Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

Liechtensteiner VOLKSBLATT 
LAND UND LEUTE 
Dienstag, 24. Oktober 2000 7 
Bald geschafft - Frauen können mehr! 
Berufsiinpulsjahr: Metallbauschlosserin Martina Wohlwend 
Martina Wohlwend ist im vierten Lehrjahr. Die junge Frau lernt Metallbauschlosserin bei der 
Martina ist im 4. Lehr 
jahr als Metallbauerin. 
Geprägt vor allem durch 
das Elternhaus, ent- 
schloss sie sich nach Ab- 
schluss der obligatori 
schen Schulpflicht für 
diese Ausbildung. Ihre 
Lehre absolviert Martina 
bei der Firma Lippuner in 
Grabs. 
Monika Gstöhl 
Da Martina durch den Vater 
und Grossvater von klein auf 
den Umgang mit Metall ge 
wohnt war, kam für sie ei 
gentlich nur eine Lehre in der 
Metallbranche in Frage. Über 
ihre bisherigen Erfahrungen 
in diesem Beruf erzählt Marti 
na in einem persönlichen Ge 
spräch. 
BERUFSIMPULSJAHR 
Wie bist du dazu gekommen, 
einen Beruf zu erlernen, in 
dem überwiegend Männer ar 
beiten? 
Martina Wohlwend: Ich bin 
in einer dementsprechenden 
Umgebung gross geworden. 
Mein Grossvater war Huf 
schmied und besass eine eigene 
Schmiede. Mein Vater lernte 
Schlosser und war in seiner 
Freizeit oftmals einem Kunst 
schmied bei seiner Arbeit be 
hilflich. Ich durfte meinen Va 
ter begleiten und war immer 
ganz fasziniert von dieser Um 
gebung. Ich wollte deshalb 
auch eine Lehre als Kunst 
schmiedin absolvieren, fand 
aber keinen Ausbildungsplatz. 
Ich suchte nach Alternativen 
und entschied mich dann nach 
einer Schnupperlehre für den 
Beruf Metallbauschlosserin. 
War es für dich schwierig, ei 
ne Lehrstelle zu finden? 
Nein, ich hab mich nur an 
dem Ort beworben, wo ich die 
Schnupperlehre gemacht habe 
und dort dann auch die Zusage 
bekommen. 
Wie war die Stellungnahme 
deiner Eltern zu dieser Be 
rufswahl? 
Zuerst waren meine Eltern 
von der Idee gar nicht begeis 
tert. Sie hatten die Vorstellung, 
dass es sich für ein Mädchen 
nicht lohne, eine vierjährige 
Lehre durchzuziehen. Mit der 
Zeit waren sie aber doch froh 
über meine Berufswahl. Mein 
Vater hatte aber doch etwas 
mehr Mühe, weil wir den glei 
chen Beruf haben und ich dies 
bezüglich nun die besseren 
Kenntnisse besitze als er. 
Müssen Frauen besondere 
Fähigkeiten für diese Ausbil 
dung mitbringen? 
Für diesen Beruf ist es not 
wendig, dass man körperlich 
kräftig und handwerklich ge 
schickt ist. Diese Anforderun 
gen gelten aber für Männer und 
Frauen. 
Wie fühlst du dich unter vor 
wiegend männlichen Berufst 
kollegen? Gibt es für dicht 
Vor- /Nachteile am Arbeits-;, 
platz oder in der Berufsschui 
le? ; 
Ich habe eigentlich immer^ 
schon einen besseren Kontakt 
zu Männern gehabt, als zu! 
Frauen. Wichtig ist sicher, dass) 
man sich gut zur Wehr setzen 
kann. Da ich aber immer schon 
eher burschikos war, hatte ich 
damit keine Mühe. Es konnte 
eher schon mal vorkommen, 
dass sich meine Berufskollegen 
gegen mich wehren mussten. 
Ansonsten wurde am Arbeits 
platz genau das gleiche von mir 
verlangt wie von den anderen 
männlichen Lehrlingen. 
Gab es für dich zu Beginn der 
LbÜrb berufliche oder schuli 
sch^ Schwierigkeiten? 
Nein, weder noch. Ich bin ein 
Mensch, der überall gut zu- 
pjacktn kann. Zudem war ich 
an den Umgang mit Metall 
durch mein Elternhaus ge 
höhnt. 
Wo .liegen deine Stärken? 
Im theoretischen und / oder 
praktischen Bereich? 
Ich glaube, dass ich in beiden 
Firma Lippuner AG in Grabs. 
(Bild: Karl Jehle) 
Bereichen etwa gleich stark 
bin. 
Entspricht die Ausbildung 
deinen anfänglichen Erwar 
tungen an den Beruf? 
Ja, doch, ich habe mir meine 
Ausbildung zur Metall 
bauschlosserin in etwa so vor 
gestellt, wie ich sie auch erlebe. 
Welches sind deine Zukunfts 
vorstellungen? 
Nach dem Lehrabschluss im 
Herbst nächsten Jahres, möchte 
ich die Bäuerinnenschule ab 
solvieren, da mein Freund ei 
nen Bauernhof besitzt. 
Grundsätzlich bin ich aber für 
verschiedene Berufe offen. 
Wichtig ist mir, dass ich wie' 
bisher meine Arbeit auch im 
Freien ausüben kann. 
Kannst du deine Ausbildung 
auch anderen Frauen empfeh 
len? 
Wenn eine Frau Freude an 
der Metallarbeit hat und die da 
zu notwendigen körperlichen 
Voraussetzungen mitbringt, 
dann kann ich ihr diesen Beruf 
sehr empfehlen. 
Was meint der 
Lehrmeister? 
Lehrmeister Thomas Jetzer, 
Lippuner AG in Grabs: «Mit 
Martina gab es überhaupt keine 
Probleme, weder in der Schule 
noch im Lehrbetrieb. Für den Be 
trieb ist die Ausbildung einer 
Metallbauschlosserin ein Novum 
gewesen». Positive Schnupper 
lehre und fachliche Eignung sei 
en bei weiblichen und männli 
chen Jugendlichen die Voraus 
setzung für einen Ausbildungs 
platz. Selbstverständlich dürfe 
man als Frau auf dem Bau nicht 
allzu sensibel sein. Gelegentlich 
herrsche ein etwas rauheres Kli 
ma und man werde hie und da 
veralbert, dann müsse man sich 
eben mit Schlagfertigkeit weh 
ren. Die Lippuner AG habe nur 
gute Erfahrungen mit der Aus 
bildung einer Metallbauschlos 
serin gemacht und sie seien wie 
der bereit, entsprechend moti 
vierte und geeignete junge Frau 
en in die Ausbildungsverant 
wortung zu nehmen! 
Poly- 
mechanikerin? 
, Mädchen; und junge Frauen 1 
können ideipBeruf derPoly- 
mechanikerin aus ersterHand 
r kennen lernen. Am Samstag, 
28. Oktober 2000 leitet Doris 
hBischofiVoa.fl^O^bis 12 Uhr, 
' einen Schnypperwdrkshop in - 
VflSch^Ä1iSge1»a-: 
lymechanikerin? stelltHhren | 
> Beruf vor,'.berichtet übefeihre; 
Erfahrungenj/ und - zeigtkden, 
' Teilnehmerinnen V-einige. 
/praktiSdielAjbeiten einer Po- \ 
lymechanJkerin. Anmeldun-l 
' gen beim Amt fUr «Berufsbild 
< dung, Tel. 236 72 12. 
t *. . , J. J 
Kleine Picasso's am Werk 
Oberschüler von Vaduz malen ihre eigene «NEUE 
Die Bauabschrankung West 
für dasneue Bankgebäude der 
NEUEN BANK ist von den 
Schülern der Oberschule Va 
duz im Rahmen des Zeichen 
unterrichts auf ihre eigene Art 
und Weise gestaltet worden. 
Ausgestattet mit vielen bunten 
Farben und Pinseln hatten sie 
ben Klassen ihre letzten Unter 
richtsstunden vor den Herbstfe 
rien im Zeichnen und Gestalten 
im Freien verbracht. Die teil 
weise recht unfreundliche Wit 
terung, vom plötzlichen Platz 
regen bis zum kräftigen Föhn 
sturm, konnte die jungen 
Künstler jedoch nicht davon| 
abhalten, kleine Kunstwerke, 
entstehen zu lassen. Umso' 
schwerer hatten es die Verant 
wortlichen der NEUEN BANK 
AG, als sie die Siegerklassen er 
mitteln sollten. Sie kamen zum 
Schluss, dass alle Sujets, von 
denen jedes für sich etwas Be-' 
inderes darstellt, gewonnen 
jn. Arnold Wille, Mitglied 
Geschäftsleitung und Pro- 
j<5ktl'eiter des Bankneubaues, 
überreichte den Siegerpreis, ei 
nen Scheck über 1000.- Fran 
ken an Walter Noser, Schullei 
ter der Oberschule Vaduz. Herz 
lichen Dank allen Beteiligten. 
KURS 
Einführung in die 
Fussreflexzonen- 
massage 
SCHAAN: Der Wochenendkurs 
769 unter der Leitung von Ca 
roline Wille beginnt am Sams 
tag, 28. Oktober 2000, 9.00 
Uhr. Auf der Fusssohle bilden 
sich alle Körperorgane an zu 
geordneten Stellen ab. Durch 
Massage können die inneren 
Organe stimuliert und aktiviert 
werden. Es wird dadurch nicht 
nur die Durchblutung, sondern 
auch die Funktion sämtlicher 
Organe verbessert. Mit Hilfe der 
Fussreflexzonen-Massage ist es 
möglich, den physischen und 
psychischen Zustand des Men- 
REKLAME 
sehen zu verbessern, Krankhei 
ten vorzubeugen und bei beste 
henden Leiden eine Linderung 
zu erreichen. Caroline Wille 
gibt einen Überblick über die 
Reflexzonen des Fusses und die 
Funktion der entsprechenden 
Organe. Als hervorragende Me 
thode, die eigene Gesundheit 
selbstverantwortlich zu pfle 
gen, werden grundlegende 
Kenntnisse im Erlernen der 
Massagetechnik vermittelt. Der 
Kurs richtet sich an interessier 
te Laien, die diese Heilmethode 
im Familien- oder Freundes 
kreis praktizieren wollen. 
Anmeldung und Auskunft 
bei der Erwachsenenbildung 
Stein-Egerta in Schaan, Telefon 
232 48 22 oder per e-mail: in- 
fo@erwachsenenbildung.li 
$'9 
folienschnitte 
autobeschriftungen 
firmentafeln 
| messestände 
transparente 
wachterschriften. schaan 
fon 232 02 8G. fax 232 02 87 
Die Oberschülerinnen und Oberschüler von Vaduz malen ihre eigene«NEUE BANK»
	        

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