Liechtensteiner VOLKSBLATT
SPORT
Montag, 30. Oktober 2000 1 9
Jetzt hat es den FCV erstmals erwischt
1. Liga: Der FC Vaduz verliert in Gossau 3:2 - Platzverweis für Tormann Crespo
Irgendwann mal war sie
fällig, die erste Niederla
ge. Aber meistens kommt
sie unerwartet und ist
zudem unnötig. So war es
auch diesmal, in der 14.
Meisterschaftsrunde beim
3:2 in Gossau. Die Vadu
zer hätten selbst zu zehnt
nicht verlieren müssen.
Rainer Ospelt
Wegmann hatte sich diesmal
für das Sturmduo Fischer/
Büchel entschieden und die
Gastgeber starteten erstaunli
cherweise nur mit einer einzi
gen Spitze, nämlich Stüdli, dem
Neuzugang aus Widnau. Und
es war denn auch ziemlich
rasch erkennbar, dass Gossau
mit den ex-Vaduzern Hafner
und Allenspach trotz Heimvor
teil eher auf Konter aus war,
während die technisch überle
genen Vaduzer den sauberen
Spielaufbau suchten und von
Beginn weg feldüberlegen wa
ren.
Ausgleich durch
Wegmann
Die erste grosse Chance nach
Steilpass von Wegmann hatte
Ronny Büchel, doch der
herauseilendc Tormann Zweifel
konnte noch abblocken (16.).
Auf der anderen Seite fiel das
"lvÜga,Griippe3
14. Runde: Mcndrisio - Tuggcn 1:1.
Kreuzlingen - St. Gallen II 0:0.
Widnau - Freicnbach 4:1. Chiasso -
Buochs 0:2. Gossau - Vaduz 3:2.
Malcantone Agno - Rorsehach 3:0.
Zug 94 - Schütz 1:0. Rapperswil-
Jona - Sursce 3:0.
1. Schätz
2. Vaduz
15 33:15 30
14 43:14 29
3. St. Gallen II 13 23:12 26
4. Gossau 14 26:21 26
5. Buochs 16 19:28 22
6. Zug 94 13 24:16 21
7. Malcantone Agno 13 16:9 21
8. Krcuzlingen 15 21:12 21
9. Freienbach 14 22:27 19
10. Chiasso 13 .13:14 18
11. Mendrisio 13 21:22 15
12. Tuggen 15 18:30 15
13. Rorschach 14 9:18 14
14. Rappcrswil-Jona 14 16:30 10
15. Widnau
16. Sursee
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Nach dem umstrittenen Platzvenveis von Tormann Crespo (Bild) musste der FC Vaduz ab der 54 Mi
nute zu Zehnt auskommen.
15
15
15:31
16:36
Führungstor eher überra
schend, als die FCV-Abwehr
zuerst zu wenig entschlossen
agierte und dann Stüdli ver-
gass. Dieser bedankte sich und
setzte die Kugel unbedrängt
aus fünf Metern ins Netz (20.).
Zum Glück für die Vaduzer fiel
der Ausgleichstreffer praktisch
postwendend. Slekys schob
einen Freistossball quer und
Spielertrainer Wegmann zog
aus gut zwanzig Metern voll ab
und knallte das Leder via
Pfosten in die Maschen (23.).
Nicht im Bilde
Das wars dann für die erste
Hälfte, denn zwei weitere gute
Chancen wurden nicht verwer
tet. Für Gossau tändelte Stüdli
zu lange in guter Position an
der Strafraumgrenze (35.) und
auf der anderen Seite, als bei
einer Freistossflanke von Weg
mann die Abseitsfalle nicht
klappte und Baumann allein
aus spitzem Winkel auf das Tor
loszog, wurde seine Flanke
noch in Corner abgewehrt (40.).
Die Vaduzer hatten trotz opti
scher Ueberlegenheit zu wenig
zwingende Szdnen erarbeitet,
da war zu wenig Power in den
Aktionen, zu wenig Laufarbeit,
sie wirkten irgendwie zu ver
halten. Laut Wegmann war sei
ne Mannschaft in der ersten
Halbzeit «nicht im Bilde».
Zwei Elfmeter
In der zweiten Hälfte wurde
es dann hektisch und farbig zu
gleich. Bei einem Konter über
Fischer sah der Schiri eine
«Schwalbe» von Büchel im
Strafraum und zückte Gelb, es
war zu diesem Zeitpunkt be
reits die sechste Karte (50.).
Und es kam noch dicker. Nach
einem Lochpass kam Stüdli al
lein in den Strafraum, Crespo
holte ihn von den Beinen,
Elfmeter. Der Schiri wertete
dies offensichtlich als Not
bremse und zückte zudem Rot.
Für Crespo kam so der 20-
jährige Ersatztormann Fehr un
gewollt zu seinem 1.-Liga-De
büt, gegen den Strafstoss von
zelleistung des vor wenigen
Minuten eingewechselten Lap-
cevic die Entscheidung. Nach
einem Dribbling schlenzte er
das Leder unhaltbar hoch ins
lange Eck (74.).
Umstrittene Leistung
Die Vaduzer mobilisierten
nochmals die Kräfte und die
Gossau - Vaduz
Reserven, Polverino kam für
Rasch und in der Nachspielzeit
hätte es vielleicht noch klappen
können. Aber der Schiri pfifT
nach einem Foul an Baumann
nicht Elfer, sondern verlegte die
Tat um Zentimeter vor die
Strafraumlinie. Irgendwie passte
der Entscheid zur umstrittenen
Leistung des Unparteiischen.
3:2 (1:1)
Kopp
Zweifel
Bosshard Granwehr Baumann
Allenspach Hafner
Bundovic
Stüdli
Wehrli
Zürcher
Fischer Büchel
Wegmann Slekys
Zürcher hatte er keine Chance
(56.). Zum Glück kamen die Va
duzer, jetzt vorne ohne Büchel,
wiederum relativ rasch zum
Ausgleich. Ein Foul an Telser,
wiederum Elfmeter. Und der
ex-Gossauer Gonzalez holte
sich die Kugel und schlenzte sie
selbstbewusst ins hohe Eck
(63.).
Taktisch unklug?
Und die Vaduzer machten
weiter Druck, waren auch zu
Zehnt erstaunlicherweise die
überlegene, offensiv orientierte
Mannschaft, die kämpfte und
rackerte. Dies sicherlich ein Be
weis für die Moral, das Selbst
vertrauen und die Fitness der
FCV-Truppe, aber ob dies zu
diesem Zeitpunkt auch taktisch
die richtige Marschroute war?
Im Nachhinein ist man be
kanntlich immer klüger. Zuerst
hatte Verteidiger Baumann sei
ne zweite Chance, sein Volley-
schuss flog jedoch knapp über
die Latte (72.). Auf der Gegen
seite fiel dann nach einer Ein-
Zarn
Gonzalez
Telser
Rasch
Baamann
Müller
Crespo
Schiedsrichter: Claudio Bernold, Frauenfeld
Gemeinde Sportplatz
Eckcn: 2:3 (2:1)
Zuschauer: 300
Tore: 20. Stüdli 1:0,23. Wegmann 1:1.56. Zürcher 2:1 (Elfmeter), 63. Gonze-
lez 2:2 (Elfmeter). 74. Lapcevic 3:2
Auswechslungen: 55. Fehr für Büchel. 70. Lapcevic für Bunuovic,85. Polver-
ino für Rasch
Verwarnungen: 8. Baumann / Foul, 12. Kopp / Foul. 14. Telser / Foul, 30.
Slekys / Foul, 40. Hafner / Reklamieren, 50. Büchel / Unsportlichkeit, 77.
Werle / Foul.
Platzverweise: 53. Crespo / Notbremse
Bemerkungen: Vaduz ohne Moitzi (gesperrt). Burgmeier (verletzt), auf der
Bank Bossi und Gerster
Spielwertung: Nur Mittelmass beim Spitzenkampf
Auffallend: Umstrittener Platzverweis für Torwart Crespo
USV Eschen-Mauren - 0:2-Führung reichte nicht für Sieg
2. Liga Interregional: Eschen-Mauren vergibt beim SC Brühl /SG mit dem 2:2 (0:2) möglichen Sieg
Mit einer starken Leistung in
der 1. Halbzeit zeigt der USV,
was eigentlich für ein Potenti
al in ihm stecken würde.
Durch zwei Tore von Atav
führten die Liechtensteiner
Unterländer in Brühl bis zur
Halbzeit, agierten aber in der
zweiten Hälfte zu hektisch
und nervös um den Sieg nach
Hause zu bringen.
Herbert Oehri
Die USV-Elf verschenkte in
St.Gallen einen sicher schei
nenden Sieg. Dass es - wie
schon in Bazenheid- auch dies
mal nicht geklappt hat, hängt
teilweise an der Hektik und
Kaltblütigkeit in den USV-Rei-
hen.
Wie man es richtig macht,
zeigten die Unterländer wäh
rend den ersten 45 Minuten.
Sie spielten diszipliniert, es
wurde Forechecking betrieben
und Ball und Gegner laufen ge
lassen. Die Sturmformation war
gefährlich, wobei sich beson
ders USV-Goalgetter Atav her
vortat. Er war ein ständiger Un
ruheherd und er schoss auch
beide USV-Tore. Schon vorher
hatte er bereits zwei Riesen
chancen zu verzeichnen, wobei
ihn beim Alleingang Sieber im
letzten Augenblick stoppen
konnte und kurz darauf Torhü
ter Geeler, der den Schuss des
erst 18-jährigen USVler im
letzten Augenblick um den
Pfosten lenken konnte. Brühl
kam erst in der 20. Minute zu
seiner ersten Chance, wobei
Morscher nach einer Tändelei
im Mittelfeld vor dem anstür
menden Kuhn rettete.
Das 0:1 fiel nach einem blitz
artig von Salihagic ausgeführ
ten Freistoss auf Karatay, der
Atav herrlich einsetzte dieser
skorte.
Kaum zwei Minuten später
folgte das 0:2. Der Weg des
USV war auf Sieg program
miert. Doch es sollte anders
kommen.
Nach Seitenwechsel baute
der USV den Gegner regelrecht
auf. Die Liechtensteiner glaub
ten den Sieg bereits in der Ta
sche zu haben und spielten
auch dementsprechend kon
zentrationslos, ohne Einsatz
und Siegeswillen. Die Strafe
folgte auf dem Fusse. Denn be
reits in der 52. Minute gelang
Kuhn nach schönem Doppel
passpiel der Ansehlusstreffer
zum 1:2. Dieses Tor und später
der Platzverweis von Karatay
bauten Brühl dermassen auf,
dass die USV-Elf immer mehr
ins Schwimmen geriet. Nach
vorne lief praktisch gar nichts
mehr, die Aufbaureihe war
nicht mehr vorhanden, nur
noch die Hintermannschaft un
ter der umsichtigen Leitung
von Morscher, Blumenthal und
Gaolie Heeb hielt den teils
wilden Angriffen noch stand.
Aber in der 71. Minute war es
dann auch um sie geschehen:
2:2-Ausgleich durch Jordi. Das
Tor war eigentlich nicht zwin
gend. Jordi überlief bei einem
weiten Abschlag die aufge
rückte USV-Deckung und Hess
Heeb keine Chance.
Hier fehlte eindeutig die
Staffelung. Am Ende musste
der USV noch froh sein, wenig
stens einen Punkt ergattert
zu haben, zumal Alves in
der Nachspielzeit einen sog.
«Matchball» neben das USV-Tor
setzte.
Die Partie verlief hektisch,
nervös und war geprägt von
vielen Unterbrüchen. Sie blieb
aber alles in allem sehr fair und
die Punktteilung geht am Ende
doch in Ordnung, auch wenn
die USV-Equipe mit zwei Toren
in Front lag, den Sack aber
nicht zumachen konnte. Es
bleibt nur zu hoffen, dass am
nächsten Sonntag Mittelfeldre
gisseur Harry Zech wieder mit
von der Partie sein kann.
Telegramm
SC Brühl - USV Eschen/Mauren 2:2
(0:2)
Krontal Brühl /SG. ca. 200 Zuschau- •
er:
USV Eschen-Mauren: Heeb. Lüchin
ger, Blumcnthal, Morscher, Lamperl,
Ender (75.0fentausek), Schraner, Sa
lihagic. Riss! (60. Casutt). Karatay,
Atav.
SC Brühl: Geeler, Hirschbühl, Bar-
metta (Vlachos), Sieber, Tsawa, Weis-
sofner, Alves, Sutter, Kuhn, Jordi
(Contando), Lanker.
Bemerkungen: USV ohne Fuchsbich-
ler, Zech, Beck , Gassner (verletzt);
Bieberschulte (Strafsonntag) und
Leandro (Visum abgelaufen). SC
Brühl ohne Lenherr und Smajovic
(Strafsonntag).
Rote Karte: 38. Lanker, 92. Sieber
(gelb/rot), 56. Karatay (gelb/rot)