Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

Liechtensteiner Volksblatt 
Inland 
Freitag, 4. Februar 2000 3 
Nachrichten 
Unterstützung für die 
Universität Pristina 
VADUZ: Die Regierung hat beschlossen, im 
Rahmen der Zusammenarbeit Liechtensteins 
mit Osteuropa der Universität Pristina im Ko 
sovo einen Beitrag von 10 000 Franken zukom 
men zu lassen. Die Universität Pristina war 
durch die Kriegswirren im Kosovo und die Be 
setzung durch Truppen aus Restjugoslawien 
stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Der 
österreichische Minister für Wissenschaft und 
Verkehr, Caspar Einem, gelangte an seine Kol 
leginnen und Kollegen in den Nachbarländern 
Österreichs mit dem Ersuchen um Unterstüt 
zung dieses Wiederaufbauprojekts. (pafl) 
Kommission bestellt 
VADUZ: Die Regierung hat die Mitglieder der 
Kommission für Ingenieure und Architekten 
für die Mandatsperiode 2000/2004 bestellt. Es 
sind dies: 
Vorsitz: Johann Ott, Leiter des Tiefbauamtes; 
Mitglieder: Wolfgang Meier, Mauren; 
Dagobert Oehri, Schaan; Jeanette Risch, 
Schaan; Katharina Wenaweser, Schaan; 
Ersatzmitglieder: Markus Beck, Balzers; 
Anja Eberle, Schaan; Daniel Kranz, Nendeln. 
Die Kommission für Ingenieure und Archi 
tekten setzt sich aus fünf Mitgliedern und drei 
Ersatzmitgliedern zusammen. Ihr gehören un 
ter anderem ein Vertreter des Hoch- oder Tief 
bauamtes als Vorsitzender sowie zwei auf Vor 
schlag der Liechtensteinischen Ingenieur- und 
Architektenvereinigung gewählte Mitglieder 
an. (pafl) 
Landesbeiträge an 
Entwicklungsprojekte 
VADUZ: Die Regierung hat Kredite im Ge 
samtbetrag von 744 026 Franken für sieben Pro 
jekte des Liechtensteinischen Entwicklungs 
dienstes (LED) genehmigt. Es werden dabei 
folgende Projekte unterstützt: 
• 88890 Franken wurden als Beitrag an das 
Projekt CANAT - Casa de Ninö y Adolescente 
Trabajador (Haus für arbeitende Kinder und 
Jugendliche) - in Sucre, Bolivien, genehmigt. 
• Für die HIV/Aids-Beratung und Unterstüt 
zung für die Bevölkerung des Choma Distrikts, 
Südprovinz, Zambia, wurden 154 176 Franken 
bewilligt. 
• Die Förderung von Kleinbetrieben und 
-initiativen durch Schulung der unternehmeri 
schen Fähigkeiten in Zimbabwe, Bulawayo, 
wird mit 107 158 Franken unterstützt. 
• Das Gesundheitszentrum DIMES - Centro 
Integral de Medicina Social - in Sucre, Bolivien 
erhält 211 082 Franken. 
• Für die Finanzierungeines Kleinprojektfonds 
zur Förderung kleiner einheimischer NGOs in 
Mali, Region um Bamako, wurden von der Re 
gierung 72 320 Franken bewilligt.. 
• 80 000 Franken wurden für den Aufbau eines 
Allzweckgebäudes der Pfarrgemeinde San Juan 
Bautista de Challapata, Provinz Avaroa, Oruro, 
Bolivien, gesprochen. 
• Für die Fertigstellung des Lagergebäudes mit 
Büro-, Ausstellungs- und Lackierraum in Nica 
ragua, Puerto Cabezas, wurden 30 400 Franken 
genehmigt. (pofl) 
Ein Seniorenbeirat zur 
Unterstützung der Regierung 
Liechtensteinischer Seniorenbund reichte Petition an den Landtag ein 
Marianne Beck, Emma Brogle und Gebhard Näscher vom Vorstand des Liechtensteinischen Seniorenbundes überreichten gestern dem Landtagspräsiden 
ten Dr. Peter Wolff die Petition, die anhand der Ergebnisse der ersten Tagung des Senioren-Parlaments erarbeitet worden war. (Bild: bak) 
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Nach dem Motto «Alle Gene 
rationen - eine Gesellschaft» 
wollen sich auch die Senioren 
aktiver an der Gestaltung un 
seres Landes beteiligen und ihr 
Wissen und ihre Erfahrung 
einbringen. Sie schlagen daher 
in einer Petition unter ande 
rem die Bildung eines Seni 
orenbeirats vor, der inskünftig 
der Regierung als beratendes 
Organ dienen könnte. Die Pe- 
tition wurde gestern Vormittag 
eingereicht. 
Manfred öhri 
Sechs Wochen vor Ablauf des «In 
ternationalen Jahres der älteren 
Menschen 1999», das in Liechten 
stein mit zahlreichen Veranstaltun 
gen seinen Niederschlag fand, hatte 
der Liechtensteinische Senioren 
bund (LSB) am 17. November 1999 
zum ersten Senioren-Parlament 
nach Vaduz eingeladen und die Ta 
gung unter das Motto der Vereinten 
Nationen gestellt: «Alle Generatio 
nen - eine Gesellschaft». Im Zent 
rum der Ansprachen und Debatten 
standen die soziale Sicherheit und 
das Zusammenleben der Genera 
tionen. 
«Generationenvertrag» 
Auf der Grundlage der damaligen 
Diskussionen erarbeitete der LSB- 
Vorstand inzwischen eine Petition, 
die einstimmig verabschiedet wurde 
und den Themenbereichen AHV 
und IV, Krankenkasse, Steuern und 
Seniorenbeirat gewidmet ist. Ges 
tern überreichten nun LSB-Päsi- 
dent Gebhard Näscher, Vizepräsi 
dentin Emma Brogle und Aktuarin 
Marianne Beck die ausgefertigte 
Petition dem Landtagspräsidenten 
Dr. Peter Wolff. 
Im Begleitschreiben wird der 
Landtag ersucht, die Petition der 
Regierung zu unterbreiten, «um 
diese! Angelegenheiten möglichst 
rasch zum Nutzen der weniger be 
mittelten Mitmenschen in unserem 
Lande umzusetzen». Im Sinne eines 
«Generationenvertrages 2000» hät 
ten die Seniorinnen und Senioren 
ein starkes Interesse daran, heisst es 
weiter, «Uas Netz der sozialen Si 
cherheit (für unsere Nachkommen 
zu sichern und die Belastungen für 
Wenigerverdienende und Minder 
bemittelte, namentlich für Familien 
und Betagte, zu senken». 
Sicherung der AHV 
Ein Schwerpunkt der Petition be 
trifft deshalb auch die langfristige 
Sicherung dejr AHV-Rentenleistun- 
gen. Näh den Vorstellungen der 
Petitionlre sollen die Ausgaben der 
AHV dje Einnahmen zu keinem 
Zeitpunkt Ubersteigen dürfen. Auch 
nach dem jähr 2010 müsse ein 
AHV-Fonds von mindestens zehn 
Jahresraten gesichert sein. Zur Ge 
währleistung bzw. Finanzierung der 
sozialen Sicherheit solle ein Teil der 
Mehrwertsteuer-Erträge verwendet 
werden. 
Zur Frühpensionierung halten 
die Petitionäre fest, dass die Kosten 
nicht zu Lasten des AHV-Fonds ge 
hen dürften. Angeregt wird die 
Schaffung eines Frühpensionie- 
rungs-Fonds, der mit Mitteln aus der 
Mehrwertsteuer und mit Staats 
beiträgen gespiesen werden könnte. 
Bei den Ergänzungsleistungen 
schlagen die Senioren eine Verein 
fachung des Anmeldeverfahrens 
vor, und im Bereich der IV soll die 
Entschädigung für Hörgeräte so ge 
regelt werden, dass jeder Betroffe 
ne, sei er im Erwerbsleben oder im 
Rentenalter, den gleichen finanziel 
len Anspruch hat. 
Steuerliche Entlastungen 
Bei den Krankenkassen-Prämien 
geht eine Stossrichtung der Petition 
dahin, für Minderbemittelte und 
Rentner einkommensabhängige, 
nach Stufen eingeteilte Prämien 
einzuführen. Die verbilligten Prä 
mien dürften jedoch nicht zu Lasten 
der medizinischen Betreuung und 
Leistungen gehen. Der Selbstbehalt 
soll nach freier Wahl erfolgen. Ge 
nerell wird zur Grundversicherung 
festgehalten, dass sie die medizini 
sche Betreuung und Qualitätssiche 
rung garantieren müsse. Die Unfall 
versicherung solle bei Rentnern 
und Nichterwerbstätigen einge 
schlossen sein. 
Sehr konkret werden die Peti 
tionäre schliesslich bei den steuerli 
chen Entlastungsmöglichkeiten. So 
werden unter anderem eine Er 
höhung der Haushaltsabzüge, eine 
Steuerbefreiung bis zu bestimmten 
Einkommensgrenzen und eine 
deutliche Erhöhung des Vermö- 
gensfreibetrages für natürliche Per 
sonen vorgeschlagen.' Denn: «Der 
Sparer sorgt vor für seinen Lebens 
abend. Für den Nichtsparer sorgt 
der Sozialstaat, darum muss der 
Sparer gefördert und nicht bestraft 
werden.» Familienangehörige sol 
len zudem von der Schenkungs 
und Erbschaftssteuer befreit wer 
den. 
Neuer Seniorenbeirat 
Ihren mehrfach erklärten Willen, 
bei der Bewältigung anstehender 
Probleme aktiv mitzuwirken, be 
kräftigen die Petitionäre letztend 
lich mit dem Vorschlag zur Schaf 
fung eines Seniorenbeirates, wel 
cher der Regierung beratend zur 
Seite stehen und ein Vorschlags 
recht haben solle. Dieser Beirat 
könne der Regierung auch als Ge 
sprächspartner bei der Umsetzung 
der vorgeschlagenen Massnahmen 
zur Verfügung stehen, heisst es in 
der Petition. 
«Kleine»gewinneQ auch 
S T R O M- F O R U M 1 / 2 0 0 0 
Die schweizerische Elektrizitätswirtschaft will den Strommarkt schrittweise für alle Kunden öffnen. Auch wenn -wie In 
ganz Europa - die Qmsskunden zuerst Marktzugang erhalten, heisst das keineswegs,Idass die Haushalte die Zeche 
zahlen. Im Gegenteil: Im Internationalen Vergleich sind die Schweizer Haushaltstromprelse bereits heute konkurrenz 
fähig, Im Unterschied zu den Industriestrompreisen. i 
Fairer Markt für alle 
Im Interesse ihrer Kunden will die Strombranche eine faire 
Marktöffnung für alle. Die Netze werden allen Anbietern ge 
gen Entschädigung zur Verfügung gestellt. Der Verband 
Schweizerischer Elektrizitätsuntemehmen hat dazu ein ein 
faches, transparentes, nicht diskriminierendes Durchlei 
tungsmodell beschlossen. 
Nicht auf dem Buckel der •Kleinen» 
Im internationalen Vergleich sind die Schweizer Heushalt- 
stromprelse - im Unterschied zu den Preisen für Grosskun 
den - bereits heute günstig. Die Marktöf/hung findet nicht 
auf dem Buckel der kleinen Kunden statt - im Gegenteil. 
Sie werden In den Genuss qeuer Wahlfreiheiten kommen. 
Keine Stromverteuerung 
Die Elektrizitätsuntemehmen haben Im Interesse all Ihrer 
Kunden grosse Anstrengungen zur Effizienzsteigerung und 
Kostensenkung unternommen. Sie erwarten von der Politik, 
dass sie die im internationalen Vergleich hohen Abgaben 
auf dem Schweizer Strom für alle Kunden reduziert. So wer 
den die Schweizer Haushalte auch preislich zu den Gewin 
nern der Strommarktöffnung zählen. 
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VERBAND SCHWEIZERISCHER ELEKTRIZITÄTSUNTERNEHMEN, Postfach 6140, 8023 Zürich 
SCHWEIZER ELEKTRIZITÄT 
Der Draht mit Zukunft 
www.strom.ch
	        

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