Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

4 Montag, 6. November 2000 
SEITE DER FBP 
Liechtensteiner VOLKSBLATT 
Spürbare Aufbruchstimmung in Ruggell 
FBP-Ortsgruppe nominierte gestern Abend Gerlinde Büchel und Markus Büchel als Landtagskandidaten 
Die FBP-Ortsgruppe Rug 
gell hat gestern Abend ei 
ne gute Wahl getroffen: 
Mit Gerlinde Büchel und 
Markus Büchel nominier 
te sie zwei kompetente, 
engagierte und erfahrene 
Persönlichkeiten aus der 
Gemeinde als ihre Kandi 
daten für die Landtags 
wahl. Im vollbesetzten 
Foyer des Gemeindesaals 
war die Aufbruchstim 
mung, die «Lust auf Zu 
kunft», deutlich spürbar. 
Manfred Öltri 
Der Abend, durch den die Orts 
gruppen-Vorsitzende Emerita 
Büchel in gekonnter Manier 
führte, begann originell und 
stimmungsvoll: mit Geschich 
ten zum Schmunzeln über das 
«Tüarka-Uszüha» anno dazu 
mal in Ruggell, herzhaft vorge 
tragen von der 70-jährigen 
Hedwig Rüegg-Spalt. 
«Wir sind bereit!» 
Parteipräsident Dr. Ernst 
Walch brachte die Gäste zurück 
in die «sehr spannende Wahl 
kampfzeit». Die Bürgerpartei 
werde bereits in wenigen Tagen 
die Nomination aller 25 Kandi 
datinnen und Kandidaten ab- 
schliessen können. Sie hätten 
damit noch ausreichend Zeit 
und Gelegenheit, ihre Gedan 
ken und Ideen in das FBP- 
Wahlprogramm einzubringen 
und auf Anliegen der Bevölke 
rung einzugehen. In der VU 
müssten sich die Kandidaten 
dagegen mit dem bereits Ge 
druckten abfinden. 
Weil das Land gegenwärtig 
in seiner Substanz angegriffen 
werde, müssten klare Weichen 
gestellt werden. Dafür brauche 
Die beiden Ruggeller Kandidaten Markus Büchel und Gerlinde Büchel (rechts) stellten sich an der gestrigen Nominationsversammlung 
auf sympathische Art und Weise vor. In der Mitte die glückliche Ortsgruppen-Vorsitzende Emerita Büchel. (Bilder: bak) 
es in Regierung und Landtag 
auch die besten Leute - Perso 
nen mit Erfahrung in allen Be 
reichen. «Wir sind bereit!», er 
klärte der Parteipräsident. Das 
personelle Angebot der Bürger 
partei richte sich an die ganze 
Bevölkerung und berücksichti 
ge auch alle Altersgruppen. 
«Wir wollen eine echte Volks 
vertretung, keine Interessens- 
vertretung», betonte Ernst 
Walch. 
Einhellige Nomination 
Politische Erfahrung und Le 
benserfahrung bringen auch 
Markus Büchel und Gerlinde 
Büchel geb. Hasler mit sich, die 
sich gestern mit Dias aus ihrem 
Leben auf sehr sympathische 
Art und Weise vorstellten. Die 
einhellige Nomination - be 
gleitet von einem langanhal 
tenden Applaus - brachte 
schliesslich die hohe Wert 
schätzung zum Ausdruck, die 
die beiden heimatverbundenen 
Kandidaten in Ruggell gemes 
sen. Dass ihnen das politische 
Geschehen auf Gemeinde- und 
Landesebene nicht gleichgültig 
ist, haben sie in öffentlichen 
Ämtern und Funktionen bereits 
hinlänglich bewiesen. 
So gehörte der bald 48-jähri- 
ge Markus Büchel von 1987 bis 
1999 dem Ruggeller Gemeinde 
rat an. Während zwei Mandats 
perioden amtete er dabei als 
Vizevorstehcr, während vier 
Jahren zusätzlich als Schulrats- 
präsident. Am grossen FBP- 
Partcitag im März dieses Jahres 
wurde er einhellig zum neuen 
Parteivizepräsidenten für das 
Unterland gewählt. Die AHV- 
IV-FAK-Anstalten schätzen 
seine Mitarbeit als Mitglied des 
Verwaltungsrates. 
Die 53-jährige Gerlinde 
Büchel ist seit 1995 ein enga 
giertes und geschätztes Mit 
glied des Gemeinderates von 
Ruggell. In dieser Funktion gilt 
ihr besonderes Augenmerk der 
Arbeit in der Kulturkommissi 
on, die sie selbst als «interes 
sante Herausforderung» be 
zeichnet. Die Kultur spielt übri 
gens auch im Leben von Mar 
kus Büchel eine wichtige Rolle, 
wie seine langjährige Zu 
gehörigkeit zum Musikverein 
Frohsinn unterstreicht. 
Beruf und Familie 
Die berufliche Laufbahn 
führte den dipl. Maschinenbau- 
Ingenieur FH Markus Büchel 
vor knapp 20 Jahren nach 
Eschen in die Presta (heute: 
Krupp Presta AG), wo er schon 
bald in verantwortungsvolle 
Positionen und später in die er 
weiterte Geschäftsleitung beru 
fen wurde. Seit 1995 leitet der 
stolze Vater von drei Töchtern 
als Vizedirektor das Personal 
wesen des florierenden Unter 
nehmens, das mittlerweile am 
Stammsitz bereits über 1100 
Mitarbeiter beschäftigt. 
Gerlinde Büchel absolvierte 
eine kaufmännische Ausbildung 
und arbeitete ab 1965 während 
fast 10 Jahren in einer liechten 
steinischen Bank, ehe sie sich 
als Hausfrau und Mutter von 
drei - inzwischen erwachsenen 
- Söhnen mit ganzer Kraft ihrer 
Familie widmete, der natürlich 
nach wie vor ihre grösste Auf 
merksamkeit gilt. Allerdings ha 
ben sich wieder mehr Freiräume 
für eine Teilzeitbeschäftigung, 
zur Hauptsache im kaufmänni 
schen Bereich, ergeben. Und für 
ihren Ehegatten, der neben sei 
nem Beruf als Zentralpräsident 
des grössten Schweizer Berufs 
fahrerverbandes amtet, ist sie 
eine unentbehrliche Sekretärin. 
Gerlinde Büchel I Markus Büchel 
Gerlinde Büchel (Jahrgang 
1947) ist mit Ludwig Büchel 
aus Ruggell verheiratet und 
Mutter von drei erwachsenen 
Söhnen im Alter zwischen 24 
und 29 Jahren. Neben ihrer 
Tätigkeit als Hausfrau arbei 
tet sie seit 1990 auch wieder 
in Teilzeit in ihrem erlernten 
Beruf als kaufmännische An 
gestellte, den sie früher in ei 
ner liechtensteinischen Bank 
ausgeübt hatte. Ausserdem 
erledigt sie alle anfallenden 
Sekretariatsarbeiten für ihren 
Gatten, der im «Nebenberuf» 
Zentralpräsident des grössten 
Berufsfahrerverbandes der 
Schweiz ist. Gerlinde Büchel 
ist seit 1995 ein engagiertes 
Mitglied ,des Ruggeller Ge 
meinderates, wob^i sie insbe 
sondere die Arbeit in der Kul 
turkommission als interes 
sante Herausforderung be 
trachtet. Ihre ' Lieblingsbe 
schäftigungen zuhause und 
in der Freizeit: Lesen, Ko 
chen, Reisen und Radfahren. 
Markus Büchel (Jahrgang 
1953) ist mit Hildegard, geb. 
Ott, verheiratet und Vater von 
drei Töchtern im Alter zwi- 
«Politik ist für die Leute da ...» 
Regierungschef-Kandidat Otmar Hasler willkommener Gast in Ruggell 
sehen 16 und 23 Jahren. Der 
FBP-Landtagskandidat bilde 
te sich in den 70er-Jahren am 
Abendtechnikum Vaduz zum 
Diplom-Ingenieur FH (Ma 
schinenbau) weiter und ist 
heute in der Krupp Presta AG 
als verantwortlicher Leiter 
des Personalwesens im Range 
eines Vizedirektors tätig. 
Während drei Mandatsperi 
oden,, von 1987 bis''1999, 
gehörte er dem Ruggeller Ge 
meinderat an - davon acht 
Jahre lang als Vizevorsteher 
und während einer Mandats 
dauer zusätzlich als Schul- , 
ratspräsident. In der Bürger-' 
partei bekleidet Markus 
Büchel das Amt des Vizeprä 
sidenten für das-Unterland, 
ausserdem ist er heuer zum > 
Vizepräsidenten des Verwal- 
tungsrätes der AHV-IV-FAK- 
Anstaiten bestellt worden. 
Gerngesehene Gäste in Ruggell: Parteipräsident Dr. Ernst Walch (rechts) und Regierungschef-Kandidat Otmar Hasler (Mitte). 
«Wir treten an, um die Mehr 
heitsverantwortung im Land 
zu übernehmen. Wir gehen 
optimistisch in diese Wahl, 
weil wir an unsere Chance 
glauben, weil wir auf ein star 
kes Team zählen können und 
weil wir überzeugt davon 
sind, dass wir personell und 
inhaltlich die besseren Alter 
nativen bieten können.» 
Dies unterstrich der Regie 
rungschef-Kandidat der Bür 
gerpartei, Otmar Hasler, gestern 
Abend an der FBP-Nominati- 
onsversammlung in Ruggell. 
Seinen Optimismus begründete 
er auch mit der überaus starken 
Unterstützung, die in allen 
Ortsgruppen spürbar sei. 
In einer Zeit der Wende stehe 
insbesondere ein kleines Land 
wie Liechtenstein vor grössten 
Herausforderungen. «Und gera 
de in einer solchen Zeit, in der 
so viel passiert, braucht es eine 
Besinnung auf Grundwerte, auf 
Positionen. Es braucht auch ru 
hende Pole, um sich orientieren 
zu können», meinte Otmar Has 
ler. Veränderungen hätten nur 
dann einen wirklichen Wert, 
wenn man ein klares Ziel vor 
Augen habe und genau wisse, 
wohin man sich bewegen möch 
te. «Wenn das alles nicht pas 
siert, so bewegen wir uns zwar 
und sind modern und lässig, 
letztendlich stehen wir aber am 
falschen Ort. Dafür gibt es in 
zwischen einige Beispiele», hielt 
der prominente Gast an der 
Ruggeller Versammlung fest. 
Nach seiner Auffassung hat 
Liechtenstein als kleiner Staat 
die einmalige Chance, die Be 
völkerung direkt ins Regieren, 
ins Gestalten mit einzubezie- 
hen. Es reiche nicht, so Otmar 
Hasler, den Leuten im Nachhin 
ein einfach zu erklären, warum 
dieser oder jener Fehler passiert 
sei. Die FBP werde daher, wenn 
sie die Mehrheitsverantwor 
tung übertragen bekomme, re 
gelmässige Gespräche zwischen 
Regierung und Bürgern durch 
führen. Diese Diskussionsrun 
den sollen auch zu einer neuen 
Aufbruchstimmung beitragen. 
Politik sei für die Bevölkerung 
da, und nicht umgekehrt. 
Otmar Hasler äusserte ges 
tern unter anderem seine feste 
Überzeugung, dass Liechten 
stein immer einen starken Part 
ner brauche, dem man auch be 
stimmte Aufgaben übertragen 
könne. «Ich bin nach wie vor 
für eine gute, starke Partner 
schaft mit der Schweiz», unter 
strich er. Dafür brauche es aber 
eine «neue Bescheidenheit», die 
man auch entsprechend signa 
lisieren müsse. (mö) 

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