Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

Liechtensteiner VOLKSBLATT 
BAUEN UND WOHNEN 
Donnerstag, 19. Oktober 2000 1 1 
Zehn unkomplizierte 
Zimmerpflanzen 
Wer seine Wohnung mit Pflanzen verschönern möchte, braucht nicht unbedingt einen grünen Daumen! 
Jeder freut sich auf ein Stück Natur. David und Petra Jelüe von Gartenbau Jehle in Schaan zeigen Pßauzen, die sieh mit ein paar Grundregeln zuhause lange wohlßihlen. 
Einblatt 
Das Einblatt (Spathiphyllum 
Wallisii) ist der Zimmerheld für 
dunklere Ecken. Dort leuchten 
die weissen Hüllblätter, die den 
unscheinbaren Blütenstand uni 
geben und mehrmals im Jahr er 
scheinen. Die Pflanze braucht 
reichlich Feuchtigkeit, sie will 
besprüht und regelmässig gegos 
sen werden. Die Wurzeln dürfen 
aber nicht im Wasser stehen. 
Purpurtute 
Die verschiedenen Formen der 
Pflanze (lateinisch: Syngonium 
Auritum und Syngonium Podo- 
phylluni) gefallen besonders 
durch ihre auffälligen Blatt 
zeichnungen. Die in den Tropen 
Amerikas verbreitete Pflanze 
gibt sich im Zimmer auch mit 
nicht so hellen Plätzen zufrie 
den, solange sie es warnt hat. 
Die rankenden Arten lassen sich 
gut zu kompakten Ampelpflan 
zen erziehen. Schädlinge und 
Krankheiten sind ihnen fremd. 
Drachenbaum 
Viele Zimmerpflanzen leiden 
unter trockener Luft. Nicht so die 
«Schweizer Garten» 
Heilpflanzen, Kürbisse schnitzen, Gemüsegarten - Ein Lese-Tipp 
Drachenbäume (Dracaena Dcrc- 
mensis und Dracaena Margina- 
ta). Sie kommen mit den Luft- 
und Temperaturverhältnissen in 
zentralbeheizten Räumen prob 
lemlos zurccht. Die verschiede 
nen Arten stehen gerne hell, ent 
wickeln sich aber auch in halb 
schattigen Ecken. Krankheiten 
und Schädlingsbefall treten bei 
ihnen äusserst selten auf. 
Efeutute 
Die Efeutute (Epipremnuin 
Pinnatum) ist eine echte Liane. 
Bei Zimmertemperatur wacli- 
Gfürchige Kürbislaternen 
gehören zum Halloweenfest 
am 31. Oktober. Die alten 
Kelten glaubten, dass an die 
sem «Samhain»-Tag die Geis 
ter der Toten sich frei auf der 
Erde bewegen können. 
Wie man die Lampen schnitzt, 
mit denen die Gespenster 
femgehalten werden, zeigt die 
Zeitschrift Schweizer Garten 
in einer praktischen Anlei 
tung. Man sieht auch, 
wie Trockensteinmauern ohne 
Mörtel gebaut werden, auf de 
nen sich Eidechsen sonnen 
können. Der wunderbare 
historische Garten der Mode 
journalistin Charlotte von 
Salis im Bergcll wird gezeigt, 
und als Leserservice erfahrt 
man, wo sich kleine Bagger, 
Steinfräsen, Erdbohrgeräte 
und andere Maschinen kurz 
zeitig mieten lassen. Der Heil- 
pflanzenartikel erklärt, warum 
die wunderschöne Nachtkerze 
so gut gegen Stress wirktl 
Den bunten *Schweizer Gar 
ten» gibt's am Kiosk, eine kos 
tenlose Probenummer können 
Sie beim beim Verlag, 3110 
Münsingen, Telefon: 031 / 
720 53 51, anfordeni. 
sen ihre Ranken schnell in die 
Länge. Sic lassen sich an Wän 
den emporleiten und zu üppi 
gen Ampeln arrangieren. Neue- 
Sorten mit interessanten Blatt 
farben setzen dabei reizvolle 
Akzente. Wird ihre Pflege ver 
nachlässigt, regenerieren sich 
diese Pflanzen selbst dann 
noch, wenn sie bereits ihr Laub 
abgeworfen haben. Zudem 
kann die Efeutute Schadstoffe 
aus der Luft filtern und damit 
das Raumklima verbessern. 
Säulenwolfsmileh 
Man sieht es ihrer kakteenähn- 
lichen Gestalt an: Sie lieben 
Sonne, Licht und Wärme. Ihre 
dickfleischigen Stämme sind 
gut gegen Trockenheit gerüstet. 
Im Zimmer gebührt ihnen ein 
Platz am Südlenster. Dort ent 
wickeln sich die Säulen Wolfs 
milch (Euphorbia Trigona und 
Euphorbia Tctragona) prächtig. 
Im Winter verlieren sie das 
Laub, ein Relikt aus ihrer süd 
afrikanischen Heimat, in der es 
zu dieser Zeit brütend heiss ist. 
Efeuaralie 
Die Pflanze (lateinisch Fatshe- 
dera Lizei) ist eine Kreuzung aus 
Efeu und der Zimmeraralie. In 
ihr vereinen sich die guten Ei 
genschaften beider Eltern. So ist 
sie sehr widerstandsfähig und 
gedeiht auch an relativ dunklen 
Standorten, an denen andere 
Gewächse versagen würden. Ih 
re Triebe bilden sich zu Ranken 
aus. Werden sie regelmässig ge 
stutzt, bekommt man schöne, 
buschige Pflanzen. 
Birkenfeige 
Als Zimmerbaum rangiert die 
Birkenfeige (Fieus Benjamin») 
in der Gunst ganz oben. Sie ge 
deiht problemlos, wenn sie hell, 
aber nicht in praller Sonne 
steht. Vom gewohnten Platz 
mag sie jedoch nicht verrückt 
werden. Dann verliert sie liiiu- 
llg Blätter, treibt aber bald wie 
der aus, wenn der neue Ort ihr 
zusagt. 
Strahlenaralie 
Grosse, schirmartige Blätter 
machen die Strahlenaralie 
(Schefflera Arboricola) zu einer 
dekorativen Pflanze. Sie sollte 
hell stehen und regelmässig ge 
gossen werden. Dann ent 
wickelt auch sie sich mit der 
Zeit zu einem robusten Zim 
merbaum. Niedrige Temperatu 
ren (unter 12° C) verträgt die 
Pflanze allerdings nicht: Ihre 
Blätter werden dann gelb und 
unansehnlich. 
Elefantenfuss 
Sein frischgrüner Blatt 
schopf und die verdickte 
Stammhasis machen den Ele 
fantenfuss (Beaucarnea Recur- 
vata) zu einer exotischen Er 
scheinung. In dem fussartigen 
Wulst speichert die Pflanze 
Feuchtigkeit. Sie übersteht so 
längere «Trockenzeiten» und 
braucht deshalb nicht regel 
mässig gegossen zu werden. 
Das Gewächs gehört zur Fami 
lie der Agaven und steht am 
liebsten an einen) hellen Platz, 
es erträgt aber durchaus auch 
leichten Schatten. 
Yucca 
Die palmenartige Yucca 
(Yucca Aloifolia, Yucca Ele- 
phantipes) mit ihren bizarren 
Blattschöpfen ist eine der 
robustesten Zimmerpflanzen. 
Das Halbwüstengewächs liebt 
das Licht, hält es aber auch an 
dunklen Plätzen aus. Werden 
die Triebe dadurch zu lang und 
dünn, kann man sie radikal 
zurückschneiden. Sie schlagen 
immer wieder mit frischen 
Blattbüscheln aus. 
PFLANZEN-TIPPS 
Garten im (Spät-) 
Herbst 
Samen ernten: Sammeln 
Sie jetzt die Samen wert 
voller Sommerblumen 
und Stauden. Lagern Sie sie 
bis zur Aussaat im Frühjahr 
trocken, dunkel und kühl. 
Wühlmausfallen auf 
stellen: Vor dem Winter 
fressen sich die Tiere Speck 
an. Vor allem das Herbst 
gemüse wird angefressen. 
Seerosen überwintern: 
Hat der Gartenteich nicht 
die Tiefe von 80 cm, müs 
sen Sie Ihre Seerosen aus 
dem Teich nehmen und in 
einem mit Wasser gefüllten 
Gefäss kühl und dunkel 
überwintern. 
Wasserhahn vor Frost 
schützen: Machen Sie Ihre 
Aussenwasseranlagen frost 
sicher. Schliessen Sie dazu 
das Schrägventil (meist im 
Keller) und lassen das restli 
che Wasser über den Entlee 
rungshahn ab. 
Nicht vergessen 
Alle Kübelpflanzen müssen 
jetzt frostgeschützt einge 
räumt werden. Denken Sie 
daran: je dunkler das Win 
terquartier, um so weniger 
darf gegossen werden. In Ge 
bieten mit langen Frostperi 
oden ohne Schneefall sollten 
Beetrosen angehäufelt wer 
den. Hochstammrosen müs 
sen spätestens jetzt herabge 
bogen und mit Erde bedeckt 
werden. Damit hohe Gräser 
und Fackellilien nicht an 
Winternässe leiden, bindet 
man sie jetzt zusammen. 
Bei frost freiem Wetter kön 
nen Johannis- und Stachel 
beeren ge 
schnitten 
werden. 
Jetzt ist es 
an der 
Zeit, dass 
Kübelpßan- 
zen frostge 
schützt 
verstaut 
werden! 
Gartenlexikon 
«Immergrün und Winter 
grün» - Pflanzen, die sich 
auch im Winter mit grünem 
Laub schmücken, werden oft 
pauschal «immergrün» ge 
nannt, auch wenn sie «Win 
tergrün» sind. Aber was ist 
der Unterschied? Immergrün 
sind Pflanzen, die rund ums 
Jahr grünes Laub tragen 
und nur ab und an unauf 
fällig wenige Blätter abwer 
fen, z. B. Buchs oder Efeu. 
Wintergrüne Pflanzen dage 
gen behalten im Winter 
zwar auch ihr Laub, sie ver 
lieren es jedoch, wenn sie 
im Frühjahr neu austreiben. 
Sie wechseln im Laufe von 
drei bis vier Wochen anders 
als die Immergrünen ihr 
Blattwerk dann komplett 
aus. Dazu gehören Jasmin 
und Liguster. 
Impressum 
Redaktion: Mario Heeb 
Inserate: Harald Zöchbauer 
und Manfred Bildstein 
Layout: Monika Schratzber- 
ger und Sonja Schatzmann 
Druck: Südostschweiz Print 
AG, Chur 
Adresse: Liechtensteiner 
Volksblatt, Schaaner Strasse 
5, 9494 Schaan 
E-Mail: mheeb@volksblatt.li
	        

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