Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

32 Samstag, 2t. Oktober 2000 
LETZTE SEITE 
Liechtensteiner VOLKSBLATT 
NACHRICHTEN 
Jugendliche auf 
Raubzug 
ZÜRICH: Zwei Überfälle im 
Niederdorf innert zwei 
Stunden: Fünf bis sechs Ju 
gendliche erbeuteten von 
zwei Fussgängern eine 
Halskette, und zwei unbe 
kannte Männer stahlen von 
zwei Jugendlichen Porte 
monnaies und Natels. Die 
beiden 20- und 23-jährigen 
Männer wurden am Freitag 
um 00.10 Uhr an der Nie 
derdorfstrasse 28 von jun 
gen Burschen umringt, teilte 
die Stadtpolizei am Freitag 
mit. Sie fragten einen der 
Männer, ob sein Hals 
schmuck echt sei. Nachdem 
dieser nicht antwortete, riss 
ihm einer der Täter die Ket 
te vom Hals. 
Koch-Olymplade 
BERN: Das «Swiss Armed 
Forces Culinaty Team», die 
Kochnationalmannschaft 
der Schweizer Armee, 
nimmt erstmals an der 
Koch-Olympiade teil. Das 
Schweizer Team muss sich 
dabei im deutschen Erfurt 
mit 15 Mannschaften aus 13 
Nationen messen. Verlangt 
werden sieben Menüs, wobei 
das Kochteam für die Zuta 
ten eines Drei-Gang Menüs 
nur rund 3,85 Franken auf 
wenden darf. 
Tod in der Disco 
MEXIKO: Bei einem Brand 
in einer Diskothek in Mexi 
ko-Stadt sind am Freitag 
nach offiziellen Angaben 
mindestens 19 Personen 
ums Leben gekommen. Wie 
die Staatsanwaltschaft mit 
teilte, wurden zudem 24 
Menschen verletzt. Das Feu 
er war gegen 5.00 Uhr am 
Morgen ausgebrochen. Be 
sucher berichteten, sie hät 
ten zuvor mehrere Explo 
sionen gehört. Die meisten 
der Todesopfer sollen Ange 
stellte des Nachtclubs Lobo- 
hombo gewesen sein, der zu 
den bekanntesten der mexi 
kanischen Hauptstadt zählt. 
Polizei und Feuerwehr 
sperrten daraufhin eine na 
he gelegenen Hauptstrasse 
fiir den Verkehr. 
Das wahre Coca- 
Cola-Rezept? 
HAMBURG: Der Coca-Cola- 
Konzern hat dementiert, das 
Rezept für das Getränk sei 
entschlüsselt. «Es reicht 
nicht, die Zutaten zu ken 
nen. Die Art und Weise, wie 
sie zusammengesetzt wer 
den, ist entscheidend», sagte 
die Sprecherin für Coca-Co 
la, Christina Jacob. Nach 
Angaben des wissenschaftli 
chen Leiters des Europäi 
schen Instituts für Lebens 
mittel- und Ernährungswis 
senschaften, Udo Pollmer, 
besteht der Soft Drink vor 
allem aus Wasser und 
Zucker sowie neben anderen 
Zutaten auch aus Koka- und 
Mandarinenblättern, Ingwer, 
Kaffee- sowie Kakao-Destil 
laten. 
Wenn der Fluss sich rächt 
Hochwasser in Italien: Die Lage bleibt weiter gespannt - Zahl der Toten auf 25 gestiegen 
Besorgt beobachten die Menschen den Po. Die Eisenbahnbrücke im Hintergrund wurde wegen dem ho 
hen Wasserstand mit Seilwinden 70 Zentimeter angehoben. (Bild: Keystone) 
Hochwasser bald auch in 
Spanien? 
Schwere Regenfronten bedro 
hen nun auch Spanien. Der Zi 
vilschutz und der meteorologi 
sche Dienst gaben für weite 
Teile des Landes eine Unwetter- 
Warnung heraus. Regenfälle mit 
bis zu 150 Litern pro Quadrat 
meter binnen zwölf Stunden 
seien am Wochenende vor allem 
in Nordspanien und an der Mit 
telmeerküste zu erwarten. 
Eine Welle der Solidarität 
ROM: Die Lage in den 
norditalienischen Hoch 
wassergebieten ist weiter 
gespannt. Am Freitag 
konnte keine Entwarnung 
gegeben werden; die Flut 
welle in der Po-Ebene be 
wegte sich auf die Adria 
zu. Die Zahl der Toten 
stieg auf 25. 
Zehntausende Menschen muss- 
ten wegen dem Hochwasser 
vorsorglich aus ihren Häusern 
flüchten, um nicht von den 
Fluten eingeschlossen zu wer 
den. Die Scheitelwelle des 
Hochwassers erreichte die Re 
gion um Ferrara und Rovigo 
kurz vor dem Mündungsdelta 
an der Adria. Die Zahl der Flut 
opfer in Italien stieg auf 25. 
Wie der italienische Innenmini 
ster Enzo Bianco am Freitag in 
Rom mitteilte, werden noch 
vier Menschen vermisst. 
Am stärksten betroffen sei 
die nordwestitalienische Regi 
on Aostatal mit 18 Toten. Im 
Piemont seien vier, in Ligurien 
drei Menschen ums Leben ge 
kommen. Sechs der Opfer wur 
den am Freitag in Aosta begra 
ben. Etwa 1000 Menschen un 
terbrachen dafür die Aufräum 
arbeiten. 22 000 Menschen 
müssten derzeit noch in Notun 
terkünften leben, sagte Bianco 
weiter. Die meisten könnten 
aber in den nächsten Tagen in 
ihre Häuser zurückkehren. 
Häuser zerstört 
Jeder zehnte Evakuierte 
weiss jedoch nicht, wohin er 
zurückkehren soll, da die Häu 
ser von 4000 Menschin durch 
das Hochwasser völlig zerstört 
wurden. Bianco kündigte an, 
die Regierung werde für jedes 
betroffene Haus 40 Millionen 
Lire (rund 32 000 Franken) be 
reitstellen. Zahlreiche Bewoh 
ner des Katastrophengebietes 
stehen vor den Trümmern ihrer 
Existenz. Die Aufbauarbeiten, 
so wurde vermutet, dauern vor 
aussichtlich eineinhalb Jahre. 
Bianco kündigte an, dass der 
entlang des Po ausgerufene 
Alarm mindestens bis Sonntag 
in Kraft bleibe. Der Druck des 
Hochwassers gehe zwar zurück. 
Es müsse aber weiter die Stabi 
lität der Deiche im gesamten Po- 
Delta überwacht werden. 17 000 
Menschen seien im Kampf 
gegen die Fluten im Einsatz. 
Eisenbahnbrücke 
angehoben 
, Um den Fluten des Po ein 
möglicherweise gefährliches 
Hindernis zu nehmen, wurde 
eine massive Eisenbahnbrücke 
in der Nähe von Ferrara mit 
BERN: Die Unwetterkatastro 
phe im Wallis und im Tessin 
hat in der Schweizer Bevölke 
rung eine beispiellose Welle 
der Solidarität ausgelöst. Bei 
der Glückskette-Sammlung 
wurden am Freitag bis 21 Uhr 
fast 19 Millionen Franken ge 
spendet Im Wallis wurde un 
terdessen weiter nach drei 
Vermissten gesucht. Der natio- 
Seilwinden 70 Zentimeter an 
gehoben. Die Situation ist nach 
Angaben von Experten unter 
Kontrolle. Südlich von Mantua 
bei San Benedetto sprengte der 
Katastrophenschutz die Ufer 
des Po, um den Druck des 
Hochwassers zu reduzieren. 
Damit sollten Gemeinden fluss- 
abwärts geschützt werden - 
sehr zum Ärger der Dorfbewoh 
ner und Bauern. Das Wasser 
überflutete Tausende Hektar 
fruchtbaren Ackerlandes. Es 
werde unmöglich sein, im 
Herbst zu pflanzen, sagten 
Bauern. 
nale Sammeltag der Glücks 
kette stellte alle früheren Ak 
tionen in den Schatten: Seit 6 
Uhr kamen pro Stunde bis zu 
anderthalb Millionen Franken 
zusammen. Die Spenden 
reichten vom Sackgeld von 
Kindern über , spontane Son 
deraktionen von Gewerbeun 
ternehmen bis zu Millionen 
spenden von Grossfirmen. 
Und plötzlich waren es vier 
Mexikanerin schenkte Vierlingen das Leben 
In Toluca, einer Stadt 75 Kilometer von Mexiko entfernt, hat die 36-jährige Rebeca Borboya de D'az 
am 17. Oktober Vierlingen das Leben geschenkt. Die Zwerge, zwei Mädchen und zwei Buben, wurden 
in der 37. Woche geboren. Das grösste Baby wiegt 2,200, das kleinste 1,400 Kilogramm. Alle vier 
sind gesund. Rebeca Borboya bekam die Mehrlinge auf natürlichem Weg. (Bild: Keystone) 
Aids-Impfstoff 
Studie an Affen in den USA veröffentlicht 
WASHINGTON: Ein Aids- 
Impfstoff hat im Tierversuch 
einen Ausbruch der Immun 
schwächekrankheit verhin 
dert. Eine Studie zeigte, dass 
die Affen zwar trotz der Imp 
fung mit dem HI-Virus infi 
ziert wurden, die Krankheit 
aber nicht ausbrach. 
Der Leiter der Studie, Normal 
Letvin von der Universität Har 
vard, erklärte, dies bedeute 
noch nicht, dass ein Impfstoff 
für Menschen, der zurzeit getes 
tet werde, ähnlich wirke. Die 
Forscher hätten das Immunsys 
tem der Affen mit weissen 
Blutkörperchen vom Typ CDS 
gestärkt. CD8-Zellen suchen 
und zerstören im Körper die mit 
dem HI-Virus infizierten Zellen. 
Wissenschaftler vermuteten 
schon seit längerem, dass der 
Körper sich mit einer grösseren 
Anzahl von CD8-Zellen besser 
Flugzeugab 
sturz in Laos 
HANOI: Bei einem Flugzeug 
absturz sind in Laos acht 
Menschen ums Leben gekom 
men. Unter den Opfern soll 
sich auch ein Deutscher befin 
den. Neun Insassen flberiebten 
den Absturz in einer abgelege 
nen Beigregion im Nordosten, 
des Landes schwer verletzt 
Nach Angaben der Fluggesell 
schaft Lao Aviation befand 
sich die Maschine im Lande- 
anflug auf die Provinzhaupt 
stadt Xam Neua, als sie bei 
schlechter Sicht verunglückte. 
Hand soll wieder ab 
Patient unzufrieden mit angenähter Hand 
LONDON: Der Neuseeländer 
Clint Hallam - der erste Mann 
weltweit, der mit einer an 
genähten Hand lebt - will das 
fremde Körperteil wieder los 
werden. Er habe die Hand 
psychisch nicht angenommen, 
sagte Hallam. 
«Wenn ich auf diese Art den 
Rest meines Lebens zubringen 
muss, will ich sie lieber nicht 
haben», erklärte er. Die Chirur 
gen hätten sich aber geweigert, 
die Hand wieder zu amputie 
ren. Hallam wurde im Septem 
ber 1998 in Lyon eine fremde 
Hand angenäht. Seine eigene 
hatte er bei einem Unfall im 
Gefängnis in Neuseeland ver 
loren, wo er wegen Betrugs 
einsass. 
Nach der Operation brachte 
er sein Ärzteteam gegen sich 
auf, da er sich weigerte, regel 
mässig seine Medikamente zu 
nehmen und Kontakt zu den 
Medizinern zu halten. «Wir ha- 
gegen HIV wehren könnte. Let 
vin sagte, die getestete Impfung 
habe einen starken Anstieg der 
CD8-Zellen bewirkt, daher habe 
das Virus keine schweren 
Krankheiten auslösen können. 
Die Impfung wurde aus einer 
Kombination von DNS aus dem 
HI-Virus und dem Sl-Virus her 
gestellt, das nur Affen befällt. 
Auch das Virus, das die Infekti 
on herbeiführte, bestand aus 
der im Labor hergestellten 
Kombination von HIV und SIV. 
Letvin erklärte, auf diese Weise 
hätten die Wissenschaftler 
schnell Ergebnisse sehen kön 
nen. Ein Impfung fiir Menschen 
würde nach Angaben Letvins 
nur aus DNS des HI-Virus be 
stehen. Die Wissenschaftler be 
tonten, dass die Studie zwar er 
mutigend sei; trotzdem sei noch 
nicht sicher, dass eine Impfung 
fiir den Menschen eine ähnliche 
starke Reaktion hervorrufe. 
Wal strandete 
ben ihm eine einmalige Chance 
gegeben, und er hat sie verdor 
ben», erklärte Nadey Hakim 
vom St.-Mary'-Krankenhaus in 
London. «Die Auswahl war 
sehr streng, aber wir haben den 
falschen Patienten ausge 
wählt.» Hakim zufolge wiesen 
jüngere Blutuntersuchungen 
keinerlei Spuren wichtiger Me 
dikamente zur Unterdrückung 
des Immunsystems auf, die den 
Körper am Abstossen der Hand 
hindern sollen. 
MARSEILLE: Einen knapp 17 
Meter langen Wal haben Spa 
ziergänger am Freitag im Ha 
fen der französischen Stadt 
Marseille entdeckt Der Wal, 
der nach Ansicht der Feuer 
wehr mit einem Schiff kolli 
diert war, starb kuiz nach sei 
ner Entdeckung. Bei ! dem 
männlichen Tier handelt es 
sich um einen Finnwal* stellte 
der mit der Untersuchung be 
auftragte Veterinärmit/ Ein 
Abtransport des Kadavers ge 
staltete sich schwierig.
	        

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