Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

1 6 Samstag, 4. November 2000 
REGION 
Liechtensteiner VOLKSBLATT 
NACHRICHTEN 
•i ! 
Musikalische 
Feierstunde 
BUCHS: Morgen Sonntag, 
den 5. November, wird in 
der Herz-Jesu-Kirche in 
Buchs eine musikalische 
Feierstunde mit dem En 
semble «Fistulatores Wer- 
denbergienses» abgehalten. 
Mechthild Neufeld von Ein 
siedel, Ursula Frischknecht, 
Markus Freund und Heinz 
Neufeld spielen mit ver 
schiedensten Blasinstru 
menten Musik aus der Re 
naissance. Die Feierstunde 
steht unter dem Titel «Die 
Nacht ist vorgedrungen». Es 
handelt sich dabei um die 
Anfangszeile eines Advents 
liedes von Jochen Klepper 
{1903 - 1942), geschrieben 
1938, ein Jahr vor dem 
Ausbruch des zweiten Welt 
krieges. In meditativen Ge 
danken bringt uns Pfarrer 
Erich Guntli sowohl den 
Text des Liedes als auch die 
Person des Dichters näher. 
Am Schluss der Feierstunde 
wird eine Kollekte zuguns 
ten der «Solidaritätsgruppe 
für eine Welt» erhoben, die 
ihr diesjähriges Projekt vor 
stellt. (Eing.) 
Umzug im 
Diözesanhaus 
FELDKIRCH: Die Generalsa 
nierung des Diözesanhauses 
steht vor dem Abschluss. 
Der Einbau eines behinder 
tengerechten Liftes, Wärme 
dämmung, neue Fenster 
und Installationen bringen 
das in den 60er Jahren er 
richtete Gebäude auf einen 
zeitgemässen technischen 
und öko-sozialen Standard. 
In der Woche vom 6. bis 
zum 10. November beziehen 
die Mitarbeiterinnen wieder 
ihre regulären Büros. Durch 
die Umsiedlungsarbeiten 
kann es zu Einschränkun 
gen des normalen Betriebes 
kommen. Die Mitarbeiterin 
nen bitten dafür um Ver 
ständnis. Das Bischöfliche 
Ordinariat mit Rechtsstelle, 
Bauamt und Schulamt sind 
vorerst weiterhin in der Fi 
delisstrasse 13 unterge 
bracht und übersiedeln ab 
11. Dezember in das Diöze 
sanhaus. 
Toter war Treppe 
hinunter gestürzt 
ST. MARGRETHEN: Der 55- 
jährige Mann, der am Mitt 
woch vor einem Restaurant 
in St. Margrethen tot aufge 
funden wurde, ist die Trep 
pe hinunter gestürzt und 
dabei getötet worden. An 
zeichen auf Dritteinwirkung 
wurden laut Polizei nicht 
gefunden. Der Mann sei 
nach erheblichem Alkohol 
konsum auf der Treppe ge 
stürzt und dabei zu Tode 
gekommen, heisst es. Er sei 
in der Nacht auf Mittwoch 
der letzte Gast im Lokal ge 
wesen, teilte die Kantonspo 
lizei St. Gallen am Freitag 
mit. 
Gefälschte Park 
tickets 
LÜSTEN AU: Am Zoll in Lus- 
tenau ist ein 20-jähriger 
Student mit gefälschten 
Parktickets fiir die Kurzpar 
kierzone in Wien erwischt 
worden. Er hatte die Tickets 
auf einem Farbkopierer selbst 
hergestellt. Der Wiener Stu 
dent reiste per Auto aus der 
Schweiz nach Vorarlberg ein. 
! Schulisches Neuland betreten 
f I 
Sarganserland legt im Jahr 2001 fünf Berufsschulen zusammen 
Zufrieden mit dem Ergebnis der Projektsgruppe Schulzusammenführung Berufsschulen: Eugen Kessler (hinten rechts), Leiter der Pro 
jektgruppe Schulzusammenföhrung Berufsschulen, und Josef Nigsch (3. v.l.), Amtsvorstand des Amtes für Berufsbildung des Fürstentums 
Liechtenstein. (Bild: Thomas Schwizer) 
f 
j Das Sarganserland betritt 
| schulisches Neuland. Frei- 
l willig und ohne staatli 
chen Druck schliessen sich 
| dort auf Anfang 2001 
1 fünf bisher selbständige, 
| auch von Liechtenstein 
j getragene Berufsschulen 
f mit total 660 Schülerin- 
j nen und Schülern zusam- 
I men. 
i 
\ Leo Coray 
? Schon vor anderthalb Jahren 
| war eine zehnköpfige st. gal- 
\ lisch-liechtensteinische Pro- 
jektgruppc gebildet worden, die 
. sich mit der Zukunft der fünf 
i Berufsschulen im Sarganser- 
f land beschäftigte. Sie kam zum 
? Schluss, dass die Schulen dann 
| erhalten oder sogar ausgebaut 
^ werden können, wenn sie unter 
j einer gemeinsamen Leitung 
| stehen; dies auch im Hinblick 
auf die Kantonalisierung der 
: Berufsschulen im Jahr 2002, 
die vom St. Galler-Volk im 
i September gutgeheissen wor- 
i den ist. 
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!. 
neuen regionalen Berufsschule 
Sarganserland (BSSL) geführt. 
Vereinigt haben sich die kauf 
männische Berufschule Walen 
stadt, die Berufsschule für De 
tailhandel Sargans, die Schule 
für Gesundheits- und Kranken 
pflege Sargans, die Haushal 
tungsschule Broderhaus Sar 
gans, und das Brückenangebot 
Sarganserländer Sozialjahr mit 
Hauptstandort Sargans. 
Die gesamthaft rund 660 
Schülerinnen und Schüler 
der neuen BSSL stammen 
genden Zahl von Mitläufern 
und Sympathisanten unter 
stützt. 
Grösser geworden sei «die 
Unverfrorenheit öffentlicher 
Selbstdarstellung von rechtsex 
tremen Aktivisten», so die Re 
gierung. Zugenommen habe 
auch die nationale und interna 
tional Vernetzung der Szene. 
Dank Mobiltelefonen sei der 
Mobilisierungsgrad der Rechts 
extremen heute höher. 
In dieser Einschätzung sieht 
sich die Regierung vom Bericht 
«Skinheads in der Schweiz» be 
stätigt, den die Bundespolizei 
im September herausgegeben 
hauptsächliche aus dem südli 
chen Teil des Kantons St. Gal 
len, dem Fürstentum Liechten 
stein und dem Kanton Glarus. 
Sie werden von 79 haupt- und 
nebenamtlichen Lehrkräften 
unterrichtet. Das Jahresbudget 
beträgt derzeit rund 4,8 Mio. 
Franken. Statt von fünf Schul- 
behörden mit 37 Mitgliedern 
wird die BSSL künftig von ei 
ner zehnköpfigen Kommission 
geführt. Ihr gehören Vertreter 
des Kantons St. Gallen, von 
Liechtenstein, der Standortge- 
hat. «Rechtsextreme und neo 
nazistische Ideen dürfen in ei 
ner aufgeschlossenen und sta 
bilen Gesellschaft keinen Platz 
haben», schreibt sie. 
Handlungsbedarf sieht die 
Regierung aber nicht. Mass 
nahmen, wie sie in der SP-An- 
frage angeregt werden, beur 
teilt sie als «nicht sinnvoll» 
oder «nicht notwendig». Dies 
betrifft etwa eine kantonale 
Aufklärungskampagne gegen 
Rechtsextremismus, eine Bera 
tungsstelle für Aussteiger oder 
die Unterstützung von Selbst- 
hilfcgruppen von Skinhead-El 
tern. 
meinden und der Berufsver 
bände an. 
Bildungszentrum 
entstanden 
«Wir begrüssen diesen Schritt 
sehr», sagte Josef Nigsch, Chef 
des Liechtensteiner Amtes für 
Berufsbildung, am Freitag bei 
der Präsentation in Sargans. 
Dabei stünden nicht finanzielle 
Einsparungen im Vordergrund. 
Vielmehr seien mit dem Entste 
hen des «internationalen Bil 
dungszentrums Sarganserland» 
VILTERS: SVP-Nationalrat El 
mar Bigger ist im Streit um 
seine illegal aufgestellte Ge 
flügelaufzuchthalle in Vilters 
vor dem St. Galler Verwal 
tungsgericht abgeblitzt. Das 
Gericht bestätigte ein Nut 
zungsverbot für die Halle, wie 
es am Freitag mitteilte. 
Das kantonale Baudepartement 
hatte im August entschieden, 
der Gemeinderat von Vilters- 
Wangs habe Bigger die weitere 
Nutzung der Geflügelaufzucht 
halle lur 12 000 Hühner zu 
Recht verboten. Dagegen re 
kurrierte Bigger beim Verwal- 
die Diskussionen über Schul 
schliessungen vom Tisch. Das 
Fürstentum Liechtenstein ge 
hört schon seit 30 Jahren zur 
Trägerschaft von vier der fünf 
Schulen. Gemäss Projektleiter 
Eugen Kessler, Walenstadt, ent 
stehen mit dem Zusammen- 
schluss Synergien in der 
Führung, im Rechnungs- und 
Personalwesen. Weil die Schul 
standorte vom Kanton garan 
tiert seien, könne jede Schule 
dennoch ihren eigenen Charak 
ter bewahren. 
tungsgericht. Der Rekurs hatte 
aufschiebende Wirkung. 
Die Verweigerung der Baube 
willigung für den Geflügelstall 
sei rechtskräftig. Der wider 
rechtliche Zustand könne nicht 
weiter toleriert werden, so das 
Verwaltungsgericht. Bigger sei 
vom Bundesgericht ausdrück 
lich darauf hingewiesen wor 
den, dass künftige Neueinstal 
lungen auf eigenes Risiko er 
folgten. 
Das Bundesgericht hatte im 
November 1999 entschieden, 
die Geflügelaufzuchthalle sei 
nicht bewilligungsfähig. Bigger 
baute sie trotzdem. 
Neu fünf Abteilungen 
Inzwischen ist der Zusam- 
menschluss mit den Träger 
schaften vereinbart. Auf An 
fang 2001 werden die fünf Be 
rufsschulen als Abteilungen der 
Zunehmende Gewaltbereitschaft 
St. Galler Regierung äussert sich zuffi'Üe^htsextremismus 
ST. GALLEN: Die Zahl der Mit 
läufer und Sympathisanten 
des Rechtsextremismus nimmt 
im Kanton St. Gallen zu. Die 
Szene zeige sich zudem immer 
gewaltbereiter, schreibt die St. 
Galler Regierung in ihrer Ant 
wort auf eine Anfrage im 
Grossen Rat. 
Der Polizei seien im Kanton St. 
Gallen rund ein Dutzend mili 
tante Rechtsextreme bekannt. 
Diese seien in drei Gruppierun 
gen aktiv, heisst es in der am 
Freitag veröffentlichten Stel 
lungnahme. Der «harte Kern» 
der Szene werde von einer stei- 
Streit um Geflügelstall 
Nationalrat Bigger abgeblitzt 
Durchbruch in der Diabetesforschung 
Neue Erkenntnisse über Herzkranzgefassveränderungen am Landeskrankenhaus Feldkirch 
Vor wenigen Tagen fand in 
den Räumlichkeiten der LGT 
Bank Liechtenstein / Bendern 
ein Forschungsseminar über 
Herzkranzgefässerkrankun- 
gen bei Patienten mit Diabetes 
Mellitus (Zuckerkrankheit) 
statt. Die LGT-Stiftung ist ein 
namhafter Förderer des Vor 
arlberg Institut für Vaskuläre 
Forschung (Vorarlberg Insti 
tute for Vascular Investigation 
and Treatment, kurz VIVIT). 
Als Ausdruck des grenzüber 
schreitenden Charakters wur 
de Bendern als Tagungsort für 
dieses Seminar ausgewählt. 
Die Ergebnisse der Feldkircher 
Forscher werden in diesem 
Sinne allen Patienten dieser 
Region zugute kommen. 
Der Leiter des VIVIT Instituts 
am Landeskrankenhaus Feld 
kirch, Prof. Heinz Drexel, prä 
sentierte der internationalen 
Expertenrunde neue aufsehen 
erregende Ergebnisse über 
Herzgefässveränderungen. So 
referierte er über eine erst kürz 
lich abgeschlossene Grossstu 
die aus dem Institut mit beein 
druckenden Zahlen aus Vorarl 
berg. Über 650 Patienten wur 
den genau auf das Ausbrei 
tungsmuster der Gelasserkran- 
kung am Herz untersucht. Hier 
zeigten sich völlig neue Er 
kenntnisse, nämlich dass bei 
Diabetikern ausgedehntere, 
aber durchaus behandelbare 
Herzkranzgefässverengungen 
vorliegen. Zudem konnte die 
Feldkircher Forschergruppe, 
deren federführender Autor As 
sistenzarzt Dr. Stefan Aczel ist, 
präzise Angaben über Blutfett 
veränderungen bei Diabetes ge 
ben. Aufgrund dieser Ergebnis 
se wird in Zukunft das 
Hauptaugenmerk auf zu hohe 
Blutfette (Triglyzeride) und zu 
niedriges gefässschützendes, 
sogenanntes gutes Cholesterin 
oder HDL-Cholesterin gelegt 
werden. Zusätzlich zeigt die 
Feldkircher Studie, dass die 
Blutgerinnbarkeit bei Diabetes- 
Patienten überhöht ist. Die 
«Feldkircher Arbeitsgruppe» er 
hielt für diese Forschungsarbeit 
viel Lob von den anwesenden 
Experten. Gastreferent Prof. Dr. 
Knut Borch-Johnsen aus Däne 
mark stellte die neuesten Er 
kenntnisse zur Entdeckung von 
Zuckerkrankheit dar. Er wies 
besonders auf die Notwendig 
keit einer Früherkennung von 
Blutzuckererhöhungen und da 
mit auf Vorsorgeuntersuchun 
gen hin. Friihentdeckung 
Zuckerkranker ermöglicht 
frühes Einschreiten gegen die 
Gefässveränderungen. 
Der Leiter der Universitäts 
klinik für Innere Medizin in 
Innsbruck, Univ.-Prof. Dr. Josef 
R. Patsch, machte mit seinem 
Vortrag deutlich, dass es nicht 
genügt bei Zuckerkranken nur 
den Blutzucker zu messen und 
zu behandeln. Zuckerkranke 
haben überdurchschnittlich 
häufig erhöhte Blutfette, er 
höhten Blutdruck und rauchen 
mehr als Nicht-Diabetiker. Die 
se drei Risiken, hier waren sich 
alle Ärzte der Tagung einig, 
sind für Diabetiker deutlich 
evidenter als bei Nicht-Diabe 
tikern und müssen ebenso wie 
der Blutzucker konsequent ver 
mieden werden. 
Prof. Dr. Wolfgang Patsch, 
Salzburg, entwickelte Zu 
kunftsszenarien für die Be 
handlung von Übergewicht 
und Diabetes. Patsch. «Neue Er 
kenntnisse haben das Verständ 
nis des Energiehaushaltes und 
der Störungen, die zu Überge 
wicht führen, beflügelt. Neue 
Therapiekonzepte für das Über 
gewicht rücken in greifbare 
Nähe. Ebenso ist es denkbar, 
dass in Zukunft Diabetiker, die 
bisher insulinabhängig sind, 
durch neue Methoden behan 
delt werden können.» 
Mit einem interessanten Vor 
trag, in welchem Alex Bohrer 
von der LGT-Bank über die An 
lagepraxis des Fürstentums 
Liechtenstein und sich daraus 
ergebende Anlagemöglichkei 
ten auch für Privatpersonen 
berichtete, wurde der Kongress 
abgeschlossen. 
In seinem Schlusswort be 
tonte der Chefarzt des Landes 
krankenhauses Feldkirch Prof. 
Dr. Gerhard Zimmermann die 
Bedeutung der ausseruniver- 
sitären Forschung, besonders in 
Bundesländern ohne eigene 
Universität wie Vorarlberg. 
Zimmermann unterstrich den 
österreichweit beispielhaften 
Charakter des VIVIT-Institutes, 
das sich vor allem auf private 
Fördermittel stützt. Schliesslich 
gratulierte er der Arbeitsgruppe 
am VIVIT-Forschungsinstitut 
zur Aufbauarbeit und zum er 
folgreichen Abschluss der vor 
gestellten Studie. 
Prof. Drexel bedankte sich 
bei den vielen privaten Förde 
rern und warb für neue Mit 
glieder: «Personen, die erfolg 
reiche Forschung am VIVIT In 
stitut unterstützen möchten, 
können mit einem Jahresbei 
trag von 300 Schilling Mitglied 
im Forschungsverein werden.» 
VIVIT Forschungsinstitut am 
LKH Feldkirch, Carinagasse 47, 
6807 Feldkirch, Kont.Nr.: 
12.263.447.113, BLZ: 58000 
Hypo Feldkirch. (Eing.)
	        

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