Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

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Amtliches Publikationsorgan • 122. Jahrgang, Nr.247 VtRIUMDlSOlHtSnaiMII 
DONNERSTAG 
Eine bewegte 
Fotoausstellung 
SCHAAN: «Ist das ein 
fantas-tisches Foto. Man 
hat das Gefühl, das Pferd 
springt einen an», sagt be 
geistert ein Fotoliebhäber 
und zeigt auf das Bild mit 
dem Titel «Horse running». 
Dieses und viele Fotos mehr 
kann man bei der Fotoaus 
stellung «Bewegung» von 
Bruno De Boni bewundern, 
welche gestern Abend im Ge 
meinschaftszentrum Schaan 
eröffnet wurde. Seite 2 
Im Zentrum steht 
der Kunde ' 
VADUZ: In der Genossen 
schaft Vereinigung Sanitär- 
Läden (VSL) sind über 60 
Mitglieder zusammenge 
schlossen, die einen Instal 
lationsbetrieb mit Sanitär- 
Laden führen. Einer dieser 
direkt an der Verkaufsfront 
beratenden und bedienen- ■ 
den Fachbetriebe ist die Os- 
pelt Haustechnik in Vaduz, 
die zur gestrigen Herbstver 
sammlung einlud. Seiteil 
Show'Bülard in 
Trlesen 
BILLARD: So etwas ist wohl 
einzigartig fürTriesen: Im 
Billard-Center im Industrie 
quartier zeigte der US-Meisr 
tervon 1982 und «Globo- 
Sapiens» Mike Massey 
(Bild), wie faszinierend Bil 
lard sein kann. Wenn der 
Meister seine Bälle 
«anklopfte», dann dauerte es 
nicht mehr lange, und sein 
Queue strich an die weisse 
Kugel. In Triesen bezog er 
die Zuschauer ein und zeig 
te auch sein trickreiches 
Finger-Billard. Seite 25 
Juntachef vom 
Volk vertrieben 
ABIDJAN: Mit massiven 
Protesten hat die Bevölke 
rung im westafrikanischen 
Staat Cöte d'Ivoire gestern 
Juntachef Robert Gue'i von 
der Macht vertrieben. Hun 
derttausende gingen im 
ganzen Land gegen den Mi 
litärmachthaber auf die 
Strasse. Seite 36 
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Polizeichef will sich reinwaschen, 
«verwechselt aber Äpfel mit Birnen» 
Beschlagnahmte Akten Gabriel Marxers seien ordnungsgemäss verzeichnet worden 
Polizeichef Reto Brunhart 
will alles unternehmen, 
um sich reinzuwaschen. 
In einer Pressemitteilung 
der Regierung werden die 
Vorwürfe, dass bei einer 
Hausdurchsuchung bei 
Gabriel Marxer sieben zu 
beschlagnahmende Ord 
ner übersehen und vier 
zehn weitere Ordner bei 
der Beschlagnahme nicht 
verzeichnet wurden, 
als haltlos bezeichnet. 
Dr. Clement Achammer, 
Rechtsvertreter Gabriel 
Marxers, betonte, dass 
nun «Äpfel mit Birnen 
verwechselt werden». 
Peter Kindle 
In einer Pressemitteilüng dis 
tanziert sich der Polizeichef 
von den Vorwürfen, dass anläs 
slich der Hausdurchsuchung 
bei Gabriel Marxer teilweise 
Ordner übersehen oder nicht 
ordnungsgemäss verzeichnet 
wurden. Man habe «nach ein 
gehender und dokumentierter 
Prüfung der Sachlage und der 
Fakten festgestellt, dass alle be 
schlagnahmten Ordner und Ak 
ten ordnungsgemäss verzeich 
net wurden», wird in der Pres- 
semitteibing verlautbart. 
Es fehlen Akten im Ver 
zeichnis 
Dr. Clement Achammer woll 
te die Pressemitteilung an sich 
nicht kommentieren oder inter 
pretieren, fügte aber an, dass 
dies einfach der Standpunkt der 
Verantwortlichen der Landes- 
Dr. Clement Achammer, der Rechtsvertreter von Gabriel Marxer, legte die Fakten auf den Tisch und 
zweifelte die Rechtfertigungsversuche des Polizeichefs an. (Archivbild) 
polizei sei. Die aufgestellten Be 
hauptungen müssten sich erst 
beweisen. In der Pressemittei 
lung würden «Äpfel mit Birnen 
verwechselt». Tatsache sei, dass 
die Strafprozessordnung ver 
lange,' eine Auflistung der be 
schlagnahmten Akten anzufer 
tigen. «Es ist aber unmöglich, 
im Tohuwabohu der nächtli 
chen Hausdurchsuchung, wie 
sie bei Gabriel Marxer stattfand, 
ein solches Verzeichnis nüch 
tern und sachlich anzulegen. 
Hier fehlen zweifelsohne Ak 
ten». Dr. Clement Acham&er 
betonte, dass sich die von Ga 
briel Marxer aufgedeckten Un 
gereimtheiten auf die unmittel-. 
bar bei der Beschlagnahme an 
gefertigte Liste beziehen. Unter 
welchen Voraussetzungen und 
wann eine neue Liste, mit wel 
cher sich die Wirtschaftspolizei 
nun entlasten will, entstanden 
sei, konnte und wollte Dr. 
Achammer nicht kommentie 
ren. Er und sein Mandant hät 
ten diese jetzt von der Polizei 
herangezogene Liste noch nie 
zu Gesicht bekommen. 
Fakt ist gemäss Dr. Acham 
mer, «Jass diverse Akten, welche 
beschlagnahmt wurden, nicht 
in dem vom Gesetz verlangten 
Verzeichnis aufgenommen wur 
den. Im Gegensatz dazu wurde 
Gabriel Marxer immer wieder 
vorgeworfen, Buchhaltungsun 
terlagen beseitigt zu haben. 
«Dies wurde immer wieder als 
einer der Haftgründe wieder 
holt», betonte Dr. Achammer 
auf Anfrage. Gabriel Marxer 
habe die Verantwortlichen wie 
derholt darauf aufmerksam ge 
macht, dass sich jene Akten, de 
ren Unterschlagung er bezich 
tigt wurde, im Büro Ritter be 
fänden, wo die Buchhaltung 
abgewickelt werde. «Dem wurde 
aber nie nachgegangen», offen 
sichtlich aus dem Grund heraus, 
dass Gabriel Marxer beweisen 
hätte können, dass er sich nie 
eine Unterschlagung zu Schul- 
• de kommen liess.Dr. Achammer 
stellte zudem fest, dass von der 
Seite Gabriel Marxeis zu diesem 
Fakt nie ein Vorwurf an die 
Adresse der Landespolizei er 
ging, da diese nie im Besitz die 
ser Akten war. 
Die zuständigen Behörden 
werden sich in Zukunft noch in 
tensiv mit den einzelnen, mit 
unterschiedlichem Inhalt verse 
henen Verzeichnissen der be 
schlagnahmten Akten zu be 
schäftigen haben. Gabriel Mar 
xer und sein Rechtsvertreter ha 
ben zuhanden des Gerichtes 
selbst ein Verzeichnis angefer 
tigt, in welchem die zurückge 
gebenen Akten korrekt ange 
führt sind. Als Detail am Rande 
erwähnte der Rechtsvertreter 
von Gabriel Marxer, dass zwei 
oder drei Klientenordner seit 
dem Tag der Durchsuchung 
noch immer verschwunden sei 
en. Nach Aussage Gabriel Mar 
xers haben diese am Tage seiner 
vorübergehenden Verhaftung 
auf seinem Schreibtisch gele 
gen. Wo sich diese Ordner be 
fanden, sei auch heute noch un 
klar. 
Untauglicher 
Reinwäscheversuch 
Betrachtet man die Aussagen 
Dr. Achammers, so bleibt der 
Versuch des Polizeichefs und 
der zuständigen Wirtschafts 
fachleute, sich von den 
Schlampereien bei der Erstel 
lung des Beschlagnahmever 
zeichnisses reinzuwaschen, 
auch heute noch untauglich, da 
immer noch Äpfel mit Birnen 
verwechselt werden. 
Finanzplatz: Dritte Gesetzesvorlage verabschiedet 
Landtag stimmte der Abänderung des Strafgesetzbuches und damit zusammenhängender Gesetze einhellig zu 
Die Gesetzesanpassungen im 
Bereich des stark gebeutelten 
Finarizplatzes konnten anläss 
lich der gestrigen Landtagssit 
zung vorläufig beendet wer 
den. Einhellig verabschiedeten 
die Volksvertreter die Revisi 
on der dritten und letzten Ge 
setzesvorlage. Die Abände 
rung des Strafgesetzbuches 
und weiterer damit zusam 
menhängender Gesetze wurde 
begriisst. 
Peter Kindle 
Die nötigen Gesetzesanpassun 
gen fiir einen funktionierenden 
und nachhaltigen Finanzplatz 
Liechtenstein konnten anläss 
lich der gestrigen Landtagssit 
zung vorerst abgeschlossen 
werden. Der Landtag stimmte 
den Anpassungen des Strafge 
setzbuches und der damit 
zusammenhängenden Gesetze 
einhellig zu. Kernpunkt der 
Diskussionen lag im Bereich 
des Geldwäschereitatbestandes, 
wo über die Aufnahme der Ei- 
gengeldwäscherei diskutiert 
wurde. Dieser Tatbestand wur- 
Der Ldndtag hiess die dritte Gesetzesrevision für den Finanzplatz 
einhellig gut. (Bild: bah) 
de von der Regierung in Ab 
weichung zur Gesetzesrezepti 
on aus Österreich gefordert. 
Alois Beck (FBP) und andere 
Parlamentarier äusserten Be 
denken im Bereich der Recht 
sprechung. 
Justizminister Heinz From 
melt wurde wegen diverser 
Aussagen im Verlauf der De 
batte von Landtagspräsident 
Peter Wolff, VU-Fraktionsspre- 
cher Peter Sprenger und FBP- 
Fraktionssprecher Marco Ospelt 
kritisiert. Die Regierung wurde 
aufgefordert, bei der Gesetzge 
bung für den Finanzplatz mehr 
Selbstbewusstsein an den Tag 
zu legen und nicht nach der 
Pfeife des Auslandes zu tanzen. 
Diese Aufforderung wurde an 
die Adresse des Justizministers 
weitergeleitet, weil dieser einen 
marginalen Abänderungs 
wunsch als massiven Eingriff 
in das «Herz der Reform» be 
zeichnete, welcher vom Aus 
land nicht goutiert würde. 
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