Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

36 Donnerstag, 26. Oktober 2000 
AUSLAND 
Liechtensteiner VOLKSBLATT 
NACHRICHTEN 
Deckert aus Ge 
fängnis entlassen 
BRUCHSAL: Der Rechtsex 
tremist und frühere NPD- 
Vorsitzende Günter Deckert 
ist nach einer fünfjährigen 
Haftstrafe aus dem Ge 
fängnis entlassen worden. 
Dies teilte die Justizvoll 
zugsanstalt Bruchsal bei 
Karlsruhe am Mittwoch 
mit. Der 60-jährige Deckert 
sass unter anderem wegen 
Volksverhetzung und Be 
leidigung ein. So leugnete 
der frühere Gymnasialleh 
rer den Massenmord an 
Juden im Konzentrations 
lager Auschwitz. 
Singhalesen 
töten 24 tamfll- 
sche Gefangene 
C0L0MB0: In Sri Lanka 
haben mehrere hundert 
Dorfbewohner ein «Umer 
ziehungslager» für tamili 
sche Ex-Rebellen gestürmt 
urtd mindestens 24 Gefan 
gene getötet. Mindestens 
15 Menschen wurden am 
Mittwoch beim Angriff in 
Bandarawela im Osten des 
Landes nach Angaben der 
Polizei verletzt. 
Präsidentin Chandrika Ku- 
maratunga berief eine Kom 
mission, die die Umstände 
des Überfalls aufklären soll. 
Die Täter gehören zur sing- 
halesischen Bevölkerungs 
mehrheit. Beobachter be 
fürchteten, dass die Morde 
neue ethnische Spannungen 
auslösen könnten. 
Juntachef vom Volk vertrieben 
Cöte d'Ivoire Chef der Militärjunta durch Volksaufstand gestürzt 
ABIDJAN: Mit massiven 
Protesten hat die Bevöl 
kerung im westafrikani 
schen Staat Cöte d'Ivoire 
gestern Juntachef Robert 
Guei' von der Macht ver 
trieben. Hunderttausende 
gingen im ganzen Land 
gegen den Militärmacht 
haber auf die Strasse. 
In der Wirtschaftsmetropole 
Abidjan stürmten Demonstran 
ten den staatlichen Fernsehsen 
der. Soldaten und Militärpolizis 
ten schlugen sich auf die Seite 
der Demonstrierenden. Guei 
hatte nach der Präsident- 
schaftswahl vom Sonntag die 
- Wählkommission abgesetzt und 
sich zum Sieger erklärt. 
Ersten Auszählungsergebnis 
sen zufolge gewann aber sein 
Herausforderer Laurent Gbagbo, 
der sich am Montag ebenfalls 
zum .Präsidenten erklärt hatte. 
Über den Aufenthaltsort Gueis 
gab es widersprüchliche Anga 
ben. Berichte, er sei nach Benin 
geflohen, dementierte der Gene 
ralstabschef der Cöte d'Ivoire. • 
Regierungsbildung 
angekündigt 
Gbagbo dankte am Nachmit 
tag dem Volk in einer Anspra 
che für seine Unterstützung ge 
gen Guei's «Wahl-Staats 
streich». Hunderttausende De 
monstranten hätten dafür ge- 
Unter dem Druck zweitägiger Massenproteste gegen den umstrittenen Ausgang der Präsidentenwahl 
in Elfenbeinküste ist Juntach ff General Robert Guei (kleines Bild) aus dem Land geßohen.(Bild: Key) 
sorgt, dass «das Recht über die 
Gewalt gesiegt» habe. Er kün 
digte an, innerhalb kurzer Frist 
eine neue Regierung zu bilden. 
Gbagbo sicherte der interna 
tionalen Gemeinschaft zu, sein 
Land werde seine Verpflichtun 
gen erfüllen. Er deutete an, er 
habe dem bisherigen Militär- 
■ *!». 
machthaber Guei sowie seiner 
Familie und seinen Mitarbei 
tern einen «Abgang in Würde» 
ermöglicht. 
Schüsse auf die 
Demonstranten 
In einem letzten Versuch, den 
Sturz der Militärjunta zu ver 
hindern, hatten Mitglieder von 
Gueis Präsidentengarde noch 
am Morgen vor dessen Amts 
sitz in Abidjan auf die Demonst 
ranten geschossen. Der Chef 
der Präsidentengarde befahl 
seinen Soldaten jedoch kurz 
darauf, das Feuer einzustellen. 
Mehrere Menschen wurden 
durch die Schüsse getötet. 
Zehntauseride von Demonst 
ranten marschierten zum Präsi 
dentenpalast in Abidjan. Sie 
warfen Juntachef Guei massi 
ven Wahlbetrug vor und forder 
ten die Anerkennung des Sieges 
von Gbagbo. Auch in anderen 
Landesteilen gab es Demonstra 
tionen gegen die Militäijunta. 
Der Vorschlag des stellvertre 
tenden Juntachefs, General Ma 
thias Doue, zwischen Guei' und 
Gbagbo zu vermitteln, kam zu 
spät. Der zurückgetretene Kom 
munikationsminister, Henri Sa- 
ma, sagte, entsprechende Ver 
handlungen hätten bereits am 
Dienstag stattfinden müsssen. 
Nach Sama erklärte auch 
Handelsminister Djikalou Saint 
Cyr seinen Rücktritt. 
■ Schweizer Botschaft 
geschlossen 
Die Abidjan ansteuernden 
Fluggesellschaften, darunter 
auch Swissair, strichen am Mitt 
woch sämtliche Flüge. Offiziell 
blieb der Flughafen jedoch 
geöffnet. Die Schweizer Bot 
schaft in Cöte d'Ivoire blieb am 
Mittwoch geschlossen. Die rund 
300 Schweizer vor Ort wurden 
aufgefordert, in ihren vier Wän 
den zu bleiben. 
In Bern wollte sich das Eidg. 
Departement für auswärtige An 
gelegenheiten (EDA) nicht zum 
Ausgang des Machtkampfs in 
dem westafrikanischen Land 
äussern. 
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