Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

1 4 Dienstag, 24. Oktober 2000 
WIRTSCHAFT 
Liechtensteiner VOLKSBLATT 
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NACHRICHTEN 
Elektronikunter- 
nehmen spannen 
zusammen 
ZÜRICH: Die beiden 
Deutsehschweizer Elektro- 
nikunternehmen AUPARC 
und ENGENEERINGPARG 
AG spannen mit den Tessi- 
ner Firmen SYSTEL SA und 
MONTI Et HEIM SA zusam 
men. Unter dem Holding 
dach ELECTRONICPARC ar 
beiten künftig 500 Men 
schen. Mit der Holding ent 
stehe eines der grössten un 
abhängigen Unternehmen 
der Branche in der Schweiz, 
teilten die Unternehmen am 
Montag mit. Die vier Fir 
men wollen Arbeitsplätze 
schaffen. Sie setzen auf ra 
sche, innovative Lösungen 
bei der Herstellung elektro 
nischer Geräte. 
Alitalia rechnet 
mit neuem 
Partner 
ROM: Die italienische Flug 
gesellschaft Alitalia rechnet 
bis Jahresende mit dem Ab- 
schluss einer neuen interna 
tionalen Partnerschaft. Im 
April waren die Fusionsge 
spräche mit der niederländi 
schen KLM gescheitert. «Wir 
überprüfen mehrere Mög 
lichkeiten», sagte Alitalia- 
Präsident Fausto Cereti am 
Montag. Swissair und Air 
France seien die Gesell 
schaften mit den besten 
Chancen auf eine Allianz 
mit Alitalia. 
Ubernahmekampf um 
Intersport PSC zu Ende 
Stimmrechtsbeschränkungen für Stancroft Trust aufgehoben 
BERN: Die Übernahme 
schlacht um Intersport ist 
beendet. Nachdem der 
britische Stancroft Trust 
die Aktienmehrheit er 
worben hatte, kann er 
nun auch sein volles 
Stimmrecht ausüben. Die 
GV der Intersport PSC hat 
am Montag in Bern die 
Stimmrechtsbeschrän 
kungen aus ihren Statu 
ten gestrichen. 
Der Stancroft Trust des briti 
schen Investors Nicholas Berry 
hatte nach Ablauf des öffentli 
chen Kaufangebots am Freitag 
bekannt gegeben, 55,5 Prozent 
des Unternehmens zu besitzen. 
Damit hatte die deutsche Inter 
sport eG das Nachsehen, die 
sich ebenfalls mit Intersport 
PSC zusammenschliessen woll 
te. Intersport Deutschland 
konnte nur 35,6 Prozent der 
Aktien erwerben. Nach dem 
Sieg im monatelangen Tauzie 
hen und der Aufhebung der 
Stimmrechtsbeschränkung ist 
Berry nun endgültig Herr im 
Hause der Intersport PSC. Der 
Stancroft Trust war bisher le 
diglich mit 5 Prozent im Akti 
enregister eingetragen gewe 
sen. Die Aktionäre stimmten 
trotz heftiger Kritik mit 103 
Der neue Mehrheitsaktionär der Intersportholding Nicolas Berry (links), im Gespräch mit dem Ver 
waltungsratspräsident Urs Hofer (2. von rechts), gestern an der Generalversammlung der Intersport 
in Bern. 
205 Stimmen für die Aufhe 
bung der Vinkulierungsbestim- 
mungen. 23 767 Stimmen 
lehnten den entsprechenden 
Antrag von Stancroft und des 
Verwaltungsrates ab. 
Der Übernahmekampf zwi 
schen Intersport Deutschland 
und Stancroft habe das 
Schweizer Unternehmen viel 
Kraft gekostet, sagte Intersport- 
geschäftsführer Urs Tannö. An 
gestellte, Mitglieder, Lieferan 
ten und Kunden seien verunsi 
chert worden, was zu Kündi 
gungen geführt habe. Vorraus- 
sichtlich schlage die Übernah 
meschlacht mit Kosten von 
über 1 Mio. Fr. zu Buche. 
Nun müsse das Managament 
nach vorne sphauen. Absichten 
und Organisation sowie die 
künftige Stellung der Mitglie 
der müssten deutlich werden, 
sagte Tannö. Verwaltungsrat 
spräsident Urs Hofer sagte, 
Beny müsse nun möglichst 
schnell seine Strategie darle 
gen. Berry, der neue starke 
Mann, äusserte sich nur mit 
wenigen Sätzen über seine Plä 
ne. Er glaube an die Zukunft 
von Intersport «als unabhängi 
ges und blühendes Unterneh 
men». Um erfolgreich zu sein, 
müsse Intersport seinen Händ 
lern einen guten Service bieten, 
damit diese ihre Kunden besser 
bedienen könnten. 
Harte Kritik 
Man müsse kollektiv an die 
Händler Produkte zu Bedin 
gungen liefern, die sie sonst 
nirgends erhalten könnten. Zu 
diesem Zwecke müsse Inter 
sport das Maximum an Pro 
dukten und Dienstleistungen 
gemeinsam einkaufen. Dazu 
müsse sich man mit anderen 
Intersport-Organisationen aus 
serhalb der Schweiz zusam 
menschliessen. Man sei «eine 
Familie», sagte Beny. 
Dies stiess auf harte Kritik 
einzelner Aktionäre. Der lnter- 
sporthändler und Organisator 
des Lauberhorn-Skirennens, 
Viktor Gertsch, sagte, konkrete 
Pläne und eine Strategie seien 
nicht erkennbar. Was Berry 
verlange, würden die Inter- 
sporthändler schon machen: 
Schauen, wo die besten Preise 
sind. 
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