28 Dienstag, 31. Oktober 2000
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Liechtensteiner VOLKSBLATT
NACHRICHTEN
Lastwagenbrand
Im Gotthard-
Strassentunnel
ALTDORF: Im Gotthard-
Strassentunnel ist am Mon
tag ein Sattelschlepper in
Brand geraten. Die Feuer
wehr konnte das Feuer
rasch löschen. Verletzt wur
de niemand. Der Tunnel er
litt keinen Schaden, er
musste aber für eineinhalb
Stunden gesperrt werden.
Mutter erstach
dreijährige
Tochter
KONSTANZ: Eine 24-jährige
Frau hat in Villingen-
Schwenningen ihre drei
jährige Tochter mit einem
Küchenmesser umgebracht
und sich danach selbst in
Hals und Bauch gestochen.
Der 36-jährige Lebensge
fährte, der zur Tatzeit nicht
in der Wohnung war, fand
das Kind und die Schwer
verletzte. Das Mädchen war
mit drei tiefen Stichen in
der Brust getötet worden,
wie die Konstanzer Staats
anwaltschaft am Montag
mitteilte.
Zahl der Ebola-Op-
fer in Uganda auf
73 gestiegen
KAMPALA: Die Zahl der
Todesopfer der Ebola-Epide-
mie in Uganda hat sich bis
Montag auf 73 erhöht, wie
dfe Gesundheitsbehörden in
Kampala mitteilten. 224
weitere Fälle von Ebola-Er-
krankungen seien bekannt,
wie der Direktor der medizi
nischen Versorgung, Francis
Omaswa in Uganda mitteil
te. 96 Menschenleben seien
bislang gerettet worden. Die
bekannten Fälle befinden
sich alle in Gulu, 360 km
von der Hauptstadt Kampa
la entfernt, und seiner
näheren Umgebung.
Hund biss neun
jähriges Mädchen
in den Kopf
BRAUNAU: In Ranshofen
ist am Samstag ein neun
jähriges Mädchen von ei
nem Hund so schwer ver
letzt worden, dass es ope
riert werden musste. Das
Mädchen spielte gerade mit
dem siebenjährigen Sohn
der Hundebesitzerin, als der
Hund der Rasse Fila-Brasi-
leiro grundlos auf das
Mädchen zusprang und es
in den Kopf und in die
Schulter biss.
Kinderlähmung
im West-Pazifik
ausgerottet
GENF: Die WHO hat die
West-Pazifik-Region offizi
ell für Polio-frei erklärt. Die
Krankheit sei in den 37
Staaten der Region endgül
tig ausgerottet. In den ver
gangenen drei Jahren sei
kein einziger Fall von Kin
derlähmung mehr registriert
worden. Der letzte Fall
war ein 15 Monate altes
Mädchen, das im März 1997
in Kambodscha an Polio er
krankt war. Bislang galt nur
die Region Nord- und Süd
amerika als «zertifiziert»
Polio-frei. Seit Beginn der
Kampagne zur Ausrottung
der Kinderlähmung ist die
Zahl der Fälle weltweit um
mehr als 95 Prozent zurück
gegangen.
Orkan über Europa fordert
mehrere Tote
Flug- und Bahnverkehr gestört - Chemietanker vor der Bretagne leckgeschlagen - Erinnerung an «Erika»
Sturmböen bist zu 176 km/h fegten über Europa hinweg. In zahlreichen Ländern wurden Menschen
getötet und zahlreiche Häuser abgedeckt. (Bild: Keystone)
LONDON/HAMBURG: Bei
den ersten Herbstorkanen
sind am Montag in Euro
pa mindestens acht Men
schen umgekommen. Die
Stürme legten zum Teil
den internationalen Bahn-
sowie Flugverkehr zwi
schen Frankreich, Gross
britannien und Belgien
lahm.
Etwa 70 Seemeilen vor der
Küste der Bretagne geriet ein
mit Chemikalien beladener itali
enischer Tanker in Seenot. Die
14 Besatzungsmitglieder konn
ten mit einem Helikopter geret
tet werden, teilte das Schiff
fahrtsamt von Brest mit. Der aus
dem britischen Fawley ausge
laufene Tanker «levoly Sun» war
im Sturm leckgeschlagen. Die
6000-Tonnen-Ladung sei «hoch
toxisch», erklärte das französi
sche Landwirtschaftsministeri
um. Ein Krisenstab wurde ein
gerichtet und ein Schlepper be
fand sich auf dem Weg zur Un
glücksstelle. Das Unglück weck
te Erinnerungen an die «Erika»-
Katastrophe: Im Dezember
1999 war vor der Südküste der
Bretagne der Tanker «Erika» mit
31 000 Tonnen Heizöl gesunken.
Die anschliessende Ölpest hatte
mehrere hundert Kilometer
Küste verseucht.
Tote in England und
Frankreich
In Grossbritannien kamen
ein Autofahrer und ein Motor
radfahrer um, als ihre Fahrzeu
ge von umstürzenden Bäumen
getroffen wurden. In Wales
wurde eine 58-Jährige von ei
nem Wasserfall in den Tod ge
rissen. Der Kapitän eines nie
derländischen Schiffs stürzte
bei stürmischer See in den La
deraum und starb. Auf einer
Fähre zwischen Grossbritanni
en und Irland wurde ein Passa
gier über Bord gespült. In
Frankreich starben wegen des
Sturms zwei Autofahrer. Bei Le
Havre stürzte ein Baum auf ein
Fahrzeug und tötete den Fah
rer.
Bei Evreux starb ein Auto-
lenkcr bei einem Zusammen-
stoss mit einem anderen Wa
gen, als er einem umgestürzten
Baum ausweichen wollte. In
der -Normandie wurde ein
Mann vom Dach seines Ge
schäfts geweht, als er Sturm
schäden reparieren wollte.
Behinderung im Flug-
und Eisenbahnverkehr
Wegen des Sturms, der in
Frankreich Geschwindigkeiten
bis zu 176 Kilometer pro Stun
de erreichte, wurde am Vormit
tag der Flughafen Roissy bei
Paris vorübergehend geschlos
sen. Die Verbindungen vom
Flughafen Orly wurden stark
eingeschränkt. Auch in Belgien
wurden internationale Flüge
gestrichen. Zu Verkehrsbehin
derungen kam es auch in den
Niederlanden, so im Flugver
kehr auf dem Amsterdamer
Airport Schiphol. Angesichts
der Gefahr, dass Bäume auf
Gleise stürzen, wurden auch
die Verbindungen durch den
Euro-Tunnel von Frankreich
nach England sowie die
Schnellzugverbindungen von
Brüssel nach Paris vorüberge
hend eingestellt. Auch der
Bahnverkehr in den Niederlan
den wurde wegen beschädigter
Oberleitungen stark behindert.
Tausende in Südengland
und Wales ohne Strom
In Südengland und Wales
waren wegen des Orkans, der
mit bis zu 140 Kilometern pro
Stunde über das Land fegte,
Tausende von Häuser ohne
Strom: Strassen standen unter
Wasser. Zahlreiche Menschen
mussten wegen Überflutungen
ihre Wohnungen verlassen. Der
Strassen- und Eisenbahnver
kehr kam nach den schwersten
Stürmen in Grossbritannien in
diesem Jahr weitgehend zum
Erliegen. Vor Dover mussten
die Nacht über etwa 6000
Fährpassagiere auf Schiffen
ausharren, die wegen -der
schweren Sturmböen den Ha
fen nicht anlaufen konnten. Er
war am Sonntagabend ge
schlossen und erst am Morgen
wieder geöffnet worden.
AAR AU: Bei dem am Sams
tagabend verhafteten Domini
kaner handelt es sich mit
grosser Wahrscheinlichkeit
nicht um den von der Polizei
im Tötungsdelikt von Wohlen
(AG) gesuchten Unbekannten.
Der Mann bleibt trotzdem in
Haft.
Abklärungen hätten ergeben,
dass der 36-Jährige nicht jener
Mann sei, der am 23. Oktober
in der Früh mit den drei nach
maligen Opfern und deren Be
gleiter von Zürich nach Wohlen
Verhafteter nicht der Gesuchte
Tötungsdelikt in Wohlen (AG): Polizei tappt weiter im Dunkeln
gefahren sei, teilte die Kantons
polizei Aargau am Montag mit.
Zudem dürfte es sich auch
nicht um jene Person handeln,
die am Nachmittag des Tattages
für die Rückfahrt von Wohlen
nach Zürich ein Taxi benutzte.
Die Polizei stützt ihre Erkennt
nisse auf den Begleiter der
Frauen und den Taxichauffeur.
Foto nicht erkannt
Beide hätten das Foto des
Verhafteten nicht erkannt, er-
Im Personalhaus des Night-Clubs Denise in Wohlen hatte die Poli- klärte Pressesprecher Werner
zei die Leichen von drei Frauen gefunden. (Bild: Keystone) Schälkli auf Anfrage. Da das
Alibi des Mannes noch nicht
restlos habe überprüft werden
können, liefen die Ermittlun
gen weiter. Von den sieben bis
her verhafteten Personen befin
den sich noch zwei in Polizei-
gewahrsam. Die drei aus der
Dominikanischen Republik
stammenden Frauen waren im
Personalhaus eines Nachtklubs
umgebracht worden. Die Täter
schaft war mit äusserster Bru
talität vorgegangen. Die Opfer
wiesen mehrere Stichverletzun
gen und durchschnittene Keh
len auf.
Polizei fasst gefürchteten
Serienvergewaltiger
Studie enthüllt: Adam und Eva
kamen nie zusammen
84 000 Jahre sollen zwischen Adam und Eva liegen
NEW YORK: Die sprichwörtli
chen Urahnen des Menschen,
Adam und Eva, sind sich nach
jüngster Erkenntnis nie be
gegnet. Der genetische Urva
ter vom Schlag des Homo sa
piens lebte etwa 84 000 Jahre
später als die genetische
«Eva».
Das berichtete ein internatio
nales Forscherteam in der No
vember- Ausgabe der Fach
zeitschrift «Nature Genetics».
Genforscher gehen seit länge
rem davon aus, dass die weib
liche Vererbungslinie auf eine
Frau («Eva») zurückzuführen
ist, die vor 143 000 Jahren in
Afrika lebte und ihr geneti
sches Profil über unzählige
Generationen weltweit aus
breitete.
Eigenes Erbgut
Die weibliche Vererbungslinie
wird anhand der Zellkraftwerke
(Mitochondrien) verfolgt, die
nur von der Mutter weitergege
ben werden und eigenes Erbgut
besitzen. Dagegen beruht die
weltweit vorherrschende Varia
tion des männlichen Y-Chro
mosoms auf dem Erbgut eines
Mannes (»Adam»), der vor rund
59 000 Jahren in Afrika zur
Welt kam. Das ist das Ergebnis
einer Gen-Analyse von mehr
als 1000 Männern in 22 geogra-
fischen Regionen, die das Team
um Peter Underhill von der
Stanford Universität in Palo Al
to (Kalifornien) am Dienstag in
der Zeitschrift veröffentlicht.
Die Wissenschafter machen
klar, dass sich die heute welt
weit vorherrschenden Chromo
somen (Erbgutträger) des Men
schen zu verschiedenen Zeiten
entwickelten. Die zur Zeit Evas
verbreiteten Variationen des Y-
Chromosoms wurden 84 000
Jahre später von der Version
des sprichwörtlichen «Adam»
übertrumpft. «Adams» Variante
des männlichen Geschlechts
chromosoms behauptet sich
bislang 59 000 Jahre, fanden
die Genforscher bei ihrer welt
weiten Analyse. Entsprechend
habe es auch vor «Eva» bereits
andere Varianten des Zellkraft-
Erbguts gegeben.
HANNOVER: Seit Monaten
hat der Serienvergewaltiger.
unter allein lebenden Frauen
im Raum Hannover Angst
und Schrecken verbreitet;
jetzt ist er auf frischer"Tat
gefasst worden.
Es handelt sich um den 38-
jährigen Hamburger Maschi
nenschlosser, der in der Nacht
zum Montag mit seinem letz
ten Opfer in einem gestohle
nen Campingbus unterwegs
war. Zugegeben habe er vier
Vergewaltigungen in Hanno
ver und zwei in Hamburg so
wie einen Raub und einen
Einbruch in Hannover, be
richtete Staatsanwalt Thomas
Klinge in Hannover. Der Täter
hatte alleinstehende Frauen
ausgespäht und überfallen. Er
war meist über den Balkon in
ihre Wohnung gelangt und
hatte sie gefesselt und verge
waltigt. Anschliessend erpres-
ste er dann die EC-Karte und
die PIN-Nummer und hob
Geld beim Konto seiner Opfer
ab.
Auf frischer Tat
ertappt
In Langenhagen bei Hanno
ver sei ein VW mit Camping
aufbau kurz vor Mitternacht
einer Polizeistreife aufgefal
len. Der Fahrer hatte Geld am
Automaten einer Sparkasse
abgehoben. Als die Beamten
ihn überprüfen wollten,
sprang er aus dem fahrenden
Auto und brach sich ein Bein.
In dem Campingbus hielt er
eine junge Frau gefangen, der
er die Hände auf den Rücken
gefesselt hatte.