den Klängen und ge 
stalten dazu unser persönli 
ches Klang-Farb-Mandala. 
Irene Richtmann arbeitet an 
verschiedenen Institutionen 
mit Kindern und Jugendli 
chen. In Chur führt sie eine 
Praxis für Beratung, Einzel 
begleitung und Seminare 
für Gruppen und Firmen 
mit Klangdynamik, Energie- 
und Körperarbeit. Veranstal 
tet von der Erwachsenenbil 
dung Stein-Egerta. Mit Vor 
anmeldung unter Tel. 232 
48 22 oder E-Mail info@er- 
wachsencnbildung.li (Eing.) 
BRIEFFREUNDSCHAR 
Munawar Ali aus Pakistan 
möchte auf dem Weg der 
Brieffreundschaft mehr über 
Liechtenstein und seine 
Menschen erfahren. Seine 
Adresse: Mr. Munawar Ali, 
A-17, 106 Depot Lines, Kara- 
chi 74400/12, Pakistan 
(E-Mail: munawar777@hot- 
mail.com). 
Kein Abrücken der Regierung vom 
vorgeschlagenen Fördermodell 
Erklärung zum geplanten Gesetz über die Förderung von Investitionen in der Landwirtschaft 
In rund zwei Monaten soll 
das neue Gesetz über die 
Förderung von Investitio 
nen in der Landwirtschaft 
in Kraft treten. Was die 
Höhe der künftigen För 
derung betrifft, so will die 
Regierung - trotz anders 
lautenden Meinungen im 
Landtag - an ihrem ur 
sprünglichen Modell fest 
halten, wie Landwirt 
schaftsminister Norbert 
Marxer am gestrigen 
Pressegespräch bekannt 
gab. 
Manfred Öhri 
Mit der Neuauflage des Geset 
zes über die Förderung von In 
vestitionen in der Landwirt 
schaft, die schon seit Jahren ge 
fordert wird, sollen die Mängel 
des geltenden Gesetzes aus dem 
Jahre 1975 behoben und die 
Wettbewerbsfähigkeit der Land 
wirtschaftsbetriebe verbessert 
werden. Der Zersiedelung der 
Landschaft soll dadurch Einhalt 
geboten werden, indem Aus 
siedlungen nur noch an hierfür 
bestimmten Standorten gefor 
dert werden. Wie Regierungsrat 
Norbert Marxer gestern erklär 
te, wird das Gesetz bei einer Be 
handlung und Verabschiedung 
im November-Landtag auf Ende 
2000 bzw. Anfang 2001 in Kraft 
treten können. 
Förderung für alle 
Mit dem neuen Gesetz sollen 
künftig im Bereich der Investi 
tionshilfen alle Landwirt 
schaftsbetriebe - und nicht nur 
die rindviehhaltenden Betriebe 
- gefördert werden. Die Be 
grenzung der Betriebsgrösse 
auf 65 Grossvieheinheiten wird 
aufgehoben. Die Höhe der För 
derung wird neu von der Be 
triebsgrösse abhängig gemacht. 
Junglandwirte können eine 
Starthilfe in Form eines rück 
zahlbaren Darlehens beanspru 
chen. Einrichtungen, Bauten 
oder Bauweisen, die beispiels 
weise besonderen Anliegen des 
Umwelt- oder des Tierschutzes 
entsprechen, werden speziell 
gefördert. 
Umstrittene Reduktion 
Die Grundzüge des Gesetzes 
entwurfs stiessen im Landtag, 
der sich im Juni erstmals mit 
der Vorlage befasste, weitestge 
hend auf Zustimmung. Völlig 
berücksichtigt ist. Diese finan 
zielle Mehrbelastung ist für un 
sere Landwirtschaftsbetriebe in 
einem immer härter werdenden 
Konkurrenzkampf auf den 
Agrarmärkten nicht zu verkraf 
ten. Ich lehne deshalb eine Re 
duktion der Förderungshöhe 
ab.» 
Der Vergleich der Regierung, 
dass die Förderungsbeiträge 
nach wie vor über jenen in der 
Schweiz liegen würden, sei 
nicht statthaft, so der FBP-Ab- 
geordnete, weil nur ein Teilbe- 
Kreisen erhoben wurden, hält 
die Regierung an ihrem ur 
sprünglichen Modell fest, wie 
Regierungsrat Norbert Marxer 
gestern zu einer ergänzenden 
Stellungnahme an den Landtag 
erklärte. Mit der von der Regie 
rung vorgeschlagenen Über 
nahme des Zinsendienstes (50 
Prozent) und der Subvention 
von insgesamt 40 Prozent, wo 
bei 20 Prozent einmalig und 
die restlichen 20 Prozent 
gestaffelt während 20 Jahren 
ausbezahlt würden, «wird die 
Am finanziellen Engagement 
des Landes in der Landwirt 
schaft werde sich nicht viel än 
dern, beteuerte Norbert Marxer, 
die Regierung wolle aber den 
Einsatz der finanziellen Mittel 
optimieren. Die Höhe der För 
derung im landwirtschaftlichen 
Bauwesen werde zwar für rind 
viehhaltende Betriebe etwas re 
duziert, die Ausrichtung von* 
Beiträgen jedoch auf weitere 
nicht rindviehhaltende Betriebe 
ausgedehnt. In der Anfangs 
phase sei aufgrund der Starthil- 

1993 
1994 
1995 
1996 
1997 
1998 
1999 
Landwirtschaftsamt 
549 318 
627 477 
628 115 
685 284 
661 582 
704 765 
702 289 
Pflanzenproduktion 
244 534 
226 325 
171 358 
149 106 
112 499 
115 553 
140 305 
Viehzucht 
386 348 
385 510 
181 951 
173 765 
157 584 
151 690 
140 999 
Berg- und Alpwirtschaft 
923 718 
918 714 
869 597 
1 029 254 
1 278 199 
1 326 755 
1 262 650 
Landw. Bauwesen 
1 283 092 
1 014 669 
1 095 235 
1 085 838 
1 391 088 
892 135 
795 686 
Milchwirtschaft 
2 344 552 
2 144 559 
1 448 113 
1 181 089 
1 104 339 
1 093 900 
1 006 413 
Bodenmeliorationen, 
Drainagen etc. 
334 778 
151 534 
1 028 134 
278 759 
221 972 

402 281 
Direktzahlungen und 
Abgeltungsbeiträge 
1 072 202 
2 053 353 
3 737 728 
5 825 046 
5 811 015 
6 591 131 
7 345 018 
OLMA 
1 036 288 

' 




Total 
8 174 833 
7 522 144 
9 160 254 
10 408 145 
10 738 282 
10 875 933 
11 795 644 
Zur Untermauerung des finanziellen Engagements des Landes in der Landwirtschaft präsentierte Regierungsrat Norbert Marxer gestern 
diese Übersicht mit den Aufwendungen für die einzelnen Landwirtschaftsbereiche. 
unverständlich war für den 
FBP-Abgeordneten Alois Beck 
jedoch der Vorschlag der Regie 
rung, die Förderungshöhe re 
duzieren zu wollen. Alois Beck 
damals: «Konkret ist eine Re 
duktion des finanziellen Enga 
gements von rund 17 Prozent 
vorgesehen. Bei einem Bauvor 
haben mit Kosten von 500 000 
Franken bedeutet dies, dass 
sich der Barwert der staatlichen 
Unterstützung von 308 000 
Franken auf 256 000 Franken, 
das heisst um mehr als 50 000 
Franken reduziert, wobei hier 
noch nicht einmal die Inflation 
reich des ganzen Förderungs 
systems zweier Länder mitein 
ander verglichen werde. Des 
Weiteren sei zu berücksichti 
gen, dass durch die immer 
strengeren Vorschriften im Be 
reich des Tier- und Gewässer 
schutzes eine grosse Anzahl 
von Betrieben zu einer kos 
tenintensiven Sanierung der 
Gebäude und Einrichtungen 
gezwungen werde. 
«Eigenverantwortung der 
Landwirte stärken» 
Trotz dieser Einwände, die 
auch von landwirtschaftlichen 
Eigenverantwortung der Land 
wirte gestärkt, indem sie zu 
kostengünstigen und flexibler 
nutzbaren Bauten motiviert 
werden», bemerkte der Land 
wirtschaftsminister am Presse 
gespräch. Die mit dem gelten 
den Gesetz gemachten Erfah 
rungen hätten gezeigt, «dass 
der heutige Finanzierungsbei 
trag des Landes von 85 Prozent 
für das erste Betriebsjahr (35 
Prozent Subvention und 50 
Prozent Zinsendienst) zu hoch 
ist». Dies habe zu hohen Ver 
schuldungen und zu teuren 
Baulösungen geführt. 
fen für Junglandwirte sogar 
mit zusätzlichen Aufwendun 
gen zu rechnen. 
Zur Untermauerung des fi 
nanziellen Engagements des 
Landes in der Landwirtschaft 
präsentierte Regierungsrat Nor 
bert Marxer gestern auch eine 
Statistik. Danach sind die Auf 
wendungen seit 1994 von ins 
gesamt 7,5 Mio. Franken auf 
11,8 Mio. Franken im Jahr 1999 
angewachsen. Dies sei insbe 
sondere auf die Direktzahlun 
gen, die Abgeltungsbeiträge 
und die Erschwernisbeiträge 
zurückzuführen. 
Zwei neue Verkehrskreisel im Oberland 
Strassenbauprogramm 2001: sieben neue Projekte, Gesamtaufwendungen von 6,75 Mio. Franken 
Das Strassenbauprogramm 
des Landes für das Jahr 2001, 
das von der Regierung gestern 
verabschiedet wurde, hat ins 
gesamt sieben neue Projekte - 
darunter zwei Verkehrskreisel 
- zum Inhalt. Hinzu kommen 
einigen Restarbeiten bei be 
reits ausgeführten Bauwer 
ken. Die gesamten Aufwen 
dungen werden sich auf 6,75 
Mio. Franken belaufen. 
Manfred Öhri 
Der.Landtag wird sich in der 
Dezember-Sitzung mit dem 
Strassenbauprogramm 2001 
befassen, das am gestrigen 
Pressegespräch von Regie 
rungschef Mario Frick in aller 
Kürze vorgestellt wurde. 
Zwei neue Kreisel 
Bei den neuen Projekten 
handelt es sich seinen Angaben 
zufolge um die neue Churer- 
strasse in Balzers, wo das Pro 
jekt um den Abschnitt Winger- 
ta - St. Katharinabrunna er 
gänzt wird. In Triesenberg wird 
eine weitere Etappe der Roten- 
bodenstrasse fertig gestellt. 
Im nächsten Jahr soll in Vaduz mit dem Bau des Verkehrskreisels an der Aukreuzung begonnen wer 
den. (Archivbild) 
Nach langen Unierbrüchen 
kann der letzte Lückenschluss 
an der Strasse Triesenberg - 
Steg bei Ritzlina vollzogen 
werden. In Triesen wird der 
«Sonnenkreisel» - mit Kosten 
von rund 1,1 Mio. Franken das 
betragsmässig grösste Bauvor 
haben - realisiert, und in Vaduz 
wird nächstes Jahr mit dem 
Bau des «Auskreisels» begon 
nen. Beim Projekt in Gamprin 
handelt es sich um eine Inner 
ortsgestaltung des Dorfzen 
trums, bei welcher der Perime 
ter der Landstrasse mit einbe 
zogen wird. In Ruggell wird 
schliesslich die Dorfstrasse im 
Innerortsbereich saniert. 
Im neuen Strassenbau-Bericht 
an den Landtag ist gemäss Aus 
kunft des Regierungschefs ein 
spezielles Kapitel den Verkehrs 
kreiseln gewidmet. Diese hätten 
sich, so Mario Frick am Presse 
gespräch, in mancher Hinsicht - 
besserer Verkehrsfluss, weniger 
Unfälle, optisch ansprechende 
Gestaltung usw. - bewährt. 
Verträgliches Volumen 
• Mit Gesamtaufwendungen 
von 6,75 Mio. Franken liegt das 
Strassenbauprogramm 2001 in 
der Grössenordnung der Vor 
jahre. Es stelle ein Volumen 
dar, so der Regierungschef, das 
für die liechtensteinische Bau 
wirtschaft noch verträglich sei, 
zumal im Jahresverlauf auch 
die möglichen Bauzeiten einge 
schränkt seien. Unter Berück 
sichtigung der laufenden Un 
terhaltsarbeiten an Strassen 
und Brücken würden sich die 
Gesamtausgaben im kommen 
den Jahr auf 10 bis 11 Mio. 
Franken belaufen.
	        

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